Rede/Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Rachel MdB im Bundesministerium für Bildung und Forschung

Transkript

1 Rede/Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Rachel MdB im Bundesministerium für Bildung und Forschung anlässlich der Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum des Deutschen Historischen Instituts in Rom am 25. November 2013 in Rom Sperrfrist: Beginn der Rede! Es gilt das gesprochene Wort!

2 Sehr geehrter Herr Direktor Baumeister, sehr geehrter Herr Botschafter Valensise, Ihre Eminenz Herr Bischof Pagano, meine Damen und Herren, im Namen der Bundesregierung und von Frau Ministerin Wanka möchte ich Ihnen anlässlich des 125jährigen Bestehens des Deutschen Historischen Instituts in Rom meine herzlichen Glückwünsche aussprechen. 125 Jahre mögen in historischen Dimensionen eine kurze Zeit sein - für das erfolgreiche Wirken eines Instituts ist das eine großartige Leistung wurde die Preußische Historische Station am Kapitol aus Anlass der Öffnung des Vatikanischen Geheimarchivs durch Papst Leo XIII. gegründet. Es ist welthistorisch von ganz besonderer Bedeutung. Zumal es einen einzigartigen Einblick in diese global agierende Institution ermöglicht. Das DHI ist heute das mit Abstand älteste und auch größte der zehn Institute der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Max Weber Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland.

3 3 Mit der Gründung der Max Weber Stiftung durch das BMBF wuchs den Geisteswissenschaftlichen Instituten eine neue Strahlkraft im In- und Ausland zu. Deutschland und Italien prägt nicht nur eine vertrauensvolle politische Zusammenarbeit, sondern eine bis heute einzigartige Verbindung auf kultureller, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene, wie sie bereits im Kulturabkommen vom 08. Februar 1956 festgelegt wurde. Dabei hat das Deutsche Historische Institut als Mittler zwischen den Ländern über die Jahre hinweg ausgezeichnete Arbeit geleistet, und auch schwierige Jahre überstanden. So erfolgte nach den Unterbrechungen der Institutsarbeit aufgrund des 1. und des 2. Weltkrieges ein Neuanfang. Dieser Neuanfang - und hierhin zeigte sich die Bedeutung, die das DHI für Deutschland und Italien hat ist vor allem dem Einsatz der italienischen Freunde zu verdanken.

4 4 Hierfür möchte ich meinen Dank und vor allem auch meine Anerkennung aussprechen. Heute ist übrigens der 60. Jahrestag der Wiedereröffnung des DHI. Das Deutsche Historische Institut vermittelt wichtige Impulse und Trends der italienischen Geschichtswissenschaft nach Deutschland und andererseits der deutschen Geschichtswissenschaft nach Italien. Durch Forschungen zur italienischen und deutschen Geschichte von der ausgehenden Spätantike bis zu Gegenwart legte und legt das Deutsche Historische Institut Rom Grundlagen für das gemeinsame Verstehen der Deutsch-Italienischen Beziehungen. Durch die Mitwirkung in der deutsch-italienischen Historikerkommission strahlt das DHI in die heutige Zeit aus und hat die deutsche und italienische Erinnerungskultur näher kommen lassen! Ein Jubiläum muss stets auch Anlass dazu geben, den Blick auf die Zukunft zu richten, da ein Forschungsinsti-

5 5 tut nicht nur von seiner Geschichte zehren kann, sondern auch aktuellen Anforderungen gerecht werden muss. So begrüße ich, dass die Forschung am DHI Rom zunehmend einen europäischen Blick einnimmt. In Zeiten der Wirtschaftskrise, die teilweise den Blick eher auf Divergenzen zwischen den Nationen lenkt, werden durch die Forschungen am DHI Rom die vereinigenden Elemente des europäischen Kulturraums verdeutlicht. Das DHI könnte eine wichtige Rolle bei der Verständigung über europäische Identität und den Transfer von der Vergangenheit in das Heute spielen. Hervorheben möchte ich auch die Forschungsarbeiten der einzigartigen Musikgeschichtlichen Abteilung des DHI Roms, deren Arbeitsgebiet die Beziehungen zwischen der deutschen und italienischen Musik, ihre historischen Voraussetzungen und ihre Auswirkungen auf Europa sind.

6 6 Rom bietet eine einmalige Verdichtung exzellenter Forschungseinrichtungen. Das DHI ist dabei eine ganz Besondere aus Sicht der Bundesregierung. Ich möchte dem Deutschen Historischen Institut Rom und seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für ihren substanziellen Beitrag zu den deutsch-italienischen Beziehungen und für die gemeinsame Analyse der Höhen und Tiefen der Deutsch-Italienischen Geschichte danken. Aus Ihrer wissenschaftlichen Arbeit über die Vergangenheit möge uns die Kraft für eine erfolgreiche Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft erwachsen. Für die Zukunft alles Gute.