Geht die Rechnung auf?
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- Dominic Baumhauer
- vor 5 Jahren
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1 Geht die Rechnung auf? Zwischen Eingliederungshilfe und Pflegebedürftigkeit Fachtag zur Finanzierung innovativer Wohn- Pflegeformen Judith Hoffmann Hamburg,
2 Wohngemeinschaft Südring einige Eckpunkte Auf der Basis der UN Konvention wohnen und leben Senioren mit Behinderung so wie es für andere Menschen üblich ist. In der Wohngemeinschaft leben 8 Menschen mit Behinderung und dementieller Erkrankung in unterschiedlichen Demenzphasen. Neben den Leistungen der Eingliederungshilfe werden auch Leistungen der Pflegeversicherung erschlossen. Durch Schließen einer Versorgungslücke wird das Wahlrecht zwischen ambulanter und stationärer Unterstützungsform ermöglicht. Mit Unterstützung von Angehörigen, rechtlichen Betreuern und Wohnpaten erleben sie bei großer Versorgungssicherheit gleichzeitig ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Pflegedienst und Eingliederungshilfedienst sind frei gewählt. 2
3 Auftretenshäufigkeit von Demenz im Vergleich DS Frauen und Männer NB Frauen NB Männer Quellen: Basis: GKV 2002; Hochrechnung: Roscktocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels; Havemann, Stöppler
4 Teilhabe bis zum Tod 4
5 Bewertung des Projektes unter 3 Gesichtspunkten Fachlich angemessen? Wirtschaftlich Erfolgreich? Gesellschaftspolitisch tragfähig? 5
6 Fachlich angemessen? Qualitätsvolle Pädagogik und professionelle Pflege Zugang zur Behandlungspflege Rund-um-die-Uhr Assistenz und/oder Aufsicht Gemeinschaftliche Aktivitäten (bekocht werden, Musik hören) Einzelaktivitäten (persönliche Zuwendung) Heterogene Zusammensetzung der Gruppe (8 Personen) gute Unterstützung durch Wohnpaten und Angehörige 6
7 Typische Verlaufsform der Bedarfe Bedarfsgruppe EGH 5 4 BG EGH Ohne Demenz 1. Phase 2. Phase 3. Phase Pflegestufe 4 Pflegestufe Ohne Demenz 1. Phase 2. Phase 3. Phase 7
8 Wirtschaftlich erfolgreich? Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein braucht es mindestens eine Gruppengröße von 8 Personen einen Bedarfsgruppendurchschnitt von 3,75 (incl. Hilfe zur Pflege) durchschnittlich die Pflegestufe 2 (derzeit nicht erreicht) eine geregelte Finanzierung für die Moderation/Begleitung der Angehörigen- und Wohnpatengruppe Eine Verbesserung des Leistungsumfanges ist durch Pflegeleistungsergänzung zu erzielen 8
9 Wirtschaftlich erfolgreich.? In der Anlaufphase ist ein wirtschaftlicher Erfolg nicht gegeben. Insgesamt gibt es ein hohes Risiko durch starke Bedarfsschwankungen; dies wäre beherrschbar durch die Einbindung in ein größeres System (z. B. eine Hausgemeinschaft) 9
10 Leistungen WG Südring Ambulante Assistenz für Menschen mit Demenz Pflegesach- PflegLeG Häusliche leistung Krankenpfl. Eingliederungshilfe 54 SGB XII Hilfe zur Pflege 61 SGB XII 36 SGB XI 45 b SGB XI 27 SGB V Sozialhilfeträger Pflegekasse Krankenkasse 10
11 und wer bezahlt? Eingliederungshilfe 54 inklusive 61 SGB XII Hilfe zur Pflege Pflegesachleistungen 36 SGB XI Pflegeleistungsergänzung 45 b SGB XI Häusliche Krankenpflege 27 SGB V 11
12 Gesellschaftlich tragfähig? Maßstab UN Behindertenrechtskonvention kann fachlich-inhaltlich gut umgesetzt werden Komplexität und Bürokratie sind eine dauerhafte Benachteiligung mit hohen Barrieren für alle Beteiligten Hilfe zur Pflege und Eingliederungshilfe sind in einer neuen Leistung probeweise bis 2013 zusammengefasst. Diese Vorgehensweise wird unter verschiedenen Aspekten zu bewerten sein. 12
13 Fazit Menschen mit geistiger Behinderung und dementieller Erkrankung sind behindert und alt (nicht umgekehrt!) Sie benötigen sowohl Leistungen der Eingliederungshilfe als auch Leistungen der Pflegeversicherung und der Krankenversicherung Fachlich ist eine eher kleine und heterogene Gruppe auch mit Menschen in der ersten Demenzphase angezeigt (8 Personen) Aus wirtschaftlichen Gründen müssen vermehrt Personen in der 2. und 3. Phase der Demenz einziehen Trotzdem leben die Mieter der Wohnung im Sinne der UN Behindertenkonvention so wie andere Senioren mit Demenz auch. 13
14 Geht die Rechnung auf? Vielen Dank! 14
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