15 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden - Mindestausstattung
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- Benedikt Huber
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1 AUS DER TECHNIKREDAKTION Seite von 6 5 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden Mindestausstattung Die Normenreihe DIN 805 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden besteht aus Teil : Planungsgrundlagen, Teil 2: Art und Umfang der Mindestausstattung (Änderungen lt. August 2004) sowie Teil 3: Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel. Die DIN 805 gilt für die Art und den Umfang der Mindestausstattung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden, jedoch nicht für die Ausstattung der technischen Betriebsräume und der betriebstechnischen Anlagen. Sie gilt aber auch für Anlagen, die mit Gebäudesystemtechnik, d.h. mit einer BUSTechnik ausgerüstet sind. Die DIN 805 enthält Festlegungen zu/zur Starkstromanlagen und Gebäudesystemtechnik: Stromkreise, Steckdosen, Auslässe, Anschlüsse und Schaltstellen; bei den Auslässen ist festzulegen, ob sie schaltbar eingerichtet werden sollen. Beleuchtung von Gemeinschaftsräumen und bereichen, z.b. die Zugangswege sowie Gebäudeeingangstüren einschließlich der Klingeltaster und der Stufen im Zugangsbereich sind ausreichend zu beleuchten. Ggf. sind Einrichtungen wie Dämmerungsschalter oder Bewegungsmelder vorzusehen. Arbeitsflächen in Küchen, Kochnischen und Hausarbeitsräumen sind möglichst schatten und blendfrei zu beleuchten. Sicherung gegen unbefugte Benutzung und Manipulation, z.b. durch allpoliges Abschalten, Leitungsführung und Anordnung von Steckdosen, Auslässen, Anschlüssen und Schaltstellen (siehe Teil 3), Ausstattung: Stromkreise, Steckdosen, Auslässe, Anschlüsse und Schaltstellen, Gebäudesystemtechnik Kommunikationsanlagen: Hauskommunikationsanlagen, Telekommunikationsanlagen: Ausstattung, Anschlusseinrichtungen, Leitungsführung, Leerrohrnetze und Anordnung von GeräteVerbindungsdosen sowie Verbindungskästen, Empfangs und Verteilanlage für Ton und Fernsehrundfunk sowie für interaktive Dienste und für Informationen zur Ausstattung mit Gebäudesystemtechnik.
2 AUS DER TECHNIKREDAKTION Seite 2 von 6 Begriffe (Auswahl) Anschlusseinrichtung Einrichtung zum Anschluss von Telekommunikationsendgeräten APL Abk. für: Abschlusspunkt Liniennetz = Abschlusspunkt des Zugangsnetzes Auslass Einrichtung zum festen Anschluss von elektrischen Verbrauchsgeräten, z.b. für Wandleuchten (meist ohne Anschlussdose) BUS Abk. für: Binary Unit System; Technik zur Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Einrichtungen mit Schnittstellen für die Datenübertragung GeräteVerbindungsdose Auf oder Unterputzdose, die außer zur Aufnahme der Schalter und Steckdosen auch zum Verbinden der Leiter dient Hauskommunikationsanlage umfasst Klingelanlage, Türöffneranlage sowie Sprechanlage mit oder ohne Bildübertragung TAE Abk. für: Telekommunikationsanschlusseinrichtung (zum Anschluss der TKEndeinrichtungen) WÜP Abk. für: Wohnungsübergabepunkt, d.h. die Schnittstelle zwischen Breitbandkabelnetz und nachgeschalteter Verteileranlage einer Wohnung Starkstromanlagen Anzahl der Stromkreise siehe Tabelle ; Den Wohnungen zugeordnete Keller und Bodenräume erhalten Stromkreise zusätzlich zu der in Tabelle aufgeführten Anzahl. Anzahl der Steckdosen, Auslässe und Anschlüsse für Verbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis siehe Tabelle 2. In Räumen mit besonderer Nutzung, z.b. Hobbyräumen, sind zweckmäßigerweise für Steckdosen und Beleuchtung getrennte Stromkreise vorzusehen. In Stromkreisverteilern sind Reserveplätze vorzusehen. Bei Mehrraumwohnungen sind mindestens zweireihige Stromkreisverteiler zu installieren. Bei Einsatz bzw. zur Vorbereitung der Gebäudesystemtechnik wird empfohlen, mindestens dreireihige Stromkreisverteiler zu installieren
3 AUS DER TECHNIKREDAKTION Seite 3 von 6 Tabelle : Anzahl der Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung Wohnfläche der Wohnung in m 2 Anzahl der Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung mindestens bis 50 3 über 50 bis 75 4 über 75 bis 00 5 über 00 bis 25 6 über 25 7 Tabelle 2: Anzahl der Steckdosen, Auslässe und Anschlüsse Art des Verbrauchsmittels Mindestanzahl der Steckdosen a Mindestanzahl der Auslässe Anschlüsse für besondere Verbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis Wohn b und Schlafraum, bei einer Fläche bis 2 m 2 über 2 m 2 bis 20 m 2 3 c 4 c 5 c 2 Küche b, Kochnische für Kochnischen Kühl/Gefriergerät für Küchen Kühlgerät Gefriergerät Dunstabzug Herd Mikrowellengerät Geschirrspüler Warmwassergerät 3 c 5 c 2 2 e Bad Lüfter Waschmaschine Wäschetrockner Heizgerät Warmwassergerät 2 f 2 g d,h j j i
4 AUS DER TECHNIKREDAKTION Seite 4 von 6 WCRaum Lüfter Hausarbeitsraum Lüfter Waschmaschine Wäschetrockner Bügelmaschine Flur 2 d,h 3 c c d k k bei Flurlänge bis 3 m über 3 m l Freisitz Abstellraum Hobbyraum 3 Zur Wohnung gehörender Keller, Bodenraum Gemeinschaftlich benutzter Keller, Bodenraum bei einer Nutzfläche bis 20 m 2 über 20 m 2 Keller, Bodengang je 6 m Ganglänge Telekommunkationsanlagen Steckdosen TAE nach Tabelle 3 Empfangs und Verteileranlagen für Ton und Fernsehrundfunk sowie für interaktive Dienste Steckdosen Steckdosen für WÜP, Verstärker usw. siehe unten siehe Tabelle 4
5 AUS DER TECHNIKREDAKTION Seite 5 von 6 Legende: a Bzw. Anschlussdosen für Verbrauchsmittel. b In Räumen mit einer Essecke ist die Anzahl der Auslässe und Steckdosen um jeweils zu erhöhen. c Die den Bettplätzen und den Arbeitsflächen von Küchen, Kochnischen und Hausarbeitsräumen zugeordnete Steckdosen sind mindestens als Doppelsteckdosen, die neben den Antennensteckdosen angeordneten Steckdosen sind als Dreifachsteckdosen vorzusehen. Sie zählen jedoch nach der Tabelle als jeweils nur eine Steckdose d Sofern eine Einzellüftung vorgesehen ist. e Sofern die Warmwasserversorgung nicht auf anderer Weise erfolgt. f Davon ist eine Steckdose in Kombination mit der Waschtischleuchte zulässig. g Bei Bädern bis 4 m 2 Nutzfläche genügt ein Auslass über dem Waschtisch. h Bei fensterlosen Bädern oder WCRäumen ist die Schaltung über die Allgemeinbeleuchtung mit Nachlauf vorzusehen. i In einer Wohnung nur einmal erforderlich. j Sofern kein Hausarbeitsraum vorhanden ist oder die Geräte nicht in einem anderen geeigneten Raum untergebracht werden können. k Sofern nicht im Bad oder in einem anderen geeigneten Raum vorgesehen. l Von mindestens zwei Stellen schaltbar. Gebäudesystemtechnik Die Gebäudesystemtechnik (richtig: Elektrische Systemtechnik für Heim und Gebäude nach DIN EN VDE 0289) beschreibt die Vernetzng von Systemkomponenten und Teilnehmern über einen InstallationsBUS zu einem auf die Elektroinstallation abgestimmten System, das Funktionen und Abläufe sowie deren gewerkeübergreifende Verknüpfung in einem Gebäude sicherstellt. Die Gebäudesystemtechnik dient zum Überwachen, Anzeigen, Melden und Bedienen. Neben der Übertragung von Energie ist auch die Übertragung von Informationen erforderlich. Diese erfolgt über separate Datenleitungen, drahtlos, z.b. über Funk oder über die Starkstromleitungen. Ggf. sind weitere Maßnahmen erforderlich wie Installation von Datenleitungen zu den Sensoren und Aktoren, Installation von Starkstromleitungen zu den jeweiligen Schaltstellen und Aktoren sowie Installation von GeräteVerbindungsdosen.
6 AUS DER TECHNIKREDAKTION Seite 6 von 6 Kommunikationsanlagen Kommunikationsanlagen bestehen aus den Hauskommunikationsanlagen (Klingelanlage, für Gebäude mit mehr als zwei Wohnungen eine Türöffneranlage in Verbindung mit einer Türsprechanlage, ggf. mit Bildübertragung) und der Telekommunikationsanlage (TKAnlage, sog. Endstellennetz). Die TKAnlage endet in einem allgemein zugänglichen Raum, am Abschlusspunkt (APL). Sie beginnt am APL des Hauses und endet an den Telekommunikationsanschlusseinheiten (TAE) der einzelnen Wohneinheiten. Vom APL geht zu jedem Telekommunikationsabschlusspunkt ein Leerrohr mit mindestens zwei Doppeladern. In jeder Wohnung ist ein Telekommunikationsabschlusspunkt vorzusehen. Anzahl der weiteren TAE siehe Tabelle 3. Tabelle 3: Anzahl der Telekommunikationsanschlusseinrichtungen (TAE) Wohnfläche der Wohnung in m 2 Anzahl der weiteren TAE mindestens bis 50 über 50 bis 75 2 über 75 bis 25 3 über 25 4 Empfangs und Verteilanlage für Ton und Fernsehrundfunk sowie für interaktive Dienste In jeder Wohnung ist ein Wohnungsübergabepunkt (WÜP) festzulegen. Mindestanzahl der Antennensteckdosen siehe Tabelle 4. Jeder Antennensteckdose ist jeweils eine Dreifachsteckdose für Starkstrom zuzuordnen. Tabelle 4: Anzahl der Antennensteckdosen Wohnfläche der Wohnung in m 2 Anzahl der Antennensteckdosen mindestens bis 50 2 über 50 bis 75 3 über 75 bis 25 4 über 25 5 Peter Sonntag Verlag EuropaLehrmittel
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