Modethema oder Überlebensstrategie - Welchen Beitrag leisten familienbewusste Unternehmen für die Fachkräftesicherung in der Region?
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- Ingelore Ruth Baum
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1 Modethema oder Überlebensstrategie - Welchen Beitrag leisten familienbewusste Unternehmen für die Fachkräftesicherung in der Region? Heilbronn, 27. Juli 2011 Sofie Geisel, Projektleiterin des Unternehmensnetzwerks Erfolgsfaktor Familie
2 Was Sie in den nächsten 30 Minuten erwartet Vorweg: Was das Netzwerkbüro ist und tut Ein häufig unterschätzter Zusammenhang Was Beruf und Familie mit Fachkräftesicherung zu tun hat Was familienbewusste Unternehmensführung bedeutet und was das für die Fachkräftesicherung in einer Region bedeuten kann Wie familienbewusst wir sind ein paar - bewusst provokante Fragen an das Publikum
3 3 Ihr Partner: das Unternehmensnetzwerk Erfolgsfaktor Familie Gemeinsame Initiative des DIHK und der Bundesregierung, seit 2007 Referenzgröße für die Familienfreundlichkeit der deutschen Wirtschaft fast Mitglieder Bundesweit größte Informations- und Serviceplattform für interessierte und engagierte Unternehmen Commitment-Möglichkeit zum Thema familienbewusste Unternehmensführung Partner für das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie Leitgedanke: Unternehmen lernen voneinander und tragen gemeinsam mit dazu bei, Familienbewusstsein zum Markenzeichen der deutschen Wirtschaft zu machen!
4 3 Das Netzwerkbüro bietet praxisnahe Informationen, Beispiele sowie Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit Unternehmensdatenbank wir vermitteln Kooperationspartner Veranstaltungen wir organisieren Wissens- und Erfahrungsaustausch oder helfen anderen dabei Öffentlichkeitsarbeit wir sorgen dafür, dass unternehmerisches Engagement für Familie sichtbar wird Unternehmenslotse wir unterstützen bei konkreten Fragen Erfahrungsberichte wir veröffentlichen konkrete Beispiele aus der Praxis Informations- und Kooperationsbörse wir stellen eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zur Verfügung
5 1 Fachkräftesicherung: zentrale Herausforderung für die deutschen Wirtschaft welche Möglichkeiten gibt es? Fachkräftesicherung: Herausforderung Nr. 1 für den künftigen Erfolg der deutschen Wirtschaft 70% der deutschen Unternehmen haben Probleme, offene Stellen zu besetzen Besonders rar sind Ingenieure bis 2020 fehlen voraussichtlich Bis 2020 wird das Erwerbspersonenpotenziale um 3,6 Mio., bis 2025 um 6,5 Mio. sinken Potenziale der Fachkräftesicherung Mehr qualifizierte Arbeitskräfte Schulabgänger ohne Abschluss Ausbildungsabbrüche Studienabbrüche Erwerbstätige Menschen über 55 Frauenerwerbstätigkeit Fachkräfte von außen Wenn Deutschland beim Thema Fachkräftesicherung nicht erfolgreich ist Rückgang von Investitionen und Innovationen Arbeitsverdichtung und Automatisierung Intensivere Wertschöpfung Arbeitszeit Ausbildung und Qualifizierung Quellen: Bundesagentur für Arbeit 2011, DIHK 2010
6 1 Oft unterschätzt: Die Bedeutung einer besseren Nutzung des Frauenerwerbspotenzials für die Fachkräftesicherung Zwar sind 72% der deutschen Frauen erwerbstätig, was über dem europäischen Durchschnitt liegt (an der Spitze liegt Dänemark mit einer Erwerbsquote von 77%), ABER: Nur gut die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Deutschland arbeitet in Vollzeit (vorletzter Platz in Europa) als Grund hierfür nennt fast ein Drittel der Frauen die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen Die andere Hälfte, die teilzeiterwerbstätigen Frauen weisen im Schnitt die niedrigste Wochenarbeitszeit in Europa auf. Potenziale: Würde/n (sich) in Deutschland die Frauenerwerbstätigkeit erhöhen (Halbierung des Abstands zu Dänemark) 10% der bisherigen Teilzeitfrauen Vollzeit arbeiten die durchschnittliche Wochenstundenzahl der verbleibenden Teilzeitfrauen auf 20 Stunden erhöhen (schwedisches Niveau) entspräche dies einem Erwerbspotenzial von bis zu 2,1 Mio. Vollzeitkräften. Zentraler Schlüssel zur Realisierung dieses Potenzials: Mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie Quellen: Bundesagentur für Arbeit 2011
7 1 Fachkräftesituation zwingt Unternehmen dazu, Personalgewinnung und bindung ernster zu nehmen Altersbedingte Fluktuation verstärkt bereits bestehenden Fachkräftebedarf Mobilität v.a. junger, qualifizierter Beschäftigter nimmt kontinuierlich zu gerade in KMU Arbeitgeber müssen sich künftig mehr anstrengen, qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu binden Nachwuchs wird weniger und ist im Durchschnitt immer weniger ausbildungsreif Konkurrenz schläft nicht, gerade größere Unternehmen investieren zunehmend in Arbeitgebermarketing Die Bedeutung eines positiven Images und einer individuellen Arbeitgeberattraktivität nimmt dabei zu
8 1 Auch hier oft unterschätzt: Familienfreundlichkeit als Attraktivitätsfaktor "Bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers spielt für mich die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine wichtigere oder ebenso wichtige Rolle wie das Gehalt" junge Beschäftigte mit Kindern 90 junge Beschäftigte ohne Kinder 70 Und: 77% der Eltern zwischen 25 und 39 Jahren würden für mehr Familienfreundlichkeit die Arbeitsstelle wechseln Quelle: Personalmarketingstudie 2010, Hrsg. BMFSFJ Beschäftigte zwischen 25 und 39 Jahren
9 2 Zunächst der Blick in die Statistik: Was macht einen familienfreundlichen Arbeitgeber aus? Flexible Arbeitszeiten Sonderurlaub, wenn ein Kind krank ist Den Wiederinstieg erleichtern betriebliche Kinderbetreuung Eltern unter 45 Jahre Arbeit von zu Hause aus Bevölkerung insgesamt Viele Teilzeitarbeitsplätze Elternzeit auch für junge Väter Notfallbeteuung Sonderurlaub für die Väter nach der Geburt Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 10023; 2008
10 2 Familienbewusste Unternehmensführung: Keine Stangenware, sondern individuelle Maßnahmen Generationennetzwerk Weleda, Schwäbisch Gmünd Teilzeit, gerade auch für Väter Inosoft AG, Marburg Wäscheservice DIHK, Berlin Väterbriefe Datev, Nürnberg Lebenslagencoaching Knollenborg und Partner, Lingen Kinderspielecke Augenoptiker Wittig, Berlin Essen aus der Betriebskantine Wulff Textil-Service, Kiel Betreuungszuschuss Reha Vita, Cottbus Hausaufgabenbetreuung Sick, Waldkirch Betriebskita Megware, Chemnitz Erinnerungservice Anton Schönberger, Wölsendorf
11 2 die unterschiedliche Zielgruppen und Lebenslagen im Auge haben Beschäftigte ohne Familie Werdende Väter und Mütter Väter und Mütter von Kita-Kindern Väter und Mütter von Schulkindern Beschäftigte, die Angehörige pflegen Regelungen und Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf Arbeitszeit und ort Informationen, bündeln, Kommunikation und Dialogangebote zum Lotsenfunktion Thema Beruf und Familie Beratungs- und Vermittlungsangebote des Unternehmens Eigene Betreuungs- oder Serviceangebote des Unternehmens
12 2 Familienbewusste Unternehmen: Basis und Treiber für Fachkräftesicherung und Standortattraktivität Familienbewusste Unternehmen stehen mit Beschäftigten (Männer und Frauen) im Dialog zum Thema Beruf und Familie kümmern sich aktiv um einen schnellen Wiedereinstieg gehen neue Wege, um Arbeitszeit flexibel und familienbewusst zu gestalten engagieren sich für Beschäftigte, die Probleme haben, die Betreuung für Kinder zu organisieren kümmern sich auch um die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege machen Beruf und Familie in ihrer internen und externen Kommunikation zum Thema sind Vorzeigeunternehmen mit Unternehmenskulturen, die inspirieren binden Fachkräfte (Steuerzahler!) an die Region und locken andere an tragen zu einer höheren Frauen- und Müttererwerbsbeteiligung bei leisten einen Beitrag für eine flexible und bedarfsgerechte Kinderbetreuung wirken mit am überfälligen Tabubruch rund um das Thema Pflege wirken an einer positiven Standortkommunikation mit
13 3 Kleiner Stresstest : Wie familienbewusst ist Heilbronn-Franken wirklich? In Heilbronn-Franken ist Beruf und Familie gut vereinbar weil sich die Mehrzahl der Verantwortlichen in den hier ansässigen Unternehmen aktiv und glaubwürdig darum kümmern. weil in den meisten Unternehmen Möglichkeiten einer flexiblen und familienbewusste Arbeitzeiten bestehen auch für Väter stimmt stimmt nicht weil Mütter und Väter nach der Elternzeit problemlos wieder einsteigen und auch Karrierechancen haben können weil es genügend Betreuungsplätze gibt auch für Kinder unter drei, auch für Schulkinder und auch ganztags weil gute Beratungsmöglichkeiten für Berufstätige, die ihre Angehörigen pflegen, vorhanden sind. und ein Großteil der berufstätigen Frauen und Männer mit Familie, die hier leben, würden das auch bestätigen
14 Kontakt Sie erreichen uns unter: Unternehmensnetzwerk Erfolgsfaktor Familie Telefon: 030/ Internet: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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