Erneuerbare Energien erfolgreich in den Markt bringen
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- Juliane Hochberg
- vor 8 Jahren
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1 Erneuerbare Energien erfolgreich in den Markt bringen Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen Lehrstuhl für Management erneuerbarer Energien Direktor, Institut für Wirtschaft und Ökologie Universität St. Gallen Baden, 24. September
2 Übersicht 2 1. Einführung 2. Die Energiewende : Emotionaler Kurzschluss oder intelligente Zukunftsinvestition mit gutem Risiko-Rendite- Verhältnis? 3. Ja, aber geht das denn überhaupt? : Drei Thesen zu einer erneuerbaren Energiezukunft 4. Was können wir tun? : Beispiele für neue Geschäftsmodelle im Energiemarkt 5. Fazit
3 Good Energies Lehrstuhl für Management Erneuerbarer Energien an der Universität St. Gallen (IWÖ-HSG) 3 Gegründet April 2009 mit Unterstützung von Good Energies AG Teil einer der führenden europäischen Wirtschaftsuniversitäten Engagiertes Team (15 Mitarbeitende incl. Doktoranden) Über 180 Bachelor/Master/Diplom-Arbeiten seit Gründung Forschung und Lehre zu... Investitionsentscheidungen und Finanzierung Konsumentenentscheidungen und Marketing Geschäftsmodelle für Erneuerbare Energie Wirksame Energiepolitik 4. St. Galler Forum für Management erneuerbarer Energien Mai 2013 Weiterbildungsstudiengang Renewable Energy Management (REM-HSG)
4 Vision unseres Lehrstuhls (seit 2009): Von 20:80 zu 80:20 100% 4 80% Nicht erneuerbare Energien 60% 40% 20% Erneuerbare Energien 0% Quelle: Wüstenhagen (2009)
5 Übersicht 5 1. Einführung 2. Die Energiewende : Emotionaler Kurzschluss oder intelligente Zukunftsinvestition mit gutem Risiko-Rendite- Verhältnis? 3. Ja, aber geht das denn überhaupt? : Drei Thesen zu einer erneuerbaren Energiezukunft 4. Was können wir tun? : Beispiele für neue Geschäftsmodelle im Energiemarkt 5. Fazit
6 Frage an Sie: 6 Denken Sie, der Entscheid von Bundesrat und Parlament, aus der Kernenergie auszusteigen, war richtig? 1. Ja. 2. Nein.
7 Emotionale Reaktion mit rationaler Basis: Risikokosten nicht-erneuerbarer Energien 7 Deepwater Horizon 2010 Fukushima 2011 Kostenschätzungen: BP (Juni 2010): Hilfsfonds für Opfer von Deepwater Horizon: 20 Mrd. $, Kostenschätzung des Unternehmens 41 Mrd $. Angekündigte Staatshilfe der japanischen Regierung für TEPCO (Mai 2011): 45 Mrd. Zum Vergleich: Differenz in Marktkapitalisierung binnen 3 Monaten bei BP ca. 100 Mrd $, bei TEPCO ca. 30 Mrd.
8 Die hohe Risikoprämie der Fortschreibung-des-Status-Quo GmbH 8 80% Energie-Importabhängigkeit Schweiz 5-20% BSP-Verluste weltweit durch Klimawandel 17% RWE s Equity Value at 45 /t CO 2 0 Anzahl Atommüll-Endlager weltweit Quellen: AGEB, Stern Report, SAM/WRI
9 Auch ohne Unfälle steigen die Kosten konventioneller Energie: z.b. Ölpreis 9 USD pro Barrel (Brent) $ / Barrel
10 Gegenläufige Lernkurven von erneuerbaren und nicht-erneuerbaren Energietechnologien 10 Kernenergie FRA / USA Photovoltaik weltweit A. Grubler / Energy Policy 38 (2010) IPCC 2011, based on Maycock ( ), Bloomberg NEF 2010 Die Schere zwischen Kosten konventioneller und erneuerbarer Stromerzeugung beginnt sich zu schliessen (Grid Parity).
11 Windenergie: Dynamisches Wachstum seit % Cumulative Installed Capacity [MW] Top 5 in 2010: 1) China, 2) US, 3) India, 4) Spain, 5) Germany Source: GWEC
12 Erneuerbare Energie und Energieeffizienz 12 sparen mittelfristig Kosten & vermeiden Risiken Erreichen der Netz- Parität nichterneuerbare Energie (incl. Risiko) nichterneuerbare Energie erneuerbare Energie (Verbrauch hoch) erneuerbare Energie (Verbrauch gering) Vor Fukushima Heute Zeit
13 Übersicht Einführung 2. Die Energiewende : Emotionaler Kurzschluss oder intelligente Zukunftsinvestition mit gutem Risiko-Rendite- Verhältnis? 3. Ja, aber geht das denn überhaupt? : Drei Thesen zu einer erneuerbaren Energiezukunft 4. Was können wir tun? : Beispiele für neue Geschäftsmodelle im Energiemarkt 5. Fazit
14 Drei Thesen zur erneuerbaren Energiezukunft Die Solarenergie (Photovoltaik, PV) steht am Tipping Point und hat begonnen, den Strommarkt auf den Kopf zu stellen. 2. Die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) hat in anderen Ländern für eine wichtige Anschubfinanzierung gesorgt. Die Schweiz könnte davon profitieren, wenn sie die politischen Risiken der KEV-Warteliste reduziert. 3. Intelligente Netze und Portfoliodiversifikation erlauben eine Vollversorgung mit erneuerbarer Elektrizität bis 2030.
15 ey/dotcom/client_service/sustainability/pdfs/solar_52212.ashx These 1: Photovoltaik steht am Tipping Point 15
16 Sinkende Kosten dank politischer Förderung und Massenproduktion haben Solarenergie attraktiver gemacht ( Grid Parity ) 16
17 Installierte PV-Leistung Bayern [MW] Der Solarstrommarkt unserer Nachbarn wächst mit Schweizer hoher iphone-geschwindigkeit
18 Neue Investorentypen treten auch in den Schweizer Energiemarkt ein 18 Kleinwasserkraft Photovoltaik davon 47% Private, 27% Gewerbe Quelle: IWÖ-HSG 2012, Auswertung der KEV-Warteliste von Swissgrid Stand Mai 2012, Anteile an der Leistung (kw)
19 Plusenergiehäuser: Mit Solarenergie vom Consumer zum Prosumer Schwyz 19 Marché International in Kemptthal/ZH
20 Die Folge für Stromhändler: Alte Handelsstrategien verlieren Profitabilität 20
21 Solarenergie trägt zur Deckung der Spitzenlast bei 21
22 Solarenergie trägt zur Deckung der Spitzenlast bei 22
23 Die Konsequenz: Im Sommer erodieren die Spotmarktpreise (Merit Order Effekt) 23 Abweichung des Spotmarktpreises vom Tagessdurchschnitt ( /MWh) Apr.-Sept Apr.-Sept Apr.-Sept Apr.-Sept Apr.-Sept Apr.-Sept Quelle: Norwegian University of Life Science, 2011 see also:
24 24 These 2: Die Kostendeckende Einspeisevergütung Chancen und Herausforderungen Quelle: Swissgrid KEV-Cockpit
25 Wie funktioniert die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV)? %
26 Die KEV-Warteliste Herausforderung und Chance 26 für die erneuerbare Stromversorgung Anmeldungen für KEV-Warteliste KEV-Warteliste entspricht 35% der CH-AKW-Produktion 8.8 TWh Erwartete jährliche Stromproduktion der KEV-Anlagen 2.1Rp/kWh KEV-Umlage bei Realisierung aller Anlagen auf der Warteliste Quellen: Swissgrid KEV-Cockpit , eigene Berechnungen
27 Erhöhung der KEV auf 35 Fr. pro w.ä. HH*a erlaubt Ersatz von Mühleberg und Beznau 1+2 durch erneuerbare Energien und das nicht erst in
28 Andere Versicherungen sind teurer Versicherung gegen Nuklearrisiken dank KEV Meine jährliche Rechnung für Hausrat- und Haftpflichtversicherung......entspricht übrigens etwa meiner monatlichen Krankenversicherungs-Rechnung
29 These 3: Mit intelligenten Netzen und Portfoliodiversifikation zur erneuerbaren Zukunft 29 Quelle: Swissgrid KEV-Cockpit
30 Aber was ist, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint? 30
31 31 Die Herausforderung einer jeden Stromversorgung: Angebot und Nachfrage in räumliche und zeitliche Übereinstimmung zu bringen Die alte Energiewelt: Die neue Energiewelt: Angebot Nachfrage Angebot Nachfrage Von Grundlast & Spitzenlast......zum intelligenten Netz Quelle: Wolfram Krewitt (2008)
32 Smart Grids erlauben dezentrale Koordination von Produktion und Verbrauch Das intelligente Stromnetz der Zukunft 32
33 Wind & Solar bilden diversifiziertes Portfolio Wasser & Biomasse komplementär Produktion nee Schweiz (KEV) Solarstrom ~ Mittagsspitze 33
34 Übersicht Einführung 2. Die Energiewende : Emotionaler Kurzschluss oder intelligente Zukunftsinvestition mit gutem Risiko-Rendite- Verhältnis? 3. Ja, aber geht das denn überhaupt? : Drei Thesen zu einer erneuerbaren Energiezukunft 4. Was können wir tun? : Beispiele für neue Geschäftsmodelle im Energiemarkt 5. Fazit
35 Option 1: Green Default Pfadabhängigkeit im Kundenverhalten überwinden 35 Stadt St. Gallen (2010) Stadt Zürich (2010) Green Electricity Conventional Electricity Green Electricity Conventional Electricity
36 Forschung zum Green Default und ihre Umsetzung Source: Master Thesis Nicole Fahr (2011) Ergebnis: Von 10% auf 90 % Ökostromkunden
37 Option 2: Smart Grid Business Models 37 Zukunftsträchtig, erfordert aber ausdauernde Investitionen
38 Erleichtert kleineren EVU den Marktzugang vgl. andere Finanzprodukte: Risiken, Management Fees verstehen Option 3: Investitionen in EE-Beteiligungsgesellschaft ( Partnerwerke 2.0 ) 38
39 Übersicht Einführung 2. Die Energiewende : Emotionaler Kurzschluss oder intelligente Zukunftsinvestition mit gutem Risiko-Rendite- Verhältnis? 3. Ja, aber geht das denn überhaupt? : Drei Thesen zu einer erneuerbaren Energiezukunft 4. Was können wir tun? : Beispiele für neue Geschäftsmodelle im Energiemarkt 5. Fazit
40 Fazit: Erste Schritte auf dem Weg von 20:80 zu 80:20 sind gemacht, viele Chancen liegen vor uns % 80% Nicht erneuerbare Energien 60% 40% 20% Erneuerbare Energien 0%
41 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen Lehrstuhl für Management erneuerbarer Energien Direktor, Institut für Wirtschaft und Ökologie IWÖ-HSG Universität St. Gallen 41
42 Befragung von Investoren > Aktuelles 42
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