Ute Pucknat-Moritz in der Goldenen Stadt Prag

Transkript

1 Ute Pucknat-Moritz in der Goldenen Stadt Prag PRAG ganz subjektiv gesehen Wenn Sie Ruhe und Beschaulichkeit lieben und gerne durch menschenleere Gassen bummeln, sollten Sie um Prag einen großen Bogen machen. Sonst finden Sie sich in einer Millionenstadt mit lärmendem Autoverkehr wieder, deren beschauliche Gassen und Plätze von tausenden von Touristen bevölkert werden. Nehmen Sie diese Tatsache aber in Kauf und bewegen sich auch einmal außerhalb der Stoßzeiten und abseits der Touristenattraktionen, ist Prag wirklich eine Reise wert. Anreise Wer in ratternden Nachtzügen nicht schlafen und bei Beleuchtungen unter 10 Watt nicht einmal lesen kann, sollte auf die Anreise mit dem Nachtexpress verzichten. Die Züge sind wenig komfortabel, ein Bordrestaurant sucht man vergebens und der nächtliche Kaffee auf einem Gaskocher zubereitet bringt einen auch nicht unbedingt in Schwung. Hinzu kommt, dass viele Hotels einen Check-In erst ab 14:00 Uhr ermöglichen. Und ein erster übermüdeter Bummel durch Prag, mit knurrendem Magen und ungeduscht trägt sicher nicht dazu bei, die Stadt auf Anhieb zu mögen.empfehlenswert ist die Anreise am Tag z. B. über Dresden: Von Frankfurt/Main aus erreichen Sie Prag auf diesem Weg in ca. 7 Stunden, genießen den Komfort moderner Reisezüge und vor allem den herrlichen Ausblick auf die sächsische Schweiz. Unterwegs in Prag Prag ist eine Stadt, die man am besten zu Fuß erobert. Absolut bequemes Schuhwerk sollte Sie daher unbedingt im Reisegepäck haben (und eine erfrischende Fußsalbe kann sicher auch nicht schaden).wie müde Sie auch immer sein mögen, ist von der Benutzung von Taxis dringend abzuraten! Nach Aussage einer ansässigen Fremdenführerin sind nur ca. 40% der Prager Taxifahrer seriös. Der Rest wird Sie im Zweifelsfall gnadenlos übers Ohr hauen. Wenn überhaupt, lassen Sie sich ein Funktaxi rufen und weisen Sie vor Fahrtbeginn darauf hin, dass Sie eine Quittung für Ihren Chef benötigen (das soll manchmal helfen, die Preise am Boden zu halten).absolut begeistert hat uns dagegen die Prager Metro: Selbst U-Bahn-Neulingen fällt es leicht, sich mit Ihnen von A nach B zu bewegen. Die drei U-Bahn-Linien (A = grün, B = gelb und C = rot) sind sehr übersichtlich aufgebaut und durch zentrale Kreuzungspunkte kann man schnell und einfach die Richtung wechseln. Die Metro-Stationen und Züge sind sehr hell und sauber und perfekt ausgeschildert. So findet man leicht den richtigen Bahnsteig und im Zug weisen Sie Anzeigetafeln auf die nächste Station hin. Nur die Eingänge zur Metro sind eher unauffällig gekennzeichnet (Schild in der Farbe der Linie und Name der Station). Dafür werden Skeptiker mit absolut günstigen Fahrtpreisen belohnt: einen Fahrschein, mit dem man innerhalb von 60 Minuten 5 Stationen bereisen kann, ist an Automaten, Schaltern oder Kiosken - schon für 14 Kronen zu haben (ca. 50 Cent). Und auch Straßenbahnen bieten sich zur Überbrückung (oder für eine kleine Stadtrundfahrt) an: für gerade mal 20 Kronen können Sie 90 Minuten lang jedes beliebige Verkehrsmittel in jeder gewünschten Richtung benutzen.

2 Essen und Trinken Die Zeiten, in denen man in Prag für ganz winzig kleines Geld nach Herzenslust Essen und Trinken konnte sind sicher inzwischen vorbei. Dennoch gilt, dass man sich von folgenden Ausnahmen abgesehen überall günstig und gut verwöhnen lassen kann. Ein leckeres Mittag- oder Abendessen für zwei ist inklusive Getränken (je nach Lage) für um die 600 Kronen (gut 20 ) zu haben. Im Land des Bieres sollte man natürlich unbedingt den frisch gezapften Hopfensaft genießen. Mit ca Kronen liegen die Bierpreise selbst in der Altstadt weit unter dem, was man in Deutschland gewöhnt ist.vermeiden sollten Sie es allerdings, Ihr Bier direkt gegenüber der astronomischen Uhr auf dem Altstädter Ring zu genießen. Mit mehr als 10 für 2 halbe Liter sind nicht nur die Getränke-Preise für Prager selbst für unsere Verhältnisse als Wucher zu bezeichnen. An drei Plätzen haben wir uns besonders wohl gefühlt: Direkt am Smetana-Kai mit wunderschönem Blick auf Karlsbrücke und Radschin kann man neben dem Smetana-Denkmal im Freien einen Kaffee oder ein Bier genießen.überqueren Sie die Karlsbrücke Richtung Kleinseite und benutzen am Ende der Brücke den Treppenabgang nach links, finden Sie auf einem kleinen Platz an der rechten Seite das Hotel und Restaurant U Zlatých Nuzek ( Zur goldenen Schere ). Dort kann man bei schönem Wetter auf der Terrasse leckere Gerichte und frisches Bier zu fairen Preisen genießen. Wer einen Blick in die Speisekarte werfen möchte, wird hier fündig: Und wer es rustikal liebt und einmal einen Blick in den Gärkeller einen Hausbrauerei werfen möchte, sollte in der Neustädter Brauerei ( Novomestsky Pivovar ) einkehren. Die Speisekarte ist umfangreich, das Essen lecker, die Bedienungen sehr freundlich und die Preise bei bester Qualität absolut in Ordnung. Einen Vorab -Besuch können Sie über die Internetseite abstatten. Vor Ort in Prag finden Sie die Brauerei, wenn Sie das Muzeum im Rücken den Wenzelsplatz herunterschlendern und am unteren Ende nach links abbiegen. Stadtführungen/Bootsfahrten Eine Bootsfahrt auf der Moldau ist ein Erlebnis! Wer alleine auf Tour gehen möchte, kann am Bootssteg auf der Kleinseite (links der Karlsbrücke) für 150 Kronen zu einer einstündigen Fahrt über die Moldau in See stechen.wer sich nebenbei informieren möchte, der kann eine der vielen Stadtführungen oder Komplettpakete bei einem der örtlichen Reiseunternehmen buchen. Eine dreistündige Führung durch die Altstadt oder eine einstündige Bootsfahrt mit anschließender Führung über die Karlsbrücke sind z. B. für 550 Kronen (ca. 20 ) zu haben.wir haben uns von Cityrama ( bestens betreut gefühlt: Mangels deutschsprachiger Touristen wurde unsere Stadtführung mit nur 3 Teilnehmern durchgeführt und die kostenlose Abholung am Hotel ist ein Balsam für die ohnehin geschundenen Füße. Unterbringung Angesichts der zahllosen Hotels wäre es vermessen, nach einem einzigen Aufenthalt eine Empfehlung aussprechen zu wollen. Wir waren im Hotel Green Garden in der Neustadt (Nové Mesto) untergebracht und haben uns in einem riesigen Doppelzimmer mit leicht abgewohntem Charme der 80er Jahre durchaus wohlgefühlt. Sollten wir noch einmal nach Prag fahren, würden wir uns sicher ein Hotel in unmittelbarer Nähe einer Metrostation suchen (das schont die Füße für die Entdeckungstouren durch die Altstadt )

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