20 Jahre Erasmus in Österreich 25 Jahre Erasmus in Europa

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4 GELEIT Vorwort 4 Einleitung 5 Erasmus im Überblick 9 Erasmus ist eine der größten Erfolgsgeschichten der Europäischen Union: Es ist unser bekanntestes und beliebtestes Programm. Über Erasmus-Aufenthalte können Studierende ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und Kompetenzen erwerben, die ihre Beschäftigungschancen erhöhen. Ferner erleben Lehrende und anderes Bildungspersonal vor Ort, wie Hochschulbildung in anderen Ländern funktioniert und können die besten Ideen mit nach Hause nehmen. In vielen Ländern übersteigt die Nachfrage nach Programmplätzen die verfügbaren Ressourcen bei weitem. Gerade für die Wissenschaft und Forschung bietet Europa einen enormen Mehrwert. Die Umsetzung des europäischen Gedankens an Hochschulen und Forschungseinrichtungen lässt Menschen Grenzen überwinden und zu neuen Erfahrungen und Erkenntnissen gelangen. Austauschprogramme wie Erasmus stellen dabei einen zentralen Stellenwert dar und eröffnen Studierenden in vielerlei Hinsicht neue Horizonte. Das Jubiläum soll daher auch Anlass dafür sein, diese Erfolgsgeschichte für die Zukunft kontinuierlich weiterzuschreiben. Androulla Vassiliou EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend Karlheinz Töchterle Bundesminister für Wissenschaft und Forschung 4

5 Geleit Erasmus in der Praxis 21 Zeitleiste 41 EUC-Liste 46 Die Mobilitätsprogramme der Europäischen Union leisten einen wesentlichen Beitrag, die europäische Dimension auf allen Bildungsebenen zu verankern und zu stärken. Sie setzen ein wichtiges Signal für ein bürgernahes Europa und fungieren als Impulsgeber für die österreichische Bildungspolitik. Österreich nimmt seit Beginn mit großem Erfolg an den unterschiedlichen Aktionen des Programms Erasmus teil. Somit nutzen auch Studierende und Lehrende an Pädagogischen Hochschulen die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes zu sammeln und ihre beruflichen Chancen zu erhöhen. Das Flaggschiff Erasmus ist ein Produktname mit einem sehr hohen Wiedererkennungswert. Erasmus ermöglicht vorrangig Studierenden, Erfahrungen in anderen Ländern zu sammeln, ihren Horizont zu erweitern, und trägt maßgeblich zur persönlichen Weiterentwicklung bei. So werden neben den fachlichen unter anderem auch die sprachlichen und interkulturellen Fähigkeiten gestärkt. Erasmus fördert damit Toleranz und trägt zu einem friedlichen Miteinander in Europa bei. Claudia Schmied Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Manuela Fried Leiterin der Abteilung für EU-Hochschulprogramme & Bologna-Prozess, BMWF 5

6 Vorwort 25 Jahre lang lernen und arbeiten in Europa: Erasmus feiert Geburtstag Studierende in Bewegung zu bringen, damit sie Erfahrungen in anderen Ländern und mit anderen Hochschulsystemen sammeln, das war vor 25 Jahren der Anlass zur Einrichtung von Erasmus. Hinter dem Programm steht der Beschluss des europäischen Ministerrates von 1987, die Zusammenarbeit von Hochschulen in Europa zu fördern. Der Rat hat damit Weitblick bewiesen handelt es sich bei Erasmus doch um eines der beliebtesten und erfolgreichsten Programme der Europäischen Union. Seit 1992 können auch Studierende österreichischer Hochschulen ein oder zwei Semester im europäischen Ausland mit finanzieller Unterstützung durch die EU im Rahmen des Erasmus-Programms lernen. Lehrende und Personen, die sich mit Internationalität an Hochschuleinrichtungen befassen, können ebenso an Erasmus teilnehmen und leisten einen wichtigen Beitrag zum Programm. Seit 2007 gibt es auch Erasmus-Praktika, die jungen Menschen wertvolle Arbeitserfahrung vermitteln. Über 2,5 Millionen junge Europäerinnen und Europäer haben diese Chance bisher wahrgenommen darunter auch mehr als österreichische Studierende. Erasmus hat viel Positives gebracht, in Österreich und europaweit, für einzelne Studierende und Lehrende genauso wie für die teilnehmenden Institutionen und den gesamten Hochschulraum. Wer das Programm kennt, wird mir zustimmen, dass Erasmus eine neue Phase der Internationalisierung im Hochschulbereich in Österreich eingeleitet hat. Das Engagement an Intensivprogrammen, Lehrplanentwicklungen, Netzwerken oder Mobilitäten der Studierenden und Lehrenden gehören heute zum akademischen Alltag. Der durchschlagende Erfolg war und ist jedoch nur durch den großen Einsatz aller Beteiligten möglich geworden. Ich freue mich mit allen Teilnehmenden und Wegbereiterinnen und Wegbereitern auf die nächsten Programmjahre. Ernst Gesslbauer Leiter der Nationalagentur Lebenslanges Lernen Ernst Gesslbauer hat im Rahmen des Erasmus-Programms an der University of Sheffield (UK) und der Universität Gent (BE) Auslandserfahrung gesammelt. 6

7 EINLEITUNG Erasmus Europas Hochschulen im Zentrum Der politische Wandel in den Jahren 1989 und 1990 hat Europa von Grund auf verändert. Die Öffnung des Eisernen Vorhangs, der Fall der Berliner Mauer, der Zusammenbruch der Sowjetunion binnen weniger Monate war nichts mehr wie vorher. Bewegende Bilder gingen in jenen Tagen um die Welt und haben sich in die Erinnerung von Millionen Menschen eingebrannt. Von einer breiteren Öffentlichkeit beinahe unbemerkt, war bereits zwei Jahre vor diesen dramatischen Ereignissen eine Initiative gestartet worden, die auf andere Weise dazu beitragen sollte, Europa zu verändern. Nach einer Pilotphase, in welcher Studierende einen Austauschaufenthalt an ausländischen Hochschulen absolvieren konnten, wurde unter der Kommissionspräsidentschaft von Jacques Delors im Juni 1987 das Erasmus-Programm aus der Taufe gehoben. Der Beginn war alles andere als einfach und die Geburtswehen rund um die neue Initiative beträchtlich. Die großen Mitgliedsländer der damaligen Europäischen Gemeinschaften, insbesondere Deutschland, Frankreich und Großbritannien, reagierten zurückhaltend auf die neuen Aktivitäten, während sich kleinere Länder positiv äußerten. Doch schon im ersten auf den Beschluss folgenden akademischen Jahr 1987/88 machten sich junge Menschen auf, um einen Teil ihres Studiums jenseits der Landesgrenzen zu absolvieren. War sich auch die europäische Politik zum damaligen Zeitpunkt noch nicht restlos im Klaren darüber, ob sie in ein paneuropäisches Bildungsprogramm investieren sollte, so gab der Erfolg der Initiative Recht. Als Österreich dem Erasmus-Programm 1992 beitrat (die Vorbereitungen begannen 1991 mit der Unterschrift unter den Erasmus-EWR-Vertrag), hatte sich die Zahl der teilnehmenden Studierenden bereits auf jährlich rund vervielfacht. Zugleich nahm die Geschichte der künftigen europäischen Bildungsprogramme ab diesem Zeitpunkt einen rasanten Lauf wurde als Reaktion auf den Vertrag von Maastricht und das darin verankerte Ziel, die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten in allen Bildungsbereichen zu fördern, die erste Phase des Sokrates- Programms begründet. Erasmus wurde Teil davon. Damit stand Europa zum ersten Mal ein umfassendes Aktionsprogramm für allgemeine und berufliche Bildung zur Verfügung. In den folgenden Jahren erlebte Sokrates/Erasmus einen weiteren starken Zuwachs, im Studienjahr 2000/01 absolvierten europaweit bereits mehr als 7

8 EINLEITUNG Studierende einen Auslandsaufenthalt. In vielen Bereichen hat Erasmus dabei spätere Integrationsschritte auf politischer Ebene vorweg genommen. So wurden in den Jahren 1998 und 1999 zehn mittel- und osteuropäische Länder in das Programm aufgenommen, deutlich bevor diese Staaten 2004 bzw der Europäischen Union beitraten. Im Jänner 2000 wurde der Vorschlag der Kommission zur zweiten Phase des Sokrates-Programms verabschiedet. Die Konzeption von Sokrates II, die Neustrukturierung des Programms und die neuen Möglichkeiten sollten während der Durchführung des Programms in den Jahren 2000 bis 2006 dazu beitragen, die europäische Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen unter Einbeziehung möglichst vieler Entscheidungsträger zu verstärken. Zugleich erfuhr auch jener Teil von Sokrates II, der sich mit Hochschulbildung befasste Erasmus eine Fortschreibung und Erweiterung wurde die Marke von einer Million mobiler Studierender erreicht. Bei den Feierlichkeiten wurde Österreich durch Elisabeth Sommer, Erasmus-Studentin in Budapest, vertreten trat die Türkei dem Programm bei. Mit dem Abschluss der Sokrates-Programmphasen setzte sich die Europäische Kommission ein neues ehrgeiziges Ziel: Das Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen, 2006 beschlossen und im Jänner 2007 gestartet, sollte erstmals alle Bildungsabschnitte und alle Sektoren der Aus- und Weiterbildung in einem einzigen und umfassenden Förderprogramm berücksichtigen. Jede Europäerin und jeder Europäer sollte die Möglichkeit erhalten, selbst mobil zu werden und damit einen Beitrag zu leisten, Europa zusammenwachsen zu lassen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die Angebote deutlich erweitert: Aus Erasmus-Mitteln war es nunmehr auch möglich, ein studienrelevantes Praktikum im Ausland zu absolvieren, eine Möglichkeit, von der Studierende mittlerweile starken Gebrauch machen. Um alle Bereiche der Hochschule mit dem Gedanken der Internationalität zu erreichen, konnten ab sofort auch nichtlehrende Mitarbeiter/innen Erasmus-Mittel zu Fortbildungsaktivitäten jenseits der Grenzen nutzen. Im Jahr 2009 waren bereits zwei Millionen europäische Studierende mit Erasmus mobil geworden. Auch dieser Anlass wurde mit einem Festakt begangen, bei dem Thomas Hörzer Österreich vertrat. 8

9 EINLEITUNG Seinen Namen verdankt das Programm dem Philosophen, Theologen und Humanisten Erasmus von Rotterdam ( ), einem unermüdlichen Kämpfer gegen Dogmatismus in allen Bereichen des menschlichen Lebens. Gedrängt von der Suche nach neuen Erfahrungen, Einblicken und Erkenntnissen, die nur durch den unmittelbaren Kontakt zu anderen Ländern gewonnen werden können, lebte und arbeitete Erasmus von Rotterdam in verschiedenen Teilen Europas. Er wurde also nicht zufällig zum Symbol einer Initiative, die es Hochschulen in ganz Europa erlaubte, Studierenden und anderen Hochschulangehörigen wissenschaftliche Auslandsaufenthalte zu ermöglichen und von den erworbenen Kompetenzen und Erfahrungen zu profitieren. Heute beteiligen sich mehr als Hochschulen in 33 europäischen Ländern an einem Programm, das längst nicht mehr nur Mobilität fördert, sondern zum Systemmotor für bildungspolitische Innovation in Europa geworden ist. Erasmus steht für fachlichen und kulturellen Austausch, für die Vernetzung von Hochschulen, für Internationalisierung der Curricula und für die Weiterentwicklung der europäischen Bildungssysteme im akade- mischen Bereich. Das Programm lieferte einen wesentlichen Anstoß für den Bologna-Prozess zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraums, der als solcher wiederum messbar zu Qualitätssteigerung und Transparenz beigetragen hat, etwa durch die Entwicklung des European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS), durch das Diploma Supplement und durch die zunehmende Lernergebnisorientierung in Anerkennungsfragen. Das Jubiläum des Jahres 2012 ist ein guter Anlass, zurückzuschauen und zu reflektieren. Ebenso wichtig ist aber auch der Blick nach vorne. Die neue Generation der europäischen Bildungszusammenarbeit ab 2014 soll zusätzliche Möglichkeiten schaffen, etwa auch in der Kooperation über Europa hinaus. Und selbstverständlich muss und wird der weitere Ausbau hochschulischer Zusammenarbeit ein zentrale Rolle in diesem Programm spielen. Gerhard Volz Bereichsleiter Erasmus 9

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11 Vorwort Studierendenmobilität Personalmobilität Erasmus im Überblick Zahlen & Fakten > Auszug aus Geruch der Freiheit, eingereicht beim Erasmus-Essaywettbewerb 2012 Barbara Zelger Universität Innsbruck Erasmus-Aufenthalt: Studienjahr 2007 /2008 Univerza v Mariboru, Slowenien Die Tür hinter mir verschlossen, der letzte schwere Koffer in meiner Linken. Ich gehe zögerlich ein bis zwei Schritte. Ich sehe mich um, nach meiner Tür. Ich sehe nach vorn, zu meinen Freunden, meiner Familie, die auf mich warten, um mich zu verabschieden. Meine Tür. Meine Familie. Meine Freunde. Mein Leben. All dies zurücklassen? Für ein Jahr in Unsicherheit? Ein letzter Blick zurück. Ich weiß, was ich zu tun habe. Ein erster Schritt nach vorn. Die Entscheidung ist gefallen. Die Papiere sind unterschrieben, das Zimmer im Studentenwohnheim ist reserviert. Ich gehe auf meine Familie, meine Freunde zu, mit einem tapferen Lächeln auf den Lippen und der unbewussten Klarheit, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich gehe auf die Menschen zu, von denen ich mich eigentlich wegbewege. 11

12 ERASMUS IM ÜBERBLICK Studierendenmobilität Studierendenmobilität > Gesamtentwicklung seit Beginn der Teilnahme Österreichs > Verteilung nach Gastländern > Verteilung nach Bundesländern > Verteilung nach Hochschulen absolut > Verteilung nach Hochschulen im Verhältnis zur Studierendenzahl an den Hochschulen > Verteilung nach Hochschultypen > Verteilung nach Geschlecht Nationale Zusatzfinanzierung In Österreich besteht das Erasmus-Stipendium aus einem monatlichen Basiszuschuss der EU und einem monatlichen nationalen Zuschuss. Die Statistiken enthalten Studierendenmobilität zu Erasmus-ähnlichen Bedingungen in die Schweiz und nach Kroatien. 12

13 ERASMUS IM ÜBERBLICK Studierendenmobilität Gesamtentwicklung seit Beginn der Teilnahme Österreichs 1992/ /2011 Studienjahr Studienaufenthalte Praktikumsaufenthalte Gesamt 1992/ / / / / / / / / / / / / / / / / / /

14 ERASMUS IM ÜBERBLICK Studierendenmobilität Studien- und Praktikumsaufenthalte nach Gastländern 2010/11 Gastland Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Portugal Rumänien Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Vereinigtes Königreich Zypern Studienaufenthalte Praktikumsaufenthalte

15 ERASMUS IM ÜBERBLICK Studierendenmobilität Studien- und Praktikumsaufenthalte nach Bundesländern 2010/2011 Bundesland Burgenland Kärnten Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg Wien Studienaufenthalte Praktikumsaufenthalte

16 ERASMUS IM ÜBERBLICK Studierendenmobilität Studienaufenthalte 2010/2011 Top 10 Hochschule Universität Wien Wirtschaftsuniversität Wien Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Karl-Franzens-Universität Graz Technische Universität Wien Technische Universität Graz Universität für Bodenkultur Wien Universität Salzburg Fachhochschule Joanneum Management Center Innsbruck Anzahl Praktikumsaufenthalte 2010/2011 Top 10 Hochschule Fachhochschule Joanneum Fachhochschule Krems Fachhochschule Oberösterreich Fachhochschule Salzburg Fachhochschule St. Pölten Karl-Franzens-Universität Graz Fachhochschul-Studiengänge der Wiener Wirtschaft Universität Wien Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Management Center Innsbruck Anzahl

17 ERASMUS IM ÜBERBLICK Studierendenmobilität Studienaufenthalte im Verhältnis zur Gesamtstudierendenzahl 2010/2011 Top 10 Hochschule Fachhochschule Kufstein Fachhochschule Vorarlberg Pädagogische Hochschule Salzburg Management Center Innsbruck Pädagogische Hochschule Kärnten Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz Private Pädagogische Hochschule Burgenland Pädagogische Hochschule Vorarlberg Pädagogische Hochschule Tirol Fachhochschule Krems Prozent 8,74% 7,89% 7,18% 5,24% 4,30% 4,06% 4,05% 3,95% 3,89% 3,80% Praktikumsaufenthalte im Verhältnis zur Gesamtstudierendenzahl 2010/2011 Top 10 Datenquellen: LLP-Nationalagentur SJ : endgültige Zahlen FH: Unidata WS 2010 Stichtag Privatuniversitäten: Unidata WS 2010 Universitäten: Ordentliche Hörer: Unidata WS 2010 Stichtag PH: Statistik Austria/BMUKK WS 2009 Hochschule Fachhochschule Krems Fachhochschule Joanneum Fachhochschule St. Pölten Fachhochschule Salzburg Fachhochschule Burgenland Fachhochschul-Studiengänge der Wiener Wirtschaft Management Center Innsbruck CAMPUS 02 Fachhochschule der Wirtschaft Fachhochschule Oberösterreich Fachhochschule Kärnten Prozent 5,37% 3,53% 2,57% 2,34% 2,32% 2,00% 1,81% 1,70% 1,52% 1,18% 17

18 ERASMUS IM ÜBERBLICK Studierendenmobilität Studien- und Praktikumsaufenthalte nach Hochschultypen 2010/11 Hochschultyp Universitäten (öffentliche) Fachhochschulen Pädagogische Hochschulen Privatuniversitäten Sonstige Studienaufenthalte Praktikumsaufenthalte Studienaufenthalte nach Geschlecht 2010/2011 Geschlecht Männlich Weiblich Anzahl Prozent 36,38% 63,62% Praktikumsaufenthalte nach Geschlecht 2010/2011 Geschlecht Männlich Weiblich Anzahl Prozent 40,55% 59,45% 18

19 ERASMUS IM ÜBERBLICK PERSONALMOBILITÄT Personalmobilität > Gesamtentwicklung seit Beginn > Verteilung nach Gastländern 2010/11 > Verteilung nach Hochschulen absolut 2010/11 > Verteilung nach Hochschultypen 2010/11 > Verteilung nach Geschlecht 2010/11 Gesamtentwicklung 2000/ /2011 Studienjahr Lehraufenthalte Fortbildungsaufenthalte Gesamt 2000/ / / / / / / / / / /

20 ERASMUS IM ÜBERBLICK Personalmobilität Personalmobilität nach Gastländern 2010/2011 Gastland Lehraufenthalte Fortbildungsaufenthalte Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Lettland Litauen Malta Niederlande Norwegen Österreich* Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei * Incoming-Lehrmobilität von Unternehmen Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Vereinigtes Königreich Zypern

21 ERASMUS IM ÜBERBLICK PERSONALMOBILITÄT Lehraufenthalte 2010/2011 Top 10 Hochschule Universität Wien Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Technische Universität Graz Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz Fachhochschule Joanneum Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Fachhochschule Vorarlberg Karl-Franzens-Universität Graz Pädagogische Hochschule Oberösterreich Universität für Bodenkultur Wien Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems Anzahl Fortbildungsaufenthalte 2010/2011 Top 10 Hochschule Fachhochschule Salzburg Universität für Bodenkultur Wien Karl-Franzens-Universität Graz Fachhochschule Joanneum Medizinische Universität Graz Donau-Universität Krems Fachhochschule Kärnten Fachhochschule Technikum Wien CAMPUS 02 Fachhochschule der Wirtschaft Veterinärmedizinische Universität Wien Anzahl

22 ERASMUS IM ÜBERBLICK Personalmobilität Lehr- und Fortbildungsaufenthalte nach Hochschultypen 2010/2011 Hochschultyp Universitäten (öffentliche) Fachhochschulen Pädagogische Hochschulen Privatuniversitäten Sonstige Lehraufenthalte Personalmobilität nach Geschlecht 2010/2011 Geschlecht Männlich Weiblich Lehraufenthalte Fortbildungsaufenthalte Fortbildungsaufenthalte

23 ERASMUS IM ÜBERBLICK PERSONALMOBILITÄT Vorwort Erasmus in der Praxis Als Erasmus-Pionierin unterwegs Erasmus-Botschafterinnen und -Botschafter Auslandserfahrung mit Kind > Auszug aus Mardi-soir, eingereicht beim Erasmus-Essaywettbewerb 2012 Veronika Doblhoff-Dier Technische Universität Wien Erasmus-Aufenthalt: Sommersemester 2007 Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne, Schweiz If you have never been on Erasmus, you might think it is not possible to make friends in two weeks. Erasmus students usually think so too for about two weeks. If you have never been on Erasmus, you might think it is not possible to make friends in two weeks. If you have been an Erasmus student, you will find that such friendships can span the world and last a lifetime. 23

24 Erasmus in der Praxis Als Erasmus-Pionierin unterwegs 1993/ /95 Margit Hemetsberger Entsendende Einrichtung Technische Universität Wien Aufnehmende Einrichtungen École Nationale Supérieure de Chimie de Montpellier ENSCM (FR) Trinity College Dublin (IE) Aufenthaltsdauer Je ein Studienjahr Steckbrief > Absolvierte je ein Studienjahr Chemie in Frankreich und Irland, inklusive Diplomarbeit in Irland > Konnte durch das Erasmus-Programm vielfältige Universitätskulturen kennenlernen, sowie profunde Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch und somit Alleinstellungsmerkmale für die spätere internationale Karriere erwerben > Gründete nach internationaler Karriere Hemetsberger Medical Services aktiv vor allem in Medical Writing und Medical Communications Statement Meine Auslandsaufenthalte waren der Grundstein für eine reiche internationale Karriere, wo fundierte Sprachkenntnisse und Auslandserfahrung unabdingbar sind. Sie haben mir auch die persönliche Sicherheit gegeben, bestehen zu können, egal was das Leben bringt. Persönliche und berufliche Erfolge Zu den persönlichen Erfolgen zähle ich vor allem die Freundschaften aus dieser Zeit, die sich seit mittlerweile über 15 Jahren halten. Was mich besonders beeindruckt hat, war der offene, gleichwürdige Umgang des irischen Lehrpersonals mit den Studierenden. Dieses Vorbild hat meine spätere Tätigkeit als Trainerin im Pharmabereich nachhaltig beeinflusst. Außerdem bin ich ein Mensch, der am besten in der Praxis 24

25 ERASMUS IN DER PRAXIS lernt und so konnte ich ein Sprachniveau erreichen, das mir bis heute ermöglicht, davon zu leben. Meine Eindrücke Die Erfahrung, selbst einmal Ausländer zu sein, war sehr prägend und hat meine Neugierde gegenüber Ausländern in Österreich geweckt. Es war mir bis dahin nicht klar, wie unterschiedlich die europäischen Kulturen doch sind. Besonders in Frankreich gab es ein Maß an Ausländerfeindlichkeit, das ich nicht erwartet hatte. Erst als die Ausländer das erste Semester mit durchaus guten Noten abgeschlossen hatten, wurden wir als vollwertig akzeptiert. Als das Jahr dann vorbei war, hatte ich viel geschafft, Freunde gefunden, eine Sprache erlernt und alle Prüfungen bestanden. Nach meinem Jahr in Frankreich wollte ich noch ein weiteres Jahr in Irland anhängen und Erasmus hat mir das ermöglicht. Der Andrang auf Auslandsaufenthalte hielt sich damals noch sehr in Grenzen. In Dublin ist mir besonders die offene, gleichwürdige Universitätskultur in Erinnerung. Es war den Lehrenden wirklich ein Bedürfnis, dass die Studierenden den Stoff verstehen. Mit der Unterstützung meines Betreuers an der TU Wien konnte ich am Trinity College meine Diplomarbeit absolvieren und hatte somit Anrecht auf den Titel Bachelor of Arts. Diese beiden Jahre waren in vielen Belangen wegweisend für meinen weiteren Werdegang. Sie haben meine Lust auf Ausland und auf Sprachen geweckt, haben mir viel Selbstsicherheit gegeben und mir Zugang zu Jobs mit Englisch oder Französisch als Arbeitssprache verschafft, die ich sonst nie bekommen hätte. Beide Städte, Montpellier und Dublin, besuche ich nach wie vor regelmäßig. Mit meinem Diplomarbeitsbetreuer in Dublin hatte ich später sogar einmal eine Forschungszusammenarbeit. 25

26 Erasmus in der Praxis Erasmus-Botschafter 2009 Personen, die mit Erasmus aktiv waren, können sich im Rahmen des Lifelong Learning Awards der Nationalagentur Lebenslanges Lernen als Botschafterin/Botschafter bewerben. Sie sollen Andere motivieren, die gebotenen Möglichkeiten für prägende Erfahrungen und neue Perspektiven zu nutzen. Stefan Haidl Entsendende Einrichtung Johannes Kepler Universität Linz Aufnehmende Einrichtung Karls-Universität Prag & A.C.G. Praha (CZ) Aufenthaltsdauer 12 Monate Steckbrief > Absolvierte zwei Auslandssemester und ein Praktikum in der Tschechischen Republik > Gründete INICIO eine Bürgervereinigung für Menschen in grenznahen Regionen > Konnte durch das Programm für lebenslanges Lernen die tschechische Sprache, Kultur und Mentalität von verschiedenen Blickwinkeln aus kennen lernen Statement Da ich später einmal im tschechischösterreichischen Geschäftsumfeld arbeiten möchte, war das Auslandsjahr für mich die wichtigste Erfahrung meines Lebens. Ich habe einen großen Schritt in Richtung meiner angestrebten beruflichen Tätigkeit gemacht. Persönliche und berufliche Erfolge Speziell durch mein Praktikum habe ich wertvolle Erfahrungen im tschechischen Geschäftsleben sammeln können. Die Firma, in der ich tätig war, beschäftigt sich mit der Begleitung von deutschsprachigen Firmen auf dem tschechischen Markt und auch hier konnte ich beobachten, dass es unumgänglich ist, die tschechische Mentalität zu kennen, um erfolgreich in unserem Nachbarland investieren zu können. Meine Eindrücke Tschechien mag Österreich sehr nahe sein, trotzdem bestehen kulturelle Unterschiede. Als Lifelong Learning-Botschafter habe ich die Möglichkeit, den vorherrschenden, negativen Meinungen über die Tschechische Republik entgegen zu wirken. Der Begriff Osten ist für dieses Land nämlich nicht mehr zutreffend. 26

27 2010 ERASMUS IN DER PRAXIS Erasmus-Botschafterin Eva Spielberger Entsendende Einrichtung BEP Büro für Europäische Programme Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Aufnehmende Einrichtung (bau)m lab.s.l.p., Sevilla (ES) Aufenthaltsdauer 5 Monate Steckbrief > Erasmus-Praktikum in einem Architekturbüro in Sevilla > War vor ihrem Praktikum bereits Erasmus-Studentin in Spanien > Absolvierte nach Abschluss des Studiums zusätzlich ein Leonardo da Vinci- Praktikum in Spanien Statement Meine beiden Praktika hätten besser nicht sein können. Sie waren eine wertvolle und prägende Erfahrung, gerade jetzt für den Einstieg ins Arbeitsleben. Ein großer Schritt in Richtung Professionalität und mehr Jobchancen. Persönliche und berufliche Erfolge Ich möchte meine Praktikumserfahrung nicht missen. Ich hatte die Möglichkeit zu sehen, wie in einem spanischen Büro gearbeitet wird, lernte viel im Architekturbereich, aber auch über die sevillanische Lebensweise und konnte mein Spanisch verbessern. Eine wertvolle & prägende Erfahrung! Meine Eindrücke Eva Spielberger absolvierte drei Auslandsaufenthalte mit dem Programm für lebenslanges Lernen, insgesamt 21 Monate. Sie ist davon überzeugt, dass die Erfahrung im Ausland für ihre berufliche Karriere sehr förderlich sein wird. 27

28 Erasmus in der Praxis Erasmus-Botschafter 2011 Stefan Ossmann Entsendende Einrichtung Universität Wien Aufnehmende Einrichtung Babes-Bolyai Universität, Cluj Napoca (RO) Aufenthaltsdauer 5 Monate Steckbrief > Studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien > Machte direkt nach dem Erasmus-Aufenthalt ein Redaktionspraktikum > Absolvierte ein Joint-Study-Semester an der Universität Melbourne (AU) Statement Die Namensgebung stammt von einem niederländischen Gelehrten; die Programm- Homepage beschreibt es als EuRopean Action Scheme for the Mobility of University Students für mich stand und steht ERASMUS für Erfahrung, Richtigstellung, Abenteuer, Spaß, Mehrwert Und Support. 28

29 ERASMUS IN DER PRAXIS Persönliche und berufliche Erfolge Nach seiner Rückkehr leitete Stefan Ossmann zunächst ein Fachtutorium am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und übernahm später die Projektleitung aller Fachtutorien. Danach verbrachte er sein Joint-Studies-Semester an der Universität Melbourne. Seit seiner Rückkehr leitet Stefan Ossmann das Buddy-Projekt Integration nicht deutsch-muttersprachlicher Studierender am Institut für Publizistik. Bei all diesen Tätigkeiten kamen ihm die in Rumänien gemachten Erfahrungen zugute. Meine Eindrücke Als genugtuend hat Stefan Ossmann empfunden, dass sich keines der Klischees, die das Bild von Rumänien nach der Wende geprägt haben, bewahrheitet hat. Was er in einem halben Jahr erlebt hat, sei ein kulturell und historisch reiches Land, das nach vielen Jahrzehnten Isolation wieder den Weg einschlägt, den es für Jahrhunderte innehatte: Einen Platz im gemeinsamen Europa, so Ossmann. 29

30 Erasmus in der Praxis 2012 Österreichischer Erasmus-Botschafter auf europäischer Ebene René Kremser Entsendende Einrichtung Fachhochschule Vorarlberg Aufnehmende Einrichtung Vaasa Polytechnic (FI) Aufenthaltsdauer 5 Monate Steckbrief > Hat sich mit dem Erasmus-Aufenthalt einen Lebenstraum erfüllt > Hat durch seinen Studienaufenthalt interessante Einblicke für seinen Job als Sozialberater erhalten > Wurde bereits 2008 als nationaler Erasmus-Botschafter ausgezeichnet Statement Durch den Einblick in meine Geschichte möchte ich all jene Menschen ermutigen, die in einer ähnlichen Situation sind. Hindernisse sind dazu da, überwunden zu werden und Träume können mit der notwendigen Hartnäckigkeit und entsprechendem Einsatz auch Wirklichkeit werden. Persönliche und berufliche Erfolge René Kremsers Traum ist es von je her gewesen, für einen längeren Zeitraum in einem anderen Land zu leben, neue Menschen und andere Kulturen kennen zu lernen hat er diesen Traum mit einem Erasmus-Aufenthalt in Finnland verwirklicht. René ist blind und auf Grund einer zerebralen Bewegungsstörung fast ausschließlich auf den Rollstuhl angewiesen. Deshalb bedurfte der Aufenthalt einer speziellen Vorbereitung. René Kremser hat durch den Studienaufenthalt einen sehr großen Schritt in seiner persönlichen Entwicklung gemacht. Er ist nach eigenen Worten selbständiger geworden, hat gelernt, sich durchzusetzen, seine eigene Meinung zu vertreten und um wichtige Dinge zu kämpfen. Aus persönlicher Sicht hat mein Auslandssemester mir auch all jenes gebracht, wovon ich immer geträumt habe. Auch für seinen Beruf als Sozialarbeiter hat das Erasmus-Semester viele neue Erkenntnisse mit sich gebracht: René Kremser hat interessante Einblicke in das Sozialsystem verschiedener Staaten und einen breiten Überblick über die Behindertenarbeit in Finnland erhalten, Wissen über Menschen mit Lernbehinderungen gesammelt und seine Sprachkenntnisse verbessert. 30

31 2012 ERASMUS IN DER PRAXIS Österreichische Erasmus-Botschafterin auf europäischer Ebene Elena Lupták Entsendende Einrichtung Konservatorium Wien Privatuniversität Aufnehmende Einrichtung Mimar Sinan Fine Arts University (TR) Aufenthaltsdauer Lehrendenmobilität Tage Lehrendenmobilität Tage Erasmus-Intensivprogramm Tage als Gastgeberin Steckbrief > Hat als Erasmus-Koordinatorin ein gut funktionierendes Netz mit Partnerinstitutionen in ganz Europa aufgebaut > Von ihrem Aufenthalt in der Türkei haben beide Institutionen profitiert > Studierende und Lehrende sind weiterhin in Kontakt, entwickeln gemeinsame Projekte und Festivals > Ziel: Zeitgenössischen Tanz als Kunstform in der Gesellschaft sichtbar etablieren Statement We are not making a coalition of States but are uniting PEOPLE. Dieser Satz stammt von Jean Monnet, einem der Gründerväter der Europäischen Union. Gerade in unseren Zeiten ist die Sinnhaftigkeit dieser Worte für mich wichtig. Ausbildung, Kunst und Kultur sind hier treibende Kräfte. Persönliche und berufliche Erfolge Elena Lupták hat durch ihre Auslandsaufenthalte und durch die Mitarbeit an einem Intensivprogramm einen verbesserten Einblick in die Studienprogramme anderer Institutionen erhalten. Durch die hautnahe Erfahrung mit anderen Kulturen ist auch ihr künstlerischer professioneller Fokus gereift. Die Erfahrung hat außerdem zur Steigerung ihrer Kommunikationsfähigkeit beigetragen. 31

32 Erasmus in der Praxis Auslandserfahrung mit Kind 2009 Personen mit besonderen Bedürfnissen sowie Studierende mit Kind(ern) haben die Möglichkeit für ihre Mobilität einen Sonderzuschuss zu erhalten. Es werden dabei auch Studierende, die gemeinsam mit ihrem Kind oder ihren Kindern einen Studien- oder Praktikumsaufenthalt durchführen, mit einer zusätzlichen Förderung unterstützt. Katharina Kospach Entsendende Einrichtung Karl-Franzens-Universität Graz Aufnehmende Einrichtung Universidad de La Laguna, Tenerife (ES) Aufenthaltsdauer 10 Monate Steckbrief > Absolvierte gemeinsam mit ihrer Familie einen Studienaufenthalt in Spanien > Konnte mit Unterstützung des Erasmus- Programms in die spanische Kultur eintauchen Bereits 2007 hatte ich die feste Absicht, mit dem Erasmus-Programm im Ausland zu studieren, doch es kam mir damals eine Kleinigkeit namens Mia dazwischen. Die Sehnsucht, in einem fremden Land zu leben, wurde jedoch nicht getrübt und so kontaktierte ich das Büro für Internationale Beziehungen, um herauszufinden, ob es möglich wäre meinen Traum trotz Kind wahr werden zu lassen. Die Antwort lautete: Ja! So packten wir unsere mehr als sieben Sachen und stürzten uns ins Abenteuer. Erfahrungen Wir landeten auf Teneriffa, mit einer großen Portion Optimismus im Gepäck. Der Einstieg ins Unileben wurde mit einem Bürokratiemarathon eingeleitet, doch als ich diese Hürde genommen hatte, stand einem spannenden Studienjahr nichts mehr im Weg. Wir lernten tolle Menschen kennen, die für uns wie eine zweite Familie wurden, die uns unterstützen und uns den spanischen Rhythmus des Lebens näher brachten. Wir hatten exakt 311 wunderbare Tage Zeit, diese Lebensfreude nicht nur kennen zu lernen, sondern auch zu verinnerlichen. Wir sind an dieser tollen Erfahrung gewachsen und möchten keine einzige Minute davon missen. Erinnerungen Was wir mitnahmen? Einen Koffer voller Erinnerungen, Freunde fürs Leben und ein ganz besonderes Andenken Baby Nummer II, Nuno, der im Februar nach unserer Ankunft geboren wurde. 32

33 Erasmus in der Praxis Preisträgerinnen und Preisträger des Lifelong Learning Awards Multilaterale Projekte und Netzwerke 33

34 Erasmus in der Praxis Erasmus-Intensivprogramm 2008 NICLAS New International Constitutional Law Approach Summer School on Freedom, Security & Justice Koordinierende österreichische Institution Universität Wien Institut für Staats- und Verwaltungsrecht 1010 Wien Dr.-Karl-Lueger-Ring 1 Kontakt Jürgen Busch Joachim Stern Partnereinrichtungen Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Litauen, Österreich, der Slowakei, der Türkei und Ungarn Zusammenfassung Das Erasmus-Intensivprogramm NICLAS behandelt den Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts der EU, ein Kernbereich der Europäischen Integration, aus dem interdisziplinären Blickwinkel des Internationalen Verfassungsrechts (ICL). Es richtet sich primär an Studierende und Lehrende der Rechts-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften sowie an Einrichtungen im Nahbereich des europäischen Verfassungsgefüges. Abseits der traditionellen Staatslehre untersucht ICL rechtsvergleichend Verfassungskonzepte jenseits nationalstaatlicher Grenzen sowie regionale und internationale Konstitutionalisierungsprozesse. 34

35 ERASMUS IN DER PRAXIS Im Erasmus-Programm werden zahlreiche erfolgreiche Intensivprogramme gefördert und Mobilitätsmaßnahmen vorbildhaft umgesetzt. Die angeführten Projekte und Mobilitäten wurden mit dem Lifelong Learning Award ausgezeichnet und stellen eine Auswahl der zahlreichen Beispiele guter Praxis österreichischer Hochschuleinrichtungen dar. In vier Hauptmodulen widmet sich das Programm dem Politikfeld der Sicherheit innerhalb der EU und ihrer Bürgerinnen und Bürger in Beziehung zu den Grundfreiheiten der Union und den Grundfragen des Internationalen Verfassungsrechts. Die vier Module behandeln die Themen Sicherheit und Demokratie, Sicherheit und Menschenrechte, Sicherheit und Governance sowie Theorie / Methoden. Das Programm wird durch Fallstudien, Workshops und Studienbesuche abgerundet. Studierende erwerben die Fähigkeit, Verfassungen und Konstitutionalisierungsprozesse in ihrem Kontext zu verstehen, kritisch zu analysieren und komplexe Rechtsfragen an der Schnittstelle mehrerer Rechtsordnungen zu lösen. Die Verbreitungs-, Valorisierungs- und Qualitätssicherungsmaßnahmen beinhalten > eine ICL-Onlinezeitschrift, > die Entwicklung von elearning-content für frei zugängliche Open Distant Learning-Materialien, > Kooperationen mit außeruniversitären Forschungs- und Lehrnetzwerken und der Praxis, > Thematisches Monitoring/interne Evaluierungsmaßnahmen (auch durch Studierende)/externe Revision, > Europass-Instrumente und die Sicherstellung der Anrechnung über ECTS. 35

36 Erasmus in der Praxis Erasmus-Personalmobilität 2009 Erasmus-Personalmobilität Koordinierende österreichische Institution Medizinische Universität Graz 8010 Graz Universitätsplatz 3 Kontakt Silvia Adler Christina Schönbacher Partnereinrichtungen Hochschuleinrichtungen aus Spanien, Deutschland, Italien und Schweden Zusammenfassung Mobilität hat an der Medizinischen Universität Graz einen hohen Stellenwert und ist klar in der Strategie verankert. Ziel ist die Förderung der Mobilität von Universitätspersonal gemäß dem Gedanken des lebenslangen Lernens mit gleichzeitigem internationalem Erfahrungsaustausch mit verschiedenen Institutionen in Europa. Priorität bei der Teilnahme haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem administrativen Bereich, die bisher keine oder kaum Möglichkeit einer Mobilität im Rahmen ihrer Berufstätigkeit hatten. Die Teilnehmenden sollen durch Shadowing von Kolleginnen und Kollegen im Ausland wertvolles Wissen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Vielfalt und Nachhaltigkeit der Ergebnisse des Programms sind beeindruckend: Neben der Erweiterung des fachlichen Wissens wurden Sprachkenntnisse vertieft und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten in ihrer interkulturellen und sozialen Kompetenz wachsen. Es wurde unterschiedlichstes Know-how von einer speziellen Bibliotheken-Verwaltungssoftware über das Thema Health Communication bis hin zu Anregungen zur Erhöhung des Frauenanteils transferiert. Bezeichnend für den Erfolg des Mobilitätsprogramms ist außerdem die starke Motivation des Personals. Nicht zuletzt konnten durch die verschiedenen Mobilitäten auch bestehende Partnerschaften nachhaltig intensiviert und neue Ideen für gemeinsame Projekte generiert werden. 36

37 2010 ERASMUS IN DER PRAXIS Erasmus-Intensivprogramm SUSTMONT: Training on Approaches to Sustainable Development in Mountain Areas under Global Change Koordinierende österreichische Institution Leopold-Franzens-Universität Innsbruck 6020 Innsbruck Innrain Kontakt Alexander Cernusca Partnereinrichtungen Hochschuleinrichtungen aus Estland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Portugal, der Slowakei, Spanien, Tschechien und Ungarn Zusammenfassung Das Programm bietet eine vertiefende Ausbildung in Umweltanalyse, Umweltmodelling, Umweltmonitoring und Stakeholder- Konsultation. Aufbauend auf EU-Forschungsergebnissen zu globalen Umweltveränderungen und zu nachhaltiger Entwicklung in den Gebirgsregionen Europas, wurden anhand von Fallbeispielen die ökologischen und sozio-ökonomischen Veränderungen dargestellt und Methoden zur Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung erörtert. Im Rahmen von drei Workshops wurden Monitoringkonzepte und Umsetzungsstrategien entwickelt und in Form von Stakeholder-Konsultationen diskutiert. Problemfälle und Erfolgs-Stories zur nachhaltigen Entwicklung wurden in Form von Exkursionen und Feldarbeiten am praktischen Beispiel studiert. SUSTMONT richtet sich an Studierende auf Master- und Doktorat-Level der Studienrichtungen Biologie, Ökologie, Land- und Forstwirtschaft, Landschaftsplanung und Umwelttechnik. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Studierenden ein Zeugnis mit ECTS-Bewertung. Die interdisziplinäre und europäische Dimension zeigt sich in der inhaltlichen Ausrichtung und in der Interaktion zwischen universitären und nicht-universitären Partnern. Das Curriculum des Intensivprogramms wurde in die Studienpläne des Master- und PhD-Studiums Ökologie und Biodiversität als Pflicht-Modul eingebaut. SUSTMONT führte zur Vertiefung und Fortsetzung der IP-Partnerschaft mit der Nachhaltigkeits-Zielsetzung eines Joint- Master-Studiums Nachhaltiges Gebirgsmanagement, das im Erasmus-Intensivprogramm EUROSTAIN weiter verfolgt wird. 37

38 Erasmus in der Praxis Erasmus-Studierendenmobilität 2011 Erasmus-Studierendenmobilität Koordinierende österreichische Institution Fachhochschule Vorarlberg 6850 Dornbirn Hochschulstrasse 1 Kontakt Karin Wüstner-Dobler Partnereinrichtungen 84 Hochschulen in 24 europäischen Ländern Zusammenfassung Im Mission Statement der Fachhochschule Vorarlberg sind die Aufgaben der Institution dahingehend definiert, dass durch die Schaffung und Vermittlung von Wissen auf akademischem Niveau zur langfristigen Förderung des Wirtschaftsstandorts Vorarlberg sowie zur gesellschaftlichen Entwicklung beigetragen wird. Durch Lernerfahrung im Ausland soll den Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, Fähigkeiten und Kompetenzen im europäischen Umfeld zu erweitern, eine Spezialisierung in einem Fachgebiet zu realisieren, andere Kulturen und Arbeitsweisen kennen zu lernen sowie die Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. In den Vollzeit-Bachelorstudiengängen ist es das strategische Ziel, dass mindestens 50 Prozent aller Studierenden der FH Vorarlberg für ein Semester im Ausland studieren. Das Angebot, ein Auslandssemester zu absolvieren, wird von den Studierenden in hohem Maße genutzt. So absolvierten im Studienjahr 2009/2010 insgesamt 54 Prozent aller Vollzeit-Studierenden ein Semester im Ausland, die durchschnittliche Mobilitätsquote der vergangenen sechs Studienjahre belief sich auf 58 Prozent. Die hohe Mobilitätsquote trägt dazu bei, dass eine Vielzahl der Absolventinnen und Absolventen über jene Zusatzqualifikationen verfügt, die unter anderem als Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme an einer fortschrittlichen Wissensgesellschaft, für die Förderung der nachhaltigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und des größeren sozialen Zusammenhalts betrachtet werden. 38

39 2011 ERASMUS IN DER PRAXIS Erasmus-Intensivprogramm BEAM Building European Identity through Spirit, Sense and Meaning Koordinierende österreichische Institution Pädagogische Hochschule Kärnten Viktor Frankl Hochschule 9020 Klagenfurt Hubertusstraße 1 Kontakt Pia-Maria Rabensteiner Partnereinrichtungen Hochschuleinrichtungen aus Belgien, Dänemark, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Irland, Litauen, Norwegen, Slowenien und Ungarn Zusammenfassung Ziel des Erasmus-Intensivprogramms (IP) war es, zu einer nachhaltigen europäischen Dimension der Bildung beizutragen. Zu den BEAM-Zielen gehörten unter anderem autobiografisches Lernen, politische Bildung, Reformpädagogik, IKT und Outdoor- Pädagogik. Inhalte wurden verknüpft, was seinen Ausgangspunkt im autobiographischen Lernen nahm. Aufbauend auf grundlegendem Verständnis von demokratischem Handeln, dem Demokratie-Lernen als Teilbereich der Politischen Bildung, wurde Fragen zu Werten, Kinder- und Menschenrechten, interkulturellem und globalem Lernen sowie zur Umsetzung reformpädagogischer Modelle nachgegangen. Durchgeführt wurden Hospitationen an zwei bilingualen Schulen. Der Unterricht wurde von den Studierenden in der Muttersprache abgehalten. Die notwendige Wissensvermittlung fand in Seminaren, Vorlesungen und Kleingruppenarbeiten statt. Dies beinhaltete Schulsystem- und Curriculavergleiche, Differenzierungs- und Individualisierungsmöglichkeiten, Seminare zum Wert der Sprache(n), zum Lernen lernen, teambildenden Maßnahmen und vieles mehr. Die im Laufe des IP-Aufenthalts erstellten Lehr- und Lernmaterialien wurden auf methodisch-didaktische Anwendbarkeit untersucht; wissenschaftliche Texte im Zusammenhang mit dem IP wurden in unterschiedlichen pädagogischen Fachzeitschriften publiziert. Die Ergebnisse der begleitenden Forschung wurden bei internationalen Konferenzen präsentiert. Resultate des Arbeitstreffens können in die modularisierten Curricula der einzelnen Partneruniversitäten aufgenommen werden. 39

40 Erasmus in der Praxis Multilaterale Projekte Erasmus multilaterale Projekte und Netzwerke (sogenannte zentrale Aktionen ) unterstützen die Zusammenarbeit von Hochschulen untereinander sowie mit anderen maßgeblichen Interessensgruppen und dienen der Förderung von europäischer Zusammenarbeit und Innovation. Die beiden angeführten Projekte sind ein kleiner Ausschnitt aus dem vielfältigen Spektrum aus zentralen Aktionen, an denen sich österreichische Hochschulen sehr erfolgreich beteiligen. M.A. European Youth Studies Koordinierende österreichische Institution Universität Innsbruck Institut für Erziehungswissenschaft 6020 Innsbruck Liebeneggstraße 8 Kontakt Lynne Chisholm Helmut Fennes Partnereinrichtungen Hochschulen aus Bulgarien, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Norwegen und Spanien Zusammenfassung Mit dem im Rahmen des Erasmus-Curriculum Development Projekts entwickelten Bologna-Studiengang European Youth Studies entsteht der erste europäischinternational ausgerichtete Hochschulabschluss auf dem Spezialgebiet interdisziplinärer Jugendstudien. Der Studiengang qualifiziert die Absolventinnen und Absolventen sowohl in akademischer als auch in beruflicher Hinsicht. Er ermöglicht einerseits die Fortsetzung der Qualifikationslaufbahn mit einer wissenschafts- oder berufsbezogenen Promotion in den Human-, Sozial- oder Erziehungswissenschaften. Andererseits eröffnet er auch Berufswege in der Jugendforschung, Jugendarbeit oder Jugendpolitik und insbesondere an deren Schnittstellen. Der M.A. European Youth Studies fördert die Herausbildung einer Wissens- und Praxisgemeinschaft, die den strukturierten Dialog zwischen Jugendforschung, -politik und -praxis trägt und damit politikrelevante Forschung, wissensbasierte Politikgestaltung und reflektierte Praxis in der Jugendarbeit ermöglicht. Die Absolvent/innen werden zur ersten Generation von Jugendspezialist/innen in Europa, die im Studium die Kompetenzen, Brücken zu schlagen und über Berufs-, Sprach- und Ländergrenzen hinweg den Jugendbereich innovativ zu gestalten, erwerben und weiterentwickeln können. Zwischen Lehrenden und Lernenden bildet sich ein Diskursraum heraus, welcher durch die Auseinandersetzung mit Lebensbedingungen, Ansichten, Lebensstilen und Zukunftsperspektiven von Jugendlichen einen Wissensfundus schafft, der jugendliche Lebenswelten in ihrer Diversität erfasst und versteht. 40

41 ERASMUS IN DER PRAXIS Netzwerke LE:NOTRE Landscape Education: New Opportunities for Teaching and Research in Europe Koordinierende österreichische Institution Technische Universität Wien Institut für Landschaftsplanung Wien Operngasse 11 Kontakt Richard Stiles Partnereinrichtungen Hochschulen aus Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, der Türkei und Ungarn Zusammenfassung Die Weiterentwicklung der Lehre und Forschung in der Landschaftsarchitektur ist das Thema des Erasmus-Netzwerks LE:NOTRE, das seit 2002 von der TU Wien/Fachbereich Landschaftsarchitektur im Auftrag von ECLAS (European Council of Landscape Architecture Schools) koordiniert wird. LE:NOTRE ist das einzige Netzwerk dieser Art in Europa. Es wurde bisher mit mehr als 2,2 Millionen Euro gefördert. Obwohl solche Netzwerke gewöhnlich für nur drei Jahre von der Europäischen Union unterstützt werden, wurde vor kurzem erneut eine Förderung bis 2013 zugesichert. Neben Universitäten, die Landschaftsarchitektur als Studienfach anbieten, wurde die Gruppe der Mitglieder um Landschaftsarchitektinnen und -architekten aus Planungsbüros, Stadtverwaltungen, NGOs sowie Lehrende und Forscher/innen aus benachbarten Disziplinen erweitert. Derzeit sind etwa 200 Universitäten nicht nur aus Europa, sondern weltweit auf der Projektwebseite registriert. Der Projektleiter hat LE:NOTRE unter anderem auf Einladung der Universitäten Harvard und Peking in den USA und in China vorgestellt. Von Anfang an wurde viel Wert auf die Entwicklung einer interaktiven Webseite gelegt, damit der virtuelle Austausch zwischen allen Mitgliedern langfristig gesichert und gefördert werden kann. Inzwischen ist auf der Seite eine Vielzahl von Datenbanken, die von allen Usern selbst editiert werden können, mit derzeit mehr als Einträgen zu finden. 41

42

43 Vorwort Zeitleiste > Auszug aus Due to bad weather conditions, eingereicht beim Erasmus-Essaywettbewerb 2012 Lisa Ehrenreich Pädagogische Hochschule Graz Erasmus-Aufenthalt: Sommersemester 2011 Hogeschool Katholieke Pabo Zwolle, Niederlande Es geht zurück in die Heimat. Am Bahnhof werden mich meine Familie und meine Freunde empfangen. Von einer Umarmung in die nächste. Meine Mutter wird extra ein paar Stationen früher in den Zug einsteigen um mich zu überraschen. Der Schaffner wird mich mit einem vertrauten Griaß di verabschieden. Es geht zurück ins alte Leben. Um viele Erfahrungen reicher. Mit viel Gepäck aus den Niederlanden. Einer neuen Sprache im Rucksack. Viele neue, wertvolle Freunde in der Umhängetasche, die sich an meinen Körper schmiegt. Wissen und Eindrücke zu anderen Kulturen halte ich fest in der Tasche in meiner linken Hand. Meine Erfahrungen auf der Universität und in den niederländischen Schulen in der anderen Tasche. Ein Lächeln auf den Lippen. Ich blicke noch ein Mal zurück. Die Niederlande werden in der Ferne immer kleiner. Letzte Fotos zur Erinnerung im Zug. Die Sonne scheint nun. Mir kullern Tränen über die Wangen. Ich fange zu weinen an. Due to bad weather conditions. 43

44 Zeitleiste Beginn der Teilnahme Österreichs am Erasmus-Programm. 893 österreichische Studierende nehmen teil. Mit dem Studienjahr 1992/93 beginnt auch die Teilnahme Finnlands, Schwedens, Islands, Norwegens und der Schweiz (vorübergehend) Im Rahmen von Pilotprojekten finanziert die Europäische Kommission erstmals Studierendenaustausch. Start des Erasmus-Programms. Im Studienjahr 1987/88 nehmen Studierende aus elf Staaten teil. Im darauffolgenden Studienjahr sind es bereits Studierende aus zwölf Ländern. Im Rahmen der Hochschulkooperationsprogramme werden Lehraufenthalte von Hochschullehrenden unterstützt. Unter dem Dach des ÖAD wird das Büro für europäische Bildungsprogramme eingerichtet, das Informationsarbeit und ab der Teilnahme Österreichs die administrative Abwicklung des Erasmus-Programms übernimmt. Im Vertrag von Maastricht wird die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten zum Zweck der Entwicklung einer qualitativ hochstehenden Bildung in Europa vorgesehen. Dies mündet 1994 in den Vorschlag für das Programm Sokrates. 44

45 Zeitleiste Liechtenstein entsendet erstmals Studierende über das Erasmus-Programm. Malta nimmt am Programm teil /01 Die Europäische Kommission vergibt Erasmus- Preise an Studierende, Lehrende und Hochschulpersonal. Die österreichischen Gewinner sind Manfred Grassenbauer, Professor an der TU Wien, und Gerhard Schloffer, Student der Universität Graz (Erasmus 1992/93). Beginn des Sokrates- Programms, Programmphase I Tschechien, Zypern, Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei beteiligen sich am Erasmus- Programm. Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen und Slowenien nehmen am Programm teil.. Beginn von Sokrates II; Einführung der Erasmus University Charter; Dezentralisierung aller Mobilitätsaktivitäten (Studierenden- und Lehrendenmobilität sowie Organisation der Mobilität) 45

46 Zeitleiste A-1020 Wien, Lessinggasse Fon: *0, Fax: *300 Auflage: Auftrag Nr: 5408 Verlagstel.: 01/51414*70 Clip Nr: Größe: 100% SB: Erasmus Die Pres Wien, Zum eigenen Gebrauch nach 42a UrhG. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag. Seite: 1/1 10 Jahre Erasmus in Österreich Beginn des Programms für lebenslanges Lernen Das europaweit erste und bisher einzige Kontaktseminar zu Erasmus- Intensivprogramm findet in Graz statt Europa feiert 1 Million Erasmus-Studierende. Elisabeth Sommer, Absolventin der Fachhochschule für Tourismus- Management in Wien und Erasmus-Studentin in Budapest, repräsentiert Österreich. Die Türkei nimmt an Erasmus teil. 10 Jahre Sokrates-Programm; die Vorbereitungen zum Nachfolgeprogramm laufen an. Neu sind Auslandspraktika für Studierende. 475 Studierende nutzen diese Möglichkeit im ersten Jahr. Beginn der Mobilität für allgemeines Hochschulpersonal Europaweit haben seit Beginn des Programms bereits zwei Millionen Studierende an Erasmus teilgenommen. Thomas Hörzer, Absolvent der Universität Graz und Erasmus- Student in Poitiers (FR), repräsentiert Österreich bei den Feierlichkeiten in Lund (SE). 46

47 Erasmus ist Teil des Programms für lebenslanges Lernen und fördert die Mobilität von Studierenden und Lehrenden im Hochschulbereich. Es machte bisher über 2,5 Millionen Studierende in ganz Europa mobil. Auf europäischer Ebene besteht Erasmus seit 1987, Österreich nimmt seit 1992 am Programm teil. Pro Jahr sind mehr als Österreicherinnen und Österreicher mit Erasmus unterwegs. Vor Frankreich war ich 21 und Studentin der Politikwissenschaft. Nach Frankreich war ich 22 1 /2 und ein reicher Mensch. Iga Niznik, war mit Erasmus in Frankreich In meinem Erasmus-Jahr habe ich mich Menschen und Mentalitäten geöffnet, denen ich sonst kaum eine Chance gegeben hätte, Teil meines Lebens zu werden. Sarah Siller, war mit Erasmus in Italien Erasmus baut viele Brücken. Darüber gehen muss man schon selber. Christoph Zeppetzauer, war mit Erasmus in Frankreich Zeitleiste Erasmus Kurzgeschichten Erasmus Kurzgeschichten Erasmus-Fotowettbewerb Ich l(i)ebe Europa Konferenz Der Beitrag von Erasmus zur Vernetzung von Hochschule und Arbeitswelt Erasmus-Essaywettbewerb und Erasmus-Filmwettbewerb Konferenz wissen.schafft. mobilität in Wien zur Förderung der Erasmus- Mobilität von Hochschulangehörigen Die Schweiz und Kroatien nehmen voll am Erasmus- Programm teil. Die Europäische Kommission veröffentlicht den Vorschlag für das neue EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport Erasmus für alle. Die Abschlussberichte der österreichischen Erasmus- Studierenden werden erstmals umfangreich ausgewertet. Die Studie erscheint im Rahmen der OeAD-Schriftenreihe. Das Erasmus-Programm feiert sein 25-jähriges Bestehen. Elena Lupták, Lehrende an der Konservatorium Wien Privatuniversität und René Kremser, Absolvent der Fachhochschule Vorarlberg, vertreten Österreich als europäische Erasmus-Botschafter/in. 47

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