Das Ende aller Nischen: Der künftige Platz des Wissenschaftlichen Bibliothekars im modernen Dienstleistungsbetrieb
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- Busso Krämer
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1 B eschränkt mit diesem Bücherhauf, den Würme nagen, Staub bedeckt, [...] Mit Instrumenten vollgepfropft, Urväter Hausrat drein gestopft Das ist deine Welt! Goethe, Faust.
2 Direktor der Universitätsbibliothek Regensburg Dr. Max Mustermann 100. Referat Deutscher Kommunikation Bibliothekartag, & Marketing Berlin, 7. bis 10. Juni 2011 Verwaltung Das Ende aller Nischen: Der künftige Platz des Wissenschaftlichen Bibliothekars im modernen Dienstleistungsbetrieb Dr. Rafael Ball,,
3 AGENDA
4 Der Wissenschaftliche Bibliothekar: alt oder neu?
5 Der Wissenschaftliche Bibliothekar: alt oder neu?
6 Gelehrtenbibliothekar Institutionalisierung des wissenschaftlichen Bibliotheksdienstes: 1893 (Preußen), 1905 (Bayern) Berufsständische gangsvoraussetzungen: Studium und Promotion Ausbildung: Schwerpunkt eher auf praktische als auf akademische Ausbildung gerichtet erster Schritt in Richtung Professionalisierung des Bibliothekswesens in
7 Wissenschaftlicher Bibliothekar Verwaltungsbeamter Information manager? Knowledge manager? Information professional?
8 Situation in den 60er Jahren: Aufblühende Wissenschaftslandschaft in Befürchtungen über die Mechanisierung und Kommerzialisierung der bibliothekarischen Arbeit sehr wenig öffentliche Anerkennung für den Beruf des Wissenschaftlichen Bibliothkars Kontroversen über die Rolle des Bibliothekars; der Beruf des Wissenschaftlichen Bibliothekars an einem Scheideweg Wieder-Buzás-Kontroverse: Der Bibliothekar als Kulturund Bildungsträger sowie Verteidiger der Humanität (Joachim Wieder) vs. der Bibliothekar als Bereitsteller von benötigter Literatur für Benutzer (Ladislaus Buzás)
9 Die Debatte Gelehrtenbibliothekar vs. Verwaltungsbeamter wird bereits seit mehr als 100 Jahren geführt 2 Ansätze: Top Down: Es ist an der Zeit von ideologischen Ansichten abzukommen und zu versuchen, ein professionelles Konzept für den Beruf des Wissenschaftlichen Bibliothekars aufzulegen Bottom Up: Analyse der konkreten Aufgaben, die wissenschaftliche Bibliothekare in der Zukunft bewältigen müssen, könnte helfen, das Profil des modernen Wissenschaftlichen Bibliothekars abzugrenzen
10 Erwerbung Erschließung Vermittlung Klassisch, aber zum heutigen Zeitpunkt keine im vollen Umfang angemessene Definition Gefahr der Festlegung oder des Rückzugs der bibliothekarischen Arbeit auf Erwerbung, Erschließung und Vermittlung; Limitierung des Potentials
11 [Corrall 2005, p. 35.] Nur wenn persönliche, zwischenmenschliche, organisatorische und Management-Fähigkeiten zusammen kommen, werden Bibliothekare in der Lage sein, kundenorientiert, effizient und zielgerichtet zu arbeiten
12 Komplexifizierende Wissenschaftskultur Sich weiterentwickelnde Informationsgesellschaft Entstehung eines rießigen, kaum überschaubaren Marktes für Informationsdienste Neue Herausforderungen und veränderte Kundenansprüche
13 konsequente Ausrichtung an Kundenbedürfnissen Ausbau und Steuerung von Dienstleistungs- und Service- Portfolios Output-Orientierung Professionalisierung professionelle Vermarktung von Informationsdienstleistungen Projekt-Management Vernetzung in Fakultäten Engagement in der Lehre
14 Konsequente Kundenorientierung there is too much concern with collection management and not enough with the demands and wishes of the (potential) users (Prins/de Gier 1994) Gestiegene Anspruchshaltung bei Studierenden und Wissenschaftlern: Sowohl spezifische, als auch diversivizierte Anforderungen an eine wiss. Bibliothek Wissenschaftliche Bibliothek als moderner Informatioensdienstleister vs. Bibliothek als Wissen speichernde Behörde Hauptziel: Aktive, kundenorientierte Dienstleistungspolitik Aktiv auf Kunden zugehen, statt passiv auf sie zu warten
15 Vermarktung von Informationsdienstleistungen professionelle Vermarktung von Informationsdiensten in einem dynamischen und stark kompetitiven Umfeld Neben der bloßen Produktion von innovativen und professionellen Informationsdiensten muss gleichzeitig auch eine effiziente Marketingstrategie entwickelt werden Der wissenschaftlichen Bibliothekar als Marketing- Stratege?
16 Entwicklung und Überprüfung innovativer Informationsdienste Entwicklung von Informationsdiensten, die speziell auf die Bedürfnisse der verschiedenen Kundengruppen abzielen Schaffung, Überprüfung und Balancing von Service- Portfolios Wissenschaftlicher Bibliothekar & Management- Kompetenzen strategische Planung, Evaluierung und Adaption von Service-Produkten Lifecycle-Management
17 Wissenschaftliche Bibliothek & technologische Entwicklungen Leitbild des digital librarian Überbrückung der Kluft zwischen Kunde und facettenreichen digitalen Informationsdiensten pädagogische, soziale und technologiebezogene Kompetenzen Vereinigung der Kompetenzen aus den Berufen des Bibliothekars, des Experten für digitale Informationen und des Wissensmangers
18 Beteiligung an Lehr- und Lernprozessen Informationskompetenz Anglo-Amerikanischer field librarian als Bezugspunkt Starke bindung in die akademische Gemeinschaft Integration in der betreffenden Fakultät Aktive Dienstleistungspolitik (hervorragende Kunden- Kontakt-Pflege) embedded librarian Interaktion mit Lern-, Lehr- und Forschungsprojekten der Kunden mittels innovativer IT-Services
19 Weg von ideologischen Debatten und hin zu einem mehr praktischen Bottom-up- Ansatz; Weg vom eng ausgelegten beruflichen Selbstverständnis hin zu einer Erweiterung der bibliothekarischen Kompetenzen und Aktivitäten; Weg vom Überwachen und Bewerten operativer Arbeitsabläufe und hin zu einer transparenten Arbeitsweise und professionellen Vermarktung von Services und Produkten. Tendenzen: Wissenschaftler in der Bibliothek vs. Verwaltungsbeamter Aufbau sozialer Netzwerke, Partnerschaften und Kooperationen Aktive Dienstleistungspolitik
20 Danke für Ihre Aufmerksamkeit Haben Sie noch Fragen? Kontakt: Dr. Rafael Ball D Regensburg
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