Rudolf Schoberberger Zentrum für Public Health Institut für Sozialmedizin Medizinische Universität Wien

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1 Rudolf Schoberberger Zentrum für Public Health Institut für Sozialmedizin Medizinische Universität Wien

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3 Erhöhung hung des relativen Risikos auf das 3 und mehrfache Diabetes mellitus Hypertonie Dyslipidämie Kurzatmigkeit Schlafapnoe Gallenblasenerkrankungen Erhöhung hung des relativen Risikos auf das 2fache Krebs Fertilitätsbeeinträchtigungen Kreuzschmerzen Narkosezwischenfälle Erhöhung hung des Risikos auf das 2-3fache KHK und Herzinsuffizienz Osteoarthritis Hyperurikämie und Gicht Schwangerschaftskomplikationen Haslam et al. BMJ 2006;33:640-2

4 Mortalität und BMI Mortalität t und Bauchumfang Pischon et al. N Engl J Med 2008;359:

5 Gesamtmortalität - 20 % Diabetes-assoziierte Mortalität - 30 % Adipositas-assoziierte Krebstodesfälle - 40 % Systolischer Blutdruck Diastolischer Blutdruck - 20 mm Hg - 10 mm Hg Nüchternglukosewert - 50 % Gesamtcholesterin - 10 % LDL - 15 % Triglyceride - 30 % HDL + 8 %

6 13,1 12,9 14,2 14,6 8,6 9, ,5 8,8 Quelle: Bevölkerungsurvey 2006/7Statistik Austria

7 P<0,001 Studienbericht SVB Rieder A, Dorner TE, Schoberberger R,

8 Rieder, Dorner, Schoberberger et al., Sozialversicherung der Bauern Gesundheitsbefragung, 2010

9 !! Studienbericht SVB Rieder A, Dorner TE, Schoberberger R,

10 Veränderung bis 2030 Adipositas-Pr Prävalenz Diabetes- Prävalenz Prävalenz von Herzkrankheiten und Schlaganfall Prävalenz von Krebserkrankungen Qualitätsgesicherte tsgesicherte Lebensjahre Kosten UK USA + 11 Millionen + 65 Millionen + 6 bis 8,5 Millionen + 5,7 bis 7,3 Millionen bis bis 55 Millionen 1,9 bis 2 Milliarden 48 bis 66 Milliarden $ Wang et al., Lancet, 2011

11 Genetik (Stunkard 1990) Stilldauer im Säuglingsalter (Koletzko & v. Kries 2001) Ernährungsgewohnheiten, Esskultur (Steen et al. 1988) Art der Nahrungsmittel Herstellungsweisen der Nahrungsmittel Schichtzugehörigkeit, Bildungsstand Bewegungsmangel (Graf 2003) Sitzende Verhaltensweisen (Jensen et al. 2004) TV-Konsum

12 Bedarf des Organismus Bedürfnisse des Menschen

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15 Institut für Sozialmedizin, Permanente Modifikationsversuche Kein Problem Übergewicht + Resignation Wohlbefinden

16 Reduktionskost Diät Sport kein Abendessen Fasten Weight Watchers Medikamente Schlank-Produkte (Mehrfachangaben möglich) % Institut für Sozialmedizin, 2006

17 B M I Körperliche Soziale Psychosoz. Funktionen Schwimmer et al., JAMA, 2003

18 u.a.bewegung: Geringere Gewichtszunahme in jüngerem und mittlerem Alter (Hankinen et al 2010) 60min (moderate intensity), postmenopausale Frauen (Lee, et al, 2010) Dombrowsky et al, 2010: Systematisches Review - Adipös, zusätzlicher Risikofaktor, Ernährung und Bewegung als Zielverhalten, Verhaltensänderungs-Programme Effekt der Verhaltensänderung Größte und nachhaltigste Effekte auf Risikofaktoren und Gewichtsreduktion wenn in Programmen Ernährung und Bewegung gemeinsam inkludiert

19 Behavioral Interventions to reduce screen time (TV, Computer,..) Mass media Interventions to reduce screen time Multicomponent coaching or counseling interventions To reduce weight To maintain weight loss Worksite programs School-based programs Recommended Insufficient evidence Recommended Recommended Insufficient evidence

20 potentiell problematische Aspekte von Interventionen und Policy Wenn Gesundheitseffekte unsicher oder sogar negative Effekte Negative psychosoziale Aspekte: Verunsicherung, Angst und Befürchtungen, Schuldzuweisungen, Stigmatisierung, Diskriminierung Ungerechtigkeit, inadäquate Information, sozialer Druck Kultureller und sozialer Stellenwert des Essens wird nicht berücksichtigt Persönlichkeitsrecht wird nicht respektiert, freedom of choices Balance zwischen individueller und kollektiver Verantwortung fehlt. Nichtrespektieren ethischer Aspekte in Adipositas- Präventionsprogrammen hat unbeabsichtigten Einfluss auf die Effektivität t von Programmen! M. ten Have et al, obesity reviews, 2011

21 Kooperation der NÖGKK mit der Sozialmedizin Wien Präsentation des Schlank ohne Diät-Programms Registrierung Fünf Gruppensitzungen kostenlos Verhaltensmodifikation Ernährung Bewegung Lebensstil Nachuntersuchung nach 6 und 12 Monaten

22 Präsentation Gruppensitzungen Wochen Monate Nachuntersuchungen Gewichtsreduktion 82,5 % (n = 4.102) - 3,5 kg 88,3 % (n = 2.009) 71,6 % (n = 904) - 5,7 kg - 4,2 kg

23 Start Ende NU 1 NU , , , ,9 >/=40 k. A.

24 ADIPOSITAS: CHARAKTERISTISCHE MERKMALE EINES PUBLIC HEALTH PROBLEMS? hohe und steigende Prävalenz in der Bevölkerung hohe Morbidität mit einhergehender Verkürzung der Lebenserwartung soziale Aspekte durch vermehrtes Vorkommen bei unterprivilegierten Schichten Verursacher von hohen Gesundheitskosten

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