Universität: University of
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- Klaus Sternberg
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1 Name: Universität: University of Oxford Land: Großbritannien Tel: - Zeitraum: 2010/2011 Programm: Erasmus via FB 14 Fächer: Biochemie Datum: 9. May 2011 Erasmusbericht Oxford-University, England September 2010-März 2011 Vorbereitung Der hier erläuterte Austausch mit Oxford, welcher von Herrn Prof. Glaubitz aus dem Fachbereich 14 der Goethe Universität organsiert wird, gibt Biochemiestudenten ab dem 7. Semester die Möglichkeit, ein drei monatiges Arbeitskreispraktikum an der University of Oxford zu absolvieren. Obwohl kein Austauschstudent aus England nach Frankfurt kam, gab es dennoch für mich und einen weiteren Studenten die Möglichkeit an die University of Oxford zu gehen. Die Bewerbung für diesen Austausch richtete ich an Herrn Prof. Glaubitz, der jene nach vorheriger Auswahl der Kandidaten an das Department of Biochemistry weiterleitete. Aus einer Auflistung aller Arbeitskreise, die ein solches Projekt für diesen Austausch anbieten, erstellte ich eine Liste meiner Präferenzen, die ich ebenfalls mit den Bewerbungsunterlagen einreichte. Meine Bewerbungsunterlagen bestanden des Weiteren aus einem Anschreiben, welches meine Motivation für diesen Austausch zum Ausdruck brachte und etwas über meine Person erzählte, sowie einem Lebenslauf. Beides sollte in englischer Sprache verfasst werden. Schon bald erhielt ich die Zusage von Herrn Glaubitz mit der Information, dass ich mein Arbeitskreispraktikum in Prof. Anthony Watts Arbeitskreis absolvieren kann. Prof. Watts ist zudem der Erasmuskoordinator an der University of Oxford und nahm bald Kontakt zu mir auf, um mir genaueres zu dem Projekt meines Arbeitskreispraktikums zu sagen. Vorbereitet auf den Aufenthalt habe ich mich, indem ich Veröffentlichungen dieser zu meinem Projekt gelesen habe. Etwa vier Wochen vor der geplanten Anreise nach Oxford, habe ich die Unterlagen und Verträge für meine Einschreibung im College zugesendet bekommen, welche ich ausgefüllt zurück gesendet habe.
2 Anreise Für die Anreise nach Oxford bieten sich das Flugzeug oder die Bahn an, wobei die Anreise mit dem Flugzeug wohl die schnellere und zudem auch meist die günstigere Variante darstellt. Es empfiehlt sich die Buchung des Fluges möglichst früh vorzunehmen und eventuell einen Hin- und Rückflug zu nehmen. Ich gebe ich insbesondere den Tipp einen Flug nach Heathrow zu nehmen, da zu diesem eine 1 ½ stündige Busverbindung der Oxford Bus Company ( angeboten wird. Für 24 GBP bekommt man dort ein Hin- und Rückticket, welches drei Monate gültig ist. Oxford ist zwar ebenfalls von Gatwick und Stansted aus mit dem Bus zu erreichen, die Anreise dauert jedoch 2-3 Stunden und auch das Busticket ist dementsprechend teurer. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, einen etwas teureres Ticket von Frankfurt nach Heathrow zu buchen, da man mit einer Billigfluglinie und den dazugehörigen Transportkosten zu den abgelegenen Flughäfen meist auf die gleichen Kosten kommt. Ich selbst habe allerdings für meine Anreise nach Oxford das Auto gewählt. Dies ist zwar etwas teurer, da alleine die Fährfahrt von Dover nach Calais um die 100 Euro kostet. Jedoch erspart man sich damit den Aufpreis für das Übergepäck, wenn man doch das eine oder andere Buch mitnehmen möchte. Eine Auto für den Aufenthalt in Oxford zu haben, ist allerdings nicht empfehlenswert. Parkplätze dort sind sehr rar und zudem ist alles sehr gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Unterkunft/ soziales Leben In Oxford erlebt man ein einzigartiges universitäres System, welches sich aus dem Zusammenspiel der Colleges und der University of Oxford ergibt. Dabei stellen die Colleges eigenständige Institutionen mit eigener Administration und Lehre dar. So erfolgt die Bewerbung für ein Bachelorstudium auch bei den Colleges selbst und nicht bei der Universität. Die Colleges bieten neben vielen sozialen und sportlichen Aktivitäten auch Lehrveranstaltungen für ihre Studenten an. Dies sind zumeist sogenannte tutorials, in denen die Professoren des jeweiligen Fachbereiches Unterricht in kleinen Gruppen (meist 2-4 Studenten) geben, in denen konkreten Fragestellungen des Fachgebietes nachgegangen wird. Dazu ist zu erwähnen, dass jeder Professor des Universtät Mitglied eines Colleges ist und dort die jeweiligen Studenten seines Fachbereiches betreut. Vorlesungen und Seminare, wie sie auch von deutschen Universitäten kennen, werden von der Universtät selbst organisiert. Bei der Ankunft an einem Samstag habe ich sofort vom Porter des Colleges, in dem ich untergebracht war, meinen Zimmerschlüssel ausgehändigt bekommen sowie einen Gastzugang für das Internet. Da ich zwei Wochen vor Beginn des Trimesters angereist bin, musste ich leider etwas auf meine Universitätskarte warten. Dies stellte leider ein kleines Problem dar, da jene Karte sowohl für den Zugang zum Labor, als auch zu meiner Unterkunft nach 23 Uhr erforderlich war. Zudem benötigt man die Karte für einen persönlichen Internetzugang im Zimmer, den ich auch erst drei Wochen nach meiner Ankunft erhalten habe.
3 Für die Zeit meines Aufenthaltes hatte ich eine Unterkunft in einem Nebengebäude des Colleges. Es ist sicherlich richtig, wie auch schon in den anderen Erfahrungsberichten aus Oxford zu entnehmen, dass der Wohnstandard bei den Studentenunterkünften nicht denen in Deutschland entspricht. Je nachdem, ob man auf dem Hauptcampus des Colleges oder in ausgelagerten Gebäuden des Colleges untergebracht ist, kann der Zustand der Zimmer doch auch sehr schwanken. Zudem ist auch die Ausstattung mit Bad und Küche unterschiedlich. Ich hatte angenehmerweise ein Zimmer mit eigenem Bad, was von den sogenannten scouts des Colleges wöchentlich gereinigt wurde. Die Küche habe ich mir mit vier weiteren Studenten geteilt. Auch wenn der Raum recht klein war (12 m²) und seit längere Zeit nicht renoviert wurde, habe ich mich dennoch sehr wohl dort gefühlt. Der atemberaubende Ausblick auf die alten Gebäude mein Colleges (New College) hat für den ein oder anderen Komfortmangel entschädigt. Es ist sicherlich von Vorteil sich mit anderen Studenten eine Wohnung beziehungsweise eine Küche zu teilen. So kommt man leicht ins Gespräch und lernt seine Mitbewohner kennen. Besonders am Anfang hilft es Kontakte zu knüpfen, um sich einzugewöhnen. Gerade das breite Spektrum an Sport- und Freizeitangeboten, welches sowohl von dem College als auch von sogenannten societies angeboten wird, macht es sehr einfach, Kontakte zu anderen Studenten aufzunehmen. So bin ich beispielsweise dem Leichtathletik Club beigetreten. Ich habe die Erfahrung gemacht, und ich denke das trifft sicherlich auch auf andere Sportclubs zu, das man sehr offen aufgenommen wird und in die sozialen Aktivitäten schnell eingebunden wird. Oxford bietet des Weiteren viel Kultur, wobei ich besonders von den von Studenten organisierten Konzerten, Opern und Theaterstücken angetan war. Diese sind nicht nur sehr unterhaltsam, sondern vor allem auch sehr professionell. So konnte ich beispielsweise in den Genuss kommen, Goethe s Faust auf Englisch in den schönen Gemäuern des Queens Colleges zu sehen. Wer während seines Aufenthaltes doch ein wenig Heimweh bekommt, ist sicherlich bei der German Society gut aufgehoben. Dort lernt man nicht nur andere deutsche Oxfordstudenten kennen, sondern kann auch den von dieser Society organsierten Vorträgen lauschen. So nahm ich an einer Diskussion mit dem die-linke -Politiker Gregor Gysi und an einem Vortrag des Nobelpreisgewinners Peter Grünberg teil. Universitäres Leben/ Arbeitskreispraktikum Der Austausch zwischen dem Fachbereich 14 der Goethe-Universität und dem Department of Biochemistry in Oxford, dient hauptsächlich nicht dem Besuch von Lehrveranstaltungen in Oxford, sondern vor allem der Durchführung eines Arbeitskreispraktikums. Das 7. Semester in unserem Studiengang bietet sich deshalb so gut für diesen Austausch an, da es mit 18-wöchigem part two project im 4. Jahr der Biochemiestudenten in Oxford gut korreliert. In diesem erhalten sie in Arbeitskreisen in Oxford beziehungsweise an anderen Partneruniversitäten wie beispielsweise Frankfurt ein kleines Forschungsprojekt. Obwohl mein Austauschstudent sein Projekt in den Niederlanden durchgeführt hatte, konnte ich seinen Platz im College einnehmen. Mein Austauschstudent hat mich zudem sehr
4 gut über die örtlichen Gegebenheiten, wie beispielsweise Einkaufmöglichkeiten, in Oxford informiert. Der Arbeitskreis, in dem ich mein Praktikum absolviert habe, hat mich sehr freundlich aufgenommen. Ich wurde sofort in alle Gruppenaktivitäten, wie beispielsweise das Abschiedsessen einer ehemaligen Doktorandin, integriert. Bevor ich das Praktikum angetreten habe, habe ich Rücksprache mit dem Professor der Arbeitsgruppe gehalten, welches Thema mich denn genau interessiert. Daraufhin wurde ich einer Postdoktorandin anvertraut, welche mit mir gleich am ersten Tag mein Projekt besprochen hat. Die Arbeitsatmosphäre in dem Arbeitskreis von Professor Watts war sehr angenehm. Mir wurde sehr viel zugetraut, was das Arbeiten im Labor anging, so dass ich die meisten Experimente alleine durchführen konnte. Hier war es von Vorteil zuvor ein Arbeitskreispraktikum in Frankfurt absolviert zu haben. Falls ich Hilfe benötigte, wurde ich immer unterstützt. Es herrschte immer ein sehr konstruktives Klima. Allerdings wurde auch von mir erwartet bei lab meetings den Fortschritt in meinem Projekt vorzustellen. Dies war eine gute Übung für meinen englischen Ausdruck beim Präsentieren. Zudem hatte ich die Möglichkeit mein Projekt am Ende meines Aufenthaltes mit anderen Biochemiestudenten aus Oxford in einem wöchentlichen Seminar des Laboratory of Molecular Biophysics vorzustellen. Da mein Projekt gute Fortschritte machte und mir auch sonst die Arbeit im Labor viel Spaß bereitete, entschloss ich mich dazu, meinen Aufenthalt um weitere drei Monate zu verlängern. Stadt Das Leben in Oxford ist abgesehen von den Touristenströmen am Wochenende durch das Studentenleben geprägt. Da ich zwei Wochen vor Beginn des Terms angereist bin, habe ich Oxford zuerst als eher leer empfunden. Da ich aber direkt zwei Tage nach meiner Anreise mit dem Arbeitskreispraktikum im Department of Biochemistry angefangen habe, war ich schnell in einer Art Alltag. Das eigentliche soziale Leben beginnt allerdings erst während der Trimester, wenn die Stadt mit Studenten gefüllt ist. Gleich nach meiner Ankunft habe ich mich auf die Suche nach einem Fahrrad gemacht. Zwar ist ein Fahrrad nicht notwendig in Oxford, sofern man nahe am Stadtzentrum wohnt, dennoch ist es sehr praktisch, wenn man in die etwas entfernteren Randgebiete (nur 30 min zu Fuß) von Oxford kommen will. Busfahren ist mit 2,50 GBP leider sehr teuer für kurze Strecken. Ich habe mein Fahrrad über die Tauschbörse bei "daily info" ( gefunden. Ich habe für 50 GBP ein gutes Fahrrad bekommen, was zwar nicht mehr wie neu aussah und auch einige Rostfleck aufwies, dennoch aber ohne Probleme fuhr. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass Fahrräder in Oxford gestohlen werden. Aus diesem Grund sollte man sich nicht unbedingt das beste Fahrrad zulegen und es auch immer anketten.
5 Ausflüge Ich habe während meines Aufenthaltes einige Ausflüge in die Umgebung von Oxford unternommen. Hier kann ich aber leider kaum Tipps zum Transfer geben, da ich mit anderen Studenten in einem Auto diese Ausflüge unternommen habe. So fuhren wir zum Beispiel nach Cambridge, was mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur sehr umständlich zu erreichen ist. Cambridge ist sicherlich, auch wenn es Oxford etwas ähnelt, einen Besuch wert. Wie auch in Oxford kann man hier die alten Colleges der Universitätsstadt besichtigen. Vor allem ein Besuch das Trinity Colleges ist sehr empfehlenswert. Einen weiteren Ausflug haben wir zum Bletchley Park ( Dabei handelt es sich um eine ehemalige militärische Dienststelle, welche durch die Entschlüsselung des deutschen Nachrichtenverkehrs (z.b. Entschlüsselung des ENIGMA-Codes) im zweiten Weltkrieg bekannt wurde und heute zu einem Freilichtmuseum umgebaut ist. Als Tagesausflug bietet sich natürlich das nur 60 Meilen entfernte London an, welches mit einem Bus der Oxford Bus Company ( für 10 GBP (Tagesticket) gut zu erreichen ist.
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