Gerechte Leistungsbeschränkungen? Zur Ethik

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1 goettingen.de Gerechte Leistungsbeschränkungen? Zur Ethik der Kosten Nutzenbewertung in der Medizin Vortrag am NEK/ZEK Symposium Medizin für alle? Ethische Anforderungen an Kosten Nutzenbewertungen in der Medizin, Bern, PD Dr. Markus Zimmermann Acklin, Theologische Fakultät der Universität Fribourg, z.zt. Fellow am Lichtenberg Kolleg der Georg August Universität Göttingen Gerechte Leistungsbeschränkungen? Zur Ethik der Kosten Nutzen Bewertung in der Medizin 1. Ausgangslage 2. Ethische Frage und These 3. Probleme 4. Partizipative Verfahren als Lösung? 5. Fazit Zimmermann-Acklin

2 Scarcity is the mother of allocation. Persad/Wertheimer/Emanuel, Principles for allocation of scarce medical interventions. Lancet 2009; 373: NZZ vom Zimmermann-Acklin

3 Gerechte Leistungsbeschränkungen? Zur Ethik der Kosten Nutzen Bewertung in der Medizin 1. Ausgangslage 2. Ethische Frage und These 3. Probleme 4. Partizipative Verfahren als Lösung? 5. Fazit Zimmermann-Acklin

4 Ethische Frage Darf bei Zugangsbeschränkungen g g gewichtet werden, wie viel eine Massnahme in Relation zu dem von ihr hervorgebrachten Nutzen kostet? Sind eine über individuelle Maximierungsstrategie und das Recht auf Gleichbehandlung aller Patienten miteinander vereinbar? These Es kann gerechter sein, bei der Zuteilung knapper Ressourcen g, g pp Unterschiede zwischen Menschen zuzulassen, welche auf Nutzenüberlegungen beruhen. Zimmermann-Acklin

5 Leonard M. Fleck Oxford University Press 2009 What Kant s point will pertain to... is the practice of invisible rationing. That practice does violate the moral rights of individuals because it involves treating them as mere things to be used for achieving someone else s costcontaining purposes. (p. 77) NICE, January 2009, p. 2 Zimmermann-Acklin

6 Gerechte Leistungsbeschränkungen? Zur Ethik der Kosten Nutzen Bewertung in der Medizin 1. Ausgangslage 2. Ethische Frage und These 3. Probleme 4. Partizipative Verfahren als Lösung? 5. Fazit Prinzipien zur Priorisierung von Gesundheitsleistungen in Schweden Menschenwürde * * * Bedürfnis Kosteneffektivität Solidarität Verantwortung Vgl. National Centre for Priority Setting in Health Care, Resolving Health Care s Difficult Choices. Survey of Priority Setting in Sweden and an Analysis of Principles and Guidelines on Priorities in Health Care, Linköping 2008, 152. Zimmermann-Acklin

7 Grenzen der QALYs Objektive Beurteilung von Lebensqualität. Berücksichtigung des Schweregrads einer Einschränkung oder Krankheit fehlt. Benachteiligung älterer Menschen, von Menschen mit Behinderungen, Patienten mit seltenen Krankheiten und Sterbenden. Festlegung von Schwellenwerten, die angeben, wie viel ein QALY kosten darf, um sozial finanziert zu werden. Zimmermann-Acklin

8 Gerechte Leistungsbeschränkungen? Zur Ethik der Kosten Nutzen Bewertung in der Medizin 1. Ausgangslage 2. Ethische Frage und These 3. Probleme 4. Partizipative Verfahren als Lösung? 5. Fazit Zimmermann-Acklin

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10 Gerechte Leistungsbeschränkungen? Zur Ethik der Kosten Nutzen Bewertung in der Medizin 1. Ausgangslage 2. Ethische Frage und These 3. Probleme 4. Partizipative Verfahren als Lösung? 5. Fazit Fazit Leistungsbeschränkungen sind unumgänglich. Maximierungsstrategien sind mit dem Recht auf Gleichbehandlung vereinbar, da in jd jedem System implizit itentscheidungen über den gewünschten Nutzen getroffen werden. Orientierung am Kriterium der Kosteneffektivität alleine wäre hingegen ethisch unvertretbar. Probleme bestehen in der Bestimmung der Lebensqualität, der Benachteiligung u.a. von älteren Patienten, Patienten mit seltenen Krankheiten und Sterbenden sowie bei der Bestimmung von Schwellenwerten. Partizipative Verfahren sind unabdingbar, dürfen jedoch nicht zur Infragestellung von Grundrechten führen. Zimmermann-Acklin

11 goettingen.de Gerechte Leistungsbeschränkungen? Zur Ethik der Kosten Nutzenbewertung in der Medizin Vortrag am NEK/ZEK Symposium Medizin für alle? Ethische Anforderungen an Kosten Nutzenbewertungen in der Medizin, Bern, PD Dr. Markus Zimmermann Acklin, Theologische Fakultät der Universität Fribourg, z.zt. Fellow am Lichtenberg Kolleg der Georg August Universität Göttingen Zimmermann-Acklin