Maßnahmen Bildungsadministrationen W 2: Perspektive Schweiz Konstantin Bähr, Chef Bildungsplanung
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- Nora Waldfogel
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1 Maßnahmen Bildungsadministrationen W 2: Perspektive Schweiz Konstantin Bähr, Chef Bildungsplanung Bildungsdirektion Kanton Zürich Walcheplatz 2, Postfach 8090 Zürich
2 Der Bezug Der Workshop ergänzt die Ausführungen zu den Überprüfungen der Erreichung der nationalen Bildungsstandards der Schweiz. 21. Februar 2014, Seite 2
3 Die Übungsanlage CH Das Bildungsmonitoring von Bund und Kantonen überprüft mit Systemevaluationen, wie die Kantone die Bildungsstandards erreichen. Die Systemevaluationen finden in den 2., 6. und 9. Klassen der Volksschule in der Schulsprache, den Fremdsprachen, in Mathematik und Naturwissenschaften in unregelmäßigen Abständen von einigen Jahren statt. Die Ergebnisse werden alle 4 Jahre veröffentlicht (Bildungsbericht Schweiz). Verschiedene Kantone verfügen über Instrumente, die auf die Bildungsstandards bezogen sind, bzw. entwickeln diese gegenwärtig. Diese werden als Instrumente zur individuellen Standortbestimmung bezeichnet. Sie werden mindestens jährlich eingesetzt. 21. Februar 2014, Seite 3
4 Inhalt meiner Ausführungen Mein Beitrag stellt zwei Entwicklungsstränge von Instrumenten zur individuellen Standortbestimmung in der Deutschschweiz vor: Checks und Aufgabensammlung der Kantone Aargau, Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Solothurn. Lernplattformen der Kantone St. Gallen und Zürich (LernLupe, Lernpass). 21. Februar 2014, Seite 4
5 Wie unterscheiden sich die Entwicklungsstränge? Checks und Aufgabensammlung: Checks sind Instrumente, die zeitgleich, einheitlich, flächendeckend und einmal pro Jahr individuelle Lernstände messen. Die Daten werden personengenau den Lehrpersonen (für Beurteilen und Planen) zugestellt, klassengenau den Schulleitungen, schulgenau den Schulpflegen und der Schulaufsicht, und anonymisiert der Bildungsverwaltung. Vergleichsmaßstab: Soziale und kriteriale Bezugsnorm. Die Aufgabensammlung dient der individuellen Förderung. 21. Februar 2014, Seite 5
6 Wie unterscheiden sich die Entwicklungsstränge? Lernplattformen (Lern- und Testsysteme): LernLupe und Lernpass LernLupe und Lernpass sind Instrumente die interaktiven Lehrmitteln gleichen. Sie sollen vielfach während eines Schuljahres eingesetzt werden. Die Lernplattform verwendet Daten aus der individuellen Standortbestimmung, um einem/er Lernenden seinem/ihrem Kompetenzniveau abgestimmte Fördermaterialen, Übungs- und Lernaufgaben, ggf. auch Lernvideos sofort anzubieten ( Lernprozessbegleitung). Vergleichsmaßstab: kriteriale Bezugsnorm. Es soll kriterien-orientierte Auswertungen auf Klassenebene geben ( Wie steht meine Klasse in Bezug auf die Erreichung von Kompetenzstufen des Lehrplans 21 ). 21. Februar 2014, Seite 6
7 Institut für Bildungsevaluation Assoziiertes Institut der Universität Zürich Checks und Aufgabensammlung Seite 7
8 Institut für Bildungsevaluation Assoziiertes Institut der Universität Zürich Checks und Aufgabensammlung Die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Solothurn (Bildungsraum Nordwestschweiz) führen vier individuelle Standortbestimmungen durch (Checks). Die Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Schulleitungen erhalten den Bedürfnissen angepasste Ergebnisrückmeldungen. Die Aufgabensammlung unterstützt das kompetenzorientierte Lernen (2. bis 9. Klasse). Die Entwicklung und Durchführung erfolgt durch das Institut für Bildungsevaluation der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern. Seite 8
9 Institut für Bildungsevaluation Assoziiertes Institut der Universität Zürich Individuelle Standortbestimmungen Check P3: Check P6: Check S2: Check S3: Primarstufe: 3. Klasse (papierbasiert) Mathematik und Deutsch Primarstufe: 6. Klasse (papierbasiert) Deutsch, Englisch/Französisch Mathematik, Naturwissenschaften Sekundarstufe I: 2. Klasse (computerbasiert) Deutsch, Englisch, Französisch Mathematik, Naturwissenschaften Sekundarstufe I: 3. Klasse (computerbasiert) Deutsch, Englisch, Französisch Mathematik, Naturwissenschaften Informationen unter Seite 9
10 Institut für Bildungsevaluation Assoziiertes Institut der Universität Zürich Aufgabensammlung Aufgabensammlung auf der Basis des Lehrplans 21 Lehrerinnen und Lehrer können aus einer Vielzahl von Aufgaben Prüfungen oder Lerneinheiten zusammenstellen und den Schülerinnen und Schülern individuell zuweisen. Die Aufgaben werden von den Schülerinnen und Schüler am Computer selbstständig gelöst und ausgewertet. Schülerinnen und Schüler wählen Aufgaben nach Fach, Kompetenz und Schwierigkeit aus. Sie lösen die Aufgaben und erhalten umgehend eine Ergebnisrückmeldung. Informationen unter Seite 10
11 Funktionen Unabhängige Standortbestimmung der Schülerleistungen Förderung Unterrichts-/Schulentwicklung (Kantonales Bildungsmonitoring) Aufgabensammlung zum Fördern und Überprüfen des Lernfortschritts
12 Checks = Instrumente zur Qualitätsentwicklung 1 Ergebnisse analysieren und interpretieren 2 Ziele setzen und Massnahmen bestimmen 3 Massnahmen umsetzen und Wirkung überprüfen
13 Umgang mit den Ergebnissen. Recht Adressatengruppe Schüler/in Eltern Lehrperson Schulleitung Schulpflege Inspektoratsperson Bildungsdepartement Öffentlichkeit Ergebnisrückmeldung - Eigene Ergebnisse - Durchschnitt der Ergebnisse aller Schüler/innen - Ergebnisse eigene Schüler/innen - Gesamtergebnis eigene Klasse - Durchschnitt der Ergebnisse aller Klassen - Ergebnisse Klassen eigene Schule - Gesamtergebnis eigene Schule - Durchschnitt der Ergebnisse aller Schulen - Gesamtergebnis eigene Schule(n) - Durchschnitt der Ergebnisse aller Schulen Anonymisierte Ergebnisse aller teilnehmenden Klassen und Schulen
14 Lernplattformen 21. Februar 2014, Seite 14
15 Lernplattformen Lernplattformen (Lern- und Testsysteme) sind Arbeitsinstrumente für Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen. Sie unterstützen die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schüler mit Lernaufgaben und Lernmaterialien. Sie verfügen über adaptive Orientierungstests, die variabel und nach Bedarf einsetzbar sind. Lernplattformen sind in allen Klassenstufen mit dem Lehrplan 21 und den nationalen Bildungsstandards abgestimmt. Sie sind kriteral ausgerichtet und geben Auskunft über das Erreichen von Kompetenzstufen des Lehrplans Februar 2014, Seite 15
16 Überblick Lernlupe: 3./4./5./6. Klasse in Mathematik und Deutsch. (Einsetzbar ab 2015/16, im Vollausbau ab Schuljahr 2017/18). Soll erweitert werden auf Englisch, Französisch und Naturwissenschaften. Lernpass: 7./8./9. Klasse in Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch. (Ist gegenwärtig ein Lern- und Testsystem für 9. Klasse; wird entwickelt ab 7. Klasse auf Schuljahr 2017/18). 21. Februar 2014, Seite 16
17 LernLupe (3./4./5./6. Klasse [Primarstufe]) Lernaufgaben in Printform: Lernbögen Lernaufgaben online Lernjournale für Schülerinnen und Schüler Onlineplattform für Lehrpersonen Administrationstool Interaktive Orientierungen am Lehrplan 21: Can-Do- Formulierungen des Lehrplans werden mit Hinweisen zu Lehrmitteln und mit Aufgaben versehen. Adaptive Orientierungstests 30. Oktober 2013, Seite 17
18 Das Modell LernLUPE für die Klasse 21. Februar 2014, Seite 18
19
20 Lernbogen im Einsatz 30. Oktober 2013, Seite 20
21 21. Februar 2014, Seite 21
22 Lernaufgaben online 30. Oktober 2013, Seite 22
23 21. Februar 2014, Seite 23
24 Lernpass (7./8./9. Klasse [Sekundarstufe I]) Das webbasierte Verwaltungstool unterstützt und dokumentiert das eigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und Schüler Mit standardisierten Orientierungstests am Computer werden Lernstand und Lernfortschritt ausgewiesen Mit Lernmodulen die Lerneinheiten bearbeiten, die auf den ausgewiesenen Fähigkeiten aufbauen 30. Oktober 2013, Seite 24
25 Stellwerk Stellwerk passt eher zur ersten Instrumentengruppe, den Checks. Er wird hier erwähnt, da er mit dem Lernpass (der zweiten Instrumentengruppe) verbunden werden kann. Durchführung einheitlich, zeitgleich und flächendeckend. Vergleichsmaßstab: Soziale und kriteriale Bezugsnorm. Datenverwendung: Individuell. (Manche Kantone aggregieren aber Daten) Stellwerk 8: Standortbestimmung Mitte 8. Klasse Mathematik Sprachen (DE, FR, EN). Stellwerk 9: Standortbestimmung Ende 9. Klasse Mathematik Sprachen (DE, FR, EN). 21. Februar 2014, Seite 25
26 Stellwerk Stellwerk 8 wird im Zeitfenster Februar bis April durchgeführt, anschliessend Standortgespräch und Zielvereinbarung Individuelles Leistungsprofil, unabhängig vom besuchten Schultyp Interpretation des Leistungsprofils mit Hilfe von Kompetenzbeschreibungen und typischen Aufgabenbeispielen Testsystem zur Überprüfung von Förderprozessen 21. Februar 2014, Seite 26
27 Stellwerk 8 und 9 Stellwerk 8 im Kanton Zürich: Standardisierte Erfassung der Schreibkompetenzen Deutsch «Texte schreiben» ab Februar 2014, Seite 27
28 Zusammenfassung Maßnahmen Bildungsadministrationen 1. Kantone entscheiden frei, ob, und wenn ja, welche Instrumente zur individuellen Standortbestimmung zum Einsatz kommen sollen. 2. Im Beitrag wurden zwei Entwicklungsstränge aufgezeigt. Einer, der in Richtung zeitgleicher Lernstandserfassung geht (Vergleichsmaßstab: soziale und kriteriale Bezugsnorm), zusätzlich aber Aufgaben zur konkreten Förderung anbietet. Ein zweiter, der in Richtung Lernplattformen/interaktive Lehrmittel geht und diese mit variablen, adaptiven Tests ausstattet (Vergleichsmaßstab: kriteriale Bezugsnorm). 21. Februar 2014, Seite 28
29 Zusammenfassung Maßnahmen Bildungsadministrationen 3. Alle Instrumente werden auf Bildungsstandards und Lehrplan 21 bezogen. 4. Konflikte in der Rezeption entzünden sich immer am Thema: Wer hat Einsicht in die Daten? Wie werden Daten aggregiert? Und hier regeln die Kantone unterschiedlich. 5. Und dies hat Auswirkung darauf, inwiefern Daten über die Unterrichts- Ebene hinaus (sekundär) verwendet werden können. 21. Februar 2014, Seite 29
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