Ausgabe 37 Juli 2004 TR A CTUELL. TRACTUELL zum Sammeln

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1 Werk 1 und Verwaltung: Reiherstraße 2 D Lennestadt Postfach 4020 D Lennestadt Telefon: 02723/8080 Telefax: 02723/ Verkauf: Klaus Arens Autotel.: 0170/ Verkauf: Jochen Schmidt Autotel.: 0171/ Verkauf: Wilhelm Engelbertz Autotel.: 0171/ Verkauf: Manfred Pachutzki Autotel.: 0170/ Verkauf Export: Carola Schmidt Telefon: (+49)2723/ Internet: 40 SCHMUNZELECKE Ein GRUNDOHIT geht baden... Die estnische GT Corporation hat sich auf den Bau und die Reparatur von maritimen hydraulischen Anlagen spezialisiert. Die Hauptkunden der GT Corporation sind Betreiber von Hafenanlagen. Meerwasser, Luft, Eis und intensive Nutzung schädigen die Hafen- Erste Wahl für perfekte Rohrverlegung. TRACTO-TECHNIK GmbH Werk 2 Rohrbiegemaschinen: Hunold-Rump-Straße D Lennestadt Telefon: 02725/95400 Telefax: 02725/ NL Golzow bei Berlin: Britzer Straße 27a D Golzow Telefon: 03334/45070 Telefax: 03334/ Verkauf: Steffen Schulze Autotel.: 0170/ NL Viernheim: Ind.-Geb. 1 Lilienthalstr. 1 D Viernheim Telefon: 06204/96720 Telefax: 06204/65106 Verkauf: Michael Gastreich Autotel.: 0170/ Verkauf: Klaus Günter Haas Autotel.: 0171/ marketing@tracto-technik.de Hydraulikanlagen in Anlegestellen und Piers im Lauf der Zeit. Das Problem bei der Reparatur dieser hydraulischen Anlagen besteht darin, dass der reguläre Hafenbetrieb nicht unterbrochen werden darf, und die Arbeiten unter Wasser auf unterschiedlichen Wasserstandsebenen durchgeführt werden müssen. Die GT-Techniker haben daher ein patentiertes System aus hermetischen Stahlkammern entwickelt, Werk 3 Steuerbare Bohrtechnik: An der Karlshütte D Lennestadt Telefon: 02723/91550 Telefax: 02723/ NL Düsseldorf: Heinrich-Hertz-Straße 27a D Erkrath Telefon: 0211/ Telefax: 0211/ Verkauf: Kurt Treichel Autotel.: 0170/ Verkauf: Bernd Körfers Autotel.: 0170/ die an den Spundwänden der jeweiligen Anleger bzw. Piers installiert werden und die Durchführung der Wartungs- und Reparaturarbeiten unter Wasser im Trockenen ermöglichen. Bei dem hier beschriebenen Projekt ging es darum, den Hafen für größere Containerschiffe zugänglich zu machen. Dafür musste der Meeresgrund tiefer gegraben werden, was normalerweise die Installation neuer Spundwände in größerer Tiefe bedeutet hätte. Um dies zu vermeiden, kam der GRUNDOHIT zum Einsatz: die Spundwände wurden in einer Tiefe von 2 m unter dem Wasserspiegel von einer Wand zur anderen mit Ankern von 90 mm Ø gesichert. Die Bohrlänge betrug insgesamt 36,5 m. Eine weitere Bohrung von 18,5 m Länge wurde von der hermetischen Kammer zu einem Serviceraum oben an der Anlegestelle durchgeführt. Werk 4 Starsiedeler Straße D Lützen Telefon: / 3010 Telefax: / Verkauf: Uwe Beckert Autotel.: 0171/ NL Bakum: Siemensstr. 8 D Bakum (Kreis Vechta) Telefon: 04446/ Telefax: 04446/ Verkauf: Ewald Heykes Autotel.: 0170/ Überreicht durch Ihren GRUNDOMAT-Partner: Werksvertretung Bayern: BOTEC Hupertz GmbH Am Moosgraben Utting am Ammersee Telefon: 08806/1421 Telefax: 08806/ 2484 NL Stuttgart: In den Weiden 20 D Altbach Telefon: 07153/ Telefax: 07153/ Verkauf: Walter Schad Autotel.: 0172/ TRACTUELL zum Sammeln Ausgabe 37 Juli 2004 Für Sie immer erreichbar: 02723/8080 TR A CTUELL Magazin für Kunden und Freunde der TRACTO-TECHNIK Spektakuläre Bohrleistung Firma WMZ bohrt Seeleitung auf den Seiten 4-9. TAURUS treibt Ø 2,54 m Stahlrohr vor Interessanter Rammeinsatz auf den Seiten Großburster gehen in Serie Vorstellung der GRUNDOBURST-Baureihe auf den Seiten

2 Spektakuläre Bohrleistung Im Winter 2003/2004 stand die Erneuerung der Seeleitung an, die auf 110 m Länge vom Entnahmeschacht bis in den Bodensee im Horizontalspülbohrverfahren verlegt werden soll. Wie die Firma WMZ diese schwierige Aufgabe löst, erfahren Sie auf Seite 4-9 MichCon Gas aus den USA setzt auf GRUNDOMAT Interessanter Kurzbericht über eine Baumaßnahme in den USA auf der Seite 17 Großburster gehen in Serie Informationen über die GRUNDO- BURST-Baureihe incl. eines kurzen Beispieleinsatzes des GRUNDO- BURST 2500 G finden Sie auf Seite Liebe Leserin, lieber Leser! Der ungewöhnlich starke Konjunktureinbruch in der Baubranche 2002/2003 ist auch an der TT nicht spurlos vorübergegangen. Insbesondere der für das Unternehmen wichtige Kabel- und Rohrleitungsbau litt trotz des niedrigen Preisniveaus unter einer schwachen Auftragslage. Folglich fehlte der Investitionswille. Das führte bei TRACTO-TECHNIK zu einer Innovationsinitiative und zu verstärkten Aktivitäten besonders im Exportbereich. Erfreulicherweise gab es keine Entlassungen aber auch keine Einstellungen. Die Mitarbeiterzahl konnte gehalten werden. Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern bewusst. Dazu gehört auch der Erhalt der ca. 30 Ausbildungsplätze. Keinen Gedanken verschwenden wir daran, Produktionszweige ins Ausland zu verlegen. Dafür sind wir viel zu sehr auf Qualität bedacht. Denn Qualitäts- oder Fertigungsmängel können teuere Folgen haben und ganze Baustellen lahmlegen. Das ist auch der Grund, warum der Service bei uns eine vorrangige Stellung einnimmt. Es ist kein Zufall, dass die Kundenzufriedenheit überdurchschnittlich mit der Note 1,5 bewertet wird. Es gab und gibt viele Aktivitäten, deren Mühe sich gelohnt hat. Denn langsam deutet sich eine Trendwende an. Ein klares Signal lieferte Anfang April die BAUMA in München. Die Talsohle scheint durchschritten zu sein. Es geht weiter aufwärts. Ihr Inhalt 4-9 Gesteuerte Bohranlagen: Spektakuläre Bohrleistung 15 GRUNDOSTEER: Jetzt mit Direktverrohrungs- Zubehör 17 Erdraketen: MichCon Gas aus den USA setzt auf GRUNDOMAT Rammverfahren: TAURUS treibt Ø 2,54 m Stahlrohr vor Rammverfahren: Rammung mit großem Durchmesser in Illinois: Power Lake Construction kämpft sich durch Information: Großburster gehen in Serie TAURUS treibt Ø 2,54 m Stahlrohr vor Wolfgang Schmidt 24 Kurzbericht: Rohrerneuerung mit GRUNDOBURST 2500 G Bachverlegung in Herdingen ZH erfordert Horizontal-Stahlrohr-Rammvortrieb. Mehr Informationen auf Kurzbericht: Berstliningmaßnahme mit GRUNDOBURST 1250 G Seite MW-Kanal mit Totaleinsturz von Schacht zu Schacht erneuert Durch den Kombieinsatz der Schachtversion von GRUNDOPIT und GRUN- DOBURST ist die beschriebene Verfahrensweise vollkommen grabenlos von Schacht zu Schacht realisierbar. Seite Ausbildungsinitiative im Rohrleitungs- und Kanalbau Vorsorge gegen einen Fachkräftemangel in der Zukunft. Seite Impressum Copyright by: TRACTO-TECHNIK GmbH D Lennestadt Redaktion und Inhalt: Günter Naujoks Gestaltung und Layout: Alexa Karsten Druck: Druckerei Hachenburg Umweltfreundliches Papier Auflage: TIP-Verfahren: VENI VIDI VICI TT löst für die Stadt Olpe ein altbekanntes Problem Einsatzbericht: MW-Kanal mit Totaleinsturz von Schacht zu Schacht erneuert Information: Ausbildungsinitiative im Rohrleitungs- und Kanalbau 2 3

3 WMZ bohrt Seeleitung: GESTEUERTE BOHRANLAGEN Spektakuläre Bohrleistung Durch den Erweiterungsbau der Universitätsbibliothek ergibt sich ein höherer Kühl- bzw. Wasserbedarf. Die Leistungsfähigkeit der bestehenden Kühlwasserversorgungsanlage mit 60 l/s reicht nicht mehr aus, um den Bedarf ganzjährig zu decken, so dass zeitweise zusätzlich wertvolles Frischwasser aus dem Netz bezogen werden muss. Zudem befand sich die 90 Jahre alte Landleitung zwischen dem Pumpwerk Egg und dem Hochbehälter Allmannsdorf und der Universität Konstanz sowie die rund 400 m lange Seeleitung in einem schlechten baulichen Zustand, die die Erneuerung der Leitung erforderte. Mit der Planung und Bauleitung der Maßnahme beauftragte das- Land Baden Württemberg, vertreten durch das staatliche Vermögens- und Hochbauamt Konstanz, die Ingenieurgesellschaft mbh UNGER aus Freiburg. Im Winter 2003/2004 stand die Erneuerung der Seeleitung an, die auf 110 m Länge vom Entnahmeschacht bis in den Bodensee im Horizontalspülbohrverfahren verlegt werden soll. Der Bodensee ist mit 580 km 2 der größte und mit 250 m der tiefste See Deutschlands. Darüber hinaus ist der Bodensee ein gewaltiges Trinkwasserreservoir, der weite Teile Süddeutschlands versorgt. Die Universität Konstanz nutzt das Seewasser auch zur Kühlung für ihre Klimaanlagen und Forschungsgeräte. Das Seewasser wird über eine 400 m lange 300er-GG-Leitung aus 45 m Tiefe entnommen und einem Entnahmeschacht zugeführt. Das benachbarte Pumpwerk saugt das Wasser aus dem Entnahmeschacht an und fördert es über eine 500 m lange 250er-GG-Leitung in den Hochbehälter Allmannsdorf. Von dort wird die Universität über eine 900 m lange 250er-GG-Leitung mit dem ca. 5 C kühlen Wasser versorgt, das nach der Nutzung auf natürlichem Weg - langsam abkühlend - mit ca. 16 C in den Bodensee zurückfließen kann. Die Pontons, die den Rohrstrang über Wasser in stabiler Lage halten sollen, warten auf ihren Einsatz. 4 5

4 Fortsetzung von Seite 5 - Spektakuläre Bohrleistung Der zusammengeschweißte, ballastierte Rohrstrang mit den Schwimmkörpern wird mit Hilfe von Seilbaggern ins Wasser geschoben. Das Tauchteam macht sich bereit, den Backreamer an die Wasseroberfläche zu holen. Im Hintergrund sind das Pumphaus Egg und die Bohranlage GRUNDODRILL zu sehen. Fordern Sie die kostenlose Video-CD bei TT, Karin Schulte, Tel.: / , an! Bereits im Winter 2002/2003 wurde die Landleitung durch eine 400er-GGG-Leitung ersetzt. Im Winter 2003/2004 stand die Erneuerung der Seeleitung an, die auf 110 m Länge vom Entnahmeschacht bis in den Bodensee im Horizontalspülbohrverfahren verlegt werden soll. Damit ist die neue Leitung vor mechanischen Einflüssen und vor Frost bei Niedrigwasser geschützt. Darüber hinaus sind für den Einsatz der Spülbohrtechnik Umweltgründe und natürlich auch die Optik von Belang. Der neue Entnahmeschacht, dessen Sohle ca. 7 m unter der Geländeoberkante liegt und einen Durchmesser von 4,20 m hat, wird von einer überschnittenen Bohrpfahlwand umschlossen und nimmt später zwei Polderpumpen in Trockenaufstellung auf. Nach der öffentlichen Ausschreibung des Projektes erhielt das Spezialtiefbauunternehmen Strobel GmbH aus Pfullendorf den Zuschlag. Das Bohrunternehmen WMZ aus Lauingen erhielt als Nachunternehmer den Auftrag für die Bohrarbeiten, und die Klumpp GmbH aus Offenburg erhielt als Nachunternehmer den Auftrag für die Rohrleitungsarbeiten. Die neue PE-HD-Seeleitung mit einem Außendurchmesser von 500 mm und einer Wanddicke von 45,4 mm hat eine Gesamtlänge von 320 m und soll auf 210 m Länge in ca. 40 m Tiefe auf dem Seegrund liegen. Die topografischen bzw. geologischen Verhältnisse im Trassenbereich erforderten eine max. Bohrtiefe von 20 m. Die Baugrunderkundung wies im oberen Bereich Molasse und in den tieferen Schichten Ton und Mergel aus. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro UNGER, dem Bohrunternehmen WMZ und dem Tief- und Rohrleitungsbauunternehmen Klumpp GmbH wurde ein bis ins Detail ausgetüftelter Verlegeplan entwickelt. Die Bohrung selbst stellte kein unlösbares Problem dar. Die Herausforderung lag im kontrollierten Einschwimmen, Absenken und Einziehen des Rohres. Folgende Maßnahmen wurden beschlossen: 1. Für die Verlegung wird ein Mehrschichtrohr verwendet, welches aus einem Kernrohr und einem Mantelrohr besteht, dass das Rohr vor mechanischen Beschädigungen beim Einzug schützt. Die 12 m Rohre werden durch Spiegelschweißung miteinander verbunden. 2. Der Teil des zusammengeschweißten Rohrstrangs, der sich auf dem Seegrund absetzen sollte, musste am Ufer ballastiert werden. Das Ingenieurbüro UNGER berechnete dafür 50 Betonblöcke mit einem Abtrieb von je 400 kg, die in einem Abstand von je 4 m an dem Rohr angebracht wurden. 3. Für die Absenkung war eine gesteuerte Flutung des Rohres erforderlich. Das Absenken musste am landseitigen Ende beginnen, um die verdrängte Luft ableiten zu können. Zu diesem Zweck musste in dem Rohr auf der gesamten Länge eine Befüll-Leitung eingezogen werden. Die Befüllung erfolgte am seeseitigen Ende mit einer Pumpe. 4. Um den Rohrstrang über Wasser in einer stabilen Lage und unter Wasser schwimmend auf der Einzugshöhe von rund 20 m zu halten, waren 6 Schwimmkörper (Pontons) im Abstand von je 55 m erforderlich. Die Pontons waren mit Winden ausgestattet, mit denen der Rohrstrang auf eine Tiefe Der Rohrstrang wird auf See mit dem Backreamer verbunden. Für die Bergungs- und Montagearbeiten unter Wasser stand ein Tauchteam bereit. von rund 20 m (Austrittspunkt der Bohrung) abgelassen und gehalten werden konnte, um einen möglichst reibungslosen und leichten Rohreinzug sicherzustellen. 5. Zu berücksichtigen war die max. Zugleistung der GRUNDO- DRILL-Bohranlage von 20 t. Bei 15 t Rohrgewicht und zusätzlich 20 t Betongewicht wurde unter Wasser eine Einzugskraft von max. 10 t erwartet. 6. Für die Bergungs- und Montagearbeiten unter Wasser stand ein Tauchteam bereit. 6 7

5 Fortsetzung von Seite 7 - Spektakuläre Bohrleistung gungsvorgang die Belastung für das Gestänge möglichst klein zu halten. Wieder kam das Tauchteam zum Einsatz, das eine Zugkette an dem Backreamer befestigte. Der Seilbagger auf der Fähre zog den Backreamer an die Wasseroberfläche, wo er nach mehreren dramatischen Versuchen mit dem Rohrstrang verbunden wurde. Inzwischen lag der Rohrstrang auf See ausgerichtet zum Rohreinzug bereit. Allerdings bereitete aufkommender Wind kurzzeitig Probleme. Der Rohrstrang driftete mehrfach ab und musste immer wieder auf die vorgesehene Einzugslinie zurückgeholt werden. Der GRUNDODRILL 20 S im Einsatz. Der Rohrstrang musste immer wieder auf die vorgesehene Einzugslinie zurückgeholt werden. 7. Die Stadtwerke Konstanz hielten des Weiteren ein Fährschiff mit einem Seilbagger bereit. Nach der Erstellung des Entnahmeschachtes konnte mit der Pilotbohrung begonnen werden. Die GRUNDODRILL-Bohranlage wurde ca. 30 m vom Entnahmeschacht entfernt positioniert, um in Höhe des Entnahmeschachtes auf Verlegetiefe zu kommen. Nach 70 m erreichte der Bohrkopf jedoch plötzlich eine schwer undurchdringbare Sandsteinschicht, die den Anbau eines Fels-Bohrlochmotors erforderte, wodurch sich die Arbeiten verzögerten. Die Pilotbohrung nahm zwei Tage in Anspruch. Es folgten mehrere Aufweitbohrungen im Durchmesser von 10, 14, 20 und 25 Zoll. Nach 6 Arbeitstagen war es soweit. Nach der letzten Aufweitbohrung wurde der 640er-Backreamer mit dem Gestänge durch die Bohrung bis weit in den See geschoben, um beim Ber- Bei allen Beteiligten stieg die Spannung. Auf jedem Ponton war ein Monteur positioniert. Der Rohrstrang wurde geflutet. Zeitgleich begann auf den Pontons der Absenkvorgang. Die Rechnung der Planer ging auf. Das Rohr verschwand langsam unter der Wasseroberfläche bis nur noch die Pontons zu sehen waren. Die Erleichterung war spürbar. Aber die letzte Hürde der Rohreinzug stand noch bevor. Während des Einziehvorgangs war im Bohrloch plötzlich ein deutlicher Widerstand feststellbar. Die Zugkraft lag bereits bei 12 t. Das WMZ-Team vermutete einen Felsbrocken, der sich vor das Rohr gesetzt hat. Mit viel Fingerspitzengefühl und entsprechender Unterstützung durch die Bohrspülung löste sich der Widerstand nach weiteren 2 Bohrgestängelängen auf. Schlagartig sank die Zugkraft auf 7 8 t. Im weiteren Verlauf gab es keine Probleme. Die Auszugszeit pro Bohrgestänge lag unter 3 Minuten. Die Ankunft des Rohrstrangs im Entnahmeschacht löste bei allen Zuschauern anerkennenden Beifall aus. Nach dem Einzugsvorgang erfolgten die Anschlussarbeiten. Die Entnahmeleitung wurde endgültig auf den Seegrund abgelassen und die Pontons demontiert. Durch den Einsatz der HDD-Technologie wurden die Ökologie der Flachwasserzone und der unmittelbar benachbarte Litoralgarten der Uni Konstanz so gut wie nicht beeinträchtigt und fand auch deshalb große Zustimmung beim genehmigenden Landratsamt, bei der Fischereiaufsicht, bei den Uni-Biologen und dem Seenforschungsinstitut Langenargen. Ankunft des Backreamers in dem Entnahmeschacht. Einbau der Polderpumpe. Eckdaten der Seeentnahmeleitung: Trasse der Leitung: Gesamtlänge: Länge des erdverlegten Leitungsabschnittes in der Flachwasserzone (Bohrung): Länge des sohlverlegten Leitungsabschnittes im Bereich der Halde und der Tiefenzone: Wassertiefe an der Entnahmestelle: Produktrohr: Schachttiefe: Schachtdurchmesser: Installation der Saugtöpfe. Pumpwerk Egg, westlich neben der bestehenden Leitung in rund 17 m Abstand 320 m 110 m 210 m rund 50 m Da 500, Wanddicke 45,5 mm, Schutzmantel PP 3 mm 7 m 4,20 m 8 9

6 Neuheiten bei TT eu NEUHEIT GRUNDODRILL 10 S TD Gesteuerte Horizontal-Spülbohranlage Das einzige Bohrsystem der 10t- Klasse Made in Germany: Hochwertige, ausschwenkbare Bedienerkabine inkl. Heizung Superschallgedämpft - Schalldruckpegel am Arbeitsplatz nur 70,8 dba Bohrautomatik und Turbobetrieb zur schnellstmöglichen, automatischen Regulierung der Zug-, Schub- und Rotationskräfte bei Pilotbohrungen, Räumungen und dem Rohreinzug. Verkürzung aller bisherigen Nebenzeiten durch den Turbobetrieb um nahezu 50 % (Gestängewechsel, Gestängebrechvorgang, Leerhub) Schlagwerk (über 200 kn zusätzliche Rammenergie) hohe Standfestigkeit durch zwei Stütz- und Schiebeschilder Bentonithochdruckpumpe 160 l/min. an Bord Vorrüstung für Festgesteinsbohrungen mit GRUNDOROCK (Mudmotor) Lafette nur 1,6 m breit, Abstand Bohrachse / Hauswand nur 55 cm extrem schneller Leerhub 54 m/min. Hochdruckreinigungssystem inkl. 200 l-frischwassertank an Bord Heizung/Klimaanlage, Verankerungshammersystem Technische Daten Änderungen vorbehalten 06/2004 GRUNDODRILL 10 S Twin Drive inklusive Bohrautomatik by TRACTO-TECHNIK L x B x H 5430/5690 x 1510 x 2200 mm Gewicht inkl. Bohrgestänge 6600 kg Neigungswinkel 0-18 max. Schubkraft 100 kn max. Zugkraft 100 kn Schlagzahl 1000 min -1 max. Drehmoment (je nach Motorauswahl) 3000 Nm max. Spindeldrehzahl (je nach Motorauswahl) 210 U/min Bohrgestängelänge 3000 mm max. Aufweit-Ø (bodenabhängig) 450 mm max. Rohraußen-Ø (bodenabhängig) 355 mm max. Bohrlänge (bodenabhängig) 250 m max. Motorleistung 80,5 kw Dieseltank 100 l Schalldruckpegel am Arbeitsplatz (L PA ) 70,8 db (A) Schallleistungspegel (L WA ) 103 db (A) GRUNDODRILL 15 S TD Gesteuerte Horizontal-Spülbohranlage Der TT-Power-Drill Made in Germany: Hochwertige, ausschwenkbare Bedienerkabine inkl. Heizung Superschallgedämpft - Schalldruckpegel am Arbeitsplatz nur 75 dba Bohrautomatik und Turbobetrieb zur schnellstmöglichen, automatischen Regulierung der Zug-, Schub- und Rotationskräfte bei Pilotbohrungen, Räumungen und dem Rohreinzug. Verkürzung aller bisherigen Nebenzeiten durch den Turbobetrieb um nahezu 50 % (Gestängewechsel, Gestängebrechvorgang, Leerhub) Schlagwerk (über 200 kn zusätzliche Rammenergie) vollautomatisches Gestängewechselsystem für 216 m Bohrgestängeinhalt hohe Standfestigkeit durch zwei Stütz- und Schiebeschilder Bentonithochdruckpumpe 320 l /min. (gedrosselt auf 240 l/min.) u. Hochdruckreinigungssystem inkl. 200 l-frischwassertank an Bord Vorrüstung für Festgesteinsbohrungen mit GRUNDOROCK (Mudmotor) Lafette nur 2 m breit extrem schneller Leerhub (54 m/min) Heizung/Klimaanlage, Verankerungshammersystem Kabine um 70 schwenkbar inklusive Bohrautomatik Technische Daten Änderungen vorbehalten 06/2004 GRUNDODRILL 15 S Twin Drive NEUHEIT by TRACTO-TECHNIK L x B x H 6070 x 2020 x 2220 mm Gewicht inkl. Bohrgestänge 9980 kg Neigungswinkel 0-31 max. Schubkraft 147 kn max. Zugkraft 147 kn Schlagzahl 1000 min -1 max. Drehmoment (je nach Motorauswahl) 4300 (5500) Nm max. Spindeldrehzahl (je nach Motorauswahl) 180 (235) U/min Bohrgestängelänge 3000 mm max. Aufweit-Ø (bodenabhängig) 600 mm max. Rohraußen-Ø (bodenabhängig) 500 mm max. Bohrlänge (bodenabhängig) 400 m max. Motorleistung 106 kw Dieseltank 195 l Schalldruckpegel am Arbeitsplatz (L PA ) 75 db(a) Schallleistungspegel (L WA ) 103 db(a) 10 11

7 NEUHEIT INFORMATION Wetterschutz für GRUNDODRILL X- Baureihe GRUNDODRILL- Bohranlagen mit Bohrautomatik und Turbobetrieb Schlechtes Wetter darf kein Grund für teure Arbeitsunterbrechungen sein. Deshalb hat die TRACTO-TECHNIK GmbH auf vielfachen Kundenwunsch einen flexiblen Wetterschutz gebaut, der bei schlechtem Wetter schnell montiert und bei gutem Wetter ebenso schnell wieder demontiert werden kann. Für den Bedienungsmann ist der Wetterschutz auch ein Arbeitsschutz, weil er Regen, Schnee und Wind abhält und so die mögliche Gefahr akuter Erkrankungen reduziert. Die GRUNDODRILL- Bohranlagen Die GRUNDODRILL-Bohranlagen (ab dem GRUNDODRILL 7Xplus TD) werden jetzt serienmäßig mit einer Bohrautomatik und darüber hinaus mit einer leistungsstärkeren Hydraulikpumpe für die Bohrgestängeklemmung ausgestattet. Die Bohrautomatik regelt Vorschub und Rückzug in Abhängigkeit vom anstehenden Bohrdrehmoment, d. h. Zugkraft und Drehmoment werden automatisch optimal aufeinander abgestimmt, ohne dabei auf die Maximalleistung zu verzichten. Mit der Bohrautomatik wird es aber auch für den Bedienungsmann viel bequemer. Die sich ständig wiederholenden Handgriffe und die manuelle Abstimmung zwischen anstehender und möglicher Zugleistung übernimmt nun vollständig die Bohrautomatik. Die meisten bestehenden GRUNDO- DRILL-Bohranlagen können umgerüstet werden. Im Bedarfsfall wenden Sie sich an unserenverkauf, Telefon: / Vorteile des Wetterschutzes nachrüstbar für alle X-Typen optisch passend zum Maschinendesign einfache und schnelle Montage mit wenigen Handgriffen Leichtbauweise mit geringem Gewicht von ca. 85 kg Vorne, hinten und rechts Plexiglas Einstieg mit Schiebefolie Ausführung auf Wunsch in Ihrer Firmenfarbe im Steuerstand integriert und schwenkbar nach allen Seiten freie Rundumsicht ausgestattet mit 2 Zusatz-Scheinwerfern Hinweis: Die Maschinenbreite mit Wetterschutz ändert sich um ca. 30 cm. Freie Sicht nach allen Seiten. Die größere Hydraulikpumpe bewirkt eine schnellere Klemmung des Gestänges und einen beschleunigten Gestängewechsel. Insgesamt führen die Verbesserungen zu 30 % mehr Rotationsleistung und einem Zeitgewinn von ca. 50 % pro Bohrgestänge. Hochgerechnet auf die Dauer einer Bohrmaßnahme kann der Zeitgewinn mehrere Stunden betragen. Die Bohrautomatik hat außerdem einen gestängeschonenden Effekt, der zusätzlich durch den Einbau eines Antifestbohrventils unterstützt wird. Der Gestängeverschleiß und damit auch die Ersatzbeschaffung nehmen deutlich ab

8 INFORMATION Mudmotoren für Horizontalspülbohranlagen Von Dr. Hans-Joachim Bayer GRUNDOSTEER GRUNDOSTEER - Jetzt mit Direktverrohrungs- Drill-Bit Bit-Box abgedichteter Lagerstuhl mit eigenem Schmierkreislauf (gering verschleißend) Holeopener Aufweitkopf für Festgesteinsbohrungen. flexible Antriebswelle Antriebssektion Rotor/Stator In den letzten zwei Jahren gab es erhebliche Entwicklungsschritte im Hinblick auf spülungsarme und kleine Mudmotoren zum Zweck der Leitungs- und Kabelverlegung für den innerstädtischen Netzbau, für Kreuzungs- und Dükerungsbauwerke bis hin zu langen Hausanschlüssen. Noch bis ins Jahr 2002 waren für den Betrieb von Mudmotoren HDD-Anlagen ab der 25 t- Klasse und Bohrspülungsmengen von 200 l/min. erforderlich. Durch Minimierung in der Baugröße, durch Reduzierung des Spielraumes zwischen Rotor und Stator, durch Einkapselung des Lagerstockes und Nutzung einer geschlossenen Ölschmierung, durch Verwendung einer flexiblen Gelenkwelle aus einer Speziallegierung konnte die für den Betrieb erforderliche Bohrspülungsmenge auf unter 100 l/min. reduziert werden. Durch den Bau von speziellen Aufnahmevorrichtungen auf der Bohrlafette gelang es, den Mudmotorbetrieb sukzessive auf Bohrgeräten der 20 t-, 15 t-, 13 t-, 12 t- und sogar auf Geräten der 10 t-klasse zu ermöglichen. Das Wechselspiel zwischen der Versorgung, Vorschub und Trägerschaft der GRUNDOROCK-Mudmotoren und den GRUNDODRILL-Bohranlagen ist vollkommen stimmig, und die Anwendungsnachfrage nach diesen GRUNDOROCK-Mudmotoren steigt. So wurden 2003 wenige Kilometer nördlich von Freiberg Düker durch Freiberger Gneis gebohrt, ebenso wurden im selben Jahr mehrere Dükerungen durch den Phyllit und Hornblendeschiefer bei Flöha westlich von Freiberg mit GRUN- DOROCK-Mudmotoren auf 20 t- GRUNDODRILL-Anlagen vorgenommen. Mittlerweile kam es in ganz Deutschland zu mehreren hundert Felsbohrungen mit GRUNDO- ROCK-Motoren auf 10 t- bis 20 t- HDD-Anlagen. GRUNDOROCK-Mudmotoren können auch angemietet werden. Rohreinzug im Festgestein. GRUNDOSTEER etabliert sich im Markt zunehmend als Nischenprodukt. Das Interesse an diesem einzigartigen steuerbaren Erdraketensystem auf der Bauma 2004 war beachtlich. Der Wunsch nach kontrollierten und korrigierbaren Erdraketeneinsätzen ist so alt wie die Bodenverdrängungstechnik selbst. Mit der Ortungsmöglichkeit ist eine zuverlässige Lagebestimmung von GRUNDOSTEER gegeben. Richtungskorrekturen können mit dem auslenkbaren Maschinenkopf Zubehör GRUNDOSTEER Klipsnippel jederzeit ohne zusätzliche Baugruben vollzogen werden. Somit erhöht sich die Einsatzsicherheit für Betreiber und Auftraggeber. Steuerfunktion und Handling des GRUNDOSTEER sind einfach. Seit einiger Zeit gibt es nun auch die Möglichkeit, mit neu entwickeltem Zubehör Kurzrohre direkt mit dem GRUNDOSTEER in die Verdrängungsbohrung einzuziehen. Dadurch wird der Einsatz von GRUN- DOSTEER auch in lockeren nicht bindigen Böden möglich, weil die Sofortverrohrung das Einfallen von Bodenmaterial verhindert. Das Zubehör für die Direktverrohrung besteht aus drei Teilen: Klipsnippel, Schlaghülse und Gabelhammer. Der Klipsnippel lässt sich sehr leicht montieren, da am GRUNDOSTEER selbst nichts umgebaut werden muss. Der Klipsnippel als Verbindungselement von Maschine und nach- Gabelhammer Schlaghülse Rohr Druckluftschlauch zuziehendem Kurzrohr wird über den Druckluftschlauch geschoben und in der Ringnut des Schlauchanschlusses mittels zweier Spannstifte drehbar befestigt. Die Kurzrohre DA 63 sind aus Polypropylen. Die Muffen bestehen aus zugfesten Multirasterverbindungen, so dass auf Nachziehseil und Klemmplatte verzichtet werden kann. Mit einem speziellen Gabelhammer wird das erste Kurzrohr über die Schlaghülse zugfest in den Klipsnippel geschlagen. Alle weiteren Rohrmuffen können auf gleiche Art und Weise sukzessive zu einem in sich geschlossenen Rohrstrang zugfest verbunden werden. Durch dieses Direktverrohrungssystem lässt sich das Einsatzspektrum von GRUNDOSTEER vor allem hinsichtlich bodenmechanischer Bedingungen erheblich erweitern

9 ERDRAKETEN ERDRAKETEN GRUNDOMAT eine der erfolgreichsten Erdraketen MichCon Gas aus den USA setzt auf GRUNDOMAT aller Zeiten Wer hätte 1970 bei der Vorstellung der ersten GRUNDOMAT-Erdraketengeneration gedacht, dass sie sich bis heute gegen die vielen Mitbewerber durchsetzen wird. Das sah nicht immer so aus. Nach dem Fall des eisernen Vorhangs kamen viele Nachahmerprodukte aus den osteuropäischen Ländern auf den Markt. Auch amerikanische Firmen präsentierten auf der Bauma 1997 ein komplettes Erdraketenprogramm. Dabei hatte man den Eindruck, dass diese Firmen an einen schnellen Siegeszug dachten. Im Laufe der Jahre hat sich aber gezeigt, dass die GRUNDOMAT-Erdrakete aus der Marktentwicklung eher gestärkt als geschwächt hervorgegangen ist und heute weltweit einen sehr guten Ruf genießt. Das liegt wohl daran, dass TRACTO- TECHNIK - als erfindungsreicher Pionier in der Erdraketentechnik bekannt - stets großen Wert auf Leistungsstärke, Qualität, Zuverlässigkeit und Service gelegt hat. So bestätigt sich mal wieder eine alte Binsenwahrheit, dass das Bessere des Guten Feind ist. Das Foto zeigt eine noch funktionstüchtige GRUNDOMAT-Erdrakete aus den 70er Jahren, die bei den Gästen einer Firmenfeier auf großes Interesse stieß. Erdraketen werden für Hausanschlüsse und Querungen für die unterirdische Leitungsverlegung bis DN 200 auf Bohrlängen bis 40 m eingesetzt. MichCon Gas zählt zu den größten und ältesten Erdgaslieferanten der Vereinigten Staaten, die die Stadt Detroit und Umgebung seit mehr als 150 Jahren beliefert. Zur Zeit wird in Michigan Naturgas an ca. 1,3 Millionen Haushalte in über 500 Gemeinden geliefert. In den km Rohrleitungen lagern m 3 Erdgas. Insbesondere im Bereich der grabenlosen Hausinstallation haben die Gaswerke MichCon ein hohes Niveau im Kundenservice erreicht. Michael Arioli, Projektleiter bei MichCon, erklärt, dass die Kosten und der Kundenservice sie dazu bewegt haben, auf grabenlose Rohrverlegetechniken umzusteigen. Dadurch halten wir die allgemeinen Störungen auf ein Minimum, so Arioli. Vorgärten, Einfahrten und Bürgersteige bleiben weitgehend erhalten. Der Verkehr wird selten behindert. Das schätzen unsere Kunden. Auch wir sparen Zeit und Geld. Wir haben mehrere grabenlose Optionen verglichen und uns für die GRUNDOMAT- Erdraketentechnik entschieden. Arioli hat einen neuen Trend in seiner Region ausgemacht, der nach dem Stromausfall 2003 begann. Seit diesem Ereignis treffen die Kunden Vorsorge und investieren in gasangetriebene Generatoren, die allerdings eine größere Zuleitung (1 1/8-inch) als die normalen Standardleitungen (1/2 bis 3/4-inch) benötigen. Die Durchschnittslänge beträgt 15 m - ideal für den Erdraketen-Einsatz. Die Teams stellen an der Versorgungsleitung ein Kopfloch her, ebenso am Haus. Von dort aus wird die Erdrakete gestartet. Bei MichCon legt man großen Wert auf die Genauigkeit. Da die früheren Erdraketen als unzuverlässig angesehen wurden, hatte man anfangs Vorurteile. GRUNDOMAT- Erdraketen haben das Bewusstsein der Auftraggeber geändert. Wenn die Maschine am Ziel ankommt, dann wird das Neurohr am Erdraketenkopf angekoppelt und im Rückwärtsgang eingezogen. MichCon hat drei Teams, die 2 bis 3 Anschlüsse pro Tag durchführen. Die Erdrakete startet von einem Kopfloch direkt am Gebäude in Richtung Versorgungsleitung. Die Längen betragen im Schnitt 15 m. Das Kopf -System der GRUNDOMAT- Erdraketen bestimmt die Zielgenauigkeit. MichCon führt über 150 Hausanschlüsse monatlich durch. Das Unternehmen hat drei Bohrteams im Einsatz

10 RAMMVERFAHREN Bild 1 TAURUS treibt Ø 2,54 m Bild 2 Stahlrohr vor Bild 3 Bild 4 Bild 5 Bachverlegung in Hedingen ZH (Schweiz) erfordert Horizontal-Stahlrohr- Rammvortrieb Im Rahmen des Doppelspurausbaus der Bahnlinie Hedingen-Bonstetten muss der Lauf des Wissenbachs verlegt werden. Das Bachbett wird zukünftig die S-Bahnlinie und zwei Straßen unterqueren. Die vorgetriebenen Stahlrohre haben einen Durchmesser von 2,54 m. Die Firma Toni Zehnder, Bennau SZ, wurde mit den Rammarbeiten und der Ausführungstechnik beauftragt. Die Entscheidung für den Rammvortrieb wurde von den schwierigen Bodenverhältnissen, dem aufrecht zu erhaltenden Bahnbetrieb sowie der geringen Überdeckung die Oberkante des Durchlasses liegt nur rund 1,1 m unter der Bahnschwellenoberkante beeinflusst. Der offene Wissenbach wird nach Abschluss der Bauarbeiten 36 m durch eine Betonröhre fließen und die neue SBB-Doppelspur sowie die Bauzufahrt Hedingen und eine Flurstraße unterqueren, um dann wieder als offenes Fließgewässer seinen Weg im angestammten Bett fortzusetzen. Bild 6 Bild 7 Das Rammverfahren in in Kürze Das Rammverfahren Für den Stahlrohr-Rammvortrieb musste zuerst die Führungsschiene für die Positionierung der Rammrohre und die eigentliche Ramme installiert werden (Bild 1). Der insgesamt 36 m lange Rohrvortrieb erfolgte in sechs Etappen mit längsgeschweißten Rohrstößen zu je 6 m. Die Rohrstöße wiesen einen Außendurchmesser von 2,54 m und eine Wanddicke von 20 mm auf und brachten je 7,4 t auf die Waage. Sie wurden mit einem Hydraulikkran in Position gebracht (Bild 2). In einem nächsten Schritt wurde die aus Gewichtsgründen und wegen des zurückwandernden Erdkerns gelochte 4,6 t schwere und 150 mm dicke Rammplatte aufgesetzt (Bild 3). Das Herzstück des Systems war die Horizontalramme GRUNDO- RAM TAURUS mit einem Gewicht von 4,8 t (Bild 4). Das Vortriebsrohr, versehen mit einem angeschweißten Verstärkungsring, wurde angesetzt (Bild 5). Es konnte losgehen: Der mit Pressluft (7 bar) betriebene TAURUS entwickelte eine Schlagkraft von bis zu kn und lei- stete mit einer Schlagzahl von 180 pro Minute im vorliegenden Boden pro Stunde zwischen 1 und 2 m Vortrieb. Der Luftverbrauch lag bei 50 cbm pro Minute. Diesem gewaltigen Luftvolumen stand ein Dieselkraftstoffverbrauch von lediglich einem Viertel von jenem gegenüber, den dieses Bauvorhaben im Tagbau benötigt hätte (Bild 6). Das ins Stahlrohr eingewanderte feste Erdmaterial betrug rund 177 m 3 ; nach jedem zweiten Rohr wurde eine Zwischenräumung eingeschaltet. Das Material wurde der Wiederverwertung zugeführt (Bild 7). Nach Abschluss der Rammarbeiten wurden Betonpressrohre mit 2 m Durchmesser eingeschoben. Wie Toni Zehnder festhielt, ist dieser Horizontal-Stahlrohr-Rammvortrieb vom Durchmesser her gesehen der größte in Europa, der ihm bekannt ist, mit dem mittlerweile zweitgrößten Gerät. Die größte Ramme für Durchmesser bis 4 m, GRUNDORAM APOLLO, wurde gemäß Zehnder bereits angekündigt. Bauherr des Vorhabens in Hedingen ist die Baudirektion des Kantons Zürich. Text- und Bildmaterial zur Verfügung gestellt von: Schweizer Bauwirtschaft 18 19

11 Rammung mit großem RAMMVERFAHREN Powers Lake Durchmesser in Illinois: Construction kämpft Es wurden bei dem Projekt zwei Rohrrammen benutzt. Der GRUNDORAM Taurus machte beim Projekt den Anfang, wurde aber dann auf eine andere Baustelle gebracht. Der GRUNDORAM Apollo vollendete die Arbeit. sich durch Das 45 m lange Stahlrohr DN 2000 wird für ein Fördersystem genutzt, um Kies aus einer neuen Grube auf der einen Seite des Highway zu der Zerkleinerungseinrichtung auf der anderen Seite zu transportieren. Der GRUNDORAM Apollo. Know How, Detailtreue, solide Vorbereitung und Selbstvertrauen sind nur einige der Eigenschaften, die das Bauunternehmen Powers Lake Construction Co. Inc. aus Twin Lakes, Wisconcin, erfolgreich macht. Projektmanager Aaron Karow formuliert die Unternehmensziele so: Wir versuchen ständig, uns zu verbessern. Wir wollen nicht nur ein bisschen von allem können, sondern auf allen Gebieten hervorragend sein. Diese Ein- stellung war es auch, die sich bei einem kürzlich durchgeführten Rammprojekt als unbezahlbar erwies. Die Ramm-Maßnahme wurde für Meyer Materials, Illinois, durchgeführt. Die Firma plante die Erweiterung ihrer Kiesförderung. Dafür musste ein Fördersystem zwischen der neuen Kiesgrube und der Zerkleinerungsanlage installiert werden. Die Zerkleinerungsanlage befand sich jedoch auf der einen Seite des State Highway 120 und die neue Kiesgrube auf der anderen. Die Lösung des Problems fand sich darin, ein Stahlrohr DN 2000 auf 45 m Länge unter dem Highway nach dem dynamischen Rammverfahren vorzutreiben, so dass das Fördersystem von einer Straßenseite zur anderen verläuft, ohne den Verkehr zu stören. Für den Vortrieb wurde der GRUNDORAM- Typ Taurus von TT Technologies eingesetzt. Zunächst wurde ein Schienensystem aus einem Doppel-T-Träger 200 mm angelegt, in Beton eingebettet, der alle 5 m von einem Träger durchkreuzt wurde. Das Schienensystem wurde mit einer abfallenden Neigung von 1,5 % positioniert, um einer vorhandenen Hochdruck-Gasleitung auszuweichen. Das Rohr wurde in drei Teilen auf die Baustelle geliefert. Jedes Teilstück wog fast 20 t. Mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans wurden die Rohrabschnitte in die richtige Position auf das Schienensystem gebracht und zusammengeschweißt. Dann wurde ein Schneidschuh an das vordere Stahlrohr geschweißt. Wie bei fast allen Rammarbeiten mit großen Durchmessern war der Einsatz von Bentonit auch hier unbedingt erforderlich. Deshalb wurden zwei Bentonitleitungen oberhalb des Stahlrohres montiert, eine in der Zehn-Uhr-Position, die andere in der Zwei-Uhr-Position. Das Bentonit schmiert die Rohrwandung und hilft so, die Reibung des Erdreichs zu vermindern. Eine der größten Schwierigkeiten dabei ist es, die Bentonitleitung während des Rammens in Position zu halten. Als nächstes benutzte das Team den Kran, um die Taurus-Ramme zu positionieren. 2 Rammkegel verbinden die Ramme mit dem Stahlrohr. Der erste Rammkegel reduzierte den Gesamtdurchmesser auf 800 mm. Ein weiterer Rammkegel wurde benötigt, um den Gesamtdurchmesser von 800 mm auf 600 mm zu verringern. Zwei Ingersoll Rand 1300 CFM Kompressoren wurden an die Ramme angeschlossen, und der Rohrvortrieb konnte beginnen. Bei einem Gesamtgewicht des kompletten Rohrstrangs von fast 60 Tonnen war der Vortrieb auch für den GRUNDORAM-Taurus keine leichte Aufgabe. Als die 12 m Marke erreicht war, reichten selbst die Kräfte des Taurus nicht mehr aus. Mike Schwager von TT Technologies brachte dann den GRUN- DORAM Apollo ins Spiel. Der Apollo hat einen Durchmesser von 800 mm, eine hintere Aufweitung von 900 mm Durchmesser und ist 4400 mm lang. Die Ramme wiegt kg und liefert 40 Tonnen an Schlagkraft bei 180 Schlägen pro Minute. Apollo ist die weltweit größte Rohrramme. Die Powers Lake-Mannschaft demonierte den Taurus und entfernte auch einen Teil des Erdaushubs aus dem installierten Mantelrohr, bevor der Apollo in Position gebracht wurde. Sobald alle Verbindungen zum neuen Werkzeug hergestellt worden waren wurde weitergearbeitet. Innerhalb der nächsten zweieinhalb Stunden wurden die restlichen 18 m des Stahlrohres ohne weitere Vorkommnisse vorgetrieben. Powers Lake Construction ist stolz auf seine Qualitätsarbeit. Hier sind der Vorsitzende von Powers Lake Construction, Mark Karow (links) und der Projektleiter Noel Karow vor der größten Rohrramme der Welt zu sehen

12 INFORMATION Großburster gehen in Serie Die Klein - Burster GRUNDOBURST 400 G Das Berstlining-Verfahren für die grabenlose Erneuerung maroder Rohrleitungen erfährt zunehmend großen Zuspruch und Akzeptanz. Das gilt gleichermaßen für den Druckrohrbereich als auch für den Abwasserbereich. Entsprechend dem Stellenwert wurden sowohl im DVGW als auch im RSV für das Berstlining-Verfahren Merkblätter erstellt, die die Anwendung dieser Verfahrenstechnik beschreiben und regeln. GRUNDOBURST 400 S Auch die für das Berstlining-Verfahren notwendige GRUNDO- BURST-Technik findet durch ihre einfache Handhabung und durch eine Unzahl erfolgreicher Einsätze weltweit viel Anerkennung. So folgte der ersten 40 t-anlage schon bald eine 80 t-anlage. Parallel dazu wurde eine 40 t-anlage entwickelt, die Erneuerungen von Schacht zu Schacht ermöglicht. Mit dem Wunsch größere Rohrdimensionen zu erneuern, kamen weitere Maschinengrößen hinzu. Inzwischen gibt es die Burstanlagen mit 125 t Zugleistung für Rohrdurchmesser DN 150 bis DN 600 und mit 250 t Zugleistung für Rohrdurchmesser DN 300 bis DN Mit der GRUNDOBURST-Maschinentechnik sind aber nicht nur Berstlining- sondern ebenso Rohrrelining- oder Rohrauswechslungsmaßnahmen möglich. Beim Berstlining wird das nicht mehr brauchbare Altrohr vor dem Rohreinzug zerstört. Das Neurohr kann größer sein als das Altrohr. Beim Rohrrelining wird im Schutze des noch nutzbaren Altrohres das Neurohr eingezogen. Das Neurohr ist kleiner als das Altrohr. Bei der Rohrauswechslung wird vor dem Neurohreinzug das Altrohr zuerst ausgetrieben und in einer Grube zerstört. Patentierte Schnell-Klinkenkupplung ohne Gewinde absolut zug- und schubfeste Verbindung so gut wie keine Verformungen verschleißarm, da keine Klemmung Stahl aus einem Stück geschmiedet keine Schmierung flexibel, kann gekrümmter Trasse folgen einfache Montage des Rohrstranges schneller und effizienter Einbau bis Typ 800 G: geringes Gewicht - arbeitserleichternd bedienungsfreundlich robust - lange einsetzbar - kostengünstig Gestänge rutscht nicht durch - besserer Halt Das QuickLock-Gestänge ist um etwa 40 % schneller vorgetrieben als das Schraubgestänge. Bei Schraubgestängen können Gewindebeschädigungen den Verschraubungsvorgang blockieren und den Einschubvorgang zusätzlich verzögern. Zudem ist eine zugfeste Verbindung der Schraubgestänge dann nicht mehr gewährleistet. Am deutlichsten werden die Unterschiede am Gestängegewicht. Während das Gestänge des GRUN- DOBURST 400 G nur 7,5 kg wiegt, kommt dagegen das Gestänge des Großbursters 2500 G auf 210 kg und ist damit etwa 30 x schwerer. Es ist klar, dass sich diese Gestänge nur noch mit einem kleinen Kran einbauen lassen. Letztlich zählt aber die Leistung und die kann sich allemal sehen lassen. Serienfertigung des GRUNDOBURST 1250 G. Die Groß - Burster GRUNDOBURST 1250 G Mehrere Großburster sind auch in den USA und in Russland im Einsatz. Aufgrund der hohen Nachfrage werden nun die Großburster in Serie gefertigt. GRUNDOBURST 800 G Kernstück aller TT-Bursttypen ist das QuickLock-Berstgestänge. Dieses Gestänge hat gegenüber Schraubgestängen viele Vorteile: GRUNDOBURST 2500 G 22 23

13 KURZBERICHT Rohrerneuerung mit GRUNDOBURST 2500 G KURZBERICHT Berstliningmaßnahme mit GRUNDOBURST Auftragnehmer: Portland Construction Maschinentyp: GRUNDOBURST 2500 G Gestänge-Ø: 140 x 150 mm Gestängelänge, gesamt: 120 m Haltung Gesamtlänge: Teilstreckenlänge: Tiefe der Rohrleitung: Maschinengrube: Zwischengruben: Altrohr Leitungsart: Material: Nenndurchmesser: Neurohr Material: Nenndurchmesser: Zubehör Winde: Bentonittank: 890 m 90 bzw. 110 m zwischen 5 und 8 ft 2,5 x 9 m ja Abwasser Beton 400 mm PE-HD 600 mm 10 Tonnen 1900 l Beschreibung: Die Abwasser-Rohrleitung verlief zwischen Häusern hindurch, von denen die meisten Swimmingpools haben. Der Abstand der Pools zur Rohrleitung betrug ca. 10 ft. Betonrohr DN 400 durch PE-HD-Rohr Da 560 ersetzt In der grabenlosen Rohrerneuerung setzt der GRUNDOBURST 1250 G neue Maßstäbe. Er entwickelt eine max. Zugleistung von 1270 kn (127 t). Mit dieser gewaltigen Zugkraft können nach dem statischen Berstlining erstmals Altrohre ab DN 150 bis DN 600 über max. 300 m Länge erneuert werden. Der Arbeitsablauf bzw. die Funktionsweise entspricht dem der kleineren Brüder 400 G und 800 G. Der Berstbetrieb wird mittels Fernbedienung außerhalb der Grube betätigt G Die GRUNDOBURST-Lafette wird seitlich und hinten mit verstellbaren Stempeln an der Grubenwand abgestützt und durch sein Eigengewicht von fast 3 t auch bei höchster Zugbeanspruchung sicher stabilisiert. Das einfache und bewährte Prinzip der patentierten Gestänge-Schnellverbindung ist ein großer Montagevorteil. Das Ablassen und die Bergung der 120 kg schweren QuickLock-Berstgestänge bewerkstelligen eine spezielle Hebevorrichtung. Gestängevorschub mit Einlegen der Berstgestänge

14 TIP-VERFAHREN Fortsetzung von Seite 25 - Berstliningmaßnahme mit GRUNDOBURST 1250 G Einsatzfall: Auftraggeber: Tiefbauamt Freudenberg Durchführung: Firma Sommer, Dillenburg Ort: Freudenberg Gambachsweiher Maschine: Grundoburst 1250 G Zugleistung: 125 t Schadensbild: Korrosion / Versatz / Scherbenbildung Streckenlänge: 2 x 120 m Aufweitung: 610 mm Altrohr: Beton DN 400 Neurohr: PE-HD DN 500 bzw. Da 560 x 31,7 (Simona) Stangenware 12,0 m / Spiegelschweißung Überdeckung: 1,40 m (Bäume am Trassenrand / angrenzender See) Gestängeeinschub: 80 min. reine Einzugszeit: 90 min. pro Berststrecke Bauzeit: Sept VENI VIDI VICI TT löst für die Stadt Olpe ein altbekanntes Problem Der zum Einzug vorbereitete Rohrstrang mit Berst- und Aufweitkopf, 610 mm Durchmesser. Der GRUNDOBURST wurde inzwischen demontiert. Zu sehen ist der Berst- und Aufweitkopf. Gut erkennbar auch das eigens betonierte Widerlager mit einem eingebauten 600er-Beton-Rohrstück, um den Rohreinzug zu erleichtern. Rohrankunft in Zielgrube. Das verlegte Neurohr. Auftraggeber: Stadt Olpe/ Tiefbauamt, Olpe Durchführung: TRACTO-TECHNIK GmbH, Lennestadt (im Rahmen einer Vorführung): Ort der Maßnahme: Stadt Olpe / Gördeler Weg Altrohr: Steinzeug DN 250 Medium: Abwasser Haltungslänge: 30 m Schaden: Deformation/ Riss- und Scherbenbildung Hausanschlüsse: keine Neurohr: - Typ: PP-HM - Rohrgröße: Da 242 x 13,0 mm - Baulänge: 0,5 m Maschine und Zubehör: - Maschinentyp: GRUNDOBURST 400 GT - Führungshülse: Da 245 mm D ie Bedingungen waren - wie leider so oft - mehr als ungünstig. Saubere Vorgärten, gepflegtes Wohnviertel, relativ neue Straße - doch der Steinzeugkanal im Untergrund deformiert, radiale Scherbenbildung und kurz vor dem Totaleinsturz. Dabei gab es bislang nur begrenzte Möglichkeiten, einen Kanal mit diesem Schadensbild kostengünstig zu sanieren oder sogar zu erneuern. Ein normaler Inliner, der sich aufgrund seiner Verfahrensweise nur an die vorhandene Rohrform des Altrohres anle- Während des Einzugs können kleine bis mittelgroße Versätze und Deformationen ausgeglichen werden

15 Fortsetzung von Seite 27 - VENI VIDI VICI - TT löst für die Stadt Olpe ein altbekanntes Problem Vorher Kleine und überschaubare Baustelleneinrichtung am Gördeler Weg. eng an die Altrohrwandung anliegend eingebaut. Das Altrohr bleibt demnach erhalten und wird nicht zerstört. Da der Außendurchmesser der Neurohre nur geringfügig kleiner ist als der Innendurchmesser der Altrohre, kann auf eine Ringraumverfüllung verzichtet werden. Der Querschnittsverlust ist minimal, und die grabenlose Anbindung von Hausanschlüssen ist möglich. Nachher gen kann, genügte im vorliegenden Fall nicht den statischen Anforderungen. Des Weiteren löst der Inliner aufgrund der vorhandenen Deformation nicht das Problem des Abflusshindernisses. Deshalb blieb in den meisten Fällen bisher nichts anderes als die offene Bauweise übrig. Was dann kommt sind Baulärm, verdreckte Straßen, verärgerte Anwohner und natürlich Unverständnis, dass man eine erst wenige Jahre alte Straße gleich wieder aufreißen muss. Verständlich, dass man für solche Fälle gerne andere Lösungsmöglichkeiten in Betracht zieht. Das TIP-Verfahren ist eine solche Möglichkeit. Der Name TIP steht für Tight In Pipe (eng am Rohr). Im Gegensatz zum statischen Berstlining werden bei dem TIP- Verfahren vorrangig Kurzrohre Ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Relining- bzw. Verformungsverfahren ist, dass während des Einzugs kleine bis mittelgroße Versätze und Deformationen ausgeglichen werden können. Ein Idealfall für die Abwasserhaltung im Gördeler Weg: Nach Sichtung der Videobefahrung wurde direkt ein Termin für die Durchführung vereinbart. Nach kurzer Rüstzeit von ca. 1,5 Stunden konnte das erste Rohr an die Kalibrier- bzw. Führungshülse angeschlossen werden. Sukzessive erfolgte nun der Rohreinzug, wobei nach kurzer Einarbeitung pro Rohrmodul etwa 50 Sekunden benötigt wurden. Dies entspricht einer Vortriebsgeschwindigkeit von etwa 28 m/h! Die Führungshülse (Patent angemeldet) sowie die Spezialwindentechnik des GRUNDOBURST 400 GT mit einer Seilzugkraft von 160 kn sorgen für einen reibungslosen Rohreinzug sowie für die gleichzeitige Auskalibrierung des Altrohres. Kanal vor und nach der Erneuerung. In etwas mehr als einer Stunde war die komplette Haltung abgearbeitet, und der Spezialwagen zur TV-Befahrung und Druckprobe konnte kurze Zeit später angefordert werden! Die Verantwortlichen der Stadt Olpe zeigten sich mehr als zufrieden: Wir hätten normalerweise die kompletten 30 m in offener Bauweise erneuern müssen, so Herr Stracke vom Tiefbauamt und freute sich über die Einsparungen durch die neue Technik, bei der kein Gramm Erde bewegt werden musste. Auch die Tatsache, ein neues Rohr im Kanal zu haben, wurde positiv registriert. Mehr Informationen zu diesem Thema: Dipl.-Ing. Jörg Sommer Tel.: / joerg.sommer@tracto-technik.de Die Vortriebszeit betrug ca. 50 Sekunden pro Rohrmodul

16 EINSATZBERICHT Baustellenüberblick: Startschacht bei Person, Zielschacht bei Lkw. Ankunft des Bohrkopfes im Zielschacht. Die Kurzrohre liegen für den Einzug bereit. GRUNDOBURST wurde gegen GRUNDOPIT ausgetauscht und zieht nun die Kurzrohre ein. GRUNDOPIT bohrt sich durch den eingefallenen Kanal. Kraftschlüssige Verbindung der Kurzrohre mit Spannfix. MW-Kanal mit Totaleinsturz von Schacht zu Schacht Startschacht Parkfläche erneuert 24,5 m Gebäude Einbruch bei 7,20m 2,2 m lang Autobahn Einbruch Tankstelle Eine spezielle Einsatzvariante bei der Erneuerung von Abwasserleitungen ist das sogenannte Kaliberberstlining-Verfahren. Dabei wird ein Standardrohr aus PE-HD oder PP-HM in das noch nutzbare Altrohr eingezogen. Der Ringraum wird in der Regel verdämmt. Kaliberberstlining wird vor allem bei schwierigen Schadensbildern, wie extremer Versatzund Scherbenbildung, starker Deformation sowie auch bei Teil- und Totaleinsturz, angewendet. Bei Totaleinsturz ist zu beachten, dass das für den Rohreinzug notwendige Berstgestänge die Schadensstelle passieren kann. Eine Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen, bietet der Einsatz der kleinsten gesteuerten Horizontal-Spülbohreinheit GRUNDOPIT, die im Regelfall bei der Neuverlegung von Hausanschlussleitungen für Rohre bis max. DN 125 eingesetzt wird. Dabei wird die Einsturzstelle mit- tels Pilotbohrung durchfahren und beim Zurückziehen ein Berstgestänge in die Haltung eingebracht. Mit Hilfe dieses Berstgestänges kann dann der Rohreinzug mit dem GRUNDOBURST erfolgen. Durch die Kombination der Schachtversionen von GRUNDOPIT und GRUN- DOBURST ist diese Verfahrensweise jetzt vollkommen grabenlos von Schacht zu Schacht realisierbar! Der Einsatzfall Auf der Autobahnraststätte Siegburg-West war von Schacht zu Schacht auf einer Länge von 24,5 m eine Entwässerungsleitung zu erneuern. Das Betonrohr DN 300 war bei 7,20 m direkt unter einem Gebäude auf 2,20 m Länge vollständig eingebrochen. Beim nächsten Starkregen bestand also die Gefahr eines Rückstaus mit Überflutung. Deshalb war eine sofortige Erneuerung erforderlich, die aufgrund der baulichen Gegebenheiten nur in geschlossener Bauweise erfolgen konnte. Ein Eingriff in offener Bauweise war also nicht möglich. Die Rohrerneuerung musste von Schacht zu Schacht erfolgen. Voraussetzung war die Nutzung einer entsprechenden Maschinentechnik, die auch aus Schächten heraus arbeiten kann. In diesem Fall musste sichergestellt werden, dass das spezielle Quick- Lock-Berstgestänge durch die eingefallene Altleitung gezogen werden kann. Um dieses Problem zu lösen, wurde in einem ersten Schritt die Schachtversion der Horizontalspülbohranlage GRUNDOPIT eingesetzt, die mit ihrem Bohrkopf den Weg im Altrohr freibohrte. Im Zielschacht wurde der Bohrkopf von dem Bohrgestänge abgeschraubt und das spezielle Quick- Lock-Berstgestänge plus Backreamer angekoppelt, welcher während des Gestängeeinzugs für ein erstes Wenn angeblich nichts mehr geht..., geht doch noch was! Vorräumen der Einsturzstelle sorgt. Dies hat zur Folge, dass beim anschließenden Rohreinzug weniger Geröll und Erdreich durch den Kalibrierkopf (Kaliberaufweitung) verdrängt werden muss. Nachdem das Berstgestänge mit der GRUN- DOPIT-Bohranlage eingezogen war, musste nun die GRUNDO- PIT-Schachtanlage durch die GRUNDOBURST-Schachtanlage ersetzt und mit dem Berstgestänge verbunden werden. Währenddessen wurde am anderen Ende der Haltung der Rohreinzug vorbereitet und der Aufweitkopf an dem Berstgestänge angekoppelt. Bei dieser Maßnahme wurde der 300er-Betonkanal durch ein Neurohr aus PP-HM Da 280 x 18 mm erneuert. Die Kurzrohre von je 570 mm Länge wurden im Schacht mit dem Aufweitkopf kraftschlüssig verbunden und nach und nach problemlos eingezogen. Die beteiligte Fa. Kuchem GmbH aus Neunkirchen als auch die Fa. TANK + RAST als Auftraggeber waren von der unkomplizierten Handhabung und der schnellen Verlegeleistung begeistert. Bitte notieren! Vom 13. bis finden wieder die Vorführtage im Testgelände der TT statt. Informationen und Anmeldung bei Karin Schulte, Tel.: /

17 NEUERÖFFNUNG INFORMATION TRACTO-TECHNIK eröffnet neue Servicestation Wer wird Nodig-Champion 2004? in Bakum bei Vechta Zahlreiche Kunden nutzten die Eröffnung um sich über die Produktpalette der TT zu informieren. TRACTO-TECHNIK hat ihre Servicestation in Groß-Ippener bei Bremen aufgegeben und ist bereits im April nach Bakum bei Vechta in eine moderne Werkhalle umgezogen, die vormals von Firma Vermeer genutzt wurde. Am 25./26. Juni wurde die Werkshalle im Beisein vieler Gäste ihrer Bestimmung übergeben. Der Vorteil liegt in der zentralen Lage direkt an der Autobahn. Die Kunden profitieren von kürzeren Anfahrstrecken/ zeiten. Innen wie außen hat TRACTO-TECHNIK nun wesentlich mehr Platz und kann den Service besser organisieren. Die neue Anschrift lautet: Servicestation Bakum b. Vechta Siemensstr Bakum Tel.: / Fax: / Verkauf: Ewald Heykes Mobil: / Abfahrt 64 Vechta Osnabrück 60 km 64 BAB1 / E37 Bremen 70 km TRACTO-TECHNIK Service- Niederlassung Wer kann die meisten Fragen aus dem Bereich Grabenloses Bauen richtig beantworten und so die meisten Punkte sammeln? Nodig-bau.de ermittelt den Nodig- Champion Wer kann die meisten Fragen aus dem Bereich Grabenloses Bauen richtig beantworten und so die meisten Punkte sammeln? Jeden Monat werden drei Fragen gestellt, für die man, je nach Schwierigkeitsgrad der Frage, 1, 2 oder 3 Punkte erhält. Somit können jeden Monat maximal 6 Punkte gesammelt werden. Der Teilnehmer, der am Jahresende die meisten Punkte hat, gewinnt einen VIP-Erlebnisrundflug über das Sauerland mit Sektempfang und On-Board-Imbiss sowie eine Urkunde. Außerdem ermitteln wir auch noch jeweils einen Quartalssieger, wodurch man jederzeit bei dem Gewinnspiel einsteigen kann. Den Quartalssiegern winken Preise, wie zum Beispiel eine Digitalkamera, ein Literaturpaket, ein Fluggutschein von Germanwings oder zwei Musical-Freikarten für Aida in Essen. Auf einer Highscoreliste kann jederzeit der aktuelle Punktestand der 20 besten Mitspieler eingesehen werden

18 Ausbildungsinitiative im Rohrleitungs- und Kanalbau verträge als Rohrleitungsbauer/in ist von 397 auf jetzt 259 gesunken. Bei den Tiefbaufacharbeitern/ innen sank die Zahl der Ausbildungsstellen von 3379 im Jahr im Jahr 1996 auf nun 2759 (etwa 22 %). Zielsetzung und Vorgehensweise INFORMATION Die Anzahl der freien Ausbildungsstellen ist in den letzten Jahren stetig gesunken. Vorsorge gegen Fachkräftemangel der Zukunft Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist bedenklich: Die Anzahl der freien Ausbildungsstellen ist in den letzten Jahren stetig gesunken, und eine Besserung ist nicht in Sicht. Auch die deutsche Bauindustrie hat gegenwärtig mit schwierigen Zeiten zu kämpfen. So fiel im Bereich Rohrleitungs- und Kanalbau in den Jahren 1996 bis 2002 jeder fünfte Ausbildungsplatz weg. Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie erwartet, dass auch 2003 wieder Arbeitsplätze verloren gehen werden. Es ist zu erwarten, dass die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor insgesamt auf sinken wird ( in den neuen und Beschäftigte in den alten Bundesländern). Das bedeutet, dass seit 1995 insgesamt (das sind etwa 42 %) der deutschen Bauarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren. Daraus ergibt sich eine wahre Explosion der Arbeitslosenquote von 13 % im Jahre 1995 auf über 40 % in den ersten Monaten des Jahres Zurück zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl der Ausbildungsverträge im Jahr 2002 ist für alle Berufsgruppen um auf bundesweit zurückgegangen, und für die Jahre 2003 und 2004 ist ein weiterer Rückgang des Vorsorge gegen einen Fachkräftemangel in der Zukunft Lehrstellenangebotes zu befürchten. Auch in der Rohrleitungs- und Kanalbaubranche wird dieser Rückgang deutlich. Quelle: Prognose des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e.v. So ist die Zahl der Ausbildungsstellen als Kanalbauer/in von 1996 bis 2001 von 352 auf 195 zurückgegangen (also ca. 45 %). Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungs- Jahr / Berufsbild Kanalbauer(-in) Rohrleitungsbauer(-in) Tiefbaufacharbeiter (-in) Quelle: Arbeitsamt Online Gemeinsam kann man was bewegen. Das ist das Ziel der Ausbildungsinitiative, die den Jugendlichen über das Internet die Ausbildungsplatzsuche erleichtern und den Ausbildungsmarkt für Unternehmen, die feie Stellen anbieten, transparenter machen möchte. Auf dem Fachportal für die grabenlose Rohrverlegung und Rohrsanierung findet man eine eigenes dafür eingerichtete Datenbank. Tief-, Rohrleitungs-, Kanal- und Kabeltiefbauunternehmen können hier ganz gezielt ihre freien Ausbildungsstellen anbieten oder nach potentiellen Azubis Ausschau halten. Auf der anderen Seite können sich aber auch die Jugendlichen über freie Stellen informieren und/oder ein eigenes Stellengesuch aufgeben. Die Nutzung dieser Datenbank ist selbstverständlich für Unternehmen und Jugendliche kostenlos und unverbindlich. Der größte Vorteil für alle Beteiligten ergibt sich hier durch die Fokussierung der Ausbildungsinitiative auf den Bereich Rohrleitungund Kanalbau. Bekannt gemacht wird die Ausbildungsinitiative über alle zur Verfügung stehenden Fach-, Wirtschafts- und Tagesmedien sowie Partner und Verbände. So sollen Firmen immer wieder auf die schlechte Situation auf dem Ausbildungsmarkt aufmerksam gemacht werden. Sie sollen sich bewusst machen, dass jede Investition in eine Ausbildung eine Investition in die Zukunft ist - und letztendlich auch in die Zukunft des eigenen Unternehmens - denn schließlich sind die Azubis von heute die Fachkräfte von morgen! Auch das Programm Kapital für Arbeit der Bundesregierung ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung. So werden Betrieben für jeden neuen Ausbildungsplatz zinsgünstige Kredite bis zu Euro gewährt. Ab Mitte diesen Jahres kooperiert die Ausbildungsinitiative auch mit der Bundesagentur für Arbeit. Das bedeutet, dass alle bei erscheinenden freien Stellen auch auf der Website der Agentur erscheinen und umgekehrt. Bundesminister Wolfgang Clement begrüßt diese Initiative als Beitrag zur Versorgung von Jugendlichen mit Ausbildungsplätzen und somit für einen positiven Einstieg dieser jungen Menschen ins Arbeitsleben. Weitere Partner der Initiative sind die Bundesfachabteilung Leitungsbau, 3R International, Deutsche Gesellschaft für grabenloses Bauen und Instandhaltung von Leitungen e.v., die bbr als Fachmagazin für Wasser- und Leitungsbau, egeplast Werner Strumann GmbH, TRACTO-TECHNIK GmbH und nodig-bau.de

19 INFORMATION Neue Fräsmaschine Drei Berstgestänge, die zeitgleich bearbeitet werden. DMF 360 Genaue Bezeichnung: Fahrständer Fräsmaschine DMF 360 Linear mit MC Rundschalttisch Mit der Fräsmaschine DMF 360 kann noch flexibler und auftragsbezogener auf Kundenwünsche reagiert werden. Diese Bohrwerkzeuge können unter anderem mit der Fräsmaschine bearbeitet werden. Durch den Erwerb dieser Maschine kann noch flexibler und auftragsbezogener auf Kundenwünsche reagiert werden. Speziell für die Biegeautomaten und steuerbaren Bohrgeräte können jetzt fast alle Bauteile bei TRACTO-TECHNIK bearbeitet werden. Dadurch werden wir von Fremdfertigungen weitgehend unabhängiger und flexibler. Die Maschine wird nach einer gewissen Einarbeitungsphase ständig im 12 Stunden-Betrieb, bei Bedarf auch länger, laufen. Bedient wird die Maschine von dem langjährigen und erfahren Mitarbeiter Peter Hebestreit. Das Bedienpult. Microfilteranlage mit Kühlmittelbehälter (900 l). Inbetriebnahme der neuen Fräsmaschine im Mai

20 BAUMA 2004 bauma 2004 Das grabenlose Gesamtkonzept auf 800 m 2 Jubiläums-bauma endet mit neuen Rekordergebnissen Mit rund Fachbesuchern nochmalige Steigerung gegenüber 2001 Aussteller mit Internationalität und Geschäftsabschlüssen hoch zufrieden Bestes Ergebnis in der fünfzigjährigen Messegeschichte Besucher aus 171 Ländern (2001: Besucher aus 157 Ländern) Zuwachs bei internationalen Besuchern von 27 auf 31 Prozent Starker Besuch aus Mittel-/Osteuropa und der Region Osteuropa/Zentralasien sowie aus Übersee Anteil der Entscheider wieder sehr hoch Anzahl der durch Besucher vertretenen Unternehmen gestiegen Aussteller berichten von zahlreichen Geschäftsabschlüssen und erwarten starkes Nachmessegeschäft 86 Prozent der Besucher bewerten die Integration der bauma mining im Messekonzept mit ausgezeichnet bis gut Jubiläums-bauma der Rekorde: - 20 Prozent mehr Aussteller - Internationale Beteiligung um 26 Prozent gestiegen - 14 Prozent mehr Aussteller aus Deutschland bauma + mining 2004 löst vorsichtigen Optimismus über den weiteren Geschäftsverlauf auch im Inland aus 38 39