PETRA KLIPPEL. Leben in mir. Ein geistlicher Begleiter durch die Schwangerschaft. echter

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1 PETRA KLIPPEL Leben in mir Ein geistlicher Begleiter durch die Schwangerschaft echter 3

2 0I Inhalt Liebe Leserin 8 Anfang Verborgen 14 Etwas Neues 16 Liebe 18 Leben weitergeben 20 Beschwerlich Übelkeit 24 Verzichten 26 Fehler machen 28 Schlaflos 30 Bewegend Tränen 34 Sorgen 36 Behinderung 38 Unruhe 40 Erhebend Freude 44 Wunder 46 Nähren 48 Geborgenheit 50 Mein Sein Mit-Schöpferin-Sein 54 Mutter-Sein 56 Mein Name 58 Leben in mir 60 6

3 Begegnungen Nicht allein 64 Nähe und Distanz 66 Wut und Ärger 68 Leise Bewegungen 70 Umschreibungen Gesegneten Leibes 74 Andere Umstände 76 Guter Hoffnung 78 Unter dem Herzen 80 Für die Zukunft Namenswahl 84 Gottesvorstellung 86 Glaubenszeugin 88 Wünsche 90 Übergang Warten 94 Bauch 96 Rückenschmerzen 98 Stöhnen und Schreien 100 Es ist Zeit Termin 104 Loslassen 106 Atem 108 Segen 110 Anmerkungen 112 7

4 0I Liebe Leserin, Sie sind schwanger! Ich gratuliere Ihnen. Ich kenne Ihre persönliche Situation nicht. Ist es Ihr erstes Kind oder haben Sie schon Kinder? Wurden Sie von der Schwangerschaft eher überrumpelt oder mussten Sie lange auf dieses Wunschkind warten? Stehen Sie am Anfang der Schwangerschaft oder laufen Sie schon mit einem dicken Babybauch herum? Wo auch immer Sie persönlich stehen: Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich auch selber gratulieren konnten, als Sie von dem Kind, von diesem neuen Leben in Ihnen, erfuhren. Gott ist dabei Die Tatsache, dass Sie dieses Buch zur Hand nehmen, deutet an, dass Sie diese Schwangerschaft bewusst leben möchten und auch bewusst geistlich leben möchten. Vielleicht spüren Sie, dass Sie und Ihr Partner nicht allein für dieses Kind verantwortlich sind, weder in seiner Entstehung noch in seinem Wachsen oder in seinem Schutz. Gott ist mit von der Partie. Sie tragen und bergen ein Kind in Ihrem Leib und sind selber getragen und geborgen vom Schöpfer. Angebot Dieses Buch bietet Ihnen vierzig Impulse für alle möglichen Themen der Schwangerschaft. Manche beschäftigen sich mit eher praktischen Fragen, andere mit dem Schwanger-Sein selber, manche betreffen stärker Ihr eigenes Selbstverständnis, andere Ihre Beziehungen zu anderen Menschen. Immer aber geht es um Ihre Beziehung zu Gott, der Sie durch Ihr ganzes Leben und daher auch durch diese besondere Zeit begleitet, mal mehr, mal weniger spürbar. 8

5 Jeweils vier Impulse sind unter einer großen Überschrift zusammengefasst. Dazu finden Sie jeweils ein Foto zur Einstimmung. Lassen Sie es spontan auf sich wirken: Welche Gedanken und Empfindungen bewegen Sie beim Anschauen? Ein Dank an dieser Stelle an meine Freundin Carolin Ewald für einige der Bilder, für Ideen und Gestaltung. Aufbau Jeder der 40 Impulse hat den gleichen Aufbau: 1. Hinführung 2. Impulsfragen 3. Bibelworte 4. Vertiefung 5. Gebet Nicht alle Impulse werden Ihre persönliche Situation genau treffen. Dann lassen Sie doch eine Doppelseite aus oder werden Sie selber kreativ und verändern Sie die Fragen und Anregungen so, dass sie für Sie passend sind. Ebenso werden Sie nicht alle Formulierungen ansprechen. Auch hier gilt: Benutzen Sie Ihre eigenen Worte! Die Impulse wollen nur inspirieren. Sie müssen auch gar nicht der Reihenfolge des Buches folgen, sondern können sich jeweils den Impuls heraussuchen, dessen Thema Sie an diesem Tag besonders anspricht. Fühlen Sie sich eingeladen, das Buch in jeder Hinsicht kreativ zu benutzen. Überhaupt kann die Schwangerschaft eine Zeit sein, in der Sie in Ihrer Spiritualität kreativ und erfinderisch werden und Ihren Glauben so leben, wie es für Ihre ganz persönliche Situation stimmt. 9

6 0I Liebe Leserin, Ein Begleiter Das Buch möchte dabei ein Begleiter sein. Hilfreich ist es, wenn der Begleiter regelmäßig dabei ist. Wenn Sie noch am Anfang der Schwangerschaft stehen, können Sie sich jede Woche einen Impuls vornehmen. Wenn der Geburtstermin schon näher rückt, können Sie sich auch täglich mit einem neuen Abschnitt beschäftigen. Vielen hilft es, sich für das Betrachten der Impulse jeweils die gleiche Zeit vorzunehmen, also zum Beispiel jeden Abend oder jeden Sonntag nach dem Frühstück. Es kann auch förderlich sein, das Buch immer am gleichen Platz in die Hand zu nehmen. Vielleicht möchten Sie dazu eine Kerze anzünden? Sie können diese ruhige Zeit mit einem Kreuzzeichen beginnen, einer meditativen Musik oder mit einem anderen Ritual. Auch ein immer gleiches Ende kann hilfreich sein: eine Verneigung, ein Segensgebet. Durch den Tag Einzelne Worte aus den Impulsen können Sie durch den Tag begleiten. So können Sie ein kurzes Bibelzitat mit in die Hausarbeit nehmen und es immer wieder sprechen, während Sie putzen, waschen oder anderes tun. Der Satz verinnerlicht sich dadurch auf eigene Weise. Sie können das Bibelwort aufschreiben und in die Hosen- oder Rocktasche stecken. Wenn Sie während der Arbeit in die Tasche greifen, werden Sie jeweils an den Spruch erinnert. Sie können das jeweilige Gebet auch abschreiben und in die Handtasche stecken, griffbereit für Wartezeiten im Bus zur Arbeit, am CTG usw. Auch hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. 10

7 Eine Art Tagebuch Dieses Buch kann Ihr persönliches Tagebuch werden. Versehen Sie dafür jeden Impuls mit dem Datum, an dem Sie ihn betrachten. Wenn Sie ein Wort bewegt oder es Ihnen irgendwie wichtig erscheint, markieren Sie es farbig, unterstreichen oder umkreisen Sie es. Schreiben Sie Kommentare und Antworten an den Rand. Nutzen Sie die freien Stellen für Notizen, Bilder, Daten aus den Vorsorgeuntersuchungen und an was Sie sich sonst noch erinnern möchten. So kann dieses Buch zu Ihrem persönlichen Buch voller Erinnerungen an eine einzigartige Zeit werden. Und die Väter? Die will ich gar nicht ausschließen. Praktisch erlebe ich es aber so, dass Frauen sich doch ganz anders und viel intensiver mit dem Schwanger-Sein beschäftigen als die Väter der Kinder. Daher ist dieses Buch zunächst an Sie als Leserin gerichtet. Es braucht aber nur wenig Fantasie und wenig Umformulieren, um die Impulse für beide zu einer Bereicherung werden zu lassen. Für Ihre Partnerschaft wird der Austausch über die Impulsfragen ein vertieftes Sich-Kennenlernen bedeuten. Einer anderen Frau kann es genügen, nur das jeweilige Gebet gemeinsam mit dem Partner zu beten. Finden Sie heraus, was zu Ihnen und Ihrem Mann am besten passt! Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Schwangerschaft, in der das neue Menschenleben in Ihnen heranwächst, in der sich aber auch Ihre eigene Lebendigkeit weiter und neu entfalten kann! Petra Klippel 11

8 1I Anfang 13

9 1I Verborgen Der Anfang geschieht unbemerkt von der Welt. Ein neues Leben beginnt ohne Aufsehen, tief verborgen im Leib der Mutter. Selbst diese bemerkt es meist nicht. Ich lese zwar von Frauen, die gleich nach der Empfängnis wussten, dass sie schwanger waren, persönlich erzählt hat es mir jedoch noch keine. Manche Frau bemerkt überhaupt erst nach längerer Zeit, dass sie schwanger ist. Andere, vor allem die, die sich schon lange ein Kind wünschen, beobachten Zeichen und lauschen nach innen. Doch das erste sichere Zeichen ist die ausbleibende Periode, üblicherweise etwa zwei Wochen nach der Befruchtung. Bis dahin ist in geradezu rasantem Tempo aus der befruchteten Eizelle die so genannte Blastozyste geworden, aus der sich einerseits die Plazenta, andererseits der Embryo weiterentwickeln wird. Schon ungefähr eine Woche nach der Befruchtung nistet sich das neue Leben in der Gebärmutter ein. Und das alles, ohne dass ein Mensch davon wusste. m Wie habe ich bemerkt, dass ich schwanger bin? m Erinnere ich mich noch an die ersten Gefühle und Gedanken? m Wenn ich schon Kinder habe: Ist es so wie damals? Oder ganz anders? m Wem habe ich zuerst davon erzählt und mit welchen Worten? m Wann erfuhr es ein größerer Kreis? Schon bald, weil ich die Freude teilen musste? Oder erst, nachdem es eine Zeitlang ein wundervolles Geheimnis für mich und meinen Mann war? 14

10 Du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Als ich geformt wurde im Dunkeln, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, waren meine Glieder dir nicht verborgen. Deine Augen sahen, wie ich entstand. (Psalm 139,13b.15.16a) Als noch kein Mensch wusste, dass ein neues Leben entstanden war, da sah Gott schon auf dieses neue Menschenkind. Noch bevor ich, seine Mutter, es annehmen konnte, war es von Gott angenommen. Bis zu den ersten Schwangerschaftsanzeichen oder bis zum Schwangerschaftstest wusste nur Gott von diesem Kind und sah es mit seinen liebenden Augen an. So war es auch, als ich selber gezeugt und erschaffen wurde. Lebenspendender und treuer Gott, von seinem ersten Moment an hast du auf mein Kind geschaut. Es war dir schon bekannt, als ich noch nichts von ihm wusste, als ich bestenfalls hoffte oder ahnte. Ich danke dir, dass du es bereits in diesen Tagen beschützt hast und dass es sich entwickeln konnte bis zu dem Moment, da wir von seiner Existenz erfuhren. Bitte begleite es weiterhin, lass es wachsen und sich gut entwickeln, verborgen in mir, seiner Mutter, aber sichtbar für die Augen deiner Liebe. Amen. 15