Marketingkonzept. der Wirtschaftsregion Mittelsachsen. Kurzfassung. Marketingkonzept der Wirtschaftsregion Mittelsachsen.

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1 Marketingkonzept Marketingkonzept der Wirtschaftsregion Mittelsachsen der Wirtschaftsregion Mittelsachsen Kurzfassung Auftraggeber: Landratsamt Mittelsachsen Frauensteiner Str Freiberg Auftragnehmer: abraxas. Tourismus- und Regionalberatung GmbH Geschäftsführerin Sandra Brand Weimarische Straße Weimar Bearbeiter: Prof. Dr. Harald Kunze Udo Stange Weimar, Juni 2011

2 Marketingkonzept der Wirtschaftsregion Mittelsachsen 2 1 Bearbeitungszeitraum und Inhalte der Zusammenfassung Das Marketingkonzept für die Wirtschaftsregion Mittelsachsen wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement Mittelsachsen und unter Einbeziehung regionaler Akteure in der Zeit von Dezember 2010 bis Mai 2011 erarbeitet. Die vorliegende, stark verkürzte Zusammenfassung konzentriert sich auf die wesentlichen strategischen Entwicklungsrichtungen der Wirtschaftsregion, auf die Herangehensweise zur Zielerreichung und auf die notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung. 2 Strategische Entwicklungsrichtung der Wirtschaftsregion Hintergrund der strategischen Entwicklungsrichtung: Erstens steigen das Interesse und die Bereitschaft in der Gesellschaft, sich für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Zweitens verfügt die Wirtschaftsregion Mittelsachsen über ausgezeichnete Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung. Drittens hat sich bislang keine Region in Deutschland als Nachhaltigkeits-Region profiliert. Dieser Hintergrund bietet der Wirtschaftsregion Mittelsachsen die Chance, sich als Kompetenzregion für die nachhaltige Entwicklung zu profilieren, indem sie die vorhandenen Potenziale nutzt und sie kontinuierlich ausbaut. So erhält die Wirtschaftsregion ein Profil mit hohem Wiedererkennungswert im Reigen der etwa 300 Wirtschaftsregionen Deutschlands. Menschen begeistern Eine Vision, die möglichst viele Menschen begeistert, daran mitzuarbeiten, kann der Ausgangspunkt für eine langfristig orientierte Entwicklung der Wirtschaftsregion sein. Die Vision von der Wirtschaftsregion Mittelsachsen ist das konkrete Zukunftsbild vom Jahr 2030, das nah genug ist, um als realisierbar angesehen zu werden, aber fern genug, um Begeisterung für eine bessere Wirklichkeit zu wecken. Die Vision für die Vermarktung des Wirtschaftstandortes Mittelsachsen müsste aus einem Leitbild für den Landkreis abgeleitet werden. Das ein solches Leitbild noch nicht existiert, stellt der nachfolgende Visionsentwurf einen notwendigen Vorgriff dar. Vision Nachhaltigkeitsregion Mittelsachsen 2030 Mittelsachsen besitzt national und international einen ausgezeichneten Ruf als Nachhaltigkeitsregion. Mittelsachsen verleiht - wie keine andere Region in Deutschland - den Prinzipien der Nachhaltigkeit wiederholt entscheidende Impulse. Die Qualität dieser Impulse liegt in der gleichwertigen Berücksichtigung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension des unternehmerischen Handelns. Die Unternehmen erweisen sich als leistungsstarker Motor der dauerhaft zukunftsfähigen Entwicklung der Wirtschaftsregion und beeinflussen alle gesellschaftlichen Bereiche Mittelsachsens. Sie schaffen die Grundlage für eine Region mit hoher Lebensqualität und generationen- und chancengerechter Lebensverhältnisse.

3 Marketingkonzept der Wirtschaftsregion Mittelsachsen 3 Erläuterungen zur Vision (1) Begriffserklärung Nachhaltigkeit Zahlreiche Definitionen beschreiben den Begriff der Nachhaltigkeit. Zum gemeinsamen Verständnis orientiert sich die Vision am Nachhaltigkeitsbegriff des Deutschen Nachhaltigkeitspreises: Im heutigen Verständnis beschreibt der Begriff der Nachhaltigkeit drei Dimensionen (Drei- Säulen-Modell): Ökologische Nachhaltigkeit zielt darauf ab, Natur und Umwelt für die nachfolgenden Generationen zu erhalten, ökonomische Nachhaltigkeit schafft dauerhaft tragfähige Grundlagen für Erwerb und Wohlstand und soziale Nachhaltigkeit intendiert eine zukunftsfähige, lebenswerte Gesellschaft, die Partizipation aller ihrer Mitglieder ermöglicht. Unternehmen kommt in allen diesen Dimensionen eine herausragende Verantwortung zu, wenn es darum geht, die Grundlagen einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu schaffen und zu bewahren. Bei ihnen liegen entscheidende Hebel, z.b. durch moderne Technologien Umweltbelastungen zu vermindern, mit erfolgreichen Geschäftsmodellen Wohlstand und Beschäftigung zu sichern oder als fairer Sozialpartner das Gemeinwohl zu stärken. (2) Tragfähigkeit der Vision Die Vision bietet zunächst umfassende Möglichkeiten eine zukunftsorientierte Philosophie mit vielfältigen praktischen Handlungsfeldern zu untersetzen, die Ziele der Wirtschaftsregion mit den Zielen anderer gesellschaftlicher Bereiche zu verknüpfen, inhaltliche Brücken aus der Vergangenheit in die Zukunft zu schlagen und letztendlich viele Bürger Mittelsachsens für ein gemeinsames Ziel zu begeistern. Nutzen stiften Die Positionierung bezeichnet das gezielte, planmäßige Schaffen und Herausstellen von Stärken und Qualitäten, durch die sich die Wirtschaftsregion in der Einschätzung der Zielgruppen klar und positiv von anderen Wirtschaftsregionen unterscheidet. Grundlage einer Positionierung bilden im Idealfall objektiv nachvollziehbare und einzigartige Angebotsvorteile. Diese Vorteile sind zu sehen in: der standortnahen Verbindung zwischen der TU Bergakademie Freiberg und der Hochschule Mittweida, angewandter Forschungskompetenz und davon profitierenden Wirtschaftsunternehmen, der Konzentration der Forschung auf die Anwendung von Erkenntnissen in Hinblick auf die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und den traditionell gewachsenen Branchenkompetenzen in den Bereichen Maschinenbau, Metallverarbeitung, Zulieferung für die Automobilindustrie, Gerätebau und der Lage innerhalb des Städtedreiecks Chemnitz-Dresden-Leipzig und der Anbindung an den Leipzig-Halle Airport und den Flughafen Dresden. Die Positionierung der Nachhaltigkeitsregion Mittelsachsen Von der überdurchschnittlichen Kompetenz in der nachhaltigen Entwicklung der Region profitieren sowohl die ortsansässigen Unternehmen als auch deren Kunden und Kooperationspartner. Die Nutzung dieser Kompetenz führt nachweislich zu einer in ländlichen Regionen außerordentlich hohen Wohn- und Lebensqualität.

4 Marketingkonzept der Wirtschaftsregion Mittelsachsen 4 Standortvorteile herausstellen Wirtschaft Branchenvielfalt mit erkennbaren Schwerpunkten zukunftsorientierte Branchen, u. a. erneuerbare Energien Beherrschung forschungsintensiver Technologien leistungsstarke und exportintensive KMU deutlich überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum (dynamische Region) Bildung / Forschung zwei Hochschulen mit erheblichen FuE-Potenzialen und technologieorientierter Ausrichtung zahlreiche leistungsfähige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Forschung in Zukunftsbranchen Technische Universität Bergakademie Freiberg (Die Ressourcenuniversität) Stärken in der angewandten Forschung Hochschule Mittweida (University of Applied Sciences) zahlreiche innovative KMU in der Region technologieorientierte Gründerzentren Humanressourcen hoher Anteil an Facharbeitern und Ingenieuren/Hochschulabsolventen ausgeprägte Zusammenarbeit Schule/Wirtschaft Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten mit teilweise überregionaler Bedeutung Mitteldeutsches Fachzentrum Metall und Technik Roßwein gute soziale Infrastruktur Technische Infrastruktur verkehrsgünstige Straßenanbindung (A4 und A14) Nähe zum Leipzig-Halle Airport und zum Flughafen Dresden nahezu flächendeckende Breitbandverbindungen Soziale Infrastruktur hoher Versorgungsgrad des Landkreises mit Einrichtungen der Kinderbetreuung dichtes Schulnetz gutes Netz an Einrichtungen zur Gesundheitsbetreuung Kultur Kulturraum Mittelsachsen Mittelsächsisches Theater mit dem Theater Freiberg, dem Theater Döbeln und der Seebühne Kriebstein Event: Mittelsächsischer Kultursommer

5 Marketingkonzept der Wirtschaftsregion Mittelsachsen 5 Imagefaktoren kommunizieren Imageträger aus dem Bereich Wissenschaft und Wirtschaft: TU Bergakademie Freiberg Hochschule Mittweida SolarWorld AG, Siltronic AG (stehen für Internationale Standorte, Nachhaltigkeit, Zukunft), KOMSA AG (steht für Qualitätsorientierung und Nutzung der Humanressourcen) IMM Holding GmbH und ACTech GmbH (stehen für Innovation, für erfolgereichen Wissenstransfer, für Bodenständigkeit) Max Knoblauch Nachf. GmbH (steht für Tradition, seit 1869) Lichtenauer Mineralquellen GmbH, Freiberg Brauhaus GmbH und Döbelner Fleischwaren GmbH (stehen für regionale Produkte aus Mittelsachsen) Imageträger aus dem Bereich Kultur Mittelsächsisches Theater Mittelsächsischer Kultursommer Mittelsächsische Philharmonie Imageeigenschaften innovativ dynamisch zuverlässig flexibel nachhaltig wirtschaftsfreundlich familienfreundlich vielseitig aufgeschlossen 3 Hauptakteure der Umsetzung Die Umsetzung des Marketingkonzeptes ist nur durch die Mitwirkung regionaler Akteure möglich. Zu den Hauptakteuren gehören. der Landrat, der 1. Beigeordnete des Landrates, das Referat Wirtschaftsförderung, Ländlicher Raum, Tourismus, das Regionalmanagement Mittelsachsen, der InnoRegio Mittelsachsen e.v. die SAXONIA Standortentwicklungs- und verwaltungsgesellschaft mbh, die TechnologiePark Mittweida GmbH und die Gründer- und Innovationszentrum Freiberg/Brand-Erbisdorf GmbH.

6 Marketingkonzept der Wirtschaftsregion Mittelsachsen 6 Darüber hinaus gehören im weiteren Sinn die Vertreter der Nachhaltigkeitsregion. Dazu gehören: die IHK, Region Chemnitz, die Kreishandwerkerschaft, die TU Bergakademie Freiberg, die Hochschule Mittweida, die Agentur für Arbeit und das Gründernetzwerk der Hochschulen SAXEED. 4 Erfolgsfaktoren berücksichtigen Eine anspruchsvolle Zielsetzung und Maßnahmen mit hohen Anforderungen an die regionalen Akteure prägen das Marketingkonzept. Die Ziele lassen sich erreichen, indem alle wesentlichen, unter Punkt 3 genannten Akteure an einem Strang ziehen, die Nachhaltigkeitsregion Mittelsachsen professionell entwickelt und vor allem gelebt wird und die notwendige Beharrlichkeit für eine dauerhafte Verfolgung des Ziels gesichert wird. Nicht alle Maßnahmen der Konzeption werden sich 1:1 realisieren lassen. Sie bieten als Handlungsrahmen ein ausreichendes Gerüst, um sie gegebenenfalls in modifizierter Form umzusetzen. Mitunter ergeben sich aus neuen Kooperationsmöglichkeiten auch völlig neue Handlungsmöglichkeiten. 5 Maßnahmen umsetzen Die folgenden Maßnahmen leiten sich aus der Marketingstrategie für die Wirtschaftsregion Mittelsachsen ab. Dazu gehören grundlegende Maßnahmen der Kommunikation, die Maßnahmen des Innenmarketings und die Maßnahmen des Außenmarketings. Da nicht alle Marketingmaßnahmen von gleicher Bedeutung für die Wirtschaftsregion sind, werden alle Maßnahmen nach zeitlicher und inhaltlicher Priorität unterschieden. nach inhaltlicher Priorität: o hohe Priorität (Umsetzung unverzichtbar) *** o mittlere Priorität (Umsetzung dringend empfohlen) ** o geringe Priorität (Umsetzung empfohlen) * nach zeitlicher Priorität (Dringlichkeit): o hohe Dringlichkeit *** o mittlere Dringlichkeit ** o geringe Dringlichkeit *

7 Marketingkonzept der Wirtschaftsregion Mittelsachsen 7 Grundlegende Maßnahmen der Kommunikation Die folgenden Maßnahmen bilden die Basis für alle weiteren kommunikativen Maßnahmen des Innen- und Außenmarketing. Nr. Maßnahme inhaltliche Priorität Dringlichkeit G1 Corporate Design der Nachhaltigkeitsregion Mittelsachsen *** *** G2 Konzeption der Website Nachhaltigkeitsregion Mittelsachsen *** *** G3 Erstellung einer Imagebroschüre *** *** G4 Erstellung einer Investorenmappe ** ** G5 Entwicklung einer Standortpräsentation (Power-Point- Präsentation) ** ** G6 Aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit *** *** G7 Entwicklung von Flyern für ausgewählte Branchen * * G8 Herstellung von Werbemitteln * * G9 Vermarktung unter einem Claim * * G10 Produktion eines Imagefilms ** ** G11 Produktion einer Messeausstattung * * G12 Produktion einer Karte Wirtschaftsregion Mittelsachsen * * Maßnahmen des Innenmarketings Das Innenmarketing richtet sich an die oben genannten Zielgruppen und Multiplikatoren innerhalb der Wirtschaftsregion Mittelsachsen und orientiert sich an den folgenden Zielen: Förderung der Identifizierung der Unternehmen, der Bildungs- und Forschungseinrichtungen mit der Wirtschaftsregion Mittelsachsen, Bewusstmachung des Stellenwertes der Unternehmen, der Bildungs- und Forschungseinrichtungen für die langfristige Entwicklung Mittelsachsens der Öffentlichkeit, Stärkung des Ansehens der Unternehmen, der Bildungs- und Forschungseinrichtungen mit der Wirtschaftsregion Mittelsachsen, Bindung der Schüler, Studenten, Absolventen und Fachkräfte an die Wirtschaftsregion, Stärkere Kommunikation der weichen Standortfaktoren der Wirtschaftsregion, Nutzung der Netzwerke und Vernetzungspotenziale regionaler Akteuren für die Wirtschaftsregion Mittelsachsen und Etablierung des Begriffs Wirtschaftsregion Mittelsachsen etablieren.

8 Marketingkonzept der Wirtschaftsregion Mittelsachsen 8 Nr. Maßnahme inhaltliche Priorität Dringlichkeit I 13 Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung *** *** I 14 Treffpunkt Unternehmen Mittelsachsen *** *** I 15 Landrat trifft Unternehmer *** *** I 16 Auslobung des Fotowettbewerbs Engagement für Nachhaltigkeit *** *** I 17 Auslobung des Nachhaltigkeitspreises Mittelsachsen ** ** I 18 Informationskampagne zur Arbeits- und Fachkräftesicherung *** *** I 19 Herausgabe eines Newsletters * * Maßnahmen des Außenmarketings Das Außenmarketing richtet sich an die oben genannten überregionalen Zielgruppen und Multiplikatoren und hat folgende Ziele: die Wirtschaftsregion Mittelsachsen national und international bekanntmachen die Wirtschaftsregion Mittelsachsen im Wettbewerb der Region positionieren, den Imageaufbau für die Wirtschaftsregion fördern und die Zusammenarbeit mit überregionalen Akteuren und Multiplikatoren stärken. Nr. Maßnahme inhaltliche Priorität die Voraussetzungen für die Gewinnung von Investoren, Fach- und Führungskräften verbessern Dringlichkeit A 20 Initiierung der Nachhaltigkeitskonferenz Sachsen in Mittelsachsen *** *** A 21 Botschaftermarketing *** *** A 22 Beteiligung an überregionalen Wettbewerben ** ** A 23 Teilnahme an Messen * * Das abraxas-team bedankt sich bei allen an der Erarbeitung dieses Konzeptes beteiligten regionalen Akteuren und wünscht für dessen Umsetzung einen vollen Erfolg.