Wesentliche Inhalte einer Projektskizze. Neben dem erarbeiteten Zahlenwerk erwartet ihr Finanzierungspartner mindestens eine verbale Projektskizze.

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Wesentliche Inhalte einer Projektskizze. Neben dem erarbeiteten Zahlenwerk erwartet ihr Finanzierungspartner mindestens eine verbale Projektskizze."

Transkript

1 Wesentliche Inhalte einer Projektskizze Neben dem erarbeiteten Zahlenwerk erwartet ihr Finanzierungspartner mindestens eine verbale Projektskizze. Die Skizze (vier bis sechs DIN-A 4 Seiten) sollte wie folgt strukturiert werden: 1. Beschreibung des Zielmarktes: - in welchem Marktsegment will ich tätig werden - welche Kundenbedürfnisse gibt es und wie will ich sie befriedigen - wie groß ist der Bedarf für mein Produkt / meine Dienstleistung - welche Mitbewerber gibt es - wie unterscheide ich mich von meinen Wettbewerbern - wo liege ich mit meinen Preis-/Leistungsverhältnis - welche Marktchancen und risiken ergeben sich - werden Schutzrechte Dritter verletzt - wie will ich den Markt erschließen - Umfang: ca. die Hälfte Ihrer Ausführungen 2. Angaben zur Gründerperson/ zum Gründerteam : - über welche Qualifikationen verfüge ich im Hinblick auf die spätere Führung des Unternehmens - welche Einrichtung berät mich - Lebenslauf - Umfang: ca. ein Viertel Ihrer Ausführungen 3. Angaben zur Gründung: - welche Gründungsidee verfolge ich

2 - warum ist die Idee innovativ - bestehen Schutzrechte oder sind diese beabsichtigt - wie ist der Stand meiner Vorarbeiten zur Unternehmensgründung - welche Schwerpunkte bis zur Gründung bzw. bis zum Markteintritt muss ich noch abarbeiten - wie hoch schätze ich meinen Kapitalbedarf ein - wo plane ich meinen Unternehmenssitz - (Umfang: ca. ein Viertel Ihrer Ausführungen) Kaiserslautern, den 24. März 2004

3 Welchen Finanzbedarf hat das Unternehmen? Wie soll dieser Finanzbedarf gedeckt werden? Ist das Unternehmen zu jedem Zeitpunkt der Geschäftstätigkeit zahlungsfähig? Im Rahmen Ihrer Überlegungen zur Selbständigkeit haben Sie sicherlich Antworten auf folgende Fragen gefunden: Warum sollen meine Produkte, meine Dienstleistungen nachgefragt werden? Wie unterscheide ich mich von meinem Wettbewerbern? Wie beschaffe ich mir meine Rohstoffe? Wie produziere ich meine Produkte, meine Dienstleistungen? Welche neuen Produkte, neuen Dienstleistungen werde ich zukünftig anbieten? Mit welchen Mitarbeitern will ich diese Leistung erbringen? Diese Überlegungen werden nunmehr in einem nächsten Schritt in Zahlen ausgedrückt, d.h. ich stelle meinen Kapitalbedarf fest. In einem ersten Schritt überlege ich, welche Investitionen ich tätigen muss, damit mein Unternehmen funktionsfähig wird. Dabei hilft Ihnen die Tabelle 1. Investitionsplan. Diese Tabelle wie alle anderen Zahlenwerke sind als Excel-Tabellen aufgebaut und können jeweils nach Ihren persönlichen Bedürfnisse gestaltet werden. Selbstverständlich helfen wir Ihnen gerne bei der Erarbeitung des Zahlenwerkes. Aus finanzwirtschaftlicher Sicht müssen alle Investitionen langfristig, d.h. auf ihre steuerliche Abschreibungsdauer, finanziert werden. Unter Investitionen fallen Maschinen und Anlagen, Fahrzeuge und Transportmittel, Ladeneinrichtungen, Möbel und Büromaschinen, vielleicht auch Grundstücke und Gebäude. Die Investitionen sollen durch Eigenkapital und/oder langfristiges Fremdkapital finanziert werden.

4 Weiterhin müssen Sie sicherstellen, dass Sie jederzeit zahlungsfähig sind, d.h. Sie prognostizieren den Geldfluß in Ihrem Unternehmen. Bevor Sie starten können, müssen Sie z.b. Waren einkaufen bzw. mit Ihren Leistungen beginnen. Erst nach dem Verkauf bzw. dem Abschluss Ihrer Leistung können Sie Geld vereinnahmen bzw. eine Rechnung stellen. Zwischen dem Zeitpunkt der Rechnungsstellung und dem tatsächlichen Geldeingang vergeht in der Regel weitere Zeit. Pauschale Empfehlungen an dieser Stelle auszusprechen sind nicht möglich. In jedem Unternehmen gelten eigene Gepflogenheiten, einerseits wird sofort vom Kunden gezahlt (z.b. im Restaurant), andererseits kann es über Monate dauern, bis mit dem Geldeingang gerechnet werden kann. In der Zwischenzeit müssen Sie allerdings die laufenden Kosten, wie z.b. Löhne und Gehälter, Mieten, Zinsen, Kraftfahrzeugkosten, Leasingraten und ähnliches mehr, bezahlen. Um Ihren sog. Betriebsmittelbedarf festzustellen, helfen Ihnen die folgenden Tabellen: Personalplan Umsatzplan Kostenplan und Liquiditätsplan. 2. Personalplan: Sie dokumentieren den Zeitpunkt des Beschäftigungsbeginns und das vereinbarte Jahresgehalt. Hier ist z.b. daran zu denken, ob Sie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder sonstige Gehaltsvarianten Ihren Mitarbeitern zusagen wollen. Entsprechend ist das Jahresgehalt zu ermitteln. Sie als Arbeitgeber müssen im Bereich der Sozialleistungen anteilmäßig Kosten tragen. Im Regelfall reicht es aus, wenn Sie auf das Jahresbruttogehalt des Mitarbeiters 22 % Lohnnebenkosten hinzurechnen. Anhand Ihrer ermittelten Zahlen können Sie diese später sowohl in den Kosten- als auch in den Liquiditätsplan übertragen. Sonderzahlungen, wie z.b. das Weihnachtsgeld, sollten in dem Monat eingetragen werden, in dem das Geld fließt. 3. Umsatzplan In dieser Tabelle schätzen Sie ab, wie viele Produkte bzw. Dienstleistungsstunden Sie pro Monat absetzen bzw. verkaufen wollen. Ein Start von Null auf Hundert gelingt in den seltensten Fällen.

5 Vielmehr wird von Monat zu Monat der Umsatz steigen und diese Entwicklung bilden Sie in dieser Tabelle ab. Empfehlungen können wir an dieser Stelle nicht aussprechen. Die hierbei ermittelten Zahlen werden in den Kostenplan übertragen. 4. Kostenplan In der obersten Spalte haben Sie zwischenzeitlich die Personalkosten eingetragen. Denken Sie bitte daran, wenn Sie eine Einzelfirma gründen, dass Sie selbst statt Gehalt künftig Entnahmen tätigen. Diese Entnahmen sind gesondert einzuarbeiten. Leistungen an die Krankenkasse und die Rentenkasse müssen Sie künftig selbst bestreiten; berücksichtigen Sie dies bei Ihren Überlegungen. Im Bereich Miete haben Sie sicherlich eine Vorstellung wo Sie künftig Ihrer Geschäftsraume unterhalten werden? Vielleicht haben Sie schon konkret ein Anwesen anvisiert und kennen somit schon die genauen Mietkosten; denken Sie bitte an die Nebenkosten, die Sie monatlich pauschal zu entrichten haben. Mietkautionen sollten Sie in den sog. Gründungskosten berücksichtigen. Hierzu zählen z.b. Notarkosten, Registereintragungen etc. Im Bereich Fracht/Versand, Telefon/FAX, Porto, Steuerberater usw. müssen Sie in der ersten Planung häufig von Schätzwerten ausgehen. Angaben z.b zu der Position Zinsen sind im ersten Planungslauf noch nicht ermittelbar, da zum jetzigen Zeitpunkt Ihr Kapitalbedarf und Ihre Finanzierung noch gar nicht feststehen. Die Position Kosten gesamt sagt uns, wie hoch Ihre monatlichen Kosten sind. Diese Kosten fallen jeden Monat an, unabhängig davon, ob Sie Einnahmen generiert haben oder nicht. An dieser Stelle können Sie z.b schon errechnen, wie viele Diestleistungsstunden, Produkte oder Warenumsätze Sie erzielen müssen, um die Kosten zu decken. Im nächsten Schritt arbeiten Sie Ihre Umsätze ein. Sie können nun sehr schnell feststellen, wie lange es dauert bis Sie kostendeckend arbeiten und Sie Gewinne erzielen können. Als letzte Position in dieser Tabelle werden die Abschreibungen genannt. Die Abschreibungen gehören zu den sog. ausgabeunwirksamen Aufwendungen, d.h. die Abschreibung als Kosten gebucht werden, jedoch in der Realität kein Geld flließt.

6 Die Abschreibungen ermöglichen Ihnen, Ihre Kredite aus unversteuerten Erträgen bezahlten zu können. Sie erinnern sich sicherlich, dass wir bei den Investitionen die steuerliche Abschreibung als Laufzeit für den langfristigen Kapitalbedarf erwähnt haben. Durch die Handhabung der Abschreibungen als Kosten reduzieren Sie Ihren Gewinnausweis und sparen somit Steuern. Auf diese Art unterstützt Sie der Staat im Rahmen Ihrer Investitionstätigkeit. 5. Liquiditätsplan Ihre Kosten aus dem Kostenplan können Sie komplett übernehmen. Bei den Umsatzzahlen müssen Sie eine Antwort finden auf die Frage: wie schnell wird meine Dienstleistung, mein Produkt bezahlt?. Die Beantwortung dieser Frage ist die Grundlage für die Umsatzschätzung pro Monat. Wenn Sie z.b. davon ausgehen, dass Ihre Rechnungen nach 30 Tagen gezahlt werden, verschieben sich Ihre geplanten Umsätze um einen Monat. Anstelle der Abschreibungen sollten die tatsächlichen Tilgungsleistungen für aufgenommene Kredite eingetragen werden. Sie haben hier evtl. aus Ihrer Investitionsplanung schon die ersten Finanzierungsquellen erfahren und können anhand der Kreditlaufzeiten die Tilgungsleistungen feststellen. Die Ergebnisse zeigen Ihnen Ihren Beriebsmittelbedarf, d.h. wie hoch muss der Kontokorrentkredit der Hausbank angesetzt werden. Schlusswort: Sicherlich ist die erste Planung mit einer Menge Unsicherheit belegt. Im Kostenbereich erlangt man relativ schnell Planungssicherheit, im Umsatzbereich bleibt die Ungewissheit über die Realisierung der Umsätze lange bestehen. Das soll Sie jedoch nicht daran hindern, zu planen. Planen heißt lediglich, dass Sie künftiges Handeln schon heute in Zahlen umsetzen. Es ist in erster Linie nicht für Ihre Bank oder einen sonstigen Dritten wichtig, wie Ihre Planung aussieht. Sie selbst wollen doch sicherlich wissen, ob bei den zugrunde gelegten Planungen sich Ihre Selbstständigkeit rechnet. Ihr erstes Ziel ist, dass Sie Ihre Kosten decken und Ihr Einkommen sichern. Als weiteres Ziel ist u.a. auch die Gewinnerzielung ein durchaus legitimes Ziel.

7 Die Zahlenreihen sollten mind. auf 24 Monaten ausgelegt werden. Zeichnet sich nach diesem Zeitpunkt noch keine Kostendeckung ab, sollten Sie Ihre Planung nochmals gründlich überdenken. Dabei ist nicht daran gedacht, die Zahlen solange zu beeinflussen, bis die Zahlen schwarz sind, sondern sich realistisch mit der Frage auseinander zusetzen: Ist mein Schritt in die Selbständigkeit nicht mit zu großen Risiken verbunden?. Nutzen Sie unser Angebot, Ihnen jederzeit unsere Erfahrung und tatkräftige Unterstützung bei Ihren Planungen zur Verfügung zu stellen. Anmerkung zu MS Excel: Aufgrund der unterschiedlichen MS Excel Versionen die momentan auf Rechnern zu finden sind, kann es sein, dass versionsabhängige Probleme auftauchen. Ein uns bekanntes Problem können Sie allerdings sehr schnell beheben: Falls Ihnen beim Ausfüllen des UGP Planers auffällt, dass sich die Summen nicht automatisch aktualisieren, klicken Sie auf. EXTRAS OPTIONEN Es öffnet sich nun ein Formular in dem Sie nun das Aktenblatt BERECHNEN bitte auswählen. Es gibt in diesem Blatt ein gleichnamiges Menü, in dem Sie bitte die Markierung auf AUTOMATISCH setzen. Schließen Sie nun bitte das Formular indem Sie auf OK klicken. Das Problem sollte damit behoben sein. Treten weitere Fehler auf bitten wir Sie uns darüber zu informieren, damit unser UGP Planer immer auf einem aktuellen Stand ist.