Handbuch Berufsbildung ETH Zürich

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1 Handbuch Berufsbildung ETH Zürich Berufsbildung Lernende

2 Inhaltsverzeichnis VORWORT ORGANISATION GREMIEN UND DEREN FUNKTIONEN RECHTLICHE UND GESETZLICHE GRUNDLAGEN ORGANISATIONSSTRUKTUR DER BERUFSBILDUNG AN DER ETH ZÜRICH LEHRBERUFE DER ETH ZÜRICH DEFINITION DES QUALITÄTSBEGRIFFES IN DER BERUFSBILDUNG AN DER ETH ZÜRICH QUALITÄTSINSTRUMENTE QUALIFIKATIONEN QUALITÄTSSICHERUNGSUMFRAGE BILDUNGSBERICHT EINFÜHRUNG BEI ARBEITSBEGINN ODER ROTATIONSWECHSEL KURSE DER LEHRLABORS UND LEHRWERKSTATT SELEKTIONSVERFAHREN BEI EINSTELLUNGEN DAS ARBEITSZEUGNIS GRUNDBILDUNG KLARE AUFTRÄGE INFORMATION UND ANLÄSSE EINFÜHRUNGSTAGE UND ARBEITSBEGINN ODER ROTATIONSWECHSEL NEUER LERNENDEN WEITERBILDUNG SCHULE UND BETRIEB UMSETZUNG SICHERUNG DER BERUFSBILDUNGSQUALITÄT VERHINDERN VON SCHWIERIGKEITEN / ANREGUNGEN BEWUSSTSEIN UMGANG MIT LERNENDEN / PRAKTIKANTEN GRENZEN UND AUFGABEN ERWARTUNGEN AN LERNENDE / PRAKTIKANTEN ALLGEMEIN WICHTIGE HINWEISE... 17

3 Vorwort Mit der Qualitätssicherung wollen wir unsere Arbeit innerhalb der Berufsbildung der Lernenden fördern und verbessern. Nicht das Rad erfinden wir neu, nein... wir gehen das Bestehende bewusster an und ziehen mit Neuem mit. Die dauernden grösseren und kleineren Veränderungen in den einzelnen Berufen stellen an alle Berufsbildungsverantwortliche und Berufsbildnerinnen/Berufsbildner grosse Anforderungen. Mit der Schaffung des Qualitätshandbuches haben wir ein Instrumentarium mit diversen Tipps, Informationen, Regelungen, Rahmenbedingungen, welches einiges erleichtern soll. Das Handbuch soll uns ermuntern, selbstkritisch zu sein und unser internes wie externes Netzwerk zu nutzen. Wir wollen den Bildungsverordnungen, Bildungsplan, Modellehrgängen, den Berufsfachund Berufsfachmittelschulen wie uns selbst gerecht werden. Das Wichtigste an allem ist und bleibt der Mensch, wir alle. Wir wollen den Jungen unser Wissen, unsere menschlichen Fähigkeiten mit auf den Weg geben. Mit Qualitätssicherung in der Berufsbildung der Lernenden garantiert die ETH Zürich, eine flexible, weitsichtige und kontinuierliche Berufsbildung. Die Lehrjahre sollen den Lernenden eine optimale fachliche, menschliche und soziale Entwicklung ermöglichen, was den Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen entspricht. Profitieren von der Qualitätssicherung werden die Institution ETH Zürich, Berufsbildner/innen, Lernende sowie Forschungs- und Industriepartner der ETH. Die Lehrabgängerinnen / Lehrabgänger sollen als engagierte und gut ausgebildete Berufsfachleute ihre Lehrjahre beenden. Viele bleiben der ETH Zürich als Fachkräfte erhalten oder kehren nach Wanderjahren in den Lehrbetrieb zurück. Gute Qualität in der Berufsbildung macht sich bezahlt. Die Sicherung, die Erhaltung und Ausweitung ist unsere Aufgabe. 2

4 1. Organisation 1.1. Gremien und deren Funktionen Personen, Gremien Funktionen Schulleitung Auftragserteilung für die Berufsbildung der Lernenden und Zuteilung der Ressourcen Leiterin / Leiter Human Resources Trägt die Gesamtverantwortung für die Berufsbildung der Lernenden an der ETHZ Berufsbildungskommission (BBK) Leiterin / Leiter Berufsbildung Berufsbildungsverantwortliche Berufsbildnerinnen/Berufsbildner Lernendenversammlung Zuständig für die strategische Ausrichtung der Berufsbildung der Lernenden an der ETHZ Verantwortlich für die operative Umsetzung der Berufsbildung der Lernenden an der ETHZ, Verantwortlich für die Qualität der Berufsbildung Verantwortliche für die Berufsbildung und Betreuung der Lernenden Vorwiegend für die Ausbildung der Lernenden verantwortlich Zusammenarbeit mit BBK, Wahl der Vertretungen 1.2. Rechtliche und gesetzliche Grundlagen Die Berufsbildung der Lernenden richtet sich nach dem Bundesgesetz über die Berufsbildung (BBG) vom Dezember 2002 (SR ) und den Prüfungsordnungen (Prüfungsbestimmungen) der Bildungsverordnungen des Staatssekretariates für Bildung Forschung und Innovation SBFI. Die Berufsbildung richtet sich nach den Bildungsverordnungen und Richtlinien von Berufsverbänden. 3

5 1.3. Organisationsstruktur der Berufsbildung an der ETH Zürich Organigramm von der Bundesebene bis zum ETH Bereich Bundesebene ETH Bereich BK Schweizerische Bundeskanzlei ETH - Rat WBF Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung ETHZ ETH Zürich SBFI Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation EDA Departement für auswärtige Angelegenheiten EDI Departement des Innern EJPD Departement Justiz und Polizei EPFL Ecole polytéchnique fédérale de Lausanne PSI Paul Scherrer Institut WSL Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft EMPA Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EAWAG Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz VBS Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport EFD Finanzdepartement UVEK Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation 4

6 Organigramm von der Bundesebene bis zur Berufsbildung ETH Zürich 5

7 Organisation der Berufsbildung ETH Zürich 6

8 1.4. Lehrberufe der ETH Zürich Veränderungen der Berufsgattungen sind möglich (stand Herbst 2013). Lehrberufe der ETH Zürich Drucktechnologin / Drucktechnologe EFZ Fachrichtung Reprografie Elektronikerin / Elektroniker EFZ Fachfrau / Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Fachfrau / Fachmann Information und Dokumentation EFZ Informatikerin / Informatiker EFZ Kauffrau / Kaufmann EFZ Kaufmännisches Praktikum EFZ Konstrukteurin / Konstrukteur EFZ Laborantin / Laborant EFZ Fachrichtung Biologie Laborantin / Laborant EFZ Fachrichtung Chemie Mediamatikerin / Mediamatiker EFZ Physiklaborantin / Physiklaborant EFZ Polymechanikerin / Polymechaniker EFZ Tierpflegerin / Tierpfleger EFZ Fachrichtung Versuchstiere 2. Definition des Qualitätsbegriffes in der Berufsbildung an der ETH Zürich Der Begriff Qualität stammt aus dem Lateinischen qualitas und bedeutet Beschaffenheit, Güte, Wert. Qualität ist ein veränderliches Phänomen, das vorwiegend von technologischen und gesellschaftlichen Faktoren bestimmt wird. Weiter hängt die Beurteilung der Qualität eines Produktes oder einer Dienstleistung letztlich von den Anforderungen, der individuellen Wahrnehmungsfähigkeit und dem Anspruchsniveau der jeweilig beurteilenden Person ab. Für die Berufsbildung an der ETHZ definieren wir: Qualität in der Berufsbildung ist das Verständnis von Anforderungen und deren Erfüllung. Die Dienstleistungen entsprechen damit den Bedürfnissen der Anspruchsgruppen also der Lernenden, Berufsbildungsverantwortlichen und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner. Die Bedürfnisse sind: Ausbildung nach aktuellem Stand den Lernenden vermitteln, berufsorientierte Weiterbildung den Berufsbildungsverantwortlichen und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner gewähren und gute Ausgangslagen für die Stellenfindung der Lernenden ermöglichen und allen Anspruchsgruppen Unterstützung durch die Schulleitung, BBK und zentrale Stelle Berufsbildung zusichern. Allgemein verschaffen wir der Berufsbildung optimale Rahmenbedingungen. 7

9 3. Qualitätsinstrumente 3.1. Qualifikationen Qualifizieren heisst, einen Befähigungsnachweis erbringen. Der Bildungsstand muss der lernenden Person praktisch kommuniziert werden. Was sagt das Berufsbildungsgesetz nach Artikel 17 Absatz 2 dazu? Die / Der Berufsbildungsverantwortliche hält den Stand der Berufsbildung in einem Bericht periodisch fest, in der Regel jedes Semester. Der Inhalt und die Aussage werden mit den Lernenden besprochen. Die gesetzliche Vertreterin/der gesetzliche Vertreter ist darüber in Kenntnis zu setzen. Verschiedene Varianten sind möglich, die Qualifikation durchzuführen. Auf jeden Fall ist es wichtig, für das Gespräch eine gute Stimmung zu schaffen mit Worten, Gesten etc. und es frühzeitig (ca. 2 Wochen vorher) anzukündigen. Das Ziel der Qualifikation ist es auch, Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und agieren wie reagieren auf die diversen Situationen. Wir empfehlen das im Anhang vorhandene Formular für Qualifikationen. Zielsetzung für einen Zeitabschnitt Laufende Qualifikation Viele Berufsbildungsverantwortliche und Berufsbildnerinnen/Berufsbildner beurteilen die Aufgabenlösungen ihrer Lernenden dauernd. Es empfiehlt sich, möglichst viele Feedbacks am Arbeitsplatz zu geben. Lob und Verbesserungsvorschläge sind wichtig, damit die lernende Person weiss, woran sie ist. Ein intensives Gespräch nach einem Semester ist dennoch unerlässlich. Lob und die Kritik, sowie das berufliche Können, das Arbeitsverhalten und das persönliche Verhalten soll zusammengefasst werden. Es soll ein Austausch zwischen den Berufsbildungsverantwortlichen und den Lernenden stattfinden. Setzen Sie Ziele mit Anforderungen für das nächste Semester oder die nächste Periode, damit Sie auch gerecht bewerten können Qualitätssicherungsumfrage Jährlich findet die Qualitätssicherungsumfrage für die Lernenden und Praktikanten statt Bildungsbericht Der Bildungsbericht ist eine einfache, aber durchaus effektive Beurteilungs-Variante. Auch hier besteht die Möglichkeit, selbst einiges zu ergänzen. Vor allem beim Punkt Bildungsstand nimmt man am besten die Tätigkeitsliste zur Hand, um die Fortschritte besser einzuordnen ( ). Kursbeurteilung In den Lehrlabors Biologie, Chemie, Elektronik und in der Lehrwerkstatt werden die Tätigkeiten laufend im Auge behalten und am Kursende von den Leiterinnen / Leitern mit den Lernenden besprochen. Die Verfahren unterscheiden sich. Als Beispiel erfolgt im Chemielehrlabor die Bewertung aufgrund der Kursleitung sowie der Ergebnisse eines Abschlusstests. Dieser Test beinhaltet Praxis und Theorie. Schulzeugnisse Die Zeugnisse sind unbedingt Bestandteil der Qualifikation und sind mit den Lernenden zu besprechen. 8

10 Aufbewahrung Die / Der Berufsbildungsverantwortliche bewahrt die Qualifikation im Dossier seiner / seines Lernenden auf oder sie/er kann dies der Leiterin / dem Leiter der Berufsbildung zur Aufbewahrung geben. Der Bildungsbericht ist für alle anwendbar (s. Anhang) Einführung bei Arbeitsbeginn oder Rotationswechsel Einige Merkmale die am Arbeitsplatz Klarheit schaffen und zu Beginn eines Stellenantrittes oder einer Rotation beachtet werden sollen. Diese Checkliste findet man im Anhang Kurse der Lehrlabors und Lehrwerkstatt Die Kurse in den Lehrlabors (Biologie, Chemie, Elektronik) und in der Lehrwerkstatt (Polymechanik, Physik, Elektronik) sowie Ergänzungskurse dienen der Grundausbildung. Die hauptberuflichen Berufsbildnerinnen / Berufsbildner sind stets auf dem aktuellen Stand, was in der Berufsbildung für ein Standard gefordert wird. Die Kurse sind dementsprechend angepasst. Laufend werden Bewertungen vorgenommen und Gespräche geführt, so dass die vorgegebenen Anforderungen möglichst optimal erfüllt werden können Selektionsverfahren bei Einstellungen Alle Bewerberinnen und Bewerber reichen die Unterlagen ONLINE auf dem Stellenportal der ETH ein ( Es ist auch die Referenzangabe der Schule notwendig. Die Bewerbungsunterlagen werden in der zentralen Stelle Berufsbildung Lernende auf ihre Vollständigkeit überprüft. Es findet eine grobe Vorselektion statt. Manche Bewerberinnen/Bewerber besuchen vorerst die angebotenen Informationstage (Laborantinnen / Laboranten) der Biologie, Chemie, Elektronik, Physik, die Polymechanik, Mediamatik, Informatik, KV und erhalten so einen ersten Eindruck. Ebenfalls haben teilnehmende Berufsbildungsverantwortliche und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner die Möglichkeit für erste Gespräche. Die Vorselektion ist in allen Berufsrichtungen gleich. Das weitere Verfahren wird individuell von den Berufsbildner/innen fortgesetzt. 9

11 Generell ist das Selektionsverfahren wie folgt: 1. Vorselektion in der Koordinationsstelle Berufsbildung Lernende Kriterien Darstellung, Sauberkeit, Vollständigkeit, Noten, Schulbildung 2. weiterleiten an Berufsbildungsverantwortliche oder Leiterin/Leiter des Lehrlabors/Lehrwerkstatt 3. Aufteilung in 3 Kategorien A sehr geeignet B geeignet C nicht geeignet evtl. 4. Selektion mit Vorstellungsgespräch und / oder Schnuppertage (ca. 2-5 Tage) (abhängig von Berufsbildungsverantwortlichen Person), Tests, durch Berufsbildungsverantwortliche und / oder Leiterin / Leiter Lehrlabor / Lehrwerkstatt Absage durch die Berufsbildung Die Leiterin / Der Leiter der Berufsbildung wird bei Zweifeln oder Unklarheiten beigezogen. Wichtig für die Selektion sind folgende Punkte, wobei die Reihenfolge nicht einer Gewichtung gleichkommt: Schulnoten / -abschluss Selbst- und Sozialkompetenzen Bewerbung, Vollständigkeit, Sauberkeit Referenzen Eindruck der Bewerberin / des Bewerbers (Alter, Reife, Selbstständigkeit, etc.) evtl. Resultate der Eignungsabklärungen Geschick, Auffassungsgabe (festzustellen bei Schnuppertagen) Person (passt die Bewerberin/der Bewerber in den Betrieb?) Motivation, Freude am Beruf Weitere Kriterien sind gegebenenfalls von der Berufsbildungsverantwortlichen Person und dem Beruf abhängig. 10

12 3.7. Das Arbeitszeugnis Grundbildung Jede Lehrabgängerin und jeder Lehrabgänger hat Anspruch auf ein Vollzeugnis, auch qualifiziertes Zeugnis genannt. Das Zeugnis enthält Name, Vorname, Geburtsdatum und Heimatort der Person. Es gibt Auskunft über die Art und Dauer der Tätigkeit, des erlernten Berufes, die Leistung und das Verhalten der lernenden Person. Weiterbildungen und Kurse sollen im Zeugnis erwähnt sein. Arbeitsleistung Verhalten Gründe der Beendigung Würdigung der Arbeitsqualität, -menge und -bereitschaft Dienstliches Verhalten (einmalige Vorkommnisse nicht erwähnen) Anspruch der Arbeitnehmerin/des Arbeitnehmers Die Arbeitnehmerin / Der Arbeitnehmer darf jederzeit ein Zwischenzeugnis verlangen. Ebenfalls kann die Lernende Person ein einfaches Arbeitszeugnis, auch Arbeitsbestätigung genannt, verlangen. Das Zeugnis muss wohlwollend (Wesentliches vom Unwesentlichen unterscheiden) charakteristisch formuliert sein und der Wahrheit entsprechen. Berufsbezeichnungen, Titel, Abgang klar bezeichnen, es dürfen keine wesentlichen Teile oder Hinweise auf Tätigkeiten und Aufgabenbereich fehlen. Das Zeugnis soll grammatikalisch, orthographisch (richtig) und optisch (Darstellung) ansprechend und einwandfrei ausgestellt sein. Die Aussagen in Bezug auf Leistung, Verhalten, Verantwortung und Austrittsgründe müssen stimmen. Der Text des Zeugnisses muss klar und verständlich sein. Deshalb werden keine Codes verwendet. Der / Die Berufsbildner/in sollte das Zeugnis zusammen mit der Leiterin / dem Leiter Berufsbildung unterschreiben. Die Berufsbildung unterstützt Sie gerne bei der Erstellung von Arbeitszeugnissen. Anbei finden Sie Beispiele für ein Arbeitszeugnis Grundbildung: 11

13 Sehr gutes Zeugnis-Bestandene Lehrabschlussprüfung Arbeitszeugnis - Grundbildung Peter Muster, geboren am 08. April 1994, von Zürich, war vom 16. August 2010 bis zum 15. August 2013 als Lernender Kaufmann EFZ Profil B in der Ausbildung an der ETH Zürich. Während der durchlaufenen Rotation in der Administration des Departments Physik, der Finanzabteilung, der Abteilung Human Resources und dem Stab Veranstaltungen und Standortentwicklungen, beschäftigte er sich vor allem mit den folgenden Hauptaufgaben: Abrechnungen für im Auftrag der ETH geleisteten Dienste bearbeiten Telefonbedienung inkl. Auskünfte Büromaterial bestellen und verwalten Druckerei- und Reprobestellungen Rechnungen prüfen und kontieren gemäss internen Reglementen Erfassen von Lieferanten-, Fremdwährungsrechnungen, Spesenabrechnungen und Zahlungsaufträgen im SAP/ERP Release 6.0 Scannen der gebuchten belege für das elektronische Archiv Daten selektieren und bearbeiten für die interne Zeitung (ETH Print) Serienberiefe erstellen für Treueprämien Diverse administrative Arbeiten im Tagesgeschäft Korrespondenz vorwiegend per Herr Muster war sehr freundlich, zuvorkommend und ausgesprochen hilfsbereit und wurde daher bei Vorgesetzten, Mitarbeitenden und Kunden gleichermassen anerkannt und sehr geachtet. Durch seine ausgesprochen rationelle und exakte Arbeitsweise erbrachte er eine überdurchschnittliche Leistung. Herr Muster verlässt uns nach Ablauf seines befristeten Lehr- und Arbeitsvertrages. Wir gratulieren ihm herzlich zur sehr gut bestandenen Lehrabschlussprüfung zum Kaufmann EFZ mit Profil B. Wir danken ihm für die Mitarbeit und wünschen ihm für die persönliche und berufliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Dieter Schorno Peter Meier Leiter Berufsbildung Berufsbildner Zürich, /HPW

14 Genügendes Zeugnis-Nicht bestandene Lehrabschlussprüfung Arbeitszeugnis - Grundbildung Peter Muster, geboren am 08. April 1994, von Zürich, war vom 15. August 2010 bis zum 14. August 2014 als Lernender Elektroniker EFZ in der Ausbildung an der ETH Zürich. Nach der zweijährigen vertieften Basisausbildung inklusive den überbetrieblichen Kursen in unserem eigenen Lehrlabor Elektronik, wurde er beim Departement Erdwissenschaften ausgebildet und beschäftigte sich vor allem mit den folgenden Hauptaufgaben: Gerätetests mit Mess- und Prüfprotokoll von seismischen Datenloggern und Sensoren Dokumentation und Analyse von Testresultaten Schemaerfassung und Printdesign mit Altium Designer CAD Software Prototypenbau mit Dokumentation für diverse Mess- und Prüfanlagen Fertigung von Instrumentenschränken, Messkoffern und Zubehör Reparaturen und Hardwareanpassungen an seismischen Datenloggern Herr Muster war freundlich und hilfsbereit und daher bei Vorgesetzten, Mitarbeitenden und Kunden anerkannt. Durch seine pflichtbewusste Arbeitsweise erbrachte er eine akzeptable Leistung. Herr Muster verlässt uns nach Ablauf seines befristeten Lehr- und Arbeitsvertrages. Zu unserem grossen Bedauern war ihm beim Lehrabschluss kein Erfolg beschieden. Wir danken ihm für die Mitarbeit und wünschen ihm für die persönliche und berufliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Dieter Schorno Peter Meier Leiter Berufsbildung Berufsbildner Zürich, /HPW

15 3.8. Klare Aufträge Mit klaren Aufträgen an die diversen Instanzen sichern wir die Qualität. Berufsbildungsverantwortliche Die / Der Berufsbildungsverantwortliche ist verantwortlich für die Bildung einzelner Lernender gemäss dem Lehrvertrag und den gesetzlichen Bestimmungen und wird durch die haupt- wie nebenberuflichen Berufsbildnerinnen / Berufsbildner unterstützt. Sie können die Bildung auch an die Berufsbildnerinnen/Berufsbildner delegieren. Sie tragen die Verantwortung für die fachliche Bildung und persönliche Betreuung einzelner Lernender, unterschreiben den Anstellungsantrag mit der entsprechenden ETH-Einheit und sind im Lehrvertrag als Berufsbildungsverantwortliche aufgeführt. Berufsbildnerinnen / Berufsbildner Die Berufsbildnerinnen / Berufsbildner sind für die Vermittlung von praktischen und theoretischen Bildungsinhalten zuständig. Sie sorgen für eine qualitativ hochstehende Weitergabe von Fachinhalten und arbeiten mit den Berufsbildungsverantwortlichen zusammen. Hauptberufliche Berufsbildnerinnen / Berufsbildner Die hauptberuflichen Berufsbildnerinnen / Berufsbildner unterrichten Bildungsgruppen, leiten die dazu erforderlichen Lehrlabors, Lehrwerkstätten oder andere Einrichtungen. Sie unterstützen die Lernenden bei praktischen und schulischen Problemen. Sie bieten Berufsbildungsverantwortlichen und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner beratende Dienste an. Leiterin / Leiter Berufsbildung Die Leiterin / Der Leiter der Berufsbildung ist verantwortlich für die operative Leitung und Mitgestaltung der Berufsbildung. Sie / Er stellt Information, Koordination, Administration und Dokumentation als Dienstleistungen für die Organe der Berufsbildung sicher, unterzeichnet die Lehrverträge als Vertreterin / Vertreter der BBK und der ETH Zürich. Zudem ist sie / er verantwortlich für die Erfüllung der Voraussetzungen für die Bildung von Lernenden an der ETH Zürich Information und Anlässe Die Informationspolitik der Berufsbildung an der ETH Zürich ist sehr offen. Auf der einen Seite erscheint im Minimum viermal jährlich ein Informationsbulletin. Diverse Artikel wie Berufsvorstellungen, Interviews, Projektarbeiten, Projektwochen, Diplomarbeiten erscheinen im ETH - Intern und / oder auf ETH life. Die Homepage über die Berufsbildung gibt über alle Berufsrichtungen, die Sitzungen der Berufsbildungskommission und alle News aktuell Auskunft ( Diverse Anlässe für Berufsbildungsverantwortliche, Berufsbildnerinnen / Berufsbildner und Lernende geben den Beteiligten der Berufsbildung den notwendigen Rückhalt: Tagung der Berufsbildungsverantwortlichen Informationstage Einführungstage Überbetriebliche Kurse (ÜKs) Sicherheitskurse Bewerbungstechnikkurse Lehrabschlussfeier (Feier des bestandenen Qualitätsverfahrens) Weihnachtsapéro Projektwoche 12

16 3.9.1 Einführungstage und Arbeitsbeginn oder Rotationswechsel neuer Lernenden Einführung organisiert durch die Berufsbildung Vorstellung der ETH Zürich: Struktur, Bedeutung und Zweck anhand eines Videos, Organigramms und von Erklärungen. Funktion zentrale Organe Berufsbildung Lernende. Hinweise auf ASVZ, Mahlzeiten (vergünstigt), Benützung Halbtax, Anlässe aller Art, Leitfaden (Ansprechpersonen, Unfallmeldungen, Absenzenwesen, Kostenbeteiligungen, Arbeitskleider, Projektwoche, etc.), Bildungsverordnung, Einhaltung Dienstwege und der Verantwortlichkeiten. Erklärung Mail Domäne und deren Benutzung (auch schriftlich). Auf Internetbenutzung hinweisen (geschäftliche Zwecke). Sicherheit: Brandschutzkurs zu Beginn der Lehre, Sicherheitsvortrag, Schutzbrillen, Schuhe. Am Arbeitsplatz Einweisung durch die Berufsbildungsverantwortlichen und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner sowie Leiterinnen / Leiter Lehrlabore und Lehrwerkstatt: An jedem Arbeitsplatz (Rotationen) wird es Eigenheiten geben. Pflichten Aufgaben Kompetenzen Verantwortung Einhaltung Arbeitszeit (wird überall verschieden sein), eigene Ferienkontrolle, Freitage und Ferien mit den Vorgesetzten absprechen, Absenzen Betrieb und Schule immer entschuldigen und Absenzen unterschreiben lassen, Schulbesuch, Information an Berufsbildungsverantwortliche, Berufsbildnerinnen / Berufsbildner über Stand in der Schule. Gemäss Berufsbildungsverantwortlichen, Berufsbildnerinnen / Berufsbildner, die sich an die Bildungsverordnungen und Modelllehrgänge halten. Selbständiges Arbeiten nach den gegebenen Anweisungen, Gedanken und Ideen einbringen, beim Qualifikationsgespräch anständig Meinungen äussern. Für die übertragenen Arbeiten, gegenüber Vorgesetzten seine Aufgaben in Praxis und Schule wahrnehmen, gegenüber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenfalls in der Projektwoche und für ihre / seine Arbeitsinstrumente Bräuche und Gewohnheiten von Anfang an klar stellen: In Bezug auf das Rauchen, Bekleidung, private Telefonate, Benutzung Internet, Getränke und Mahlzeiten während der Arbeit. 13

17 3.10. Weiterbildung Bildung allein genügt nicht. Berufsorientierte Weiterbildung ist in der Berufsbildung für alle Berufsbildungsverantwortlichen und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner ein Muss. Nur welche berufsorientierte Weiterbildung? Die jährliche Tagung der Berufsbildungsverantwortlichen und die Kantonalen oder Eidgenössischen Kurse der Berufsbildungsverantwortlichen werden direkt von der zentralen Stelle des Berufsbildung (Tel oder Mail: schorno@hr.ethz.ch) organisiert und unterstützt. Für die persönlichen Bedürfnisse, sei es im fachlichen und / oder sozialen, methodischen Bereich, ist jeder selbst verantwortlich. An der ETHZ werden unterschiedlichste Kurse angeboten. Normalerweise werden berufsorientierte Weiterbildungen von den Instituten, Departementen und zentralen Diensten befürwortet. Ebenfalls ist es möglich, dies mit der zentralen Stelle der Berufsbildung zu besprechen. Die hauptberuflichen Berufsbildnerinnen / Berufsbildner stellen die Anträge für persönliche berufsorientierte Weiterbildung an die zentrale Stelle der Berufsbildung Lernende (ausser es bestehen Möglichkeiten innerhalb des Departements oder Institutes) Schule und Betrieb Die Harmonie zwischen Schule und Betrieb ist ein grosses Ziel der Berufsbildung Lernende der ETHZ. Ist es erreichbar? Auf jeden Fall ist es möglich, eine gute Situation zu schaffen. Auf der einen Seite sind die Berufsbildungsverantwortlichen und die Berufsbildnerinnen / Berufsbildner aufgefordert, die Lernenden regelmässig nach den Leistungen zu fragen und auch Stichproben zu machen. Auf der anderen Seite pflegt der Leiter der Berufsbildung Lernende den Kontakt zu den Schulleitern und Schulsekretariaten. Damit ist die Schule aufgefordert, sich bei schlechten Noten und / oder untragbarem Disziplin-Verhalten bei der zentralen Stelle der ETHZ oder direkt bei den Berufsbildungsverantwortlichen unmittelbar zu melden. Was die Anwendung des Schulstoffes in der Praxis anbelangt, sind die Bildungsverordnungen und ebenfalls die Kontakte zwischen Schule und Betrieb durch die Berufsbildungsverantwortlichen und / oder die zentrale Stelle zu beachten. Die Berufsbildungsverantwortlichen und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner sollen den Schulstoff der einzelnen Lehrjahre kennen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die eigenen Lernenden regelmässig über den behandelten Stoff zu befragen und die Prüfungen einzusehen. 14

18 4. Umsetzung Sicherung der Berufsbildungsqualität All die vorgängig beschriebenen Themen müssen angewendet werden, um die Qualitätssicherung zu gewährleisten. Das interne Netzwerk mit allen Berufsbildungsverantwortlichen, Berufsbildnerinnen / Berufsbildner, hauptberuflichen Berufsbildnerinnen / Berufsbildnern, Berufsbildnerinnen / Berufsbildnern, der zentralen Stelle Berufsbildung, der Personalabteilung und der Schulleitung ist dafür eine ideale Basis. Die Kommunikation soll untereinander stattfinden, Berufsgruppen sollen Meetings (2-3 mal jährlich) untereinander vereinbaren (z. Bsp. KV-Meeting, Elektroniker-Treffen etc.). Ebenfalls ist die Zusammenarbeit mit den anderen Forschungsanstalten im ETH-Bereich (PSI, WSL, EMPA, EAWAG, EPFL) aber auch mit Reckenholz und Wädenswil aufrecht zu erhalten. Die Kontakte können bilateral unter Berufsbildungsverantwortlichen, Berufsbildnerinnen / Berufsbildner oder über die zentrale Stelle des Berufsbildung der ETHZ vereinbart werden z.bsp Tagung der Berufsbildungsverantwortlichen oder das jährliche Meeting mit den Forschungsanstalten. Sinnvoll ist auch der Austausch mit Industriefirmen oder im KV- und I&D-Bereich mit Verwaltungs- und Dienstleistungsfirmen. Anpassung an Neues, Anspruchsveränderungen der Bildung in Bezug auf Schule und Praxis z.bsp. neue Bildungsverordnung, Verbesserung von Schwachstellen, Integration der ETH Zürich Politik müssen umgesetzt werden. Die Leiterin / Der Leiter Berufsbildung teilt dies via Infobulletin, der Homepage und anderen Medien mit. Hauptberufliche Berufsbildnerinnen / Berufsbildner, Berufsbildungsverantwortliche und Berufsbildnerinnen/Berufsbildner, welche eigens Veränderungen erfahren oder einführen, mögen dies der zentralen Stelle Berufsbildung bekannt geben, damit das Informationsnetz dauernd vollständig ist. Mit Gesprächen, Arbeitsort-, Lehrlabor- und Lehrwerkstattbesuchen, Feedbacks bearbeiten, sichert die Leiterin / der Leiter Berufsbildung die Qualität. Derselbe Prozess soll unter den Berufseinheiten selber also mit den hauptberuflichen Berufsbildnerinnen / Berufsbildner, den Berufsbildungsverantwortlichen und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner ebenfalls stattfinden, um dauernd den aktuellen Stand zu halten. Die Berufsbildungskommission wird durch die Leiterin/den Leiter Berufsbildung an den Sitzungen jeweils informiert. Ebenfalls haben die Lernenden und Praktikantinnen Kauffrau / Praktikanten Kaufmann die Möglichkeit sich bei den Qualifikationsgesprächen über ihre erhaltene Berufsbildung am Arbeitsplatz oder in den Lehrlabors / der Lehrwerkstatt zu äussern. Die jährliche Versammlung der Lernenden (organisiert durch die Leiterin / den Leiter Berufsbildung) dient zusätzlich dazu, allgemeine Anregungen einzubringen. Mittels Interview und / oder Fragebogen an Lernende, Berufsbildungsverantwortliche und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner, werden alljährlich zwei bis drei Berufsgattungen bezüglich der Qualitätssicherung speziell durch die Leiterin / den Leiter Berufsbildung oder ein BBK Mitglied befragt. 15

19 5. Verhindern von Schwierigkeiten / Anregungen 5.1. Bewusstsein Mit wem habe ich es zu tun. Sie sind zum ersten Mal im Berufsleben. Die jungen Menschen in die Arbeiten der Abteilung, des Betriebes integrieren und zwar Schritt für Schritt. Aufgaben von der Post, über Briefe schreiben, Ablagen, Auskunft geben, Anlässe organisieren u.a. anvertrauen. Diese Aufgaben kontrollieren und begleiten. Je nachdem Aufgaben 2 bis 3 mal machen lassen. Keine Machtkämpfe führen, sondern begleiten. Austausch / Gespräche führen. Jegliche Aufgaben gut erklären Umgang mit Lernenden / Praktikanten Positiv unterstützen. Fordern / fördern / Kontrolle. Positive Formulierungen (z.bsp. mit Fragen: «Weshalb ist dir dies nicht gelungen?» Und nicht: «Das solltest du schon lange können, warum ist das jetzt wieder falsch?!»). Keine Einschüchterung und Ängste auslösen. Als Erwachsene behandeln. Sein Wissen weiter geben. Möglichkeit zum Gespräch bzw. Standortbestimmung geben. Allfällige Konflikte / Unstimmigkeiten ansprechen und lösen Grenzen und Aufgaben Von Beginn an Regeln bekannt geben. Feste Aufgaben formulieren (siehe Aufgabenliste). Spontane Einsätze aufmerksam machen Erwartungen an Lernende / Praktikanten Vorgegebene Zeiten einhalten Anständig, freundlich Nachfragen Wille, Bereitschaft und Motivation Zwischendurch Arbeiten länger ausführen (wieder kompensieren) Erwartung mitteilen (eigenständig, nachfragen, Arbeit sehen etc.) Konzentriert arbeiten 5.5. Allgemein Bei ernsthaften Schwierigkeiten Dieter Schorno kontaktieren. Sofern mehr als ein/e Berufsbildner/in an der Ausbildung beteiligt ist, untereinander kommunizieren. Stets Validierung, Lob und Tadel. Beides ist wichtig. 16

20 6. Wichtige Hinweise Die Bildungsverordnung der Leitfaden als praktische Unterstützung für alle Berufsbildungsverantwortlichen und Berufsbildnerinnen / Berufsbildner und Lernende die Englisch / Deutsch Broschüre über die Berufsbildung und eine Broschüre für alle potentiellen Lernenden über unsere Berufe und deren Anforderungen bilden zusammen mit dem Qualitätshandbuch gute Grundlagen für alle Interessierten an der Berufsbildung der ETH Zürich. Den Link für die Bildungsverordnung, der Leitfaden, Englisch / Deutsch Broschüre, der Broschüre potenziellen Lernenden sowie das Handbuch selber ist unter zu finden. Herbst 2013, DS / DK 17