Tom Koenigs Dezernent für Umwelt, Energie und Brandschutz
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- Siegfried Messner
- vor 8 Jahren
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2 LIEBE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER, LIEBE LEHRERINNEN UND LEHRER, LIEBE ELTERN, Frankfurter Schülerinnen und Schüler nehmen den Schutz der Umwelt besonders ernst: Sie legen Schulgärten Lind Teiche an oder begrünen Schulhöfe. Off findet man gerade bei Kindern und Jugendlichen am meisten Umweltbewußtsein. Ein Bereich allerdings, von dem Belastungen für die Umwelt und die Gesundheit ausgehen können, wird an den Schulen oft völlig übersehen: Eine Flut von chemischen Stoffen und Wegwerfprodukten hat Einzug in die Schule und in die dort benutzten Arbeitsmaterialien gehalten. Bunte Filzstifte z.b. und Kleber mit giftigen Lösungsmitteln oder Hefte aus blütenweißem, chemisch gebleichtem Papier müssen nicht sein. Es gibt in den meisten Fällen gute Alternativen. Dieses Faltblatt informiert über umweltschädliche oder für die Gesundheit bedenkliche Produkte. Es zeigt, wo Zurückhaltung angebracht ist und gibt Tips für den Einkauf von umweltfreundlichem Arbeitsmaterial. Wer mit Umsicht das Arbeitsmaterial für die Schule auswählt, trägt auch zur Abfallvermeidung bei. Jedoch geht es nicht allein darum Kinder und Jugendliche sind die Konsumenten von morgen. Kluge Konsumenten wägen beim Einkauf vielfältig ab: Der persönliche Geschmack und die Umweltverträglichkeit eines Produkts, seine Nützlichkeit und Angemessenheit für den jeweiligen Verwendungszweck - das alles will beim Einkauf überlegt sein. Je klüger Kinder und Jugendliche heute schon konsumieren, um so besser für unsere und ihre Zukunft. Tom Koenigs Dezernent für Umwelt, Energie und Brandschutz
3 INFORMATIONEN UND ZU ARBEITSMATERIALIEN SCHULTASCHE Plastikranzen sind nicht umweltfreundlich, aber leicht. Kinder sollten höchstens 10% ihres Körpergewichts auf dem Rücken tragen. Der Lederranzen ist insgesamt am umweltverträglichsten. Erstklässler brauchen leichte und auffällige Ranzen. Für ältere Kinder sind Lederranzen sinnvoll. Alukoffer sollte man meiden. MÄPPCHEN Viele Mäppchen sind bereits mit Schreibgeräten gefüllt, die zum Teil noch gar nicht gebraucht werden. Kunststoffmäppchen sind wenig umweltfreundlich. Mäppchen aus Leder oder unbehandeltem Holz nehmen. Leere Mäppchen kaufen und die Schreibutensilien nach Bedarf aussuchen. BLEI- UND BUNTSTIFTE Mit Blei hat der Bleistift außer dem Namen nichts gemein. Es ist ein Holzstab mit einer Mine im Inneren, die aus Graphit, Ton, Fett und Wachs besteht. Bleistifte sind die umweltverträglichsten Schreibgeräte. Oft wird der Holzstab lackiert. Im Lack können Schwermetalle und Farbstoffe sein. Da Kinder die Schreiber gerne in den Mund nehmen, sollten unlackierte Stifte bevorzugt werden. Auch ist ihr Herstellungsprozeß weniger umweltbelastend. Für Buntstifte werden als Bindemittel entweder Zellulose oder Kunststoffe wie PVC, PS oder PVA genommen. Auch Buntstifte werden meist lackiert. Wann immer möglich, mit Bleistift schreiben. Unlackierte Bleistifte aus heimischen Hölzern benutzen. Druck- oder Drehbleistifte wählen. Buntstifte anstatt Faser- oder Filzstifte benutzen.
4 FASERSCHREIBER Diese Stifte können recht problematisch sein. Zwei Arten sind zu unterscheiden: Stifte mit organischen Lösungsmitteln Sie riechen schon nach Chemie". Faserschreiber auf der Basis von organischen Lösungsmitteln gehören nicht in Kinderhände. Man erkennt sie an Bezeichnungen wie: permanent, for film, wasserfest. Stifte mit Wasser als Lösungsmittel Sie sind geruchsneutral und bestehen aus wäßriger Lösung, Farb-, Feuchthalte- und Konservierungsstoffen. Bedenklich ist der Konservierungsstoff Formaldehyd. Es gibt Stifte, die Konservierungsstoffe enthalten, die auch für Lebensmittel und Kosmetika zugelassen sind. Nachfüllbare Faserschreiber auf Wasserbasis nehmen. Hülle aus PVC-freiem Material wählen. Formaldehydfreie Stifte mit Lebensmittelfarben nehmen. TEXTMARKER Textmarker enthalten organische Lösungsmittel und sollten daher tabu sein. Die Hülle besteht aus Kunststoffen. Trockentextmarker dagegen sind aus unbehandeltem Holz, enthalten Leuchtpigmente und haben eine lange Lebensdauer. Wer Trockentextmarker benutzt, trägt zur Abfallvermeidung bei. Trockentextmarker verwenden. Buntstifte oder Wachsmalstifte können Flüssigtextmarker ersetzen. KUGELSCHREIBER Die Kugelschreibermine wird mit Farbstoffen gefärbt und mit Konservierungsstoffen haltbar gemacht. Dies sind in der Regel Formaldehyde oder formaldehydartige Mittel. Die Hüllen der Stifte bestehen aus PVC, PS, PP, Holz oder Metall. Mehrweg-Kugelschreiber mit Wechselmine den, Wegwerf- (Einmal-) Kulis vorziehen. Holz, Metall oder Polypropylen wählen. Der Füllfederhalter ist eine umweltfreundliche Alternative zum Kugelschreiber.
5 FÜLLFEDERHALTER/TINTENKILLER Für die Umwelt am besten sind Kolbenfüller. Ihr eingebauter Tintentank wird direkt aus einem Tintenglas gefüllt. Patronenfüller sind nicht ganz so umweltfreundlich. Die Patronen enthalten nur etwa 0,5 ml Tinte, da sie so wenig Tinte enthalten, müssen sie häufig ausgewechselt werden. Die Tinte ist relativ unproblematisch. Sie besteht zu über 90% au: Wasser. Die Flüssigkeit von Tintenkillern besteht im wesentlichen aus Wasser, Soda und einer schwefligen Lösung. Die Mengen sind so gering, daß keine Gefahren bestehen. Tintenkiller sind in der Regel nicht nachfüllbar. Auf Einwegprodukte sollte man möglichst verzichten. Radiergummi benutzen. Ist es nicht möglich, auf den Tintenkiller zu verzichten: dann Stifte aus Polypropylen wählen. PAPIER Neues Papier wird aus Holz hergestellt. Der Chemikalieneinsatz, der Frischwasserverbrauch, die Abwasserbelastung und der Energieverbrauch sind sehr hoch. Bei chlorfrei gebleichtem Papier entfällt nur Chlor. Alle anderen Umweltbelastungen bleiben bestehen. Papiersorten, die aus Altpapier hergestellt werden, sind: Original-Umweltschutz-Papier Es wird weder ent- noch gefärbt und auch nicht gebleicht. Die Verwendung dieses Papiers ist somit am umweltfreundlichsten. Recycling-Papier Es wird entfärbt, gebleicht und wieder eingefärbt, aber für den Bleichvorgang wird kein Chlor verwendet. Papier aus 100% Altpapier benutzen. Sparsam mit Papier umgehen, z. B. Hefte vollständig ausnutzen.
6 LINEAL, RADIERGUMMI, SPITZER Lineal aus einheimischem, unbehandeltem Holz nehmen. Radiergummi aus Naturkautschuk wählen. Auf Radiergummis aus PVC sollte man verzichten. Spitzer sollten aus Metall oder Holz sein. ORDNER, SCHNELLHEFTER Keine PVC-Folien oder -Ordner nehmen. Ordner wählen, die aus 100% Altpapier hergestellt sind. Alte, verbrauchte Ordner, die aus Altpapier bestehen, zum Papiercontainer bringen (Hebelmechanismus zuvor entfernen). KLEBSTOFF In der Schule und zuhause wird meist Papier geklebt, d.h. es reicht aus, einen Papierkleber oder einen Klebestift zu benutzen. Die Haftwirkung der Papierkleber erzielen Kohlenhydrate. Allerdings wellt sich das Papier bei großflächiger Anwendung. Einige Hersteller bieten wiederbefüllbare Gefäße an. Klebestifte bestehen aus einer wasserhaltigen Klebemasse. Sie sind sehr umweltverträglich. Klebestift verwenden. Papierkleber nehmen. Leim benutzen. PAUSENFRÜHSTÜCK Butterbrotpapier oder Stoffbeutel für das Frühstück nehmen. Pfandflaschen benutzen. Wiederbefüllbare Getränkebehältnisse verwenden.
7 FOLGENDE STOFFE KÖNNEN IN FÜR DIE SCHULE GEBRÄUCHLICHEN ARTIKELN ENTHALTEN SEIN. ALUMINIUM Es wird aus dem Rohstoff Bauxit hergestellt. Der Energieaufwand bei der Produktion ist sehr groß. Aluminium belastet die Umwelt und sollte nur dort eingesetzt werden, wo seine Materialeigenschaften wichtig sind. FARBSTOFFE Sie färben Produkte verschiedenfarbig ein und können Schwermetalle enthalten. Ungiftig sind Lebensmittel- und Kosmetikfarben. KUNSTSTOFFE Sie werden aus dem Rohstoff Erdöl hergestellt. Kunststoffe enthalten häufig Schwermetalle. Ihre Entsorgung ist problematisch. Auf Deponien werden sie kaum zersetzt. In der Abfallverbrennungsanlage können trotz guter Filtersysteme, wie sie z.b. die Stadt Frankfurt am Main hat, schadstoffhaltige Abgase in die Abluft gelangen. LÖSUNGSMITTEL Lösungsmittel werden häufig Faser-, Filz- und sonstigen Stiften zugesetzt. Häufig angewendete chemische Mittel wie Ethyl-Methyl-Keton, Xylol, Toluol und Cyclohexan sind bedenkliche Stoffe, da ihre Dämpfe Schwindelgefühl, Müdigkeit und Gleichgewichtsstörungen hervorrufen können.
8 INFORMATIONEN UND ZUR ABFALLVERMEIDUNG UND ENTSORGUNG Neben den schulspezifischen Abfällen fallen in den Schulen vor allem bereits mit dem Frühstück große Mengen von Verpackungsabfällen an. Hinzu kommt, daß auch am Schulkiosk die Waren häufig in Einwegverpackungen angeboten werden. Durch Verwendung von Mehrwegverpackungen lassen sich viele Verpackungsabfälle vermeiden. Nicht vermeidbare Abfälle sollten so weit wie möglich verwertet werden. Hierzu müssen die Wertstoffe bereits am Ort der Entstehung getrennt erfaßt werden. Als besonders sinnvoll hat sich die Getrenntsammlung folgender Wertstoffe erwiesen: Altpapier: Getrenntsammlung in den Klassenräumen und im Lehrerzimmer. Altglas: Sammlung an einem zentralen Ort auf dem Schulgelände. Aluminium: Sammlung an einem zentralen Ort, z.b. bei dem Schulhausverwalter, Annahme durch die Werkstatt Frankfurt e.v., Telefon Essensreste: Kompostierung im Schulgarten. Die Abfallberatung der Stadt Frankfurt am Main verschickt Informationsmaterial zur Kompostierung und veranstaltet Kompostierungskurse. ABFALLENTSORGUNG Bei konsequenter Abfallvermeidung und -verwertung entsteht nur noch wenig Abfall. Umweltschädigende Substanzen sollten nicht in den Abfall gelangen. Aus diesem Grund betreibt die Stadt Frankfurt am Main drei Schadstoffmobile, die an mehr als 50 Sammelstellen im ganzen Stadtgebiet Schadstoffe entgegennehmen. Hier noch einmal die Entsorgungsmöglichkeiten für Sonderabfälle: Batterien: Blaue Batteriesammelbehälter der Stadt Frankfurt am Main. Die Installation und Leerung erfolgt durch die Werkstatt Frankfurt e.v., Telefon Schadstoffe: Die Entsorgung von Chemikalien aus dem Chemieunterricht oder dem Fotolabor wird vom Stadtschulamt organisiert. Außerdem können Schadstoffe an den städtischen Schadstoffmobilen abgegeben werden. Weitere Informationen erhalten Sie von den Abfallberatern der Stadt Frankfurt am Main, Telefon
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