Lehramtsstudium. Informationen und Empfehlungen. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend. Grund- und Hauptschulen. Realschulen.
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- Ruth Wolf
- vor 8 Jahren
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1 Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Lehramtsstudium Grund- und Hauptschulen Realschulen Gymnasien Förderschulen berufsbildende Schulen Informationen und Empfehlungen
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3 Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Damen und Herren, Sie wollen Lehrerin oder Lehrer werden? Dann haben Sie sich für einen sehr vielseitigen, abwechslungsreichen und vor allem anspruchsvollen Beruf entschieden. Ich freue mich, wenn Sie sich für diese besondere Aufgabe interessieren. Denn unser Land braucht jetzt und auch in den nächsten Jahren engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die mit Freude junge Menschen unterrichten und erziehen. Sicher wissen Sie, dass derzeit die Einstellungsmöglichkeiten für Lehrkräfte sehr gut sind. Doch jetzt und auch in der Zukunft gilt dies nicht für alle Lehrämter und Schularten und nicht für alle Fächer gleichermaßen. Deshalb will ich Sie darüber informieren, in welchen Bereichen Ihre Chancen auf Einstellung am günstigsten sind. Gleichzeitig erhalten Sie einige Hinweise auf die in Rheinland-Pfalz beschlossene Reform der Lehrerbildung. Mit freundlichen Grüßen Doris Ahnen Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend
4 4 Bevor Sie sich für ein Lehramtsstudium entscheiden fragen Sie sich bitte: Kann ich mit Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft, unterschiedlicher Begabung und Leistungsfähigkeit umgehen? Bin ich bereit, für die Schülerinnen und Schüler, die ich ausbilde und erziehe, Verantwortung zu tragen? Kann ich Zusammenhänge so darstellen, dass andere sie leicht verstehen können? Verfüge ich über Geduld und Nervenstärke? Bin ich team-, kooperations- und konzentrationsfähig? Bin ich bereit, mich ständig weiterzubilden? Bin ich psychisch und physisch belastbar? Wer für den Lehrerberuf geeignet ist, kann davon ausgehen: Es werden Lehrkräfte gebraucht, obwohl die Schülerzahlen zurückgehen. Denn auf Grund der Altersstruktur der derzeit im Schuldienst beschäftigten Lehrkräfte gibt es einen hohen Ersatzbedarf für aus dem Schuldienst ausscheidende Lehrerinnen und Lehrer.
5 5 Doch sind auf Grund der derzeitigen guten Einstellungschancen die Studierendenzahlen in den Lehramtsstudiengängen sehr stark angestiegen. Damit ist die Konkurrenz größer geworden. Nach wie vor gilt: Ein besonders hoher Bedarf an Lehrkräften besteht an berufsbildenden Schulen und hier ganz besonders für berufsbezogene Fächer. bei allen anderen Lehrämtern fächerspezifisch vor allem für Mathematik und die naturwissenschaftlichen Fächer (außer Biologie), für Musik, Bildende Kunst und für Sport. Gut wäre es, wenn sich mehr Frauen für das Lehramt an berufsbildenden Schulen und mehr Männer für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen, insbesondere für Grundschulpädagogik, entscheiden würden; denn Kinder und Jugendliche brauchen auch in der Schule weibliche und männliche Bezugspersonen.
6 6 Die Lehrerausbildung wird reformiert: Die Umsetzung der Reform der Lehrerausbildung vollzieht sich in einem Zeitfenster und zwar vom Wintersemester 2006/2007 an den Universitäten, die bereits die entsprechenden Schwerpunkte so setzen möchten, bis zum Wintersemester 2008/2009 an allen Universitäten. Zu den Kernpunkten der Reform gehören: Stärkere Verbindung von erster und zweiter Phase der Ausbildung Curriculare Standards für alle Fächer Verstärkung der Bildungswissenschaften umfangreiche Schulpraktika Bachelor-/Master-Struktur, wobei für alle Lehrämter ein Master-Studium Voraussetzung ist, Aufteilung des bisher verbundenen Lehramtes an Grund- und Hauptschulen in zwei eigenständige Lehrämter.
7 7 Die Mehrzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger wird im Jahr 2006 noch nach bisherigen Bedingungen ergänzt um das Fach Bildungswissenschaften das Lehramtsstudium beginnen. Deshalb werden in dieser Informationsbroschüre die entsprechenden Rahmenbedingungen aufgeführt. Wer nach den zum Studienanfang geltenden Prüfungsordnungen sein Studium beginnt, kann auch dementsprechend den Abschluss erreichen. Informationen über das Duale Studien- und Reformkonzept finden Sie im Internet: und hier unter Lehrerbildung und Reform der Lehrerbildung. Auf der gleichen Seite können auch alle Prüfungsordnungen für das Erste und das Zweite Staatsexamen für die bisherige Ausbildungsstruktur eingesehen werden (Suchbegriff Lehrerausbildung und Landesprüfungsamt ).
8 8 Lehramt an Grund- und Hauptschulen: Lehrerinnen und Lehrer mit diesem Lehramt können unterrichten an Grundschulen Hauptschulen organisatorisch verbundenen Grund- und Hauptschulen Regionalen Schulen sowie organisatorisch verbundenen Grund- und Regionalen Schulen Dualen Oberschulen Integrierten Gesamtschulen Obwohl die Schülerzahlen an den Grundschulen seit Jahren zurückgehen und auch in Zukunft weiter sinken werden und obwohl der Rückgang der Schülerzahlen an Hauptschulen nur zum Teil durch den Auf- und Ausbau Regionaler Schulen und Dualer Oberschulen kompensiert wird, brauchen wir Lehrkräfte mit diesem Lehramt. Denn in den nächsten Jahren werden viele Lehrkräfte aus Altersgründen aus dem Schuldienst ausscheiden. Hinzu kommt zusätzlicher Bedarf an Lehrkräften durch den Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen. Das bedeutet:
9 9 Die Einstellungsaussichten bei diesem Lehramt sind gut. Allerdings muss, wer Grundschulpädagogik als Hauptfach gewählt hat, damit rechnen, auch außerhalb von Grundschulen eingesetzt zu werden; denn auf den Grundschulbereich entfallen rund 60 Prozent des Stundenbedarfs, es haben aber rund drei Viertel der derzeit Studierenden in Rheinland-Pfalz dieses Fach belegt. Sehr günstig ist die Situation im Stufenschwerpunkt Hauptschulen und hier insbesondere für die Fächer Mathematik, Musik, Sport und Deutsch, wie auch für Englisch, Französisch, Physik/Chemie und das hauptschulspezifische Fach Arbeitslehre (hier vor allem Technik). INFOS Studienorte/Hochschulen in Rheinland-Pfalz: Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz und Campus Landau Regelstudienzeit bis zum Abschluss 1. Staatsexamen: 7 Semester Dauer des Vorbereitungsdienstes bis zum Abschluss 2. Staatsexamen: 18 Monate
10 10 Lehramt an Realschulen: Mit der Befähigung zum Lehramt an Realschulen kann man unterrichten an Realschulen Regionalen Schulen sowie organisatorisch verbundenen Grund- und Regionalen Schulen Dualen Oberschulen Integrierten Gesamtschulen Auch an den Realschulen werden die Schülerzahlen in den kommenden Jahren sinken. Wie in allen Schularten werden in den nächsten Jahren Lehrkräfte aus Altersgründen aus dem Schuldienst ausscheiden, sodass es auch hier Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern mit der Ausbildung für das Lehramt an Realschulen geben wird vor allem
11 11 fächerspezifisch für Lehrkräfte mit der Ausbildung für Mathematik, Englisch, Sport, Bildende Kunst, Musik und Physik. Besonders gut sind die Einstellungschancen, wenn Kombinationen der vorgenannten Fächer studiert werden. In den Fächern Erdkunde und Biologie sowie Sozialkunde und Geschichte ist die Zahl der derzeit Studierenden gemessen am Bedarf seit Jahren viel zu hoch, auch wenn in Einzelfällen Lehrkräfte mit Lehrbefähigungen in diesen Fächern eingestellt werden. INFOS Studienorte/Hochschulen in Rheinland-Pfalz: Universität Kaiserslautern Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz und Campus Landau Universität Trier Theologische Fakultät Trier Regelstudienzeit incl. Prüfungszeit für das 1. Staatsexamen: 3,5 Jahre Dauer des Vorbereitungsdienstes bis zum Abschluss 2. Staatsexamen: 18 Monate
12 12 Lehramt an Gymnasien: Mit diesem Lehramt kann man unterrichten an Gymnasien Integrierten Gesamtschulen Kollegs Abendgymnasien Berufsbildenden Schulen An den Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen werden die Schülerzahlen in den nächsten Jahren noch ansteigen, dann aber ebenfalls zurückgehen. Gleichzeitig besteht ein hoher Ersatzbedarf für aus Altersgründen aus dem Schuldienst ausscheidende Lehrerinnen und Lehrer. Damit sind die Einstellungsaussichten beim Lehramt an Gymnasien günstig.
13 13 Fächerspezifisch besteht Bedarf vor allem für Lehrkräfte mit Mathematik, Latein, Physik, Informatik, Bildender Kunst, Musik, Sport und Evangelischer Religionslehre. Dies gilt vor allem für Kombinationen aus diesen Fächern. Weniger günstig sind die Einstellungsaussichten für die Fächer Geschichte, Erdkunde, Sozialkunde, Italienisch, Russisch, Spanisch und Philosophie, vor allem bei einer Kombination aus diesem Fächerbereich. INFOS Studienorte/Hochschulen in Rheinland-Pfalz: Universität Kaiserslautern Universität Mainz Universität Trier Theologische Fakultät Trier Regelstudienzeit bis zum Abschluss 1. Staatsexamen: 9 Semester (Musik: 10 Semester, Bildende Kunst: 11 Semester) Dauer des Vorbereitungsdienstes bis zum Abschluss 2. Staatsexamen: 24 Monate
14 14 Lehramt an Förderschulen Mit dem Lehramt an Förderschulen kann man an allen schulischen Lernorten der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichten, das heißt an Förderschulen Schwerpunktschulen für Integration an anderen allgemein bildenden Schulen in integrativen Maßnahmen Die Schülerzahlen an den Förderschulen werden in den kommenden Jahren sinken. Es werden aber in den nächsten Jahren viele Lehrkräfte aus Altersgründen aus dem Schuldienst ausscheiden, die ersetzt werden müssen. Darüber hinaus besteht zusätzlicher Bedarf an Lehrkräften für die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen an anderen allgemein bildenden Schulen.
15 15 Daher sind die Einstellungsaussichten bei diesem Lehramt günstig. Es empfiehlt sich, als eine der beiden sonderpädagogischen Fachrichtungen Lernbehindertenpädagogik zu wählen. Der fächerbezogene Bedarf liegt vor allem bei Wirtschafts- und Arbeitslehre (insbesondere Techniklehre), Mathematik und Bildender Kunst/Textilem Gestalten/Werken sowie Sport. INFOS Studienort/Hochschule in Rheinland-Pfalz: Universität Koblenz-Landau, Campus Landau Regelstudienzeit bis zum Abschluss 1. Staatsexamen: 9 Semester Dauer des Vorbereitungsdienstes bis zum Abschluss 2. Staatsexamen: 18 Monate
16 16 Lehramt an berufsbildenden Schulen Zu den berufsbildenden Schulen zählen Berufsschulen Berufsfachschulen Berufsoberschulen Duale Berufsoberschulen Berufliche Gymnasien Fachschulen An den berufsbildenden Schulen werden die Schülerzahlen in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen und später zurückgehen als die Schülerzahlen an den allgemein bildenden Schulen. Gleichzeitig besteht ein hoher Ersatzbedarf für aus Altersgründen ausscheidende Lehrerinnen und Lehrer, sodass es hier einen hohen Einstellungsbedarf für ausgebildete Lehrkräfte gibt. Gemessen an diesem Einstellungsbedarf ist die Zahl der derzeit für dieses Lehramt Studierenden viel zu niedrig.
17 17 Die Einstellungsaussichten für Lehrkräfte mit dem Lehramt an berufsbildenden Schulen sind daher sehr günstig so günstig wie in keinem anderen Lehramt. Ausgeprägter Bedarf besteht vor allem in gewerblich-technischen Fächern, insbesondere Metalltechnik und Elektrotechnik.. Bei den allgemein bildenden Fächern besteht ein relativ hoher Bedarf für Evangelische und Katholische Religion, Fremdsprachen (Englisch, Französisch) und für angewandte Informatik jeweils in Verbindung mit einem berufsbezogenen Fach. INFOS Studienorte/Hochschulen in Rheinland-Pfalz: Gewerblich-technischer Bereich: Universität Kaiserslautern Kaufmännisch-verwaltender Bereich: Universität Mainz Regelstudienzeit bis zum Abschluss 1. Staatsexamen: 9 Semester Dauer des Vorbereitungsdienstes bis zum Abschluss 2. Staatsexamen: 24 Monate
18 18 Informationen zum Vorbereitungsdienst und zu Einstellungen in den Schuldienst (Einstellungstermine, Bewerbungsfristen und -vordrucke) erhalten Sie bei: Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Willy-Brandt-Platz Trier bzw. Postfach Trier Tel.: (06 51) Termine und Bewerbungsvordrucke finden Sie im Internet unter: Über die Reform der Lehrerbildung informiert:
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20 20 Lehramtsstudium Informationen und Empfehlungen Impressum Herausgeber: Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Wallstraße 3, Mainz Gestaltung: com.plot, Schusterstraße 21, Mainz Druckerei: Satz&Druck Werum, Mainz Januar 2006
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