LAGEBILD VERKEHR 2014 POLIZEIINSPEKTION FRANKENTHAL/PFALZ
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- Linus Friedrich
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1 LAGEBILD VERKEHR 2014 POLIZEIINSPEKTION FRANKENTHAL/PFALZ 1
2 Verkehrsunfallbilanz der Polizei Frankenthal auf einen Blick Die Gesamtzahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle ist leicht auf insgesamt 1927 gesunken Mit 289 Personen ist die Zahl der verunglückten Personen im Straßenverkehr auf einen historischen Tiefstand gesunken Schon zum dritten Mal innerhalb der letzten 5 Jahre liegt die Zahl der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten unter 40 Die Anzahl der verletzten jungen Erwachsenen und der Senioren befindet sich auf dem niedrigsten Stand im Vergleich der letzten fünf Jahre Die Zahl der verletzten Kinder im Straßenverkehr ist leicht um 3 Fälle angestiegen Mehr als jeder dritte Verletzte im Straßenverkehr ist ein Fahrradfahrer Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren ist leicht um 9 Fälle gesunken Bei mehr als jedem vierten Unfall flüchtete ein Verkehrsteilnehmer, die Aufklärungsquote liegt bei 43,35% Zwei Verkehrsteilnehmer verunglückten im Jahr 2014 tödlich Zu den Unfallhäufungsstellen im Stadtgebiet gehören nach wie vor die Kreuzungen L 523 / Industriestraße, L 522 / Benderstraße / Foltzring, L 453/L 523, L 523/Mörscher Straße, L 523/Nachtweideweg 2
3 Verkehrsunfälle verursachen neben wirtschaftlichen Schäden häufig großes persönliches Leid. Ziel sämtlicher Akteure der Verkehrssicherheitsarbeit in Frankenthal und der Region ist es, die Verkehrsteilnahme möglichst sicher zu gestalten. Dies gilt für jung und alt sowie für Auto-/Fahrradfahrer und Fußgänger. Auch im vergangen Jahr ist es gelungen, das Verkehrssicherheitsniveau weiter zu verbessern. Die Polizei Frankenthal ist und bleibt diesbezüglich ein zentraler Akteur. Die Gesamtzahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Frankenthal liegt mit 1927 um fast 100 niedriger als im Vorjahr. Im Langzeitvergleich liegt die Zahl erst zum zweiten Mal unter der Zahl von 2000 Verkehrsunfällen. Jahr Gesamt Die Zahl der Verkehrsunfälle mit schwersten Personenschäden ist erneut um zwei Unfälle gesunken und liegt bei 39. Im Mehrjahresvergleich ist es der Polizei nun bereits wiederholt gelungen, die Marke von 40 Verkehrsunfällen mit schwersten Personenschäden nicht zu überschreiten. Gleichwohl ist diese Zahl aus Sicht der Polizei immer noch zu hoch. Ziel ist es, diese Verkehrsunfälle bis zum Jahr 2025 auf unter 20 zu reduzieren. Hierzu sind enorme Anstrengungen im Bereich der Verkehrsraumgestaltung sowie der polizeilichen Präventions- und Verkehrsüberwachungssmaßnahmen erforderlich. Auch im vergangenen Jahr ereignete sich wieder ein tödlicher Verkehrsunfall. Dabei wurden zwei junge Menschen tödlich verletzt. Der Motorradfahrer fuhr nach einem Public-Viewing-Event in Frankenthal mit seinem Bekannten alkoholisiert und mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch Frankenthal- Flomersheim und kollidierte dort mit einem Traktor mit Anhänger. Beide Personen waren sofort tot. Erfreulich hingegen, dass die Zahl der Verunglückten erneut gesunken ist. Die Polizei Frankenthal registriert mit 289 erst zum zweiten Mal weniger als 300 3
4 Verunglückte im Straßenverkehr. Diese Zahl beinhaltet neben den tödlich- und schwerstverletzten Personen auch die Zahl der leichtverletzten Personen, die nicht stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen. Jahr Gesamt Verunglückte Ebenso erfreulich, dass die Unfallzahl im Bereich der jungen Fahrer und Senioren erneut gesunken ist. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden unter Beteiligung von jungen Fahrern ist mit 63 auf einen historischen Tiefststand gesunken. Das Ziel, die Zahl im Vergleich zum Jahr 2010 zu halbieren, erscheint vor diesem Hintergrund nicht ausgeschlossen. 5-Jahresanalyse Verkehrsunfälle insgesamt Verkehrsunfälle mit Getöteten und Verletzten Auch die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren befindet sich im Mehrjahresvergleich mit 52 Unfällen auf einem Tiefststand. 5-Jahresanalyse Verkehrsunfälle insgesamt Verkehrsunfälle mit Getöteten und Verletzten
5 Beide Gruppen, die Jungen Fahrer sowie die Senioren, zählen allerdings nach wie vor zu den sogenannten Risikogruppen im Straßenverkehr. Dies zeigt sich insbesondere daran, dass sie bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden, an denen sie beteiligt sind, überproportional als Verursacher registriert werden. Dies gilt insbesondere für Fahrer ab 75 Jahren. Die Polizei Frankenthal hat diese Zielgruppen auch im vergangenen Jahr in den Fokus ihrer Präventionsarbeit gerückt. Hierzu gehören insbesondere Vorträge an Schulen sowie die Teilnahme an Veranstaltungen für Senioren. Polizeiliches Ziel ist es, insbesondere die älteren, erfahrenen Verkehrsteilnehmer noch stärker mit Präventionsangeboten zu erreichen, da gerade diese Gruppe durch geeignete Vorsorgemaßnahmen ihre Mobilität beibehalten, und das Risiko in Verkehrsunfälle verwickelt zu werden, deutlich senken könnte. Dabei spielen neben den polizeilichen Verkehrssicherheitsberatern auch die im letzten Jahr ausgebildeten Seniorensicherheitsberater eine wesentliche Rolle, um die Zielgruppe zu erreichen. In diesem Jahr sollen auch Hausärzte sensibilisiert werden, damit diese das Thema "Seniorensicherheit im Straßenverkehr" stärker berücksichtigen. Jahr Verunglückte Kinder (0-14) Jugendliche (15-17) junge Fahrer (18-24) Erwachsene (25-64) Senioren (ab 65) Leider ist es der Polizei Frankenthal nicht gelungen, die Zahl der verletzten Kinder im Straßenverkehr erneut zu senken. Mit 30 verletzten Kindern im Jahr 2014 ist zwar in der Mehrjahresbetrachtung der zweitniedrigste Stand zu verzeichnen, allerdings ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr leicht um drei Fälle gestiegen. 5
6 Risikogruppe Nummer 1 im Zuständigkeitsbereich der Polizei Frankenthal ist und bleibt nach wie vor die Gruppe der Radfahrer. Gerade bei den Verkehrsunfällen mit schwersten Personenschäden ist jeder dritte Verunglückte ein Radfahrer. Insgesamt verzeichnete die Polizei Frankenthal bei diesen Unfällen 18 schwerverletzte Personen. Grafik 1: Frankenthal Grafik 2: Rheinland-Pfalz Bei jedem dritten Unfall mit schwerem Personenschaden ist der Fahrradfahrer Hauptverursacher. Besonders interessant ist an dieser Stelle der Landesvergleich: in ganz Rheinland-Pfalz ist nur jeder achte Verunglückte bei diesen Unfällen ein Fahrradfahrer. Auch nur bei jedem achten Verkehrsunfall registrierte die Polizei in Rheinland-Pfalz den Radfahrer als Hauptverursacher. Es bleibt daher festzustellen, dass Fahrradfahrer in Frankenthal deutlich öfter in solche Unfälle verwickelt und häufiger als Hauptverursacher registriert werden. Bei der Detailanalyse fällt auf, dass mehr als die Hälfte der verunglückten Senioren als Radfahrer verunglücken. Auch hier zeigt der Blick auf die Landeszahl, wo nur jeder fünfte verunglückte Senior als Fahrradfahrer zu Schaden kommt, dass das Risiko für Senioren in Frankenthal besonders hoch ist. 6
7 Nach wie vor tragen aus Sicht der Polizei Frankenthal zu wenige Fahrradfahrer freiwillig einen Schutzhelm, der das Risiko schwerer Verletzungen deutlich reduzieren kann. Ebenso ist nach Ansicht der Polizei das Risiko für Radfahrer, auf Rad- und Gehwegen verletzt zu werden, nach wie vor zu hoch. Ziel ist es, gemeinsam mit der Stadt Frankenthal, die Radwege in Frankenthal sicherer zu gestalten. Zur Vermeidung von Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Fahrradfahrern hat die Polizei im vergangenen Jahr zahlreiche Präventionsaktivitäten durchgeführt. Diese sollen im Jahr 2015 weiter ausgebaut werden. Neben weiteren Unfallhäufungsstellenrundfahrten wird ab März auch eine gesonderte Fahrradstreife versuchen, die Sicherheit von Fahrradfahrern in Frankenthal zu erhöhen. Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss liegt ebenfalls auf einem historischen Tiefststand. Verzeichnete die Polizei Frankenthal im Jahr 2010 noch 49 Unfälle waren es im vergangenen Jahr nur 36. Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden in diesem Bereich halbiert werden konnte. Jahr Verkehrsunfälle insgesamt Verkehrsunfälle mit Getöteten und Verletzten
8 In einer Sonderauswertung stellte die Polizei fest, dass in mehr als der Hälfte der Fälle die festgestellten Promillewerte über 1,6 Promille lagen. Dass die Polizei ihre Kontrollmaßnahmen weiter auf hohem Niveau fortführen muss, zeigt die Zahl registrierter Fahrten unter Alkohol. Diese stieg von 57 auf 78. In 60 Fällen konnte die Polizei rechtzeitig eingreifen und durch Sicherstellung des Autoschlüssels den Fahrer vor Fahrtantritt vor Schlimmerem bewahren. Auf deutlich niedrigerem Niveau bewegt sich die Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss. Hier konnte im letzten Jahr lediglich ein Unfall registriert werden. Nach wie vor versucht die Polizei in diesem Bereich die Möglichkeiten, drogenbeeinflusste Fahrer zu erkennen, zu optimieren. Neben der Teilnahme an Fortbildungen zählt hierzu auch der Einsatz neuer Beweisverfahren. Im Jahr 2015 möchte die Polizei Frankenthal an einem Feldversuch zum Nachweis von Drogen mittels Speicheltests teilnehmen. Auch im Jahr 2014 stellten sogenannte Fahrerfluchten einen Schwerpunkt im Verkehrsunfallgeschehen dar. In 541 Fällen flüchteten die Verkehrsunfallverursacher unerlaubt von der Unfallstelle. Die Aufklärungsquote liegt nahezu unverändert bei 42 Prozent und damit knapp unter dem Landesdurchschnitt. Erschreckend ist, dass im Zuständigkeitsbereich der Polizei Frankenthal nach mehr als jedem vierten Unfall ein Beteiligter flüchtet, obwohl dies eine Straftat darstellt. Nach wie vor ereignen sich diese Unfälle häufig auf Parkplätzen oder im innerstädtischen Bereich mit Nähe zur Fußgängerzone. Von den 225 geklärten Fahrerfluchten war in 68 Fällen der Verursacher älter als 65. Die Polizei hat im vergangenen Jahr ihre Präventionsaktivitäten weiter intensiviert. Hierzu zählte die Verteilung von Flyern an potentiellen Unfallörtlichkeiten sowie die Anbringung von Bannern auf Zufahrtsstraßen nach Frankenthal. Hierbei sollen die Fahrer dazu angehalten werden sich Kennzeichen auf Parkplätzen 8
9 zu notieren oder ein Bild mit dem Smartphone zu fertigen, um Verursacher im Nachgang leichter ermitteln zu können. Es bleibt erklärtes Ziel der Polizei, die Zahl der Fahrerfluchten weiter zu reduzieren. Dies kann nur durch die Mitarbeit aufmerksamer Zeugen und durch verkehrsplanerische Veränderungen auf Parkplätzen geschehen. Leider ist es in der Vergangenheit noch nicht gelungen, insbesondere die verantwortlichen Akteure entsprechend zu sensibilisieren. Die neun stärksten durch Unfälle belastete Kreuzungen und Einmündungen im Stadtgebiet: Unfallörtlichkeit Verletzte Personen Sachschäden L 523 / Industriestr. / Wilhelm-Hauff-Str Europaring / Benderstraße / Foltzring L 453 / Westring / Carl-Benz-Str L 522 / Mahlastraße / Frankenstraße L 453 / L L523 / Mörscher Straße B 9 / K Frankenstraße / Benderstraße Gesamtauswertung dieser VU Die Polizei Frankenthal ist ein wesentlicher Akteur der Verkehrssicherheitsarbeit in Frankenthal sowie des nördlichen Rhein-Pfalz-Kreises. Dies gilt insbesondere für die Bereiche der Prävention und Verkehrsüberwachung. Neben zahlreichen Präventionsveranstaltungen hat die Polizei im zurückliegenden Jahr insgesamt Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit getroffen. Hierzu zählen beispielsweise Gurt- oder Fahrradkontrollen. Mit mehr als Maßnahmen bilden Geschwindigkeitskontrollen den Schwerpunkt polizeilicher Überwachungsmaßnahmen. Die Kontrollörtlichkeiten wählt die Polizei immer häufiger unter Einbeziehung der Bevölkerung aus. 9
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