Mit Resilienz robuster werden gegen Veränderungsstress
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- Adolph Gerstle
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1 Mit Resilienz robuster werden gegen Veränderungsstress 9. BGF-Symposium Köln, Heinz Kowalski Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung
2 Gesundheit und Arbeit Gesundheit ist das vollkommene physische, psychische und soziale Wohlbefinden auch bei der Arbeit (nach WHO-Definition) Arbeit ist heute eine Quelle von Selbstwertgefühl, von Sozialprestige und von innerer Zufriedenheit (Prof. Dr. Roman Herzog als Bundespräsident) 2-27
3 Anteil Arbeitsunfähigkeitstage nach Krankheitsarten 30,1 14,9 Sonstige Erkrankungen u.a.: Nervensystem, Krebserkrankungen, Ernährungs- u. Stoffwechselstörungen, Haut, infektiöse Krankheiten 27,8 15,6 Mus kel-skelett- Erkrankungen Atemwegserkrankungen Psychische Erkrankungen Sonstige Unfälle 7,8 8,8 7,3 7,7 Verdauungserkrankungen 6,6 6,4 Arbeitsunfälle 6,0 4,8 5,8 5,7 Herz-Kreislauf- Erkrankungen 22,5 22,2 Sonstige Erkrankungen
4 Entwicklung der Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 AOK Versichertenjahre Indexdarstellung Jahr 2000 = 100 Prozent psychische Störungen 110 Prozent Verdauungserkrankungen Atemwegserkrankungen Herz-Kreislauf- Erkrankungen Muskel-Skelett- Erkrankungen Verletzungen
5 Psychische Störungen Arbeitsunfähigkeitsdauer nach Altersstufen, Hamburg Tage 40 37, ,8 30,4 Durchschnitt: 25,7 Kalendertage 20 19,5 11, bis ab 55 Jahre 5-27
6 Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund Psychischer Erkrankungen Männer und Frauen Männer 91,6 96,8 96,8 98,6 98,2 98,55 104,85 116,73 127,02 Frauen 168,3 171,7 166,6 168,3 173,55 178,53 201,35 222,77 230,
7 Psychische Erkrankungen Arbeitsunfähigkeitstage je 100 VJ, Unterdiagnosen Depressive Episode Reakt.Belast/Anpassungsst. Somatoforme Störungen And. Neurotische Störungen Andere Angststörungen Rezidi. Depressive Störungen Psych. Stör: durch Alkohol Schizophrenie Affektive Störungen Bipolare affektive Störungen Psych. Störungen durch Opioide Konsum a. psychotroper Subs. Schizoaffektive Störungen Spezifische Persönlichkeitsst. Eßstörungen Akute psychotische Störungen Phobische Störungen 7-27
8 AU-Städtevergleich Tage je 100 VJ (nur AOK) Psychische Störungen Stuttgart 211,60 Hannover 175,49 Hamburg 207,92 Düsseldorf 173,90 Bremen 206,00 Essen 155,51 Berlin 204,80 Köln 153,96 München 200,
9 aus Vortrag Prof. Dr. Johannes Siegrist, Düsseldorf, beim Symposium der BG F+E, MM BG, AOK + BGF-Institut Wenn die Psyche streikt am
10 Zusammenfassung statistische Erkenntnisse Drastische Zunahme der AU-Zeiten Dritthäufigste Diagnosegruppe Längste AU-Dauer, besonders bei Älteren Frauen etwa doppelt so häufig betroffen Etwa ¾ der psych. Störungen sind Depressionen Großstädte sind stärker betroffen Krankheit der unteren Ebenen Nr. 1 bei der Frühverrentung 10-27
11 Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit nach Diagnosegruppen von 2006 bis 2008 Quelle: Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2008 Unfallverhütungsbericht 2008, BAuA 11-27
12 Produktivitätsfaktor Gesundheit Leistungsverdichtung Beschleunigung, Zeitdruck, Verlängerung Leistungsfähigkeit Produktivitätsfaktor Gesundheit Leistungsbereitschaft Zunehmende Komplexität 12-27
13 Eisbergmodell Psychische Störungen Stress häusliche Notsituation Sucht Demotivation Mobbing innere Kündigung Depressionen Veränderungen Burnout Belastungen Angst Psychoneuroimmunologie Psychosomatik Kommunikationsdefizite Antriebsschwäche Umgangston privater Ärger Schlendrian ungesundes Leben Frust Blaumacher Druck Hypochondrie
14 Gesunde Lebensweise und gesunder Betrieb Feedback Feedback Firmenimage Offene Kommunikation Job-Enrichment Job-Enrichment Job-Enlargement Positives Positives Denken Denken Soziale Soziale Sicherheit Sicherheit Angstfrei Angstfrei Job-Enlargement Zuverlässigkeit Zuverlässigkeit Lob Ordnung Innere Zufriedenheit Zufriedenheit Leistungsgerechter Leistungsgerechter Lohn ökologisch ökologisch Motivation Ergebnisorientierung Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung Innovation Disziplin Nachhaltigkeit Gesellschaftliche Verantwortung Gesellschaftliche Verantwortung Partizipation Konfliktfähigkeit Konfliktfähigkeit Kritikfähigkeit Kritikfähigkeit Pflichtbewusstsein Pflichtbewusstsein Konsequent Konsequent Arbeitsschutz Arbeitsschutz Sauberkeit Sauberkeit Identifikation Identifikation Gerechtigkeit Gerechtigkeit Commitment Commitment Klarheit Klarheit Sozialer Rückhalt Sozialer Rückhalt Ergonomie Ergonomie Selbstwertgefühl Selbstwertgefühl Gesundheitskultur Gesundheitskultur Orientierung Orientierung Kollegialität Kollegialität Gute Gute Arbeit Arbeit Sozialprestige Sozialprestige Lebenslanges Lebenslanges Lernen Lernen
15 Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eine Win Win Win Situation Arbeitgeber niedrige Ausfallkosten, motivierte, produktive Mitarbeiter Krankenkassen/ BGn zufriedene Versicherte, geringere Leistungsausgaben Vorteile für alle Beteiligten Arbeitnehmer Wohlbefinden, Gesundheit, Motivation, Zufriedenheit, Lohnsicherung 15-27
16 Drei Zielrichtungen der BGF gesunde Verhältnisse gesundes Verhalten / gesunde Führung persönliche Gesundheitskompetenz 16-27
17 Mental Health für Leistungsbereitschaft (Motivation) für positive Lebenseinstellung für ein gesundes Betriebsklima zur mentalen Bewältigung des Wandels und von Krisen gegen Belastung und Stress gegen Angst, Unwohlsein, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Resignation, Depression 17-27
18 Zunahme psychischer Störungen (1) Jeder 3. bis 4. Erwachsene erhält eine aktuelle Diagnose aus dem Bereich der psychischen und Verhaltensstörung (12 Monats- Prävalenz) Die Zahl der verordneten Psychopharmaka hat sich in den letzten drei Jahren verdoppelt Das ärztliche und psychologische Behandlungsangebot schafft keine zusätzliche Nachfrage, sondern hinkt dem Behandlungsbedarf hinterher 18-27
19 Zunahme psychischer Störungen (2) Zunahme psychischer Belastungen durch Globalisierung/Wettbewerb, Wissensgesellschaft, Emotionsarbeit, Arbeitsverdichtung, Freizeit- und Leistungsdruck, Erosion der Normalarbeit, Präsentismus, Arbeitsplatzunsicherheit, Gratifikationskrisen (Missverhältnis zwischen wahrgenommener Arbeitsbelastung und materieller sowie immaterieller Entlohnung) Wie viel Veränderungen und wie viel Veränderungsgeschwindigkeit verträgt der arbeitende Mensch? 19-27
20 Problemlage, zum Beispiel: Etwa 50% der Depressionen werden von den Hausärzten nicht richtig erkannt (Jacobi et al, 2002) Viele Patienten werden wegen Rückenbeschwerden krank geschrieben, obwohl eine psychische Störung vorliegt (Ulrich, 2008) Viele Patienten werden einige Monate wegen anderer Diagnosen behandelt, obwohl eine psychische Störung vorliegt Wann ist eine psychische Störung behandlungsbedürftig? Wie steht es um die wahrgenommene Behandlungsbedürftigkeit der Betroffenen? Was geschieht in den 4-6 Monaten Wartezeit auf eine psychotherapeutische Fachbehandlung? 20-27
21 Was das Unternehmen tun kann (1): Belastungen reduzieren, Change- und Stressmanagement Auf psychisch auffällige MitarbeiterInnen reagieren Wissen, wie man mit psychisch kranken MitarbeiterInnen umgeht tüchtig oder süchtig unterscheiden lernen Kommunikation, Rückkehrgespräche, BEM-Verfahren Betriebsärztlicher Dienst 21-27
22 Was das Unternehmen tun kann (2): Psychosoziale Betreuungsangebote Mobbing verhindern Behandlung vermitteln, auch Reha Personalpolitische Perspektive geben Resilienz vermitteln AOK-Gesundheitsberichte nutzen Dienste in Anspruch nehmen, z.b. BGF-Institut 22-27
23 Was die AOK und das Institut machen: Fallmanagement Präventionsangebote Analysen (MAU, ASA PLuS, Interviews) Seminarangebote Coaching von Führungskräften Tandemgespräche mit Krankengeldempfängern Clarimedis Forschungsprojekte 23-27
24 24-27
25 Was der Einzelne tun kann: Stressvermeidung lernen Stressreduzierung lernen Stressbewältigung lernen Work-Life-Balance Offene Kommunikation suchen Zielgerichtete Behandlung annehmen Resilienz und Veränderungsbereitschaft lernen Verhaltensänderung lernen 25-27
26 Arbeitsbewältigungsindex (ABI nach Illmarinen) Keine Maßnahmen ABI Nur individ. Gesundheitsförderung Alter Kombination von Maßnahmen aus dem Haus der Arbeitsfähigkeit 26-27
27 Danke für Ihre Aufmerksamkeit - Ad multos Annos! oder Bleiben Sie gesund, anders wär nämlich schlecht! 27-27
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