Banken (Gross-, Kantonal-,
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- Karsten Kerner
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1 I. Überblick: Der Schweizer Portfolio Check 2013/14 von der SKS & MoneyPark Laufzeit Anzahl der Teilnehmer Anzahl überprüfter Finanzdienstleister Insgesamt 547 Teilnehmer Mit den 206 analysierten Portfolios (ausgefüllte Online- wurden insgesamt 33 Fragebögen) Banken (Gross-, Kantonal-, 2. Davon insgesamt 342 Regionalbanken, Versicherungen, Anforderungen für einen Online-Broker) überprüft. Portfolio Check 3. davon insgesamt 206 Portfolio Checks Quelle 1: alle Teilnehmer Quelle 2: Portfolio Checks Profil Investmentbetrag Alter: >50% der Teilnehmer waren >60 Jahre alt, überwiegend (76%) Nicht- Mandatskunden Einkommen: 59% verdienen zwischen CHF Region: Zürich, Thurgau (8000): 35% Zentralschweiz, Tessin (6000): 18% Bern/Oberwallis (3000): 14% Basel (4000): 12% Aargau (5000): 7% Im Durchschnitt 415'000 CHF Median : CHF Tiefster Betrag: CHF Höchster Betrag: 4.9 Mio. CHF II. Executive Summary 1. Die Gesamtkosten für Schweizer Anleger sind hoch und liegen zwischen 2% und knapp 4%. 64% der Teilnehmer bezahlen mehr als sie wissen/annehmen. 2. Ca. 2.8% pro Jahr des Investmentbetrages zahlen Teilnehmer für ihr Portfolio im Durchschnitt fast 0.9% mehr als sie annehmen % der Gesamtkosten werden durch Transaktionskosten verursacht (Gebühren, Fremdwährungs- und Spread-Kosten) % eines Portfolios investiert der Schweizer Anleger im Durchschnitt in eine Einzeltitelposition und geht damit ein vergleichsweise hohes Klumpenrisiko ein. 5. Die Portfolien bestehen zu 79% aus Fonds und Einzeltiteln, nur 9% der Portfolio-Check-Teilnehmer haben in die kostengünstigste Produktkategorie, sogenannte ETFs (börsengehandelte Fonds), investiert % der Portfolio-Check-Teilnehmer kennen ihre Anlagestrategie nicht. Grösster Portfolio Check der Schweiz 2013/14 Stiftung für Konsumentenschutz MoneyPark 1
2 III. Detailauswertung Thema Beobachtung Fakten Anmerkungen Gesamtkosten & Konsumentenvergleich: Annahme vs. Realität Gesamtkosten schliessen ein: Mandatskosten, Depotgebühren, Transaktionskosten, Total Expense Ratio (TER), versteckte Kosten (Fremdwährungskosten und Spread [Differenz zwischen An- und Verkauf]). Versteckte Kosten Zu den versteckten Kosten gehören für den Anleger nicht sichtbare Kosten; ausgewertet wurden in dieser Kategorie: Fremdwährungskosten (FX) und Spread- Klumpenrisiko (Einzeltitel) Mit Klumpenrisiko bezeichnet man eine grosse Position (Anteil) in einem spezifischen Wertpapier. MoneyPark stuft ein Klumpenrisiko über 10% als kritisch ein. Die Gesamtkosten für Schweizer Anleger sind hoch. Bei allen überprüften Portfolios zahlen 64% der Inhaber mehr als sie annehmen. Je nach Anbieter gibt es signifikante Unterschiede zwischen den wahrgenommenen vs. den tatsächlichen Im Durchschnitt waren 20% der Gesamtkosten versteckte Das durchschnittliche Portfolio birgt ein signifikantes Klumpenrisiko. Annahme der Teilnehmer: Durchschnittliche Gesamtkosten: 1.93% Realität: Durchschnittliche Gesamtkosten: 2.79% Differenz von 0.86% (+45%) Portfolio Checks: Durchsch. Mandatsgebühr: 0.33% Durchschnittliche TER: 0.71% Transaktionsgebühr: 0.84 % Depot: 0.36 % Versteckte Kosten: 0.56% Total: 2.79% Fremdwährungs-Kosten: 0.48% Spread-Kosten: 0.08% Die Portfolien enthalten im Durchschnitt 18 Positionen mit einer Durchschnittsgrösse pro Position von CHF. Von den Einzeltitelpositionen machen 2 Positionen durchschnittlich 18% des gesamten Portfolios aus. Die grösste Einzeltitelposition im Portfolio macht durchschnittlich 11% des gesamten Portfolios aus. Die Differenzen hängen von den einzelnen Anbietern ab. Die Fremdwährungs-Kosten hängen 1) von der Häufigkeit und Grösse der Umschichtungen und 2) von der Wechselkursspanne der einzelnen Banken ab. Versteckte Kosten werden nicht von der All-In Gebühr/Flat Fee erfasst. Kunden sollten den Vermögensverwalter auf diese Kosten direkt ansprechen. Eine Diversifizierung im Portfolio ist wichtig, um Risiken zu verringern. Mögliche alternative Optionen sind Investmentfonds und/oder ETFs. Grösster Portfolio Check der Schweiz 2013/14 Stiftung für Konsumentenschutz MoneyPark 2
3 Produkttypen Anlagestrategie Die Zuordnung von Anlagestrategien dieser Studie basieren auf dem Anteil (%) an Aktien in einem Portfolio. Anlagestrategie Sicherheit: <20% Konservativ: 20%-40% Ausgewogen: 40%-60% Wachstum: 60%-80% Aggressiv: >80% Die Portfolios bestehen zum grössten Teil aus Fonds, gefolgt von Einzeltiteln. Im Durchschnitt werden 60% eines Portfolios in diversifizierte Produkte investiert (Fonds, ETFs). Im Durchschnitt werden 28% in Einzeltitel investiert. ETFs haben (noch) keinen signifikanten Marktanteil. Anleger sind an unterschiedlichen Strategien interessiert Der Durchschnitt der überprüften Portfolios/Anleger hat eine ausgewogene (Balanced) Anlagestrategie gewählt. Über 30% der Portfolio Check Teilnehmer kennen ihre Anlagestrategie nicht. Fonds: 51% Einzeltitel: 28% ETFs: 9% Cash: 8% Derivate: 3% Andere: 1% Weiss nicht 30% Konservativ 29% Ausgewogen 18% Wachstum 18% Aggressiv 2% Sicherheit 2% Schweizer Anleger sind sich der positiven Auswirkungen der Diversifizierung anscheinend grundsätzlich bewusst oder werden hierzu aufgeklärt. Es gibt aber noch weitere Optimierungsmöglichkeiten. Retail-Kunden sollten die hohen Risiken von Derivaten beachten. Die Wahl der richtigen Anlagestrategie hängt vom Risikoprofil des Anlegers ab. Transaktions-Währungen Mandatstypen Die meisten Transaktionen finden in Schweizer Franken statt. 76% der Teilnehmer hatten kein Mandat. Unter den Mandaten konnten wir eine Bandbreite unterschiedlicher Mandate ermitteln. Die gängigsten Mandate waren Mandatsgebühren zzgl. Depot- und CHF: 71% EUR: 11% USD: 8% Andere: 10% Depot- u. Transaktionsgebühren (kein Mandat): 53% Weiss nicht: 16% Mandatsgebühren zzgl. Depot-und Transaktionsgebühren: 12% Mandatsgebühren inkl. Depot-und Transaktionsgebühren (All-In Gebühr/Flat Fee): 12% All-In Gebühr/Flat Fee (kein Mandat): 4% Kunden sollten sich schon im Voraus über die anfallenden Kosten bei ausländischen Wertpapieren informieren und diese entsprechend im Auge behalten. Grösster Portfolio Check der Schweiz 2013/14 Stiftung für Konsumentenschutz MoneyPark 3
4 Transaktionsgebühren. Performancebasiertes Gebührenmodell: 3% Mandatsgebühren Mit Gebühren werden die für den Kunden sichtbaren Kosten bezeichnet (Mandat, Depot, Transaktionen, TER für Fonds und ETFs). Rund 25% aller Teilnehmer bezahlen eine Mandatsgebühr. Teilnehmer, die eine Mandatsgebühr zahlen (nach Angabe der Teilnehmer, schliesst All-In Gebühr und sonstige Modelle ein) Durchschnittliche Mandatsgebühr: 1.07% Mandatsgebühren inkl. Depot- und Transaktionsgebühren: 1.14% Mandatsgebühren zzgl. Depot- und Transaktionsgebühren: 1.04% Wie viele Änderungen nehmen Sie pro Jahr vor? Mehr als 5: 38% Zwischen 1 und 2: 21% Zwischen 3 und 5: 15% Keine: 15% Weiss nicht: 11% Die 1.07% stehen für den Durchschnitt an Teilnehmern, die eine Mandatsgebühr zahlen. Häufigkeit und Grösse der Transaktionen Fast 40% der Portfolien werden mit mehr als 5 Transaktionen pro Jahr verändert. Die meisten dieser Transaktionen sind Kleintransaktionen und betreffen weniger als 10% des Portfoliobetrages. Welcher Anteil des Portfolios wird bei einer solchen Änderung im Schnitt bewegt? Unter 10%: 38% 10-30%: 31% Weiss nicht: 22% 30-50%: 6% 50-70%: 2% Über 70%: 1% Eine hohe Zahl an Transaktionen und ein niedriger Turnover resultieren in beachtlichen Transaktionskosten, ohne dabei einen signifikanten Einfluss auf die Portfoliostrategie zu haben. Transaktionskosten machen bis zu 50% der Gesamtkosten eines Portfolios aus. Änderung durchgeführt von: Ihr Bankberater: 48% Sie selber: 35% Beide gemeinsam: 17% Grösster Portfolio Check der Schweiz 2013/14 Stiftung für Konsumentenschutz MoneyPark 4
5 V: Empfehlungen für Kunden Mit diesen Schritten können Sie Ihr Geld optimal anlegen: Klären Sie zuerst Ihre Bedürfnisse, Ziele und Ihren Umgang mit Risiko. Lassen Sie das erste Anlagegespräch protokollieren. Beim nächsten Anlagegespräch wird Ihnen ein Anlagevorschlag unterbreitet. Unterschreiben Sie diesen nicht sofort! Fahren Sie wie folgt weiter: Stellen Sie sicher, dass Sie den Anlagevorschlag wirklich verstehen und dieser zu Ihrem Risikoprofil und Ihren Anlagezielen passt. Sollten Sie hier Zweifel haben, lassen Sie den Vorschlag durch einen unabhängigen Spezialisten (zb MoneyPark) überprüfen Stellen Sie dem Anlageberater Fragen. Lassen Sie nicht locker, bis Ihre Fragen verständlich beantwortet worden sind. Fragen Sie den Anlageberater nach den Vertriebskommissionen, die er erhält. Verlangen Sie vom Anlageberater das «Kleingedruckte», die sogenannten Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Häufig sind dort Klauseln enthalten, die einseitig zugunsten der Bank sind. Fragen Sie den Anlageberater nach den Risiken und Kosten Ihrer Anlage. Lassen Sie sich bereits unbedingt jetzt darüber informieren, nicht erst bei einem weiteren Anlagegespräch. Für einen Entscheid benötigen Sie alle Informationen. Depotgebühren, Transaktionskosten, Fremdwährungs- und Spread-Kosten machen mehr als die Hälfte der Gesamtkosten aus. Lassen Sie sich diese Kosten vor dem Anlageentscheid detailliert aufzeigen. Lassen Sie sich auch dieses Gespräch protokollieren und unterzeichnen. Studieren Sie alle Unterlagen in Ruhe zuhause. Prüfen Sie beispielsweise, ob das Protokoll tatsächlich das Gespräch so festhält, wie auch Sie es in Erinnerung haben. Besprechen Sie Ihren Entscheid mit Bekannten oder Fachleuten. Lesen Sie die Ihnen abgegebene Broschüre zu den Risiken aufmerksam durch. Streichen Sie Dinge an, die Sie nicht verstehen, und fragen Sie beim nächsten Termin. Bevor Sie einen Vertrag unterzeichnen, klären Sie bei einem weiteren Anlagegespräch Ihre Fragen, beispielsweise zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Copyright 2014 mymoneypark AG. Alle Rechte sind vorbehalten. Grösster Portfolio Check der Schweiz 2013/14 Stiftung für Konsumentenschutz MoneyPark 5
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