Sogenannte Schreibabys im Kontext von Bindungstheorie, Selbstpsychologie, Psychosomatik und Psychoanalyse
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- Stanislaus Winter
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1 Sogenannte Schreibabys im Kontext von Bindungstheorie, Selbstpsychologie, Psychosomatik und Psychoanalyse Karl Heinz Brisch Kinderklinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie Ludwig-Maximilians-Universität München
2 Übersicht Weinen und Schreiende Babys Definition von Schreibaby Stress-Toleranz-Fenster Bindungstheorie Selbstpsychologie Psychosomatik Psychoanalyse Zusammenfassung
3 Schreibaby Exzessives Schreien? Definition? Diagnose? Dreierregel von Wessel et al. (1954) : durchschnittliche Schrei-/Unruhedauer von mehr als 3 Stunden pro Tag an durchschnittlich mindestens 3 Tagen der Woche über mindestens 3 Wochen. Regulationsstörung
4 WARUM weint das Baby? Heraus-Rätseln! Warum weint das Baby jetzt? Welches Bedürfnis? Welche Pflegepersonen? Welcher Affekt? Welche Umwelt?
5 Überlebenswichtige Bedürfnisse 1. Physiologische Bedürfnisse Bindung Exploration 6. Sensorische Stimulation Beziehung 5. Selbstwirksamkeit 4. Vermeidung von negativen Reizen
6 Stress-Toleranz-Fenster und Affekte Übererregung Sympathikus Dissoziation EINFRIEREN Panik Todesangst + Aktiviertes Bindungsbedürfnis - Übererregung Parasympathikus Dissoziation ERSCHLAFFUNG
7 Wache Aufmerksamkeit und Spiel Video Abgestimmter Dialog Überstimulation Unterstimulation Abbruch der Kommunikation
8 Drei-Monats-Veränderung Regel Feinfühligkeit für ständige Veränderungen Mit 6-12 Wochen ist das Baby Länger wach Aufnahmebereiter für Umweltreize Interessierter an Interaktionen mit Personen Gefahr von Überstimulation Gefahr von Unterstimulation
9 Weinen Die Überlebensgarantie Ursachen von Weinen Hunger Durst Müdigkeit Angst, Wut, Trauer, extreme Freude und Überraschung Alleinsein Überstimulation Zu viele Reize Unterstimulation Langeweile Schmerzen Wärme oder Kälte Sorgen und Anspannung der Eltern?????????
10 Beruhigung des Babys Entlastung und Sicherheit bei Sorgen und Angst der Eltern Feinfühlige Befriedigung der physiologischen Bedürfnisse (Hunger, Durst, ) Körperkontakt Entängstigung Wiegen Stimme, Sprechen und Gesang Sicherheit, nicht allein zu sein (Eltern!!! UND Baby)
11 Weinen, Schlafen und Trennung Alleine schlafen ist nicht nach der Evolution Babys können Trennung und Alleinsein lernen Angst bei Trennung und Alleinsein Beruhigung durch Bindungsperson, wenn Baby Angst durch Weinen signalisiert Erregungsspirale beobachten Hilfe für Baby vor dem Panikzustand Lernerfahrung Bindungsperson kommt immer, verlässlich, rechtzeitig und tröstet, wenn ich Angst bekomme Beruhigung durch Körperkontakt
12 Bindungstheorie Bonding Bindung der Eltern an das Kind Pflegesystem: ich gebe Schutz und Sicherheit Attachment Bindung des Kindes an die Eltern Sicherheitssystem: ich suche Schutz und Sicherheit bei meiner Bindungsperson
13 Bindungstheorie I Durch Angst und Trennung wird das Bindungsbedürfnis aktiviert Durch körperliche Nähe zur Bindungsperson wird das Bindungsbedürfnis wieder beruhigt
14 Überlebenswichtige Bindungsverhaltensweisen Weinen!!! Rufen Nachlaufen Protest Suchen nach der Bidnungsperson
15 Cave! Bindungs-sichere Kinder Weinen bei Trennung, Angst, aktivem Bindungsbedürfnis, suchen Bindungsperson Haben großen Stress und beruhigen sich nach der Rückkehr der Bindungsperson Bindungs-vermeidende Kinder Weinen nicht! haben aber großen Stress und beruhigen sich nicht nach der Rückkehr der Mutter
16 Video-Beispiel: Trennung Sichere Bindung WEINEN Vermeidende Bindung KEIN Weinen
17 Weinen bei fehlender Selbstkohäsion - Selbstpsychologie (Kohut) Ziel der Entwicklung: Kohäsives Selbst Baby braucht gute Selbstobjekte Funktionen der Selbstobjekte: Spiegelfunktion Alter-Ego-Funktionen: Wir-Zugehörigkeit Idealisierte Eltern-Imago (idealisiertes Selbstobjekt): Regulation, Reizabschirmung
18 Weinen als Psychosomatik Bio-psycho-soziales-ökologisches Modell der Entwicklung von Schreien bei Babys Körperliche Ursachen Psychischer Stress bei Eltern und Kind Soziale Belastungsfaktoren Stressvolle Umweltfaktoren Teufelskreise WEINEN als GANZHEITLICHES Phänomen
19 Weinen bei fehlender Containment- Funktion der Mutter/des Vaters Psychoanalyse (Bion) Mutter/Vater muss vom Säugling beim Weinen projizierte Affekte intrapsychisch aufnehmen Analysieren der basalen Affekte des Babys (Angst, Wut, Trauer, Freude, Überraschung) Unterscheidung von eigener Affektlage Verbale und non-verbale Rückmeldung an den Säugling in modifiziertem Affektausdruck
20 Zusammenfassung Weinen Schreien ist ein Überlebenssignal Babys MÜSSEN weinen Nicht-weinende Babys geben evt. Grund zur Sorge! Die Definition der Diagnose Schreibbaby ist willkürlich Labeling durch psychiatrische Diagnose für den Rest des Lebens! Das Verstehen von Schreibbabys verlangt einen multimodalen Ansatz in einem bio-psycho-sozialenökologischen Kontext Die multimodale Therapie richtet sich nach den vielfältigen Ursachen
21 SAFE SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN Karl Heinz Brisch Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie Ludwig-Maximilians-Universität München
22 Vorläufige Ergebnisse (1) Mütterliche Depression 12 Mon. postpartal SAFE Kontrollgruppe Keine 82,8% Mittelgradig 17,2% Klinisch 0% Keine 60,5% Mittelgradig 32,6% Klinisch 7% Beck Depressions-Inventar: p<.05
23 SAFE - Mentor- Multiplikatoren Weiterbildung zur SAFE-Gruppenleitung für Menschen, die mit Schwangeren, Eltern und Säuglingen arbeiten Schwangerschaftsberaterinnen Hebammen und Stillberaterinnen Krankenschwestern ErzieherInnen Geburtshelfer Psychologen Kinderärzte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Sprachheilpädagogen und Sprachtherapeuten Und andere
24 Was ist besonders an SAFE? Beginn in der Schwangerschaft Nutzung des Gruppeneffektes Fortführung bis Ende des 1. Lebensjahres Kombination von Gruppe und Einzelberatung Hotline bietet Sicherheit im Alltag Vorbeugende individuelle Beratung und Hilfe durchbricht Teufelskreis SAFE wendet sich an ALLE Eltern
25 SAFE-Spezial Fremdbetreuung SICHERE AUSBILDUNG FÜR ErzieherInnen und ELTERN Ein Programm zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind in Fremdbetreuung Karl Heinz Brisch Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie Ludwig-Maximilians-Universität München
26
27
28 DVD Nähe zulassen SAFE-Info DVD für Fachpublikum SAFE-Info DVD für Eltern Babywatching im Kindergarten Babywatching in der Schule DVD zur Fremden-Situation
29 B.A.S.E. Babywatching Baby-Beobachtung im Kindergarten und in der Schule Vorbeugung von aggressiven und ängstlichen Verhaltensstörungen
30 Zusammenfassung Eine sichere Bindung ist ein gutes Fundament für die Entwicklung der Persönlichkeit Bindung ist die Voraussetzung für Bildung Förderung einer sichern Bindung durch Unterstützung der Eltern in SAFE-Gruppen Förderung einer sichern Bindung durch Unterstützung der Erzieherinnen durch ein Training in SAFE-Spezial Krippe Prävention duch BASE-Babywatching.
31 Internationale Konferenz Oktober 2014 in München Info und Programm
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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