Checkliste für getrennt lebende Eltern
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- August Meyer
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Checkliste für getrennt lebende Eltern Wege zu einer neuen Form der Elternschaft Institut für Familienfragen
2 Verleger: Institut für Familienfragen Leiterin Ingrid Mursic Mariatroster Straße Graz Tel. und Fax: 0316 / elternschaft@utanet.at 7., erweiterte Auflage Helga Baumann Alle Rechte vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Instituts für Familienfragen. Foto: 2013 Reinhold Wenzel, weinkost@aon.at Druck: Klampfer, Autorin: Helga Baumann, MSc, Diplom-Sozialarbeiterin, Psychotherapeutin, langjährige sozialtherapeutische Arbeit mit Kindern und Eltern, Lehraufträge an den Akademien für Sozialarbeit in Innsbruck und Graz sowie an der Universität Graz
3 Checkliste für getrennt lebende Eltern Wege zu einer neuen Form der Elternschaft Helga Baumann
4 Inhaltsverzeichnis Wer sind meine Eltern? Gibt es eine zufriedenstellende Kontaktregelung?...13 Wie geht es Ihnen persönlich? Das Kontaktrecht des Kindes Als Paar trennen Eltern bleiben Einvernehmliche Scheidung Gemeinsame Obsorge - Kontaktvereinbarung - Elternberatung Trennung einer Lebensgemeinschaft Mediation und Co-Mediation Familiengerichtshilfe und Besuchsmittler Kinderbeistand Was tun bei strittiger Scheidung? Vision: Elternbeistand Das Institut für Familienfragen Adressen... 41
5 Sehr geehrte Eltern! Die Zeit vor und gleich nach einer Scheidung oder Trennung ist für Eltern besonders belastend. Kränkungen nehmen zu. Bei Eltern in dieser Phase herrscht daher der Wunsch, zunächst möglichst großen Abstand voneinander zu halten. Ganz anders ist das aber bei Kindern. Durch den Zerfall der Familie entsteht die Angst, einen Elternteil ganz zu verlieren. Daher brauchen Kinder gerade jetzt schnell klare Regelungen. Kinder müssen wieder das Gefühl bekommen, dass sie beide Eltern erreichen und dass auch sie von beiden Eltern erreicht werden können. Für manche Eltern ist das scheinbar unlösbar und eine große Herausforderung. Das Angebot für Familien in Krisen wird laufend größer und auch besser. Es gibt neue Angebote für Eltern und Kinder: Den Kinderbeistand, die Familiengerichtshilfe, die Besuchsmittler und ein großes Angebot an Mediatoren und Elternberatungsstellen. Eltern können ein Angebot auch einmal ausprobieren. Gerade in dieser schwierigen und neuen Situation wird fachliche Beratung auch von Eltern gerne in Anspruch genommen, die bisher beruflich und privat alle Probleme selbst gelöst haben. Die vorliegende Checkliste möge Sie, sehr geehrte Eltern, bei Ihren Überlegungen unterstützen. Helga Baumann Graz, Juli
6 Wer sind meine Eltern? Haben Sie Ihrem Kind erklärt, warum Sie sich getrennt haben? Hat Ihr Kind ein Foto von sich mit dem getrennt lebenden Elternteil? Kann Ihr Kind im Kindergarten oder in der Schule erzählen, wo der zweite Elternteil lebt? Kennt Ihr Kind die Wohnung des anderen Elternteils? Stellt Ihr Kind Fragen über den anderen Elternteil? Spricht Ihr Kind über den anderen Elternteil in Ihrer Gegenwart? Diese Fragen sollen Ihnen helfen zu überprüfen, ob Ihr Kind über die Familiensituation Bescheid weiß und ob Sie als Eltern gemeinsam überlegt haben, wie Sie Ihr Kind über die Trennung oder Scheidung informieren werden. Eine einfache Erklärung, die dem Alter des Kindes entspricht, beruhigt das Kind. Damit können Sie verhindern, dass sich das Kind selbst Ursachen ausdenkt. Es gibt auch Kinder, die sich an der Trennung ihrer Eltern mitschuldig fühlen. Gespräche über die neue Familiensituation sind wichtig und müssen auch immer wieder ein Thema sein. Auf keinen Fall bedeutet das aber, dass mit dem Kind die eigenen Probleme, Sorgen und Kränkungen besprochen werden sollen. Kinder sind kein Partnerersatz. Getrennte Paare benötigen Gespräche mit anderen Erwachsenen, entweder im kleinen Kreis mit Betroffenen oder in einer Beratungsstelle. Jede Form der Aussprache ist hilfreich. Kinder dürfen jedenfalls nicht mit den Sorgen ihrer Eltern belastet werden. 11
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