Die homöopathische Behandlung von typischen Winterbeschwerden

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1 Michael Noack Die homöopathische Behandlung von typischen Winterbeschwerden Die königliche Familie Englands, John D. Rockefeller, Mahatma Gandhi, Mutter Theresa, Tina Turner, Yehudin Menuhin schätzen, wie Sie und ich auch, die Homöopathie. Wir befinden uns in illustrer Gesellschaft! Für mich ist die Homöopathie besonders deshalb so beeindruckend, weil diese Therapie die Weisheit des Körpers respektiert. Wenn wir all die heroischen Wertvorstellungen, ethischen Normen, Erklärungen zum Sein usw. einmal weglassen, bleibt zum Mensch zu sagen: Er ist ein selbstregulierendes System, das in der Lage ist Energie zu generieren, sich so zu erhalten und sich als Art fortzusetzen. Zwei Zellen, die bereits alle notwendigen Informationen haben, um dieses System zu schaffen, braucht es, um dieses Wunder in allen seinen Teilen und Funktionsbereichen auf die Beine zu stellen und dafür zu sorgen, dass das Ganze als System funktioniert. Die lebendige Existenz des biologischen Systems Mensch beruht auf seiner Fähigkeit zur Selbstorganisation und Selbstregulation. Die Prozesse der Selbsterhaltung, Abwehr und ständiger Anpassung stellen einen Selbstregulationsmechanismus des Systems dar, der eine eigene Steuerungsebene besitzt. Auf dieser Tatsache beruht der Heilansatz der klassischen Homöopathie und deren Begründer war Dr. Samuel Hahnemann. Er lebte von 1755 bis Seine wesentlichsten Inspirationen, d.h. die Ideen, die auf ihn diesen Weg führten, waren die Aussagen von Hippokrates : Durch Ähnliches wird die Krankheit erzeugt und durch Ähnliches wird sie geheilt! und des Orakel von Delphi: Das, was krank macht, wird es auch heilen! Die Zeit im ausgehenden 17. Jahrhundert ist reif. Die Medizin ist im Aufbruch. Die herrschende Humoralpathologie mit Blutegel und Aderlass ist wirr und unwissenschaftlich. Die Homöopathie Hahnemanns liefert mit der Homöopathie eine wissenschaftlich begründbare Heilmethode. Und dann erst (1836 ) findet Virchow eine weitere, der Homöopathie gänzlich gegensätzliche Ordnungsgrundlage, die Zellularpathologie. Deren Aussage: Alle Krankheit kommt aus der Zelle., begründet die Annahme der Medizin bis heute, dass jeglicher Krankheitsprozess nur auf körperlicher Ebene stattfindet. Seine Erkenntnisse veröffentlichte Hahnemann bereits Sein erstes zusammenfassendes Werk der Homöopathie war das Organon der Heilkunst, deren erste Ausgabe 1805 erschien. Hahnemanns Grundaussagen zur Wirkung der Homöopathie sind: 1. Similia similibus currentur oder Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt! 2. Die unendlich kleinen, unwägbaren und unsichtbaren Arzneimittelgaben wirken mehr, kräftiger und tiefer als die Urstoffe derselben Arznei! 3. Der Mensch kann nur in seiner ganzen Erscheinung,- im Zusammenspiel von Körper, Geist und sozialen Bezügen,- erfasst werden. Wenn er krank ist, ist seine Lebenskraft verstimmt. Dann muss dieser Prozess als Ganzes gesehen und reguliert werden. Das Symptom ist nicht allein. Es gibt immer viele Symptome. Das Symptom ist nicht die Krankheit. In der Praxis sollen wir mit den homöopathischen Arzneien sehr bewusst und behutsam umgehen. Sie ist immer eine auf die jeweilig erkrankte Person bezogene Arznei. Sie wird entsprechend der persönlichen Symptome des Patienten ausgewählt und kann nicht willkürlich auf andere Erkrankte, ganz gleich, ob sie oberflächlich gesehen an den gleichen Krankheiten leiden, übertragen werden. Homöopathische Heilmittel sind Naturstoffe (pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs), die in einer festgelegten Weise potenziert (oder verdünnt) werden. Wir kennen sie als Verreibungen (in Pulverform häufig mit Milchzucker), Dillutionen (flüssiges Medikament mit med. Alkohol), als Globuli ( Kügelchen mit Milchzucker oder Kartoffelstärke) oder in Form von Salben. Solche Verdünnungen erfolgen in unterschiedlichen Schritten. Der Urtinktur des jeweiligen Mittels werden im Maßstab: 1:10 = D Potenzen; 1:100 = C Potenzen; etwa 1:50000 = Q oder LM Potenzen die unterschiedlichen Medien hinzugefügt und entsprechen verrieben oder verschüttelt. 1

2 Bei Akutbehandlungen kommen meist tiefere Potenzgrade, wie z.b. D6, D12, C6 oder LM6 1, zum Einsatz. Homöopathische Heilmittel werden nur so lange eingenommen, wie sie benötigt werden. Man setzt eine homöopathische Arznei ab, wenn eine erkennbare Heilwirkung eintritt. Wer diesen Zeitpunkt nicht erkennt, muss mit einer Erstverschlimmerung 2 rechnen, da das Mittel jetzt seine Reizwirkung weiter erzeugt, ohne das der Organismus diese benötigt. Die Homöopathie hat bis heute überlebt. Aber sie ist in Gefahr, wenn man sie nicht in ihrer besonderen Gesetzmäßigkeit ernst nimmt. ÜBRIGENS Der letzte bekannte, flächendeckende Einsatz der Homöopathie zur Bekämpfung einer großen Epidemie fand während der Grippe-Pandemie von 1918 statt. Das am häufigsten verordnete Mittel war damals Gelsemium. Ab und zu war laut Bericht auch der Einsatz von Bryonia und Eupatorium erforderlich. Dr. Herbert A. Roberts aus Derby, Connecticut, erklärte, dass 30 Ärzte aus Connecticut seinen Fragebogen beantwortet hätten. Diese berichteten über Fälle mit 55 Todesfällen, das ist weniger als 1%. Dr. Roberts hatte bereits Erfahrungen. Während des 1.Weltkriegs hatte er als Arzt auf einem Kriegsschiff gearbeitet. Auf der Überfahrt nach Europa behandelte er 81 Grippefälle. Er berichtete später: " Alle erhielten eine homöopathische Behandlung, wurden wieder gesund und konnten unversehrt an Land gehen. Ein anderes Schiff verlor dagegen 31 Mann." Die hauptsächliche homöopathischen Mittel in Zuordnung ausgewählter Symptome (und Symptomkomplexe) bei Erkrankungen im Winter Wir unterscheiden akute und chronische Krankheiten. Die nachfolgenden Erläuterungen betreffen ausschließlich akute Erkrankungen! Die Hauptmittel sind fett gedruckt. Beschwerden des inneren Halses: akute Entzündung: Apis, Barium-carbonicum, Lachesis, Lycopodium, Mercurius, Sanguinaria, Silicea usw. links: Lachesis, Causticum, Rhus toxicodendron rechts: Lycopodium, Belladonna schmerzhafte Entzündungen der Ohren: akute Entzündung: Acidum nitricum, Acidum fluoricum, Arsenicum album, Belladonna, Chamomilla, Dulcamara, Kalium bicromicum, Lycopodium, Nux vomica, Pulsatilla, Mercurius, Staphisagria, Sulfur links: Arsenicum album, Dulcamara, Kalium bichromicum, Staphisagria, Sulfur rechts: Acidum nitricum, Acidum fluoricum, Belladonna, Causticum, Lycopodium, Pulsatilla, Mercurius, Fieber: akute Entzündung: Fieber in Schüben: Husten: Apis, Bryonia, Pulsatilla, Sepia Arnika, Bryonia, Nux vomica, Phosphorus, Sepia, Sulfur, Thuja Aconitum, Allium cepa, Chamomilla, Lachesis, Lycopodium, Natrium chloratum, Nux vomica, Sanguinaria, Staphisagria 1 Ab D 24 (Das ist die nach ihrem Erfinder benannte Lochschmitt`sche Zahl ) oder C 12 sind mit herkömmlichen Messverfahren keine Moleküle der Ausgangssubstanz erkennbar. Trotzdem sind solche Gaben wirksam, weil die energetische Information und nicht die erkennbare Substanz einen Reiz und damit Veränderungen erzeugt. 2 Wenn in diesem Zusammenhang bekannte Symptome wieder auftauchen, spricht man von einer Erstverschlimmerung. Das ist kein Grund zur Beunruhigung. Die Verschlimmerung klingt bei tiefen Potenzen in kürzester Zeit ( 1 bis 2 Tage ) ab und die Heilung wird dann spürbar. 2

3 Schnupfen akute Entzündung: Aconit, Allium cepa, Dulcamara, Euphrasia, Gelsemium, Natrium muriaticum, Nux vomica, Art des Schleims: dick, gelb, mild: Euphrasia, Pulsatilla wässrig, scharf : Arsenicum, Allium cepa, Gelsemium, Natrium chloratum Tränenfluss, Niesen: Arsenicum, Allium cepa, Euphrasia, Gelsemium, Natrium chloratum, Nux vomica Heuschnupfen: Allium cepa, Arsenicum, Euphrasia, Lachesis, Gelsemium, Sticta Grippe: 3 Camphora Anfangsmittel; 1-2 Tropfen auf die Zunge, Pyrogenium chronische, septische Zustände mit hohem Fieber, starker Unruhe, Schweiß (Influenza, Malaria usw.), Echinacea Begleitmittel in der Regel in der Urtinktur verwendet, BryoniaFieber mit Schüttelfrost, Trockenheit und Durst Eupatorium Glieder- und Knochenschmerzen, typisches Grippegefühl Gelsemium Apathie, Augen fallen zu, Kopf ist schwer, will allein gelassen werden Ein Hinweis auf die sogenannten Schüsslersalze: Die Biochemie nach Dr. Schüssler ist quasi eine abgekürzte Homöopathie. Tatsächlich werden alle 11 Salze (und die sie ergänzenden Schöpfwinkelschen Mittel ) ausschließlich als Tiefpotenzen in D 3, D6 oder D 12 verabreicht. Biochemie Nr. 3; Ferrum phosphoricum = Bei Entzündungen im 1. Stadium alle 15 Min. 1 Tab. Biochemie Nr. 4; Kalium chloratum = Im 2. Entzündungsstadium bei Katarrhen der Schleimhäute mit zähflüssigen, weißgrauen Absonderungen (Ohren-,Augen - und Halserkrankungen, sowie Lungen - und Rippenfellentzündungen) Biochemie Nr. 6; Kalium sulfuricum = Wird gern mit Nr. 3 (Ferrum phos.) bei gelb-schleimige Absonderungen, Magen/Darm; Leber- bzw. Nierenentzündung angewendet. Die wichtigsten homöopathischen Grippemittel Im Gegensatz häufig geäußerter Meinung ist die Homöopathie auch im Falle von akuten Krankheiten sehr erfolgreich und vergleichsweise einfach zu handhaben, weil das für eine Entscheidung notwendige Symptomenmuster ( im Gegensatz zur Fallaufnahme bei chronischen Erkrankungen) überschaubar bleibt. Die nachfolgend beschriebenen Signaturen (Arzneimittelbilder) homöopathischer Arzneimittel ermöglichen beim Vergleich mit dem Erscheinungsbild der akuten Krankheit die richtige Arzneimittelwahl. Gelsemium (Jasmin) Dieses Mittel passt zum Beginn einer Grippeerkrankung. Der Patient ist schwach, müde und absolut apatisch. Oft hat der Patient hat Schmerzen am ganzen Körper. Diese sind in erster Linie Muskelschmerzen und hinterlassen ein stetes, unangenehmes Spannungsgefühl. Gelsemium befreit rasch von den heftigen Schmerzen und ist auch bei Muskelentzündungen in diesem Sinne wirksam. Der Patient friert permanent (muss festgehalten werden, weil er so zittert) und sucht die Wärme. Das Fieber steigt nicht so hoch wie bei Aconit. Es gibt einen Husten, der klingt hart und ist sehr schmerzhaft. Die Patienten haben auch einen auffälligen Schnupfen mit Niesen und dünnen, wundmachenden Absonderungen aus der Nase. Die umfangreiche Erfahrung während der großen Epidemie von 1918 hat die Wirksamkeit von Gelsemium bewiesen. Leichte Fälle ließen sich damit schnell kurieren. 3

4 Aconitum (Eisenhut) Typisch für Aconit ist das plötzliche, heftige, trockene Fieber nach einer Kälteeinwirkung. Das Fieber setzt plötzlich, häufig mitten in der Nacht ein. Der Kopf hämmert. Es kommt zu Schlaflosigkeit, Angst (Patient sagt seine Todesstunde voraus) und Durst. Die Nase ist verstopft. Der Hals brennt. Der Kehlkopf reagiert empfindlich auf die Atemluft. Trockener, lauter Husten weckt aus dem Schlaf (Pseudokrupp - siehe auch Chamomilla). Aconit hat sich durch die Spontanität seiner Symptome als das bessere Kindermittel erwiesen; es gilt jedoch bei Grippe-Erkrankungen nicht als das Mittel der ersten Wahl. Dennoch sollte es natürlich verordnet werden, wenn es indiziert ist; es wird unter Umständen die Folgeattacken mildern und lindern. Eupatorium perfoliatum (Wasserhanf) Dieses Mittel hat viel zu tun mit Entzündungen und Schmerzen am ganzen Körper sowie mit Heiserkeit und Husten, heftigen Entzündungen des Kehlkopfs und des gesamten oberen Respirationstrakts. Der Husten ist hackend, verursacht Schmerzen in Kopf und Brust. Wie bei Drosera muss der Patient seine Brust mit beiden Händen festhalten. Schnupfen mit starkem Durst, aber Trinken ruft Erbrechen hervor. Der ganze Körper schmerzt. Diese Schmerzen am ganzen Körper sind ein besonders typisches Symptom. Wenn dann noch eine akute Gallen-Problematik hinzukommt, ist die Indikation noch deutlicher. Viele Homöopathen vertrauen besonders im Frühstadium einer Grippe auf dieses Mittel. Ferrum phosphoricum Ferrum phosphoricum ist auch als eines der Schüsslermittel (Biochemie Nr.3) bekannt. Es ist angezeigt, wenn sich trotz Fieber oder Schnupfnase keine typischen Symptome für ein anderes Mittel zeigen. Das Fieber bleibt moderat. Es gibt einen trockenen Kitzelhusten. Der Puls ist weich und der Patient ist matt und sucht Ruhe. (Ergänzend... Nr. 4 und Nr. 6) Echinacea (Sonnenhut) Der Sonnenhut ist als alte Heilpflanze bekannt. Schon die Indianer Nordamerikas nutzten angeblich den Sonnenhut als Heilpflanze gegen Husten, Halsschmerzen und Mandelentzündung. Heute wird er zur Unterstützung bei Atemwegs- oder Harnwegs-Infekten, sowie äußerlich bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt. Man reinigt damit frische Stich- oder Bisswunden und wendet es auch bei entzündeten Wunden an. Beim Purpur-Sonnenhut wird der ausgepresste Saft der oberirdischen Pflanzenteile (Echinaceae purpureae herba) oder die Zubereitung als Tee verwendet. Echínacea wirkt stimulierend auf das Immunsystem. Drosera (Sonnentau) Der Schwerpunkt des Mittels ist auf die Atmungsorgane (Kehlkopf, Brust, Lunge) gerichtet. Dabei sind Hustenreiz mit Kitzeln im Kehlkopf und feine Stiche bis in den Schlund auffällig. Der Husten kommt tief aus der Brust (Keuchhusten, bellender Husten) und ist von Schmerzen und Würgeanfällen begleitet. Die Hustenstöße erfolgen schnell aufeinander und bereiten häufig akute Luftnot. Husten bei/nach Masern. Trockener Husten mit starker Erschöpfung. Mangel an Lebenswärme- aber -Verschlimmerung durch Wärme. Bryonia (Zaunrübe) Bryonia ist ein Hauptmittel der homöopathischen Schule bei Erkrankungen der serösen Häute, insbesondere im Stadium der Exsudation. So hat es sich hervorragend bewährt bei Pleuritis (Brustfellentzündung), Peritonitis (Entzündung des Bauchfells) und Pleuropneumonie (Lungenentzündung). Auch bei einer Appendizitis wird es sehr häufig mit gutem Erfolge angewandt. Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Husten sowie Bauchschmerzen sind die hauptsächlichen Symptome. Die besonderen Zeichen, die auf eine Bryonia- Erkrankung hindeuten sind: - stechende und reißende Schmerzen, besonders im Brustbereich (Die Beschwerden sitzen hauptsächlich in den Bronchien und bewegen sich abwärts.), - trockener Husten,trockene Schleimhäute, trockene, ausgedörrte Lippen und Mund, exzessiver Durst, - große, trocken Stühle, - Schwindel, drückender Kopfschmerz, - empfindlicher Oberbauch und Gefühl eines Steins im Magen, - rheumatische Schmerzen, Schwellungen und Ödeme. Der Bryonia- Patient ist reizbar und schnell verärgert. Durch die geringste Bewegung wird alles schlimmer. 4

5 Allium cepa (Zwiebel) Das Mittel ist bei heftigem Schnupfen und Katarrh der oberen Luftwege angezeigt. Die Nase läuft, die Augen brennen und tränen. Der Patient klagt über Niesen und Schnupfen. Das Sekret ist dünn und macht Nase und Lippen wund. Das Gesicht ist geschwollen und sieht entzündet aus. Beim Husten zerreißt es bald den Kehlkopf. Kalte Luft verschlimmert. Camphora (Harz aus dem Holz des Kampferbaumes) Dieses Mittel ist ein wichtiges Notfallmittel. Es hilft bei Ohnmacht mit plötzlichem Sinken aller Kräfte und Kollaps mit eiskaltem Körper, blassem, bläulichen Gesicht und kaltem Atem. Es genügt oft, um einen Grippeanflug, insbesondere bei einer Influenza mit plötzlicher und völliger Erschöpfung, kalter Haut und erschwerter Atmung, gleich zu Beginn zu kappen oder zumindest einen leichteren Krankheitsverlauf herbeizuführen. Anfangsmittel! Die Tinktur sollte nie in der Nähe von homöopathischen Mittel gelagert werden. Chamomilla (Kamille) Die bedeutensten Leitsymptome für dieses Mittel gehören in den geistigen und emotionalen Bereich. Es ist besonders bei solchen Kinderkrankheiten zu verwenden, die durch Symptome von Übellaunigkeit bis Koliken geprägt sind. Im Gesicht eine Wange gerötet und heiß, die andere blass und kühl. Typische Symptome sind große Reizbarkeit, Jammern, quengelige Ruhelosigkeit, launisch, ungeduldig, trotzig, schnippisch. Es angezeigt bei Wut und Zorn und deren Folgen. Kinder möchten getragen werden, dann sind sie entspannt. Setzt man sie ab, sind unruhig und unerträglich aggressiv. Sie möchten nicht berührt, angefasst oder angesprochen werden. Dazu gehören eine große Licht-, Geräusch-, Lärm- und Schmerzempfindlichkeit (Schmerzen treiben zur Verzweiflung). In einen solchen Zustand geraten Kinder mit Zahnungsbeschwerden, Bauchkoliken, Mittelohrentzündungen, Ohrenschmerz mit Wundheit, Schwellung, Hitze, stechenden Schmerzen und Verstopfungsgefühl im Ohr. Bei Erkältungen treten Fieber und Rauheit des Kehlkopfes mit trockenem, kitzelnden Reizhusten auf. Der Hals ist entzündet und zeigt erstickende Enge mit rasselndem Schleim. Weitere Symptome sind drückender Magenschmerz, wie von einem Stein, Gallenkoliken, Duodenitis. Bei Belastungen u.a. bei der bei Zahnung entwickeln die Kinder häufig eine Diarrhoe (wie gehackte Eier mit Spinat) grün, wässerig, wundmachend, heiß und stinkend wie faule Eier. Verschlimmerung durch Kälte, Zorn, bei jeder Abwärtsbewegung (besonders bei Kleinkindern beim ins Bett legen!). Sabadilla (Läusekraut) Das Leitsymptom für dieses Mittel ist das fortgesetzte Niesen. Sobald er an die frische Luft geht, treten Niesen und Tränenfluss auf. Innerer Hals und Kehle schwellen an, und die Schmerzen sind schlimmer beim Leerschlucken. Das Niesen ist exzessiv und schüttelt den ganzen Körper. Ein auffälliges Symptom sind Kälteschauer mit Gänsehaut, die den Rücken hinauf kriechen. Stirnkopfschmerzen, trockener Mund ohne Durst und Husten, der sich im Liegen verschlimmert, sind weitere kennzeichnende Symptome. Arsenicum Arsenicum deckt mehr Grippephasen ab als jedes andere Mittel. Brennende Trockenheit der Schleimhäute mit reichlicher, wund machender, wässriger Absonderung, sowie die hinzukommende Konjunktivitis sind untrügliche Zeichen. Als ebenso wichtige Symptome zeigen sich Schwäche und Erschöpfung. Es kann, wenn es passend gewählt wird, den Verlauf einer Grippe abkürzen, besonders, wenn sie mit reichlicher Absonderung aus der Nase, Erschöpfung und krampfhaftem Schnupfen einhergeht. Seine Periodizität macht es zu einem geeigneten Mittel für Epidemien. Es passt zu den Grippestadien, wenn hauptsächlich der obere Respirationstrakt befallen ist. Dulcamara (Sumpfporst) Jede Erkältung schlägt auf die Augen (rot, wund, wässrige Absonderungen). Auch bei Heuschnupfen mit diesen Symptomen muss man an Dulcamara denken. Dulcamara ist eins der besten Mittel bei Symptomen, die durch Nasswerden, Kaltwerden, kalten, feuchten Füßen (etwa durch baden oder waten in kaltem Wasser), Wechsel von heiß nach feucht-kalt entstanden sind. 5

6 Die Augen tränen, der Hals schmerzt und der Husten tut weh (feuchtes Asthma), weil die umgebende Muskulatur entzündet ist, der Nacken ist steif und schmerzhaft und u. U. wird das Ganze durch ein Diarrhoe begleitet. Sticta (Lungenmoos) Sticta bietet eine Reihe von Symptomen, wie man sie bei beginnender Influenza bereits spürt. Dazu gehören ein Katarrh der oberen Luftwege, Kopfschmerzen, Durst, nächtlicher Schleim-Auswurf, tränende Augen, laufende Nase, heisere Stimme usw. zusammen mit nervösen und rheumatischen Störungen. Ein dumpfer, drückender Stirnkopfschmerz (mit Druck auf die Nasenwurzel), eine rheumatische Steifheit des Halses sowie Depression und Erschöpfung des gesamten Systems ergänzen. Achtung! Jede homöopathische Arzneimittelgabe wird, wenn sich eine spürbare Besserung des Krankheitszustandes zeigt, abgebrochen. Wenn sich danach wieder eine Verschlimmerung einstellt, kann die Mittelgabe wieder aufgenommen werden. Michael Noack Praxis: Beuckestr Berlin Tel: