Erfahrungsbericht Linnaeus Universität Växjö/Schweden Frühlingssemester 2012 Von Anne Walther
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- Hertha Grosse
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1 Erfahrungsbericht Linnaeus Universität Växjö/Schweden Frühlingssemester 2012 Von Anne Walther
2 1 Die Vorbereitung Bei der Wahl meines Masterstudienplatzes habe ich mich unter anderem für die Universität Oldenburg entschieden, weil hier eine Vielzahl von Partneruniversitäten im Ausland zur Auswahl stehen und ich unbedingt ein Semester im Ausland studieren wollte. Da ich mein Englisch verbessern wollte, kamen für mich nur das englischsprachige Ausland sowie die skandinavischen Länder in Frage. Schnell viel meine Wahl auf die Linnaeus University in Växjö, da ich von vielen vorab nur Positives über diese gehört habe. Vorbereitet habe ich mich entsprechend der Checkliste ERASMUS Auslandsstudium auf der Homepage des ISO sowie mit Hilfe der Erfahrungsberichte meiner Vorgänger. Aus meiner Sicht war dies mehr als ausreichend. Ein Sprachkurs vorab ist nicht notwendig, da überall Englisch verstanden wird. Mit Hilfe meines Berichtes versuche ich euch über Dinge zu informieren, die mir bei meinen Vorgängern gefehlt haben. Nach dem alle Formulare an der Universität Oldenburg ausgefüllt waren und ich die Zusage bekam, erhielt ich auch schon bald die Unterlagen der Linnaeus University und konnte mich nun auch dort bewerben. Hier erfolgt die Bewerbung online und dient der Auswahl der Kurse sowie der Unterbringungsmöglichkeiten. Auch hier war der Bewerbungsvorgang zügig abgeschlossen und ich hatte schon bald alle erforderlichen Unterlagen. Wichtigstes Dokument ist hierbei das Learning Agreement, welches gewährleistet, dass man die gefordertete Anzahl Credit Points erbringt sowie die Anrechnung der Leistungen an der Heimatuniversität. Die Mitarbeiter des ISO in Växjö und Oldenburg standen dabei jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite. Da ich zwischen dem dritten und vierten Semester ins Ausland gegangen bin, stand für mich die Vorbereitung auf die Masterarbeit im Vordergrund. Daher musste ich nur 12 CP erbringen, üblich sind i.d.r. 18 CP. Da ich allerdings in Oldenburg schon alle erforderlichen CP erbracht hatte, bestand für mich freie Kurswahl. Um die Anrechnung musste ich mir daher also keine Gedanken machen. Daher habe ich im Vorfeld 6 Kurse aus den verschiedenen Bereichen des Fachbereichs Wirtschaft gewählt. So konnte ich Kurse belegen, die mich interssierten, jedoch nicht zu meinem Schwerpunkt gehörten. Meine Reise habe ich mit dem Zug angetreten. Empfehlen kann ich das Südschweden Spezial der Deutschen Bahn. Ihr könnt beispielsweise von Hamburg nach Alvesta schon für 39 e reisen. Die Fahrkarte von Alvesta nach Växjö könnt ihr dann in Alvesta kaufen oder unter Ich weise hier darauf hin, da mir die Deutsche Bahn dies nicht empfohlen hat und ich so von diesem Angebot erst später erfahren habe. Zudem gibt es in Växjö auch einen Flughafen, der von Ryan Air angeflogen wird. Viele Norddeutsche Reisen ebenso mit dem Auto an. Hier empfiehlt es sich, zuvor bei Facebook einschlägigen Gruppen beizutreten. So findet man vielleicht eine Fahrgemeinschaft. Die Kosten liegen dann pro Fahrt und bei 2 Personen bei circa 80 e pro Person. Der Vorteil besteht darin, 1
3 dass man deutlich mehr Gepäck mitnehmen kann. 2 Die Ankunft Die Ankunft verlief reibungslos, da man der Universität in Växjö seine Ankunftszeit mitteilt und dementsprechend vom Bahnhof oder Flughafen abgeholt wird. Am Campus angekommen wird man vom ISO begrüßt und erhält alle wesentlichen Unterlagen sowie den Wohnungsschlüssel. Da ich mit dem Zug angereist bin, habe ich mir im Vorfeld ein Paket mit den wichtigsten Sachen wie Bettzeug, Handtücher etc. ins ISO nach Växjö schicken lassen. Dies konnte ich ebenso bei meiner Ankunft im ISO abholen. Die Universität veranstaltet ein Orientierungswochenden, an dem man alle nötigen Informationen erhält und man bereits viele Kontakte knüpfen kann. Zudem werden in den ersten Tagen viele Fahrten zu Shoppingcentern organisiert. So hat man die Möglichkeit Bettzeug etc. zu kaufen. Eine Fahrt zu IKEA darf natürlich nicht fehlen. Dies findet i.d.r. alles in den ersten zwei Wochen statt. In der ersten Woche fängt auch schon der erste Kurs an. Vom ISO bekommt ihr alle nötigen Zugangsdaten, um euch in die Kurse final einzuschreiben, für die ihr euch beworben habt. Dies ist nötig, um am Ende die Prüfung im jeweiligen Kurs abzulegen. Die Plattform entspricht Stud.IP. Ihr könnt auch noch nach eurer Ankunft ohne Probleme Kurse ändern. Ich empfehle aber, sich für mehr Kurse zu bewerben und dann vor Ort zu entscheiden. Denn manchmal kann es schwierig sein, noch einen Platz im Kurs zu bekommen. Also lieber bei der Bewerbung mehr Kurse angeben und vor Ort Kurse streichen. Zu Beginn muss/ sollte man mehreren Vereinigungen betreiten, um an den verschiedenen Events teilzunehmen bzw. um in die Pubs auf dem Campus zu kommen. Die VIS Mitgliedschaft benötigt ihr für die verschiedenen Reisen, die Linnestudenterna Mitgliedschaft ist für den Pub Stallarna, zudem solltet ihr einer Student Union betreiteten (z.b. EHVS), um in den Pub Sivans zu kommen. Einen Bibliotheksausweis bekommt ihr ohne Gebühr in der Bibliothek. Zudem habt ihr ca. 15 e für Kopien auf eurem Studentaccount. Außerdem bekommt ihr von der Uni noch eine Zutrittskarte für die Unigebäude, sobald ihr euch für den ersten Kurs eingeschrieben habt. Eine schwedische SIM Karte bekommt ihr ebenso kostenlos vom ISO. Die ersten Tagen sind wirklich sehr gut organisiert, sodass man sich schnell einlebt und alles Notwendige erfährt. 2
4 3 Unterkunft Gerne möchte ich an dieser Stelle die Unterbringungsmöglichkeiten etwas genauer beschreiben, da es mir sehr schwer viel, eine Entscheidung zu treffen. In meiner Bewerbung habe ich angegeben, dass ich in Lyan unterkommen möchte. Denn zuvor habe ich gehört, dass dies die besten Häuser sind, wenn man auf einem Korridor wohnt (Dorm-Room). Dies hat dann zum Glück auch geklappt. Wohnen auf einem Korridor heißt übrigens, dass man ein Zimmer mit eigenen Bad hat, sich aber Küche und Wohnraum mit den anderen teilt. Für mein Zimmer habe ich für 5 Monate 2100 e Miete gezahlt. Dies muss im Vorfeld an die Wohnungsgesellschaft überwiesen werden. Lyan ist zwar ca. 300 e teurer als PG, aber es ist auch moderner und größer und man lebt i.d.r. nur mit 6-8 Personen auf einem Flur. In PG lebt man mit 13 Leuten auf einem Flur, was weniger Platz in den Gemeinschaftsräumen bei mehr Chaos bedeutet. Ebenso gibt es ein Wohnheim in der Stadt, Vallgatan. Dies ist jedoch ca. 30 min vom Campus entfernt und man lebt eher isoliert. Denn alles findet auf dem Campus statt und vor allem nachts kommt man schlecht in die Stadt zurück. Außerdem hat man die Möglichkeit in Einzel-Appartements zu wohnen, die auch auf dem Campus sind. Diese Appartements sind ca. so groß wie die anderen Zimmer, haben neben dem Bad aber auch noch eine Küche im Zimmer. Das Einzel-Appartement ist die teuerste Wohnmöglichkeit. Daneben gibt es auch Shared-Appartments, in denen man zu Zweit wohnt. Dieses Appartement enthält ebenso ein eigenen Bad sowie eine Küche. Dies ist die günstigste Möglichkeit zu Wohnen, man zahlt ca e pro Semester. Hier hat mal allerdings nicht wirklich Privatsphäre. Ich würde empfehlen in einem Dorm-Room zu leben, denn so kommt man schnell mit anderen in Kontakt, hat aber trotzdem einen Rückzugsort. Ich habe mit einer Irin, einer Vietnamesin, einer Schwedin und einem Tansanier zusammen gelebt, so musste ich in meinem Korridor immer englisch sprechen, was für mich ideal war. Unterbringung Betrag in e Shared Appartement ca Dorm-Room Vallgatan ca Dorm-Room PG ca Dorm-Room Lyan ca Single Appartement ca Kosten An dieser Stelle finde ich es wichtig, über die Kosten des ganzen Spaßes zu reden. Natürlich ist dies stark abhängig vom eigenen Lebensstil, dennoch hilft es euch hoffentlich, 3
5 eine ungefähre Vorstellung von den Lebenshaltungskosten zu bekommen. Art der Ausgaben Betrag in e Lebensmittel 150 Sportstudio 35 Handy 10 Café/Pubs 100 Reisen (ohne Verpflegung) 300 Total 595 Lebensmittel könnt ihr sehr gut bei Willys kaufen. Hier gibt es tolle einheimische Produkte und es ist günstiger als der ICA-Markt. Beide Märkte sind in unmittelbarer Nähe. Wer auf deutsche Sachen nicht verzichten möchte, für den gibt es in der Stadt auch einen Lidl. Das Sportstudio befindet sich direkt auf dem Campus. Es ist sehr gut ausgestattet und es werden viele Kurse angeboten, daher lohnt sich der Preis. Entrichten ist der Beitrag zu Beginn des Semesters. Möchte man nur das Gym nutzen, ist es sogar noch etwas günstiger. Auf dem Campus gibt es mehrere Cafés und Pubs. Ein normaler Kaffee kostet ca. 2 e. Im Pub muss stets Eintritt bezahlt werden. Unter der Woch sind das ca. 2,5 e, am Wochenende i.d.r. 11 e. Da ich viel gereist bin, war dies der größte Kostenpunkt. Im nächsten Abschnitt schreib ich noch etwas mehr dazu. 5 Reisen Wenn ihr in Schweden seid, nutzt die Gelegenheit und lernt Land und Leute kennen. VIS organisiert viele Reisen, von denen ihr euch einige nicht entgehen lassen solltet. Inkl. sind bei den VIS Trips Transfer sowie Unterkunft und i.d.r. auch ein Abendessen sowie ein Museumsbesuch oder Ähnliches. Trip Betrag in e 3 Tage Göteborg (Transfer, Hostel) Tage Lappland (Transfer, Hostel, Aktivitäten) Tage Copenhagen (Transfer, Hotel) Tage Stockholm (Transfer, Hotel) 160 VIS Tagestrips ca. 20 VIS Copenhagen 60 VIS Stockholm 150 VIS Gotland 150 VIS Seabattle 130 VIS Lappland (ohne Aktivitäten) 500 Göteborg war unserer erstes Ziel und wir haben die Reise auf eigene Faust organisiert. Die 4
6 Stadt ist wirklich sehr schön und günstiger als Stockholm und Kopenhagen. VIS bietet auch einen Tagesausflug nach Göteborg an. Zweites Ziel war Kiruna/ Lappland, auch diese Reise habe wir allein organisiert. Mit dem Nachtzug sind wir 24 Stunden von Växjö nach Kiruna gefahren, um Nordlichter zu sehen. Diese Reise war definitiv jeden Cent wert. Wir sind Hundeschlitten gefahren, haben Elche und Rentiere in freier Wildbahn und vor allem Nordlichter gesehen. Diese einmalige Erfahrung kann ich nur jedem Empfehlen. Der nächste Trip den ich gemacht habe, war der VIS Ausflug nach Stockholm. Auch dies kann ich nur empfehlen. Die Stadt ist traumhaft und der Preis ist wirklich gut. Später bin ich noch für ein Wochenende mit meinem Freund in Stockholm gewesen, zu Zweit ist so eine Reise natürlich immer viel teurer. Nach Stockholm bin ich auf eigenen Faust nach Kopenhagen gefahren. Auch dies kann ich nur empfehlen, vor allem wen man Freuden treffen will. VIS bietet einen 2 Tagesausflug für 60 e an. Auch dies ist ein super Angebot, diese Tour habe ich allerdings nicht gemacht. Highlight Reise für viele war das Seabattle. Hier ist man mit allen ERASMUS Studenten aus Skandinavien auf einem Bott und fährt nach Tallinn. Der Trip geht über 3 Tage und man ist natürlich überwiegend auf dem Schiff. Mehr kann ich dazu nicht sagen, da ich diese Reise nicht gemacht habe. Gotland war der letzte VIS-Trip den ich gemacht habe. Diese Reise kann ich alle nur ans Herz legen. Für mich war sie der krönende Abschluss meines Auslandssemesters. 6 Fazit Schweden war für mich ein der schönsten Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe. Jedem, der die Möglichkeit hat, ein Auslandssemester zu machen, würde ich auch dazu raten. Ich würde es jeder Zeit wieder machen. Für mich war es die ideale Zeitpunkt, da ich in Deutschland schon alle Kurse absolviert hatte. So konnte ich in Schweden meine Wunschkurse belegen ohne den Stress der Anrechnung der Kurse. Die schönste Erfahrung für mich ist, dass ich so viel gereist bin und viel von diesem tollen Land gesehen habe. Ebenso toll ist, dass man so viele Menschen aus so vielen Kulturen kennenlernt. Ich habe hier Freunde fürs Leben gefunden, obwohl ich damit nie gerechnet habe. Kurz gesagt, für mich war Schweden eine voller Erfolg. 5
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