Axiome im NLP von Heiko Schön
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- Hinrich Dresdner
- vor 8 Jahren
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1 Axiome im NLP von Heiko Schön Wenn man im Fremdwörterlexikon nachschaut so findet man 3 Definitionen des Axioms. 1. (willkürlich) festgelegter Grundsatz einer Theorie 2. als gültig anerkannter Grundsatz, der nicht bewiesen werden muss 3. grundlegender Lehrsatz, der ohne Beweis einleuchtet Zu grch. axium:,,für recht halten Ein Beispiel aus der Mathematik: Das Ganze ist größer als der Teil Ist doch klar, oder? Aber warum wird es dann extra aufgeschrieben? NLP geht von Glaubenssätzen, Grundannahmen, eben den Axiomen aus, die den Menschen als lernfähiges und veränderbares Wesen mit großen Fähigkeiten beschreiben. Die Axiome werden als nützliche Wahrheiten verstanden, den Menschen zu einer körperlich, geistigen Weiterentwicklung zu bringen. Richard Bandler schrieb in seinem Buch Time for a Change : Regel Nummer eins lautet: Sei der erste. Wenn du nicht glücklich bist, werde es. Ganz egal, was dir fehlt, bring es in Ordnung, bevor du jemand anderen anfasst." Wichtiger als das technische Wissen um NLP-Modelle und -Formate sind die Einstellung, wie sie in den Grundannahmen oder Axiomen des NLP verankert ist: Diese Axiome sind zwar nirgendwo explizit definiert worden, sie bilden aber über alle Schulen des NLP hinweg einen einheitlichen Verständigungsrahmen und sein ethisches Fundament. Einige Grundsätze in der Kommunikation liegen konträr zu traditionellen Vorstellungen. Man solle sich nicht 100%ig an "Glaubenssätzen" festklammern. Sie illustrieren eher ein äußerst flexibles Verhalten. Sie geben einem eher praktische Tipps für den Alltag, die eine gute Kommunikation erst ermöglichen. Die NLP-Axiome sind daher keine verpflichtenden Glaubenssätze, sondern offene Erfahrungswerte. Sie werden zum Ausprobieren angeboten. Aus der Sicht des NLP ist es gleichgültig ob die NLP-Grundannahmen wahr sind oder nicht. Für NLP-Anwender ist einzig und alleine entscheidend, dass diese Grundannahmen nützlich und erfolgversprechend sind. In diesem Sinne sind sie in stetiger Bewegung, müssen sich immer wieder neu bewähren und bleiben deshalb auch immer veränderbar. Daher gibt es auch eine Vielzahl an Grundsätzen im NLP. Daraus lassen sich praktische Folgerungen und Lebensregeln ableiten, die wiederum als Glaubenssatz für sich stehen können. Wenn man die verschiedensten Fachbücher über NLP von unterschiedlichen Autoren vergleicht, so findet man u.a. auch Parallelen bezüglich der Axiome im NLP.
2 Hier sind nun die 10 wichtigsten Axiome (od. besser Glaubenssätze) aufgeführt und erklärt: 1. The map is not the territory." - Die Karte ist nicht das Territorium. Dieser Glaubenssatz besagt in ihrem Kern, dass jeder Mensch sein Leben nach Landkarten oder Modellen eines Territoriums organisiert, das an sich nicht mit dem Verstand erkannt werden kann. So etwas wie eine "objektive Wirklichkeit" außerhalb des Betrachters ist nicht "objektiv" durch die Sinne erlebbar. Im Prozess der Wahrnehmung filtern Menschen notwendigerweise die unendlichen Reize von außen. Sie tilgen, verzerren und generalisieren diese Reize. Im Gehirn entsteht dadurch eine innere subjektive Landkarte der "Wirklichkeit". Diese Abbildung ist nicht dasselbe wie das Abgebildete. Jede Stelle dieser Landkarte ist mit vielen Erfahrungen, Hoffnungen, Werten, Einstellungen und Glaubenssätzen verbunden. Kurz gesagt: die Wirklichkeit ist eine Fiktion bzw. eine Konstruktion; die geistige Welt besteht nur "aus Karten von Karten von Karten von Karten von... usw.. Man könnte auch sagen: Jeder lebt in seinem Modell der Welt. Nur das Modell ist nicht die Welt. Wenn man die Aussage die Karte ist nicht das Territorium weiter analysiert, könnte man auch zur Schlussfolgerung kommen, dass alle Landkarten das Territorium sind. Und zwar alle Karten von jedem Einzelnen. So lässt sich auch daraus ableiten Keine Landkarte ist an sich besser oder schlechter als eine andere Karte. Da es die Wirklichkeit nicht gibt, gibt es auch keine objektiv logischen oder universell verbindlichen ethischen Kriterien für eine gute oder schlechte, eine richtige oder falsche Karte. Jede Karte (wie eingeschränkt diese Karte aus Sicht anderer auch immer sein mag) macht für denjenigen, der sich an ihr orientiert Sinn, wenn nicht hätte er eine andere Karte. Aber: Landkarten können nützlicher als andere sein - Im NLP werden die persönlichen Landkarten aber anhand eines wichtigen Merkmals unterschieden: der Nützlichkeit. Wenn wir ein bestimmtes Ziel vor Augen haben, kann eine Landkarte in Hinblick auf dieses Ziel nützlicher sein als eine andere. Bestimmte Überzeugungen können uns besser dabei unterstützen, ein Ziel zu erreichen als andere. Wir können unsere Landkarten überprüfen und ändern. 3. Die Beziehung zwischen Karte und Territorium wird durch verbale und nonverbale Kommunikation hergestellt. Was in die Karte kommt, sind Unterschiede, die einen Unterschied machen: zwischen Ich und äußerer Welt, zwischen Ich und Du, zwischen den Dingen usw. Sinnesspezifische, soziale und individuelle Filter oder Selektionskriterien beeinflussen das Modell, das sich ein Mensch von der Welt macht und auf Grund dessen er handelt; Wirklichkeit entsteht erst durch die Kommunikation von Unterschieden.
3 Ein Beispiel soll die ersten drei Axiome noch einmal verdeutlichen. Es wurde eine Autobahn zwischen Ort A und Ort B neu gebaut. Die Leute in Ort A und in Ort B würden die Autobahn als Verbindung (positiv) bezeichnen. Die Vorstellung, Beschreibung bzw. Funktion dieser neuen Autobahn könnte man bei den Bewohnern in den Orten A und B als annähernd gleich bezeichnen. Es gibt jedoch die Dörfer C und D die bis zum Bau der Autobahn durch eine Landstraße verbunden waren. Diese Verbindung besteht nun nicht mehr. Die Einwohner der Dörfer C und D dürften wohl den Bau der Autobahn nicht als Verbindung bezeichnen, sondern als Trennung. Die Betrachtungsweise oder Ort kann, wie in diesem Beispiel gezeigt wurde, eine völlig andere Wahrnehmung der Welt bedeuten. 4. NLP ist Ziel- und Ressourcenorientiert. Bei der Veränderungsarbeit stehen die Ziele und Ressourcen im Vordergrund. Wo will ich oder der Andere hin? Welche Fähigkeiten habe ich schon dafür und welche kann ich dafür noch aktivieren? Wohlgeformte Ziele im NLP-Format beflügeln und begeistern. Sie ziehen wie starke Magnete an. Das macht NLP-Veränderungsarbeit so locker, leicht und lustig. 5. Menschen treffen immer die für sie bestmögliche Wahl. Das NLP geht davon aus, dass jeder Mensch immer sein Bestes gibt. Damit ist gemeint, dass das Verhalten jedes Menschen das ihm oder ihr bestmögliche Verhalten in dieser Situation ist. Jeder von uns hat seine eigene Geschichte. So haben wir aufgrund unserer Erfahrungen und Vorbilder Verhaltensweisen und Glaubenssätze übernommen, von denen wir glauben, dass sie nützlich sind, um mit unserem Leben zurechtzukommen. Auch wenn diese Verhaltensweisen objektiv nicht nützlich oder sogar schädlich sind, sind sie das, wozu wir in dieser Situation in der Lage sind. 6. Jedem Verhalten liegt eine positive Absicht zugrunde, und es gibt zumindest einen Kontext, in dem es nützlich ist. Aus der Grundannahme heraus, dass wir immer das für uns bestmögliche tun, folgt auch die Annahme, dass hinter unserem Verhalten immer eine positive Absicht steckt. Nach dem NLP gehen wir aufgrund unserer Erfahrungen davon aus, dass das, was wir tun, gut und richtig ist. So basiert z.b. auch ein Verhalten, dass objektiv selbstzerstörerisch wirkt, auf der persönlichen Annahme, dass dieses Verhalten gut für uns ist. Ein Beispiel: Sie wiegen 20 Kilogramm zuviel und wollen eigentlich abnehmen. Bisher haben Sie das aber nicht geschafft. Das NLP geht nun davon aus, dass hinter diesem Scheitern eine positive Absicht steckt: Nahrung befriedigt z.b. Bedürfnisse. Wir können uns mit Lebensmitteln selbst verwöhnen. Vielleicht fungiert das Übergewicht auch als ein Schutzpanzer - so könnten Sie unbewusst annehmen, dass Sie mit Übergewicht nicht von einer Frau oder einem Mann angesprochen werden und sich so vor peinlichen Situationen oder Enttäuschung schützen können. Es gilt herauszufinden, welche positive Absicht hinter unserem jeweiligen Verhalten steckt.
4 7. Im Prozess der Kommunikation macht eine Trennung von Körper und Geist, Physiologie und seelischem Zustand, Innen und Außen, keinen Sinn. Der Mensch ist eine - wie immer man das im einzelnen auch nennen mag - eine dynamisch, sich ständig neu ausbalancierende Einheit von Herz, Bauch und Verstand. Nach dem NLP beeinflussen sich unser Körper, unser Gefühlsleben und unser Gedankensystem. So können Sie z.b. dadurch, dass Sie Ihre Körperhaltung verändern, Gefühlszustände und Gedanken verändern. Dies wirkt auch umgekehrt: Wenn wir unsere Gedanken verändern, dann verändert sich automatisch unsere Körperhaltung. Diese Annahme wird noch weitergeführt: Nach Erkenntnissen der Immunbiologie ist das Immunsystem unmittelbar abhängig von unseren inneren Einstellungen und daraus folgenden Gedanken. Wenn Sie also fröhliche Gedanken haben, arbeitet Ihr Immunsystem besser, als wenn Sie z.b. an traurige Dinge denken. Körper, Geist und Seele lassen sich nicht trennen. Bestimmte Modelle hindern Menschen daran - im Unterschied zu anderen Menschen mit anderen Modellen - ihre Ressourcen und Wachstumspotentiale zu aktivieren. Dadurch haben sie nicht mehr die Wahl, sich so oder anders zu verhalten. Einschränkungen in der Modellbildung führen zu Einschränkungen im kommunikativen Handeln. 8. Wir haben bereits alle Ressourcen, die wir brauchen. Das NLP geht davon aus, dass jeder Mensch die Lösung für seine Probleme schon in sich trägt. Ressourcen können Erfahrungen, Erinnerungen, Wissen oder Bilder sein, die uns bei einem Problem weiterhelfen. Oft können wir aber nicht über sie verfügen, weil wir keinen Zugang zu diesen Ressourcen haben. Davon ausgehend, dass in jedem Menschen alle nötigen Elemente vorhanden sind, die er zur Lösung seiner Probleme braucht, geht es im NLP darum, diese Ressourcen verfügbar zu machen. 9. Wenn etwas nicht funktioniert, muss man etwas anderes ausprobieren. Im NLP wird davon ausgegangen, dass Methoden und Prozesse für verschiedene Menschen ganz unterschiedlich wirken können. Keine Methode wird deshalb um ihrer selbst Willen angewandt, sondern nur dann, wenn Sie erfolgreich ist. Wenn Sie merken, dass Sie mit einer Methode nicht weiterkommen oder eine Technik für Sie nichts bringt, dann gilt es, flexibel zu sein und eine andere Methode auszuprobieren - und das nötigenfalls solange, bis Sie die Methode gefunden haben, die für Sie funktioniert. Aus dieser Vorannahme lässt sich folgende Erfolgsformel ableiten: - Machen Sie sich Ihr Ziel klar und haben Sie es in jeder Sekunde vor Augen. - Überprüfen Sie konsequent, ob Sie sich mit dem was Sie tun, Ihrem Ziel nähern oder nicht. - Verändern Sie so lange Ihre Strategie, Ihr Ziel zu erreichen bis Sie es geschafft haben oder bis Sie vielleicht ein besseres Ziel gefunden haben. 10. Es ist gut, viele verschiedene Wahlmöglichkeiten in einer Situation zu haben. Das NLP geht von folgender Annahme aus: Je mehr Wahlmöglichkeiten wir in einer Situation haben, desto flexibler können wir reagieren und desto größer sind die Chancen, dass wir das gewünschte Resultat erreichen. Wer in einer Situation nur eine
5 oder zwei Möglichkeiten zur Auswahl hat, steckt schnell fest und weiß nicht mehr weiter, wenn diese Varianten sich als unbrauchbar herausstellen. Dann wird das Ziel oft aufgegeben. Viel besser ist es, möglichst viele verschiedene Handlungsoptionen zu haben, mit denen wir versuchen können, unser jeweiliges Ziel zu erreichen. Nur so können wir z.b. flexibel auf Einflüsse von außen reagieren oder unsere Strategie den Umständen anpassen. Hier sind noch weitere Glaubenssätze aufgeführt, die ich aber nicht weiter im Detail erläutern werde. Aus dem im NLP gewonnenen Erfahrungen heraus lassen sich immer wieder neue Axiome bilden. 11. Das Ergebnis von Kommunikation ist das Feedback, das der einzelne bekommt; Fehler oder Versagen gibt es nicht. Die Bedeutung der Kommunikation ist die Reaktion, die man erhält und nicht die eigene Absicht. Es gibt keine "Fehler" und keine "Schuld", nur Feedback und Verantwortung. Aus dieser Sichtweise heraus braucht man sich nicht mehr mit Schuldzuweisungen und Fehlerbeschreibungen aufzuhalten. Man kann die Reaktion, die man erhält einfach als Feedback verstehen und sich darauf konzentrieren sein Verhalten solange zu verändern, bis man die Reaktionen bekommt, die man gerne haben möchte. 12. Meine Gefühle reguliere ich selbst. Jeder bestimmt seine Art des Erlebens und die damit verbundenen emotionalen Zustände selbst. Aus dieser Position heraus besteht die Möglichkeit die eigenen emotionalen Zustände aktiv zu beeinflussen und zu steuern. Solange andere Menschen bewusst oder unbewusst bei uns auf einen Knopf drücken können, der dann zwangsläufig ein Programm in Gang setzt, dessen wir uns nicht erwehren können, sind wir im höchsten Maße unfrei. Richard Bandler gebraucht in diesem Zusammenhang, das Bild von dem Busfahrer in unserem Kopf. Wer fährt den Bus? 13. Jedes Problem enthält mindestens ein Geschenk 14. Kann ein Mensch lernen, etwas Bestimmtes zu tun, können es grundsätzlich alle Menschen. 15. Kommunikation ist das, was beim Adressaten ankommt.
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