Kommunikation und Zuständigkeiten. Palliative Care in der Zentralschweiz. - Alltagsprobleme aus der Sicht der Pflegenden
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- Harald Kästner
- vor 8 Jahren
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1 Palliative Care in der Zentralschweiz - Alltagsprobleme aus der Sicht der Pflegenden Angebote Es existieren bereits viele Angebote wie Vereine Palliativ Luzern, Palliativ Zentralschweiz, Palliativ Zug Palliative Care Abteilung LUKS (8 Betten) Palliative Care Abteilung Klinik Hirslanden Palliativstation Eichhof Brückendienst Spitex Stadt Luzern/ Agglo Palliativstation Spital Schwyz Palliativstation Spital Affoltern a.a. Heime mit Palliativkonzepten und vieles mehr (z.b. private Anbieter) Die häufigsten Probleme können unterteilt werden: und Zuständigkeit (Angebote sind zu wenig bekannt) Aus-, Weiter- und Fortbildung (es braucht spezialisierte Medizin und Pflege) Austrittsplanung (Angebote sind zu wenig vernetzt) (Anbieter leiden unter Finanzknappheit, sind auf Spenden angewiesen) Fallbeispiel: Frau A.R. ist eine 64-jährige Patientin mit einem weit fortgeschrittenen, ossär metastasierenden Mammakarzinom. Die onkologischen Therapien sind weitgehend ausgeschöpft. Es erfolgt eine Hospitalisation. Die Abklärungen zeigen eine Tumorprogression in den Knochen, welche eine Schmerzproblematik hervorruft. Der Ehemann klagt, dass die Bestrahlung nichts nütze. Zudem erhält er von diversen involvierten Diensten Informationen, er weiss nicht mehr, woran er sich halten soll. und mit Patientin und Angehörigen mit wem wird kommuniziert? wer kommuniziert? was wird kommuniziert? der Patientin und der Angehörigen mit den Betreuenden ist vielschichtig Informationen holen, bringen und dokumentieren
2 Akutspital Langzeit-Institution Spitex Hausarzt Spezialisten Angehörige Sozialarbeitende Psychologen Seelsorgende Freiwillige Lösungsmöglichkeiten Rundtischgespräche Interprofessionelle Besprechungen Gemeinsam Ziele finden und daraus Maßnahmen ableiten und dokumentieren (Elektronische Krankengeschichte) Mittelfristige mögliche Lösung Betreuungsplan für Schwerkranke im Kanton Solothurn elektronisches Arbeitsinstrument in der Palliative Care Schnittstellen Management (z.b. zwischen Hausärzten und Spital) Cina Ch. Schweiz. Ärztezeitung 2012; 93: 1123 Aus-, Weiterund Fortbildung
3 Aus-, Weiter-und Fortbildung Medizinalberufe-Gesetz Ärzte und Pflege Palliative Care explizit verankert, Ethik etc. als Bildungsziele verankert Schweiz. Lernzielkatalog Palliative Care verankert Weiterbildungsordnung Allgemeine Lernziele für Facharztausbildung Schlüsselkompetenzen verankert Austrittsplanung (Austritts- und Bedarfsabklärungen) Fallbeispiel: Die Schmerzen konnten erst mit einem Katheter (durch Pain-Dienst der Anästhesie) und danach mit p.o. Medikamenten gut eingestellt werden. Frau A.R. äussert den Wunsch, nach Hause entlassen zu werden, obwohl sie praktisch den ganzen Tag im Bett ist und umfänglich auf Hilfe angewiesen ist. Der Ehemann hat Bedenken gegen eine Entlassung nach Hause und wünscht eine Verlegung in ein Heim, während die Kinder ihrer Mutter den letzten Wunsch erfüllen möchten. Bedarfsabklärungen Triage-Instrument Es fehlt ein Bedarfsabklärungsinstrument mit Indikationen, damit eine Situation umfänglich erfasst werden kann. Aufgrund dieser Erhebung kann besser eingeschätzt werden, ob eine Pflege zu Hause möglich ist. Die Abklärungen gestalten sich häufig komplex und zeitaufwändig. Hausarzt Spitex/ Brückendienst Sozialdienst (Spital,Gemeinde, Krebsliga) Bedarfsabklärungen Homecare-Kriterien wären Optimale Symptomkontrolle, inkl. Anleitungen bei Krisensituationen Gute Erreichbarkeit und Verfügbarkeit von Pflege und Ärzten Gute soziale Einbindung und Zusammenarbeit mit verschiedenen Helfern Patient fühlt sich in seinen Bedürfnissen unterstützt und verstanden
4 Die Bedarfs-Abklärung zeigt, dass eine Pflege zu Hause grundsätzlich möglich ist. Allerdings ist der Betreuungsaufwand sehr hoch und die übersteigt die Möglichkeiten des Ehepaares. Nach einem ausführlichen Gespräch mit allen Beteiligten wird schließlich beschlossen, die Patientin wenn möglich auf die Palliativstation im regionalen Betagtenzentrum zu verlegen. Dies scheitert wegen der, so dass Frau A.R. schließlich in das Pflegeheim der Gemeinde verlegt wird. akut stationär Akutspital Palliative Care-Leistungen -> für die palliative Komplexbehandlung CHOP 93.8A.2. Ziel ist, dass unheilbare, schwerkranke und sterbende Patienten weiterhin auf der Akutsomatik behandelt werden können, wenn dies die optimale Lösung ist chronisch-stationär Situation in Pflegeheimen Vermehrter Pflegeaufwand wird nicht abgegolten Konsiliarische Beratungen sind oft nicht finanziert (z.b. Schmerzberatung, Psychoonkologie etc.) spitalexterne Pflege Spitex/Brückendienst Koordinationsleistung wird abgerechnet Interdisziplinäre Koordination ist nicht finanziert Tarife sind nicht kostendeckend -> PatientIn muss Leistungen selbst finanzieren! slücken in allen Bereichen Soziale Ungerechtigkeiten
5 Fazit Es ist bereits viel vorhanden und einiges getan. Auf diversen Ebenen wird der Inhalt von Palliative Care mit Engagement umgesetzt und gelebt. Wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Aber wir müssen weiterhin mit viel Energie, Durchhaltewillen und Herzblut dranbleiben!
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