Voraussetzungen und Bedingungen für bewegungseinschränkende Massnahmen
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- Emma Eleonora Rosenberg
- vor 8 Jahren
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1 Workshop 1 Voraussetzungen und Bedingungen für bewegungseinschränkende Massnahmen Beschreibung Das Gesetz sieht vor, dass eine urteilsunfähige Person bei einer Gefährdung vor sich selbst oder vor Dritten geschützt werden kann. Ein mögliches Instrument bieten die bewegungseinschränkenden Massnahmen. Im Workshop werden auf die gesetzlichen Grundlagen eingegangen, die für eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit gelten. Es werden die relevanten Aspekte für die Durchführung und Überprüfung der bewegungseinschränkenden Massnahmen im Institutionellen Rahmen beleuchtet. Zudem wird auf die Rolle und Kompetenzen der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden KESB bezüglich der bewegungseinschränkenden Massnahmen eingegangen. - Welche Voraussetzungen müssen für eine bewegungseinschränkende Massnahme gegeben sein? - Worauf ist bei der Durchführung einer bewegungseinschränkenden Massnahme zu achten? - Wann kann es zu einer Kontrolle der bewegungseinschränkenden Massnahme durch die KESB kommen? - Worauf achtet die KESB bei der Überprüfung der angewandten Massnahmen? - Wieso ist eine detaillierte Dokumentation so wichtig? Steve Monnigadon, Sozialpädagoge, Fachperson für Krisenintervention, Aufbau der Fachstelle «Anäluege» zur Gewaltprävention bis 2013, diverse Weiterbildungen zum neuen Erwachsenenschutzrecht. Praxis: Langjährige Erfahrung im stationären Bereich mit Erwachsenen Menschen mit Behinderungen wie auch im sozialpsychiatrischen Bereich. Seit 2013 Fachmitarbeiter Abklärungsdienst der KESB Appenzell Ausserrhoden steve.monnigadon@ar.ch
2 Workshop 2 Konkrete Umsetzung von freiheitsentziehenden-/bewegungseinschränkenden Massnahmen (FEM/BEM) im Alltag In der Begleitung von Menschen, die schwer fremdverletzende Verhaltensweisen zeigen, kann es unumgänglich sein, bewegungseinschränkende Massnahmen einzusetzen. Dazu müssen aber die rechtlichen Grundlagen sowie die Dokumentation bekannt sein. Zudem muss berücksichtigt werden, dass nur das absolut notwendige Minimum eingesetzt wird. Im Workshop werden die rechtlichen Grundlagen gestreift und konkrete Beispiele aus dem Praxisalltag (idealerweise auch aus der Praxis der Teilnehmenden) reflektiert. Olivia Lutz, Klinische Heilpädagogin mit mehrjähriger Erfahrung als Begleiterin u. a. in der Enthospitalisierung von Erwachsenen mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Später Lizentiat in Heilpädagogik, Pädagogik und Pädagogischer Psychologie sowie Ausbildung zur Supervisorin heilpädagogische Beraterin an der Fachstelle «Lebensräume für Menschen mit geistiger Behinderung». Seit Juni 2001 selbständige Tätigkeit in Fachberatung, Aus- und Weiterbildung. Mitglied in der Fachstelle Prävention des vahs Verband für anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie. olivia.lutz@bluewin.ch
3 Workshop 3 Personalführung bei physischen Auseinandersetzungen Bei Menschen mit fremdaggressivem Verhalten kann es zu physischen Auseinandersetzungen kommen. Dabei gilt es, die aggressive Person, die Zielperson oder sich selber zu schützen. Solche Situationen können immer wieder Krisen auslösen und zwar bei Begleitpersonen, bei Aussenstehenden sowie bei den fremdverletzenden Menschen selbst. Die Begleitung des Personals in solchen Situationen ist äusserst wichtig, um psychische Belastungen und Krisen frühzeitig zu erkennen und zu thematisieren. Dieser Prozess beginnt schon bei der Personalrekrutierung und geht weiter in der Entwicklung einer Teamkultur. Bereits präventiv können wichtige Elemente vorbereitet werden. In der Begleitung nach physischen Auseinandersetzungen sind die agogische Reflexion der Sequenz und die fachliche Begleitung aller betroffenen Personen wichtig. - Personalrekrutierung - Prävention - Begleitung nach physischen Auseinandersetzungen Niklaus Egli, Sozialpädagoge, Teamleiter in sozialen und sozialmedizinischen Institutionen mit eidg. FA, Praxisausbildner NDK HF, CAS in Krisenintervention FH, mehrjährige Führungstätigkeit im Behindertenbereich, seit Mai 2014 Geschäftsführer und Gesellschafter der egli-agogik gmbh niklaus.egli@egli-agogik.ch
4 Workshop 4 Dialektik der Gewalt und der aggressive Dialog als bewusst oder unbewusst eingesetztes Gestaltungsmittel Beschreibung Diskussion über die Bedeutung der Aggression (Problembewältigungsverhalten) und Gewalt (Herrschaft/Knechtschaft, Macht/Ohnmacht, gerecht/ungerecht, Ordnung schaffend/ordnung zerstörend) Beispiele der Aggressionsdiagnostik und darauf folgende Interventionen mit Inszenierungen, Diskussionen und Übungen. «DOKI Dialog Orientierte Körperliche Intervention» : Grundlagen und Übungen Verstehen der Aggression, Erfassen der Wirkung der Aggression auf die Begleitpersonen, Selbstregulation und Psychohygiene, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten in der Gesprächsführung und in der Körperlichen Intervention. Beiträge zur psychosozialen Gesundheit und Entwicklungsbegleitung. Carlos Escalera Stv. Leiter des Beratungszentrums Alsterdorf, langjähriger Dozent und Berater zum Thema 'Aggression und Gewalt'. Gründer von DOKI. Leiter von zahlreichen Weiterbildungen für Aggressionsmanager und Vertrauenspersonen in Institutionen (Antigewaltbeauftragter). c.escalera@alsterdorf.de
5 Workshop 5 Widerspenstiges Verhalten Beitrag eines Psychiaters Widerspenstigkeit und Verweigerungshaltung werden oft als Trotz, persönliche Ablehnung oder gar als Aggression erlebt und erwecken in uns als Gegenreaktion Aggressivität. Nicht selten kommt es dabei zu körperlichen Auseinandersetzungen. In Selbstreflexion und anhand von Beispielen wollen wir uns darüber austauschen, was mögliche Gründe für ein solches Verhalten sind, wie wir ein besseres Verständnis dafür entwickeln können, und ob der Beizug eines Psychiaters, der Einsatz von Psychopharmaka oder gar eine Klinikeinweisung angezeigt sind. Felix Brem, Medizinstudium in Zürich, Weiterbildung zum Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie. Eigene Praxis in Weinfelden seit Seit 1983 psychiatrischpsychotherapeutische Behandlung und Begleitung von Menschen mit Autismus, geistiger oder mehrfacher Behinderung mit Heimpsychiater-Tätigkeit in zahlreichen Institutionen der Ostschweiz. Absolvent des ersten deutschsprachigen Grundkurses «Medizin für Menschen mit geistiger Behinderung» 2008/2009 mit Zertifikat. Präsident der SAGB Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft von Ärzten für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung und des VBMB Verein für eine bedürfnisgerechte medizinische Versorgung für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung. felix.brem@hin.ch
6 Workshop 6 Enthospitalisierung einer Person mit hohem Aggressionspotential Eine junge Frau mit leichter geistiger Behinderung und massiver Aggressionsproblematik stand kurz vor der dauerhaften Verwahrung. Alle früheren Integrationsversuche scheiterten immer wieder an den fremd- und selbstaggressiven Verhaltensweisen. Die jahrelange Betreuung im psychiatrischen Landeskrankenhaus war gekennzeichnet von einem konsequenten «äusseren Halt», das heisst, die Klinik übernahm die Kontrolle, wenn es zu Ausbrüchen kam. Die beachtlichen manuellen, sprachlichen und gedanklichen Kompetenzen der jungen Frau führten zu grosser Unzufriedenheit mit der Lebenssituation im geschlossen Rahmen. Unter der von Jakob Egli, egli-agogik, wurde ein Kooperationsprojekt zusammen mit der Stiftung Lebenshilfe und der Interessengemeinschaft lautsprachlich kommunizierender Gehörlose LKH Schweiz zur Integration der jungen Frau initiiert. Im Workshop werden der gewählte methodische Ansatz, die Zusammenarbeit zwischen Klinik und Behinderteninstitution, der Kompetenzaufbau beim sozialpädagogischen Betreuungsteam, die Projektbegleitung und die gemachten Erfahrungen dargestellt. Zusammenarbeit von Psychiatrie und Agogik, Enthospitalisierung, methodischer Ansatz, Umgang mit aggressivem Verhalten, Projektbegleitung en Jakob Egli, geb. 1947, Primarschullehrer, Studien in Psychologie, Sonder- und Sozialpädagogik, Sonderschulheimleiter, bis 1997 der Fachstelle «Lebensräume für Menschen mit geistiger Behinderung», bis 2012 Geschäftsführer Verein Chupferhammer, mehrjährige Tätigkeit in Beratung, Fort- und Weiterbildung, seit Mai 2014 Geschäftsführer und Gesellschafter der egli-agogik gmbh jakob.egli@egli-agogik.ch Daniel Kaufmann, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Additivfacharzt Geriatrie, MSc in Verhaltenstherapeutischer Medizin, Bereichsleiter forensische Psychiatrie am Landeskrankenhaus LKH Rankweil, Leiter
7 der Dialektisch-Behaviorale-Therapie DBT Ambulanz für Borderline Betroffene. Seit 2002 Tätigkeit am LKH Rankweil psychiatrische Abteilung der Station E2 mit Schwerpunkt Forensik und subakute/schwer chronisch Kranke. Diplome in Palliativmedizin und von Diplom-Fortbildungs-Programm der Österreichischen Ärztekammer DFP. Paula Czizegg, geb. 1957, Kindergärtnerin, Praxislehrerin Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Mitarbeiterin der Lebenshilfe Vorarlberg seit 1994, berufsbegleitendes Studium Erziehungswissenschaften, Wohnhaus Hohenems von 2002 bis April 2015, seit August 2012 Projektverantwortung, seit Mai 2015 Mitarbeiterin Lebenshilfe Vorarlberg, Wohnhaus Hohenems
8 Workshop 7 Umgang mit Gewalt auf Ebene Team Aspekte einer Fachberatung «Auffällige» und insbesondere Verhaltensweisen, die als aggressiv oder gewalttätig bezeichnet werden, sind nie bloss ein subjektives Problem, sondern stellen immer ein ganzes System (Team, Praxisorganisation, familiäres Umfeld, betroffene Person) vor grosse Herausforderungen und bringen vielfältige Belastungen mit sich. Ein systemisches Verständnis von Krisenintervention ist unumgänglich. Im Workshop werden zwei praktische Herangehensweisen an solche Situationen aufgezeigt, wie sie in einer Fachberatung zum Tragen kommen. Die Auswahl der Herangehensweisen dieses sehr breiten thematischen Praxisfeldes orientiert sich an die langjährige Beratungserfahrung der Fachperson. Gewalt und Gegengewalt, agogischer Rahmen, Sequenzen einer Fachberatung in einem Team, Verstehen von «herausforderndem» Verhalten, Haltungsfragen Daniel Kasper, lic. phil I Sonderpädagoge, Sozialpädagoge, Sozialwissenschaftler, seit 1992 Referent agogis HF, von Co-Leiter Fachstelle Lebensräume, seit 2000 Fachberatungen/Kriseninterventionen, seit 2004 Dozent, Fachberater, Projektleiter & Forschungsmitarbeiter Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, seit 2009 Projektleiter Funktionale Gesundheit daniel.kasper@fhnw.ch
9 Workshop 8 Analyse einer agogischen Extremsituation anhand einer Filmsequenz Die Filmsequenz wurde spontan in einer Situation erstellt, in der es schon wiederholt zu intensiven Auseinandersetzungen gekommen ist. Ziel war, diese Sequenz im Rahmen der Teamberatung analysieren und reflektieren zu können. Beteiligt sind ein Mann mit kognitiven und psychischen Beeinträchtigungen sowie einer hohen Bereitschaft zu fremdaggressivem Verhalten, der sich über eine Regel hinwegsetzt, und ein Sozialpädagoge, der die Umsetzung einer agogischen Konzeption anstrebt. Mit welcher Intensität dürfen/müssen agogische Konzeptionen verfolgt werden? Im dokumentierten Kampf um einen Gegenstand von geringem Wert zeigen sich viele Facetten von Gewalt, Macht und Aggressivität in der agogischen Arbeit. Gewalt und Gegengewalt, Enthospitalisierung, Integration, Berufsverständnis Köbi Egli, dipl. Heimleiter, mehrjährige Führungstätigkeit im Behindertenbereich, seit Mai 2014 Geschäftsführer und Gesellschafter der egli-agogik gmbh koebi.egli@egli-agogik.ch
10 Workshop 9 Grenzüberschreitungen Grenzverletzungen Gewalthandlungen: Wo beginnt Gewalt? Wir gehen in diesem Workshop folgenden Fragen und nach: - Von der subtilen Gewalt im Alltag. - Von Grenzverletzungen bis zu Gewalthandlungen. - Wo fängt Gewalt an? - Von Macht, Aggression und Gewalt. - Mein Handeln zwischen Rechtfertigung und Reflexion. - Weshalb müssen Gewalthandlungen besprechbar gemacht werden? Selbstreflexion, Grenzen, Macht, Aggression, Gewalt Annelies Ketelaars hat viele Jahre in der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie gearbeitet. Heute hat sie eine Praxis in Gewaltprävention, Sexualpädagogik, Konfliktklärung und Supervision. Sie ist Mitglied der Fachstelle Gewaltprävention des Verbandes für anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie in der Schweiz. klaeren@annelies-ketelaars.ch
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