Gut Leben in der Gemeinde auch bei Demenz
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- Bella Fried
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1 Gut Leben in der Gemeinde auch bei Demenz Elfi Ziebell Angehörigenberatung e.v. Nürnberg / Gerontopsychiatrische Fachkoordination (GeFa) Mittelfranken Nina Gremme
2 Die Angehörigenberatung e.v. Fachstelle für pflegende Angehörige und Demenzberatung Nürnberg Gerontopsychiatrische Fachkoordination (GeFa) Mittelfranken Fortbildungsabteilung seit mehr als 25 Jahren Beratung und Entlastung für Angehörige von hilfsbedürftigen älteren Menschen Schwerpunkt Angehörige von demenzkranken Menschen
3 Gerontopsychiatrische Fachkoordination Unsere Ziele: (GeFa) Mittelfranken Verbesserung und Erhalt der Lebensqualität für Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen Verbesserung und Weiterentwicklung der Versorgungsstruktur im Bezirk Mittelfranken Unterstützung beim Auf- und Ausbau ambulanter Hilfen durch: Information - Koordination - Initiierung - Vernetzung 3
4 Aufgaben der Koordinierungsstelle Informationsvermittlung und Beratung Wegweiser Gerontopsychiatrie Fachberatung Weitervermittlung Vernetzung und Konzeptarbeit Arbeits- oder Initiativkreise Projektarbeit Konzeptentwicklung / Politikberatung Öffentlichkeitsarbeit und Fortbildung Pressearbeit Kampagnen Fachtagungen Schulungen / Vorträge
5 Jeder kann mal etwas vergessen... Jeder dritte Mensch älter als 65 Jahre hat mindestens leichte Schwierigkeiten mit der geistigen Leistungsfähigkeit. Jeder dritte Mensch älter als 85 Jahre hat eine Demenzerkrankung. 2/3 der Menschen älter als 85 Jahre haben keine Demenzerkrankung.
6 Was suchen wir alle für unser Alter? - Lebensqualität - unkündbaren / finanzierbaren Wohnraum - selbstbestimmtes Wohnen - Nachbarschaftshilfe bis hin zur - Sicherung der Pflege
7 Merkmale von Lebensqualität Quelle: Planungshilfe. Hrsg.v. BMG 2004, Köln: Kuratorium Deutsche Altershilfe Selbstständigkeit Privatheit Vertrautheit Eigenverantwortlichkeit Integration Architektur Geborgenheit
8 (1) Zahlen und Fakten zur Pflegesituation 2,8 Mio Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig im Sinne der Pflegeversicherung Davon werden 69% zuhause gepflegt Davon wiederum werden 69% ausschließlich von Angehörigen gepflegt Also pflegen Familien, ohne irgendeine Hilfe in Anspruch zu nehmen...
9 (2) Zahlen und Fakten zur Pflegesituation 83 % der Pflegenden sind Frauen (Ehefrauen, Töchter oder Schwiegertöchter) im gemeinsamen Haushalt mit der/dem Pflegebedürftigen 77 % werden von nur einer Hauptpflegeperson gepflegt 75 % der Hauptpflegepersonen sind über 50 Jahre alt 10 % der Hauptpflegepersonen sind über 75 Jahre alt 92 % der Pflegenden stehen rund um die Uhr zur Verfügung
10 Alternative Wohn-, Pflege- und Betreuungsformen Es gibt vielfältige Wahlmöglichkeiten: - Betreutes Wohnen zu Hause, - Wohnen mit Service ( => Betreutes Wohnen), - Quartierskonzepte, - generationsübergreifendes Wohnen, - ambulante Hausgemeinschaften, - Seniorenwohngemeinschaften, - ambulant betreute Wohngemeinschaften für schwerstpflegebedürftige und demenzkranke Menschen, - teil- und vollstationäre Einrichtungen.
11 Prominente Alzheimer-Patienten Ronald Reagan Rudi Assauer Helmut Schön Maria Schell Katherine Hepburn Inge Meysel Herbert Wehner Rita Hayworth Charles Bronson Helmut Zacharias Walther Jens Margaret Thatcher
12 Was sind Demenzerkrankungen? Syndrom ( Bündel von Symptomen) Wichtigstes Symptom sind Gedächtnisstörungen Anfangs Kurzzeitgedächtnisstörungen, später auch Langzeitgedächtnis betroffen Probleme im Bereich geistiger, emotionaler und sozialer Fähigkeiten Beeinträchtigungen im Alltag Beeinträchtigung länger als 6 Monate
13 Der Aktenschrank Neue Erinnerungen werden als alt Neue Erinnerungen werden immer gespeichert und können jederzeit seltener gespeichert und können somit verwendet werden. nicht wieder verwendet werden. Auch alte Erinnerungen gehen zunehmend verloren. Quelle: Powell, J. (2009). Hilfen zur Kommunikation Demenz. Köln: Kuratorium Deutsche Altershilfe
14
15 Zahlen und Fakten Ca. 1,4 Mio. Menschen mit einer mittelschweren bis schweren Demenz leben in Deutschland Das sind ca. 8% der über 65-Jährigen Über zwei Drittel aller Demenzkranken sind Frauen Jährlich erkranken ca Menschen neu Quelle: Weyerer/Bickel, 2007; Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.v.
16 Häufigkeit von Demenzen Altersgruppe Anteil von Menschen mit Demenz 65 bis 69-Jährige 1,2 % 70 bis 74-Jährige 2,8 % 75 bis 79-Jährige 6,0 % 80 bis 84-Jährige 13,3 % 85 bis 89-Jährige 23,9 % über 90-Jährige 34,6 % Quelle: Wikipedia; Berliner Altersstudie von 1996
17 Gesellschaftliche Bedeutung
18 Häufigkeit gerontopsychiatrischer Erkrankungen in Mittelfranken Gesamtbevölkerung in Mittelfranken: ab 65 Jahre: Einwohner Einwohner Anzahl: in %: Psychische Erkrankungen: Demenz: Schwere depressive Erkrankung: Depressive Störungen insgesamt: Schizophrenie: ,5 Anhaltende wahnhafte Störungen: Alkoholismus: ,5 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Stand: , eigene Berechnungen, GeFa Mittelfranken
19 Überblick über Demenzerkrankungen* *vgl. Krämer: Alzheimer von A-Z und Robert Koch-Institut (Hrsg.) Gesundheitsberichtserstattung des Bundes. Heft 28. Altersdemenz Primäre Demenzen Sekundäre Demenzen Degenerative Demenzen präsenil: Bis 65 J. senil: Ab 65 Jahre Demenz vom Alzheimer Typ Frontotemporale Demenz Demenz bei der Lewy-Krankheit ca % aller Demenzen Mischformen vaskulär/ degenerativ ca % aller Demenzen Vaskuläre Demenzen Multiinfarkt- Demenz Binswanger- Krankheit ca % aller Demenzen Sekundäre Demenzen (evtl. reversibel/heilbar) mechanische Ursachen (z.b. Schädel-Hirn-Trauma) Toxische Ursachen Mangelzustand (z.b. Vitamin B12) Psychische Ursachen, (z.b. Depression) Infektiöse Ursachen (z.b. AIDS) ca. 5-10% aller Demenzen
20 Prozent der Erkankten Dauer und Verlauf der Alzheimer Krankheit* * vgl. Reisberg, zit. nach Trebert, Phase (leichte Demenz) -Selbständigkeit weitgehend erhalten - Störungen des Kurzzeitgedächtnis - Evtl. Depression, Angst 2. Phase (mittelgradige Demenz) - Selbständigkeit eingeschränkt - Hochgradige Gedächtniseinbußen - Schwere Orientierungsstörungen - Inkontinenz - evtl. Schlafstörungen - Wahn, Unruhe 3. Phase (schwere Demenz) - Selbständigkeit aufgehoben - Blasen- und Darminkontinenz - Gehstörungen - Schluckstörungen - Bettlägrigkeit Dauer der Erkrankung
21 Folgen der Demenz im Alltag Ein demenzkranker Mensch... reagiert mit Abstreiten, Lügen und Beschuldigungen, wird schnell aggressiv oder zieht sich zurück, wird unruhig oder interesselos, apathisch, fällt peinlich auf, geht in seiner Persönlichkeit mehr und mehr verloren, wird unselbständig, ist mit wichtigen Entscheidungen überfordert, braucht zunehmend praktische Unterstützung.
22 Belastungen der pflegenden Angehörigen Körperliche Belastungen Keine Zeit Emotionale Belastung Schwierige Beziehung Pflegeversicherung...
23 Umgang mit demenzkranken Empathie Menschen Fähigkeit und Bereitschaft zur Reflexion Behandeln und Handeln lassen Wahrnehmung und Wahrgenommenem Bedeutung geben Geduld und Humor Wissen aneignen
24 Unterstützung Beratung Seminare Gesprächs- Gruppen bei Demenz Angehörige Urlaubsangebote Psychotherapie Gesellige Angebote Kur Pflegeheim* Menschen mit Demenz Therapeutische Angebote Begegnungsgruppe Demenz- WG HelferInnenkreis 24-h-Pflege Tagespflege Betreuungsgruppe
25 66% aller pflegenden Angehörigen nehmen keine Hilfe in Anspruch!
26 Initiative Demenzfreundliche Kommune Mittelfranken Schirmherr Bezirkstagspräsident Richard Bartsch Förderungen / Kooperations- und Netzwerkpartner: Alzheimer Gesellschaft Mittelfranken e.v. VergissMeinNicht e.g. Demenz Wohngemeinschaft Genossenschaft zur Förderung des Aufbaus ambulant betreuter Wohngemeinschaften für demenzkranke Menschen (in Bayern)
27 Initiative Demenzfreundliche Kommune Mittelfranken Was ist demenzfreundlich? Mit-Menschlichkeit Bewusstsein im Umgang mit dem Thema Demenz in der gesamten Gesellschaft Selbstbestimmung und Würde der Betroffenen in allen Phasen der Erkrankung Lebensqualität für die Betroffenen und ihre Angehörigen
28 Initiative Demenzfreundliche Kommune Mittelfranken Kennzeichen einer demenzfreundlichen Kommune, z.b. Alltag Frisör Einkaufsmöglichkeiten Kirche Sport - Bewegung Betreuung und Versorgung Ambulante Pflege Besuchsdienst Betreuungsgruppen Zuhause mit Demenz Medizinische Versorgung Ambulant / zugehend Ortsnah / stationär Geriatrie / Gerontopsychiatrie Alltagsstruktur Tagesstätte oder Tagespflege Kulturveranstaltungen Quelle: Prof. Dr. Richard Mahlberg, Nürnberg
29 Initiative Demenzfreundliche Kommune Mittelfranken Unser Ziel: regionale und individuelle Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen Unser Angebot: Beratung, Ideentransfer, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Vorträge finanzielle Unterstützung für Projekte in den ersten zehn Gemeinden
30 Themen der Zukunft Prävention Sensibilisierung / Enttabuisierung Wohnen im Alter => bei Demenz Mobilität / Infrastruktur Bürgerschaftliches Engagement Aufbau fehlender Strukturen Finanzierungsmöglichkeiten Vernetzung
31 Initiative Demenzfreundliche Kommune Mittelfranken bietet den Gemeinden eine Ideensammlung zur Gestaltung demenzfreundlicher Kommunen Beratung und Informationsveranstaltungen Schulungen ein großes Netzwerk Hinweise auf spezielle Förderungen Öffentlichkeitsarbeit für Ihre Projekte
32 Aktivitäten in Burgbernheim Erstgespräch Informationsrunde Vernetzungstreffen Öffentlichkeitsarbeit Aufbau einer Selbsthilfegruppe Aufbau einer Hausgemeinschaft Diskussion über weiteres Vorgehen
33 Ich möchte da wohnen bleiben, wo ich mich zu Hause fühle bis zum Schluss.
Initiative Demenzfreundliche Kommune Mittelfranken
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