Der neue Büroberuf: Kaufmann/-frau für Büromanagement
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- Martin Maier
- vor 8 Jahren
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1 Der neue Büroberuf: Kaufmann/-frau für Büromanagement 1. Grundlagen der Ordnungsmittel (Ausbildungsverordnung und Rahmenlehrplan) 2. Merkmale der neuen Lernfelder 3. Prüfungsanforderungen 1
2 Neuordnung der Büroberufe aus Drei machen Einen Kaufleute für Bürokommunikation Fachangestellte für Bürokommunikation Bürokaufleute Kaufmann/-frau für Büromanagement
3 Entwicklung der Berufsausbildungsverträge in Deutschland (Stand: ) Beruf Bürokaufmann/frau % % 73% Kaufmann/frau für Bürokommunikation % % 79% Fachangestellte/r für Bürokommunikation % % 79% Zukünftig Deutschlands größter Ausbildungsberuf 3 Quelle: Statistisches Bundesamt
4 Erarbeitung der Ordnungsmittel Sachverständigen des Bundes Rahmenlehrplanausschuss Entwürfe: Ausbildungsordnung (AO) Erprobungsverordnung (bis ) Grundverordnung EUROPASS-Zeugniserläuterung parallel Entwurf: Rahmenlehrplan (RLP) 4
5 Bildungspolitische Eckwerte Berufsbezeichnung: Ausbildungsdauer: Ausbildungsstruktur: Fertigkeiten und Kenntnisse: Zeitliche Gliederung: Prüfungsform: Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement 3 Jahre Differenzierung mit Wahlqualifikationen Siehe Qualifikationskatalog Zeitrahmenmethode Gestreckte Abschlussprüfung (zur Erprobung) 5
6 Ausbildungsrahmenplan Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Während der gesamten Ausbildung zu vermitteln: 1. Ausbildungsbetrieb, z. B. - Stellung, Rechtsform, Organisationsstruktur - arbeitsrechtliche Vorschriften - Sicherheits- und Gesundheitsschutz - Umweltschutz und Nachhaltigkeit 2. Arbeitsorganisation, z. B. - Arbeits- und Selbstorganisation, Organisationsmittel - Arbeitsplatzergonomie, Datenschutz und sicherheit - Qualitätsorientiertes Handeln in Prozessen 3. Information, Kommunikation, Kooperation, z. B. - Beschaffung und Umgang mit Informationen - Kooperation und Teamarbeit - Anwenden einer Fremdsprache bei Fachaufgaben
7 Ausbildungsrahmenplan Berufsprofilgebende Qualifikationen Büroprozesse: 1. Informationsmanagement 2. Informationsverarbeitung 3. Bürowirtschaftliche Abläufe 4. Koordinations- und Organisationsaufgaben Geschäftsprozesse: 1. Kundenbeziehungsprozesse 2. Auftragsbearbeitung und Nachbereitung 3. Beschaffung von Material und ext. Dienstleistungen 4. Personalbezogene Aufgaben 5. Kaufmännische Steuerung
8 Ausbildungsrahmenplan Wahlqualifikationen 1. Auftragssteuerung und -koordination 1. Auftragsinitiierung 2. Auftragsabwicklung 3. Auftragsabschluss 4. Auftragsnachbereitung 2. Kaufm. Steuerung und Kontrolle 1. Finanzbuchhaltung 2. Kosten- und Leistungsrechnung 3. Controlling
9 Ausbildungsrahmenplan Wahlqualifikationen 3. Kaufm. Abläufe in kleinen u. mittleren Unternehmen 1. Laufende Buchführung 2. Entgeltabrechnung 3. Betriebliche Kalkulation 4. Betriebliche Auswertungen 4. Einkauf und Logistik 1. Bedarfsermittlung 2. Operativer Einkaufsprozess 3. Strategischer Einkaufsprozess 4. Lagerwirtschaft
10 Ausbildungsrahmenplan Wahlqualifikationen 5. Marketing und Vertrieb 1. Marketingaktivitäten 2. Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen 3. Kundenbindung und Kundenbetreuung 6. Personalwirtschaft 1. Personalsachbearbeitung 2. Personalbeschaffung und -entwicklung
11 Ausbildungsrahmenplan Wahlqualifikationen 7. Assistenz und Sekretariat 1. Sekretariatsführung 2. Terminkoordination und Korrespondenzbearbeitung 3. Organisation von Reisen und Veranstaltungen 8. Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement 1. Öffentlichkeitsarbeit 2. Veranstaltungsmanagement
12 Qualifikationskatalog A. Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten B. Weitere berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in zwei Wahlqualifikationen von jeweils fünf Monaten 1. Büroprozesse 1. Auftragssteuerung und - koordination 2. Geschäftsprozesse 2. Kaufmännische Steuerung und Kontrolle 3. Kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen 4. Einkauf und Logistik 5. Marketing und Vertrieb 6. Personalwirtschaft 7. Assistenz und Sekretariat 8. Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement 9. Verwaltung und Recht 10. Öffentliche Finanzwirtschaft C. Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten 1. Der Ausbildungsbetrieb 2. Arbeitsorganisation 3. Information, Kommunikation, Kooperation 12 = Gegenstand des Berufsschulunterrichts
13 Lernfeldkonzept der KMK Seit 1996 sind die KMK-Rahmenlehrpläne nach Lernfeldern strukturiert. Lernfelder werden aus beruflichen Handlungsfeldern entwickelt. Im Mittelpunkt steht die Förderung und Vermittlung der Handlungskompetenz. Keine fachlogische Struktur, sondern handlungslogische Struktur. Orientierung an der vollständigen Handlung. 13
14 Lernfelder Unterrichtsstunden Nr. 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 1 Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und den Betrieb präsentieren 2 Büroprozesse gestalten und Arbeitsvorgänge organisieren 80 3 Aufträge bearbeiten 80 4 Sachgüter und Dienstleistungen beschaffen und Verträge schließen 5 Kunden akquirieren und binden 80 6 Werteströme erfassen und beurteilen 80 7 Gesprächssituationen gestalten 40 8 Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen 80 9 Liquidität sichern und Finanzierung vorbereiten Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern Geschäftsprozesse darstellen und optimieren Veranstaltungen und Geschäftsreisen organisieren Ein Projekt planen und durchführen 40 = teilweise aus dem Bereich der Wahlqualifikationen
15 Kernkompetenz Lesehinweise Ausbildungsjahr; Zeitrichtwert fortlaufende Nummer Beschreibung der Kernkompetenz Phasen einer vollständigen Handlung Sie wenden Arbeitsstrategien (Informationsbeschaffungsstrategie, Elaborationsstrategie) an.. Die Sätze formulieren die einzelnen Kompetenzen (Endkompetenz) Verbindliche Mindestinhalte sind kursiv markiert und beziehen sich auf den Begriff vor der Klammer. 15
16 Schulischer Rahmenlehrplan Besonderheiten zum bisherigen Unterricht: Informationsverarbeitung Die schreibtechnischen Kompetenzen werden zu gleichen Teilen durch Betrieb, Schule und Eigenengagement erworben. Der Schwerpunkt liegt am Beginn der Ausbildung. Textverarbeitung und Tabellenkalkulation ist integrativ zu vermitteln und ist auf mehrere Lernfelder entsprechend der betrieblichen Handlung verteilt. Es wird kein 10-Finger Tastschreiben verlangt!
17 Textverarbeitung und Tabellenkalkulation Endkompetenzen, die Gegenstand der Abschlussprüfung Teil 1 sind, werden in folgenden Lernfeldern erworben: Textverarbeitung Formatierung, DIN, Textgestaltung, Formulare, Textbausteine, Objekte einbinden Tabellenkalkulation LF 2 LF 3 LF 4 LF 5 Schreibfertigkeit optimieren, Funktionen der Applikation erschließen - Struktur erschließen Tabellen, einfache Funktionen u. Formeln, Adressierung Schreiben norm- und fachgerecht Diagramme, WENN, ZÄHLENWENN, SUMMEWENN, SVERWEIS Fragebogen gestalten, Serienbrief erstellen - 17
18 Besonderheiten zum bisherigen Unterricht: Rechnungswesen Die unterrichtliche Umsetzung der Buchführung zielt auf den Erwerb grundlegender buchhalterischer Kompetenzen ab. Die speziellen Anforderungen werden durch im Betrieb zu vermittelnde Wahlqualifikationen abgedeckt. Für die Kosten- und Leistungsrechnung ist ein spezielles Lernfeld im Lehrplan. Fremdsprachen Der Erwerb von Fremdsprachenkompetenz ist integrierter Bestandteil der Lernfelder.
19 Projekt- und Teamarbeit Schulischer Rahmenlehrplan Besonderheiten zum bisherigen Unterricht: Kommunikation Beratung, Beschwerdemanagement Gespräche gestalten (Gesprächsregeln) Die Bedeutung der Teamarbeit spiegelt sich in den entsprechenden Selbstkompetenzen in verschiedenen Lernfeldern wieder. Um der besonderen Bedeutung der betrieblichen Projektarbeit gerecht zu werden, gibt es ein extra Lernfeld Projekte planen und durchführen 19
20 Schulischer Rahmenlehrplan Besonderheiten zum bisherigen Unterricht: Schlüsselqualifikationen In allen Lernfeldern werden die Dimensionen der Nachhaltigkeit Ökonomie, Ökologie und Soziales, des wirtschaftlichen Denkens, der soziokulturellen Unterschiede und der Inklusion berücksichtigt. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, innovativ und umweltbewusst zu handeln, gesundheitsbewusst und gewaltfrei zu agieren und Selbstverantwortung für ihr Leben und Lernen zu übernehmen. 20
21 Gestreckte Abschlussprüfung (Erprobungsverordnung) 1. Informationstechnisches Büromanagement Teil 1 Teil 2 Mitte des zweiten Ausbildungsjahres (auf der Basis der ersten 15 Monate) Zeit Gewicht 120 Min. 25% Ende des dritten Ausbildungsjahres 2. Kundenbeziehungsprozesse 3. Fachaufgabe in der Wahlqualifikation 4. Wirtschafts- und Sozialkunde Zusatzqualifikation (Kann-Bestimmung) Mündlicher Ergänzungsprüfung (MEP) Bei Leistungen in den Prüfungsbereichen 2 und 4, die das Bestehen gefährden. Zeit Gewicht 150 Min. 30% 20 Min. 35% 60 Min. 10% Prüfung einer nicht gewählten WQ Bestehensregelung Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2, Ergebnis von Teil 2 und mindestens zwei Prüfungsbereiche von Teil 2 mindestens ausreichend sowie keine ungenügend im Teil 2. 21
22 Gestreckte Abschlussprüfung (Teil 1) Im Rahmen eines ganzheitlichen Arbeitsauftrages Büro- und Beschaffungsprozesse organisieren und kundenorientiert bearbeiten. Unter Anwendung von Textverarbeitung und Tabellenkalkulation recherchieren, dokumentieren und kalkulieren. Inhalt der Prüfung: 1.den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff der ersten 15 Monate, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. 2.Berufsbildpositionen aus der Ausbildungsordnung für die ersten 15 Mo Abschnitt A (Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten): - Büroprozesse - Beschaffung von Material und externen Dienstleistungen Abschnitt C (Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten) Zeit Gewicht 1. Informationstechnisches Büromanagement 120 Min. 25% 22
23 Qualifikationskatalog A) Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten 1. Büroprozesse 1. Informationsmanagement 2. Informationsverarbeitung 3. Bürowirtschaftliche Abläufe 4. Koordinations- und Organisationsaufgaben 2. Geschäftsprozesse 1. Kundenbeziehungsprozesse 2. Auftragsbearbeitung und Nachbereitung 3. Beschaffung von Material und externen Dienstleistungen 4. Personalbezogene Aufgaben 5. Kaufmännische Steuerung 23
24 Gestreckte Abschlussprüfung (Teil 2) Zeit Gewicht 2. Kundenbeziehungsprozesse 150 Min. 30% Komplexe Arbeitsaufträge handlungsorientiert bearbeiten. Berufstypische Aufgaben schriftlich bearbeiten. Inhalt der Prüfung: Berufsbildpositionen aus der Ausbildungsordnung Abschnitt A (Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten): - Auftragsbearbeitung und Nachbereitung - Personalbezogene Aufgaben - Kaufmännische Steuerung 24
25 Gestreckte Abschlussprüfung (Teil 2) Zeit Gewicht 3. Fachaufgaben in der Wahlqualifikation 20 Min. 35% Berufstypische Aufgabenstellung erfassen, Probleme und Vorgehensweise erörtern sowie Lösungswege entwickeln und begründen. Fallbezogenes Fachgespräch auf der Grundlage von A B Prüfungsausschuss wählt aus den 2 WQ eine aus und stellt dem Prüfling 2 Fachaufgaben zu dieser WQ zur Wahl oder Prüfling erstellt für beide WQ je einen dreiseitigen Report über die Durchführung einer betrieblichen Fachaufgabe (Report wird nicht bewertet); Prüfungsausschuss wählt eine der betr. Fachaufgaben als Grundlage für Prüfungsgespräch A und B können sich auf gesamte WQ erstrecken; Variante legt der Betrieb fest. Mitteilung an Kammer mit Anmeldung zur Prüfung. Inhalt der Prüfung: Berufsbildpositionen: Abschnitt B (zwei Wahlqualifikationen) 25
26 Gestreckte Abschlussprüfung (Teil 2) Zusatzqualifikation Zeit 20 Min. Gewicht Eine nicht gewählte WQ kann nach 49 BBiG im Rahmen der Abschlussprüfung als Zusatzqualifikation gesondert geprüft werden Voraussetzungen Mitteilung darüber bei Anmeldung zur Prüfung Glaubhaftmachen, dass dafür erforderliche Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten vermittelt worden sind entsprechend angepasster Ausbildungsrahmenplan nötig Chance Kann attraktiver für Leistungsstärkere werden Probleme Aufwand für ehrenamtliche Prüfer, da Prüfung wie andere WQ Nicht wiederholbar (laut BBiG) 26
27 Beispiel Bestehensregelung Teil 1 Teil 2 Prüfungsbereich Wirtschaftsund Sozialkunde Fachaufgabe in der WQ Gewichtung Informationstechisches Büromanagement Kundenbeziehungsprozesse Gesamtergebnis Pkt. Gew. Pkt. Bestanden? 0 25% % % % 25 Bestehensregelung kein ungenügend insgesamt mindestens ausreichend zwei Bereiche mindestens ausreichend 100% 52 bestanden! Gesamt: mindestens ausreichend
28 Teil 1 Teil 2 Beispiel Bestehensregelung Prüfungsbereich Wirtschaftsund Sozialkunde Pkt. Gew. Pkt. Bestanden? 60 25% % % 7 Bestehensregelung kein ungenügend insgesamt mindestens ausreichend Gesamt: mindestens ausreichend Fachaufgabe in der WQ 34 35% 12 zwei Bereiche mindestens ausreichend Gewichtung Informationstechisches Büromanagement Kundenbeziehungsprozesse Gesamtergebnis 100% 49 NICHT bestanden!
29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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