Berücksichtigung des Leitfadens Naturschutz WKA bei der Aufstellung des Teilregionalplans Energie (TRPE) Mittelhessen
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- Viktoria Junge
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1 Berücksichtigung des Leitfadens Naturschutz WKA bei der Aufstellung des Teilregionalplans Energie (TRPE) Mittelhessen 9. Mittelhessisches Klimaschutzforum am Copyright: H. D. Kuhl Claudia Bröcker Obere Landesplanungsbehörde
2 Teilregionalplan Energie Mittelhessen Entwurf zur Anhörung und Offenlegung einschl. Umweltbericht - Beschluss der Regionalversammlung Mittelhessen vom 18. Dezember
3 Gliederung Vorgaben aus dem Entwurf zur Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP) - Vorgaben zur Nutzung der Windenergie - Kerninhalte des Leitfadens für die Regionalplanung Konkrete Umsetzung zur Ermittlung der VRG WE Ergebnis Ausblick 3
4 Vorgaben aus dem Entwurf zur Änderung des LEP - Vorgaben zur Nutzung der Windenergie - Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie (VRG WE) mit Ausschlusswirkung auf 2 % der Fläche Mindestwindgeschwindigkeit 5,75 m/s in 140 m Höhe Naturschutzfachliche Regelungen für die Regionalplanung landesweite Artgutachten (Avifauna, Fledermäuse) Erhalt der Schwerpunkträume WKA-sensibler Arten Vorrangige Nutzung konfliktarmer Bereiche 4
5 Kerninhalte des Leitfadens für die Regionalplanung Vorzugsräume für Natur und Landschaft ohne Eignung für die Windenergienutzung Ausschlussgebiete, -flächen: NSG, Nationalpark, Kernzonen/Pflegezone A im Biosphärenreservat, Kernzonen des UNESCO-Welterbes Ausschlusskriterium im Teilregionalplan Energie (TRPE) Mittelhessen 5
6 Kerninhalte des Leitfadens für die Regionalplanung Vorzugsräume für Natur und Landschaft mit beschränkter Eignung für die Windenergienutzung Natura 2000 Gebiete Gebiete mit sehr hohem Konfliktpotenzial für den Vogel- und Fledermausschutz (außerhalb NATURA 2000 Gebieten) Restriktionskriterien im TRPE Mittelhessen Gebiete mit temporär sehr hoher Bedeutung für den Vogel- und Fledermausschutz Genehmigungsebene 6
7 Konkrete Umsetzung zur Ermittlung der VRG WE Erster Schritt: Anwendung der harten Ausschlusskriterien im TRPE 1) Vorranggebiet Siedlung (Bestand und Planung) einschließlich Abstandszone von 600 m; Vorranggebiet Industrie und Gewerbe (Bestand und Planung); Vorranggebiet Bund; Landeplatz 2) Naturschutzgebiet (Bestand); Schutz- oder Bannwald (einschl. Naturwaldreservat); Naturdenkmal; Friedwald 7
8 Konkrete Umsetzung zur Ermittlung der VRG WE Erster Schritt: Anwendung der harten Ausschlusskriterien im TRPE 3) Wohnbebauung im Außenbereich einschl. Abstandszone von 600 m 4) Limes mit Kernzone; Stillgewässer 5) Gebiet mit Windgeschwindigkeit weniger als Klasse 5,5 m/sec. in 140 m Höhe (einschl. weniger als Klasse 5,25 m/sec. in 100 m Höhe Potenzialfläche I bzw. technisches Potenzial: 33 % der Region Mittelhessen 8
9 Konkrete Umsetzung zur Ermittlung der VRG WE Zweiter Schritt: Anwendung der weichen Ausschlusskriterien im TRPE 6) Vorranggebiet Siedlung (Bestand und Planung) einschließlich Abstandszone von m 7) LSG Auenverbünde, Altholzinseln, GLB, forstliche Versuchsfläche 8) Überschwemmungsgebiete, WSG Heilquellenschutzgebiete. 10) Potenzialfläche II bzw. eigentliche Potenzialfläche (dunkelgrün): 18 % der Region Mittelhessen Dritter Schritt: Mindestwindgeschwindigkeit von 5,75 m/s in 140 m Höhe Ergebnis: Gebietskulisse möglicher VRG 9
10 Konkrete Umsetzung zur Ermittlung der VRG WE 4. Schritt: Anwendung der Restriktionskriterien im TRPE: Bewertung möglicher VRG WE hinsichtlich Konfliktpotenzial für Arten- und Biotopschutz (Konfliktstufen 1 6) Differenzierte Beurteilung / Einzelfallprüfung Einbindung des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes (u.a. 2 Workshops) NATURA 2000 Gebiete: Bewertung bzgl. der Vereinbarkeit möglicher VRG WE mit den Erhaltungszielen Berücksichtigung verschiedener Kriterien, z.b. WKA empfindliche Zielarten (Fledermaus-, Vogelarten), Flächengröße des Schutzgebietes, Überlagerung von Schutzgebietskategorien Einstufung in Konfliktstufe 5 oder 6 10
11 Konkrete Umsetzung zur Ermittlung der VRG WE 4. Schritt: Anwendung der Restriktionskriterien im TRPE: Bewertung möglicher VRG WE hinsichtlich Konfliktpotenzial für Arten- und Biotopschutz Gebiete mit sehr hohem Konfliktpotenzial für den Vogel- und Fledermausschutz (außerhalb NATURA 2000 Gebieten): Bruthorste windkraftempfindlicher Vogelarten und Wochenstuben windkraftempfindlicher Fledermäuse mit 1000 m Radius Einstufung in Konfliktstufe 4 11
12 Konkrete Umsetzung zur Ermittlung der VRG WE 4. Schritt: Bewertung möglicher VRG WE hinsichtlich Konfliktpotenzial für Arten- und Biotopschutz - Ausschnitt aus Arbeitskarte 15 des TRPE 12
13 Flächenbilanz der möglichen VRG WE in Bezug zum Konfliktpotenzial für Arten- und Biotopschutz (vgl. Tabelle 7 des Umweltberichts zum Teilregionalplan Energie Mittelhessen) Gebietseinheit Mögliche VRG WE in Konfliktstufe 1 Mögliche VRG WE in Konfliktstufe 2 Mögliche VRG WE in Konfliktstufe 3 Mögliche VRG WE in Konfliktstufe 4 Mögliche VRG WE in Konfliktstufe 5 Mögliche VRG WE in Konfliktstufe 6 Flächenanteil des Bezugsraums [%] Flächenanteil des Bezugsraums [%] Flächenanteil des Bezugsraums [%] Flächenanteil des Bezugsraums [%] Flächenanteil des Bezugsraums [%] Flächenanteil des Bezugsraums [%] Kreis Limburg- Weilburg 2,0 2,6 2,3 1,1 0,0 0,9 Lahn-Dill-Kreis 1,8 2,2 1,5 0,4 1,2 5,0 Kreis Marburg- Biedenkopf 1,0 0,6 2,3 0,6 0,6 1,9 Kreis Gießen 0,1 0,4 2,8 0,2 0,9 0,8 Vogelsbergkreis 0,3 0,3 1,9 1,1 3,8 1,1 Mittelhessen 1,0 1,1 2,1 0,7 1,5 2,0 13
14 Konkrete Umsetzung zur Ermittlung der VRG WE 5. Schritt: abschließende differenzierte artenschutzrechtliche Bewertung Berücksichtigung vorliegender, räumlich konkreter Erkenntnisse und anzunehmender Flugbeziehungen differenzierte Betrachtung tradierter und neu angelegter Schwarzstorch- Horste differenzierte Betrachtung der Dichtezentren des Rotmilans und von Einzelvorkommen weitere Hinweise für die Genehmigungsebene (Eingriffsvermeidung, - minimierung) detaillierte Beurteilung in den Steckbriefen als Indiz 14
15 Steckbrief zu VRG WE 15
16 Steckbrief zu VRG WE 16
17 3,1 % VRG WE weitestgehend außerhalb NATURA Gebiete (84% im Wald) Ergebnis Ausschlusswirkung für den Rest der Regionsfläche hohes Gewicht der Belange des Naturschutzes (Gebiets- und Artenschutz) vorhandene Windfarmen und WEA teilweise nicht als VRG WE ausgewiesen (i.d.r. kein Repowering möglich) Unterschiedliche Gründe, u.a.: Lage in NATURA 2000 Gebiet Sobald VRG WE rechtswirksam festgelegt sind, besteht ein zwingendes öffentliches Interesse an der Errichtung der Anlagen auf den Standorten, VRG WE sind dann alternativlos d.h. abschließende Abwägung über das Ob im Hinblick auf den Artenschutz im TRPE 17
18 Ausblick NATURA 2000-Gebiete: Erarbeitung von avifaunistischen Gutachten in den großflächigen VSG Vogelsberg und Hoher Westerwald zur Beurteilung der Verträglichkeit von VRG WE im Hinblick auf die Erhaltungsziele unter besonderer Berücksichtigung der Summationswirkung Gebiete mit sehr hohem Konfliktpotenzial für den Vogel- und Fledermausschutz (außerhalb NATURA 2000 Gebieten): Neue Artdaten im Zuge der Anhörung können im Einzelfall zu Planänderungen führen, Prüfung der Belastbarkeit (Validität) der Vogeldaten durch Einbindung der Staatlichen Vogelschutzwarte (VSW ) 18
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 19
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