Erwerbsbeteiligung und Einkommensarmut im Familienkontext
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- Kristina Albert
- vor 8 Jahren
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1 Erwerbsbeteiligung und Einkommensarmut im Familienkontext 8. Nutzerkonferenz Forschen mit dem Mikrozensus am 11./12. November 2014 in Mannheim Thomas Müller, Information und Technik (IT.NRW)
2 Gliederung 1. Einführung 2. Erwerbsbeteiligung 3. (Relative) Einkommensarmut 4. Fazit 2
3 Gliederung 1. Einführung 2. Erwerbsbeteiligung 3. (Relative) Einkommensarmut 4. Fazit 3
4 1. Einführung (I) Lebensform/Familienform als eine zentrale Determinante sozialer Ungleichheit Unterschiede zwischen Lebensformen anhand der klassischen Dimensionen sozialer Ungleichheit: Erwerbsbeteiligung und Einkommen Vorstellung von ausgewählten Ergebnissen der Landessozialberichterstattung NRW für den Zeitraum (2013) 4
5 1. Einführung (II): MZ-Lebensformkonzept mit Partner/-in ohne Partner/-in Familien mit Kind(ern) Paargemeinschaften Alleinerziehende ohne Kind Paargemeinschaften Alleinstehende Familie: Eltern-Kind-Gemeinschaften in einem gemeinsamen Haushalt lebend Eingrenzung auf Familien mit ledigen minderjährigen Kindern 5
6 Gliederung 1. Überblick 2. Erwerbsbeteiligung 3. (Relative) Einkommensarmut 4. Fazit 6
7 2. Erwerbsbeteiligung Erwerbsarbeit als zentrale Determinante für monetäre Teilhabe an gesellschaftlicher Wohlfahrt in Familien: Wohlfahrtsposition der Kinder hängt maßgeblich von der Erwerbsarbeit der Eltern ab Erwerbsentscheidungen (Erwerbsbeteiligung/Erwerbsumfang) werden in unterschiedlichen Haushaltskonstellationen/ Lebensformen unterschiedlich getroffen strukturelle Rücksichtslosigkeiten gegenüber der Familie? 7
8 100% Erwerbstätigenquoten Eltern ggü. Nicht-Eltern (Altersgruppe 15 bis unter 65 Jahre) Männer mit Kind(ern) 90,3 80% 87,1 60% 63,3 55,9 Männer ohne Kind Frauen ohne Kind Frauen mit Kind(ern) 69,8 63,8 62,4 55,6 40%
9 100% Erwerbstätigenquoten Eltern ggü. Nicht-Eltern (Altersgruppe 30 bis unter 55 Jahre) 88,9 Männer mit Kind(ern) 91,5 80% 82,0 75,4 Männer ohne Kind Frauen ohne Kind 84,3 80,1 66,5 60% 59,9 Frauen mit Kind(ern) 40%
10 Erwerbstätigenquoten Eltern nach Lebensformen (Altersgruppe 15 bis unter 65 Jahre) 100% 90,6 80% 87,3 Väter in Paargemeinschaft 60% 61,9 Mütter alleinerziehend 63,6 62,1 54,6 Mütter in Paargemeinschaft 40%
11 Erwerbstätigenquoten Eltern nach Lebensformen (Altersgruppe 30 bis unter 55 Jahre) 100% Väter in Paargemeinschaft 91,8 80% 89,1 60% 68,1 58,5 Mütter alleinerziehend Mütter in Paargemeinschaft 68,9 66,0 40%
12 Erwerbstätigenquoten von Müttern 2012 nach Zahl der Kinder und Lebensform 80% 60% Paargemeinschaft 64,8 67,2 62,8 Alleinerziehende 60,4 40% 41,9 34,2 20% 0% 1 Kind 2 Kinder 3 und mehr Kinder 12
13 Erwerbstätigenquoten von Müttern 2012 nach Alter des jüngsten Kindes und Lebensform 100% Paargemeinschaft Alleinerziehende 80% 60% 62,0 48,6 70,3 66,0 74,5 76,5 74,0 80,7 40% 20% 30,7 18,1 0% unter Alter des jüngsten Kindes von... bis unter... Jahren 13
14 Vollzeitquoten 2012 nach Geschlecht und Lebensform Männer Frauen 100% 94,4 87,5 94,0 90,8 93,6 90,7 80% 77,6 60% 60,2 62,2 40% 37,8 42,3 20% 23,8 0% Paargemeinschaft Alleinerziehend Paargemeinschaft Alleinerziehend Paargemeinschaft Alleinstehend mit Kind(ern) unter 18 Jahren mit Kind(ern) ab 18 Jahren ohne Kind 14
15 Erwerbskonstellation in Paargemeinschaften mit Kind(ern) vs. ohne Kind 2012 gegenüber % 80% 60% 7,8 5,5 42,4 36,7 23,1 29,0 14,4 26,8 nicht aktiv ET/nicht aktiv ET aktiv ET/nicht aktiv ET 40% 20% 49,8 57,8 48,0 58,8 aktiv ET/ aktiv ET 0% Paargemeinschaft mit Kind(ern) Paargemeinschaft ohne Kind 15
16 Erwerbskonstellation in Paargemeinschaften mit Kind(ern) 2012 gegenüber 2005 Mann Teilzeit Vollzeit Nicht erwerbstätig Arbeitszeit 1) Paarhaushalt mit Kind(ern) im Alter von unter 18 Jahren Frau Teilzeit 1,9 2,2 Vollzeit 1,0 1,4 nicht erwerbstätig 1,8 1,8 Teilzeit 42,3 46,7 Vollzeit 14,0 14,7 nicht erwerbstätig 32,0 27,9 Vollzeit 2,6 2,2 Teilzeit 4,4 3,2 *) mit mindestens einer erwerbstätigen Person im Alter von 15 und mehr Jahren (ohne Wehr- und Zivildienstleistende). Ausgewiesen sind aufgrund der Zuordnung der Arbeitszeiten nach Geschlecht ausschließlich heterosexuelle Paargemeinschaften - 1) normalerweise geleistete Wochenarbeitszeit in Haupt- und Nebentätigkeit Die Hochrechnung basiert auf den fortgeschriebenen Ergebnissen der Volkszählung
17 Ungenutztes Arbeitskraftpotential Erweiterung des Konzepts der Erwerbslosigkeit nach ILO Mangel an Erwerbsarbeit - drei Personengruppen: 1. Erwerbslose (Nichterwerbspersonen) Kriterien: aktive Arbeitssuche, kurzfristige Verfügbarkeit 2. Stille Reserve (Nichterwerbspersonen) Kriterien: aktive Arbeitssuche, aber keine kurzfristige Verfügbarkeit; keine aktive Arbeitssuche, aber Wunsch nach Erwerbsarbeit 3. Unterbeschäftigte (Erwerbstätige) Kriterien: Beschäftigung unter Vollzeitniveau (40h); Wunsch nach zusätzlichen Arbeitsstunden; kurzfristige Verfügbarkeit 17
18 Ungenutztes Arbeitskraftpotential 2012 nach Geschlecht und Lebensform Frauen Männer 40 Erwerbslose Stille Reserve Unterbeschäftigte Erwerbslose Stille Reserve Unterbeschäftigte , ,3 10,1 11,8 5,9 7,0 7,3 4,9 9,5 6,3 3,6 3,6 Paar mit Kindern Alleinerziehend alleinstehend Paar ohne Kinder ,5 7,5 4,2 3,7 2,0 4,0 10,1 2,9 3,6 Paar mit Kindern alleinstehend Paar ohne Kinder 18
19 Gliederung 1. Einführung 2. Erwerbsbeteiligung 3. (Relative) Einkommensarmut 4. Fazit 19
20 3. Relative Einkommensarmut Einkommensarmut als zentraler Risikofaktor für Einschränkung der soziokulturellen Teilhabe Relative Einkommensarmut: Armut in Relation zum mittleren Einkommen in der jeweiligen Region Gewichtung des Einkommens über Größe und Zusammensetzung des Haushaltes (Zahl und Alter der Mitglieder) auf Basis der neuen OECD-Skala Nettoäquivalenzeinkommen Armutsschwelle: 60% des Medians der Einkommensverteilung 20
21 Armutsrisikoquoten 2012 gegenüber 2005 nach Lebensform 50% 40% 37,0 40,2 30% 20% ,6 15,6 16,1 15, ,0 23,8 10% 7,9 8,2 0% Insgesamt Paargemeinschaft mit Kind(ern) Alleinerziehende Paargemeinschaft ohne Kind Alleinstehende 21
22 Armutsrisikoquoten 2012 nach Zahl der Kinder und Lebensform Paargemeinschaft Alleinerziehende 60% 52,0 40% 40,2 36,2 43,2 26,6 20% 15,0 11,6 13,5 0% Insgesamt 1 Kind 2 Kinder 3 und mehr Kinder 22
23 Paargemeinschaft Alleinerziehende Information und Technik Armutsrisikoquoten von Minderjährigen 2012 nach Lebensform und Arbeitszeitumfang der Eltern nicht aktiv ET Teilzeit Vollzeit Insgesamt 10,3 40,1 41,3 61,8 nicht aktiv ET/nicht aktiv ET Teilzeit/nicht aktiv ET Vollzeit/nicht aktiv ET Teilzeit/Teilzeit Vollzeit/Teilzeit Vollzeit/Vollzeit Insgesamt 3,5 2,5 16,1 19,5 32,1 55,8 67,2 0% 20% 40% 60% 80% 23
24 Minderjährige aus einkommensarmen Haushalten 2012 nach Arbeitszeitumfang der Eltern Alleinerziehende: Vollzeit keine Erwerbsbeteiligung 2,1% 2,5% Paargemeinschaft: Teilzeit/Teilzeit 38,1% Vollzeitniveau 39,9% 28,3% Paargemeinschaft: Vollzeit/nicht aktiv ET Teilzeitniveau 22,0% 7,0% Paargemeinschaft: Vollzeit/Vollzeit bzw. Vollzeit/Teilzeit 24
25 Gliederung 1. Einführung 2. Erwerbsbeteiligung 3. (Relative) Einkommensarmut 4. Fazit 25
26 4. Fazit (I) In der Kernerwerbs- und Familienphase: Erwerbsbeteiligung von Müttern ggü. Frauen ohne Kinder weiterhin (deutlich) niedriger Annäherung der Erwerbstätigenquoten von Müttern in Paargemeinschaft und Alleinerziehenden Anstieg der Erwerbstätigenquote der Mütter in Paargemeinschaften (Zunahme Teilzeit); dagegen: Alleinerziehende kaum am Trend steigender Erwerbsbeteiligung beteiligt Erwerbstätigenquote der Alleinerziehenden fällt weiterhin höher aus; gilt aber nur für bestimmte Konstellationen: weniger als 2 Kinder und jüngstes Kind mind. im Grundschulalter 26
27 4. Fazit (II) Erwerbsbeteiligung und Einkommensarmut: Erwerbsbeteiligung und Umfang der Erwerbstätigkeit der Eltern sind eine wesentliche Determinante zur Verringerung der (relativen) Einkommensarmut der Kinder Aber: Vollzeitbeschäftigung bietet keinen generellen Schutz gegen Einkommensarmut Niedriglohn, Krise des klassischen Alleinernährer-Modells? 27
28 Thomas Müller Information und Technik (IT.NRW) Postfach Düsseldorf Referat 542 (Sondererhebungen und Analysen) Telefon: (0211)
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