ük 4: Register 13 Zielsetzung (1) Zielsetzung (2) Ablauf (1) Begrüssung, Leistungsziele und Ablauf: Rechtliche Grundlagen des Finanzhaushaltes

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "ük 4: Register 13 Zielsetzung (1) Zielsetzung (2) Ablauf (1) Begrüssung, Leistungsziele und Ablauf: Rechtliche Grundlagen des Finanzhaushaltes"

Transkript

1 Zielsetzung (1) ük 4: Register 13 Beispiele des öffentlichen Rechnungsmodells Beispiele des öffentlichen Rechnungsmodells (K2) Ich erkläre anhand eines konkreten Beispiels die Grundsätze des öffentlichen Rechnungsmodells Beispiele des öffentlichen Rechnungsmodells (K2) Ich erkläre anhand eines konkreten Beispiels aus meinen Berufsalltag die Grundsätze des öffentlichen Rechnungsmodells 2 Zielsetzung (2) Genehmigungsverfahren (K2) Ich beschreibe den vollständigen Ablauf des Genehmigungsverfahrens der Jahresrechnung und nenne die gesetzlichen Grundlagen und Fristen Jahresrechnung/Voranschläge (K5) Ich leite aus dem Vergleich verschiedener Jahresrechnungen die wahrscheinlichsten Ursachen der unterschiedlichen Ergebnisse ab. 3 Ablauf (1) Begrüssung, Leistungsziele und Ablauf: Gesetzliche Grundlagen Gruppenarbeit Rechtliche Grundlagen «Privates Rechnungsmodell» Gruppenarbeit zur Struktur des öffentlichen Rechnungsmodells Öffentliches Rechnungsmodell HRM Verarbeitung der Vorbereitungsaufgaben Öffentliches Rechnungsmodell HRM2 4 Ablauf (2) Unterschiede HRM und HRM2 Genehmigungsverfahren der Jahresrechnung/Budget Was sagen Kennzahlen? Erklärung der Kennzahlen Betriebliche Leistungsziele im Bereich RW Zielabgleich Rechtliche Grundlagen des Finanzhaushaltes Bundeserlasse Kantonserlasse Gemeindeerlasse Div. Erlasse/Unterlagen 5 6 1

2 Bundeserlasse Kantonserlasse BV ZGB/OR AHVG/BVG SchKG StGB Bundessteuern Tarife KV GG FHGV Finanzausgleichsgesetz Fusionsgesetz Kantonssteuern Tarife + Gebühren 7 8 Gemeindeerlasse Div. Erlasse / Unterlagen GO DBO Reglemente Tarife Handbuch für RW Handbuch RW öffentlicher Haushalte Kreisschreiben/Weisungen Revisionsberichte 9 10 Gruppenarbeit Antwort und Artikel GG oder FHGV Versuchen Sie die Antworten zu verstehen (zusätzliche Ergänzungsfragen von mir sind möglich) Wenn Sie mit den eigenen Fragen fertig sind, versuchen Sie weitere Fragen zu beantworten Gruppe 1: Fragen 1-7 Gruppe 2: Fragen 7-13 Gruppe 3: Fragen Gruppe 4: Fragen Gruppe 5: Fragen Aufbau privates Rechnungswesen Bilanz Erfolgsrechnung Aktiven Passiven Aufwand Ertrag Umlaufsvermögen Fremdkapital Materialaufwand Fabrikateverkauf Personalaufwand Zinsertrag Anlagevermögen Eigenkapital Abschreibungen usw usw. 11 2

3 Gliederung der Bilanz Die Erfolgsrechnung Aktiven Vermögenspositionen Wie wurde das Kapital investiert? Passiven Verpflichtungen Woher kommt das Kapital? Aufwand Die Erfolgsrechnung zeigt die Geschäftstätigkeit während eines bestimmten Zeitraums auf. Ertrag Die Bilanz stellt eine Momentaufnahme der Vermögens- und Schuldverhältnisse eines Unternehmens dar. Gruppenarbeit Auftragserteilung Sie erhalten Karten. Stellen Sie anhand dieser Karten das öffentliche Rechnungsmodell nach HRM dar. Plenumsarbeit Einreihung der mitgebrachten Beispiele in die Struktur HRM: Sie haben dafür 15 Minuten zur Verfügung. Amt/Ausbildungsabteilung Beispiel von anfallenden Aufwänden / Erträgen Verbuchung der Beispiele 16 Aufbau Öffentliches Rechnungsmodell Bestandesrechnung (Aktivseite) Laufende Rechnung Verwaltungsrechnung Investitionsrechnung Bestandesrechnung Finanzvermögen sind Vermögenswerte, welche veräussert werden können, ohne die öffentliche Aufgabenerfüllung zu beeinträchtigen. Verwaltungsvermögen sind Vermögenswerte, die unmittelbar der Erfüllung öffentlicher Aufgaben dienen, insbesondere Investitionen und Investitionsbeiträge Bilanzfehlbetrag Nicht durch Eigenkapital gedeckte Aufwandüberschüsse 3

4 Bestandesrechnung (Passivseite) Bestandesrechnung (Bilanz) Fremdkapital sind Verpflichtungen gegenüber Dritten Eigenkapital sind grundsätzlich Ertragsüberschüsse aus Vorjahren die als Reserve für künftige Ausgabenüberschüsse verwendet werden können Aktiven 10 Flüssige Mittel 100 Kasse 11 Guthaben Passiven 20 Laufende Verpflichtungen 200 Kreditoren 21 Kurzfristige Schulden 210 Bank Spezialfinanzierungen Vorfinanzierungen Sind Bereiche die sich mit ihren Einnahmen selber tragen müssen. Die Gemeinde spielt die Bank für diese Bereiche Kann ein Aktiv- oder Passivkonto sein Können als eine Art Rückstellungen betrachtet werden Zukünftige Investitionen können vorfinanziert werden Benötigen einen Zweck Aufhebung wenn der Zweck wegfällt Aktivkonto: Die Spezialfinanzierung schuldet der Gemeinde Geld (Vorschuss) Passivkonto: Die Spezialfinanzierung hat ein Guthaben bei der Gemeinde (Verpflichtung) Laufende Rechnung Verwaltungsrechnung Laufende Rechnung Es werden sämtliche Aufwendungen und Erträge verbucht, die Konsumcharakter haben, sowie Kostenfolgen aus Investitionen (Abschreibungen, Zinsen, Unterhalt) Grundsatz des Haushaltsgleichgewichts Aufwand 30 Personalaufwand 300 Behörden, Kommission, 301 Löhne Verwaltungs- und Betriebspersonal 31 Sachaufwand 310 Büro- und Schulmaterial Ertrag 40 Steuern 400 Einkommens- und Vermögenssteuern 401 Ertrags- und Kapitalsteuern 42 Vermögenserträge 420 Banken 4

5 Investitionsrechnung Verwaltungsrechnung Investitionsrechnung Ausgaben, die Vermögenswerte für öffentliche Zwecke mit mehrjähriger Nutzungsdauer schaffen Investitionsausgaben bewirken die Schaffung von Verwaltungsvermögen Investitionen sind alle Ausgaben, die für den Erwerb, die Erstellung sowie die Verbesserung dauerhafter Vermögenswerte getätigt werden Ausgaben 50 Sachgüter 500 Grundstücke 501 Tiefbauten 52 Darlehen 521 Kantone Einnahmen 60 Abgang von Sachgütern 600 Grundstücke 601 Tiefbauten 66 Beiträge 660 Bund 661 Kanton 662 Gemeinden Funktionale Gliederung Gliederung der Rechnung Gliederung nach Aufgaben einer öffentlichen Verwaltung Beispiel 0 Bürgerschaft, Behörden, Verwaltung 1 Öffentliche Sicherheit 2 Bildung etc. Funktionale- / Artengliederung Gliederung der Rechnung Funktionale Gliederung Verwaltungsabteilung Verwaltung 0 Dienstgruppe allg. Verwaltung 2 Dienststelle xxxx x Artengliederung Kontoklasse Aufwand 3 Kontengruppe Sachaufwand 1 Sammelkonto Büromaterial 0 Kontonummer 02x.310 Gliederung der Rechnung Institutionelle Gliederung Gliederung nach Departementen oder Direktionen Nur für Kantone und grössere Städte 30 5

6 Ergebnisverwendung Ertragsüberschuss Übertrag ins Eigenkapital/Reduzierung Bilanzfehlbetrag Ausserordentliche Abschreibungen VV Einlage in Vorfinanzierungen Aufwandüberschuss Zu Lasten des Eigenkapitals Wenn kein Eigenkapital vorhanden ist, Aktivierung als Bilanzfehlbetrag Abschluss der Verwaltungsrechnung HRM Struktur HRM Unterschiede HRM HRM 2 Genehmigungsverfahren 1. Erstellung der Rechnung durch die Exekutive 2. Prüfung der Rechnung durch die Finanzkontrolle 3. Bericht der Finanzkontrolle an die Exekutive zuhanden der Legislative 4. Einberufung der Legislaturbehörde 5. Genehmigung der Rechnung 6. Genehmigung zuständige Behörde

7 1. Erstellung der Rechnung Finanzverwalter: Führt die Gemeindebuchhaltung vorschriftsgemäss Erstellt Auswertungen und Finanzberichte zuhanden des Gemeinderates (z.b. Jahresrechnung) 2. Prüfung durch Finanzkontrolle Geschäftsprüfungskommission (GPK): Prüft die Rechnung Pflicht Gemeinderat: Trägt die Verantwortung für das Rechnungswesen Überprüfung von Abweichungen Budget/Rechnung Externe Revisionsstelle: Prüft die Rechnung nach Absprache mit der GPK Freiwillig aber Normalfall Bericht der GPK 4. Einberufung der Legislaturbehörde Die GPK erstellt einen Bericht über Ihre Prüfungen und stellt Anträge an die Bürgerschaft. Der Gemeinderat ruft die Legislaturbehörde ein. Beispiel: Amtsbericht Gemeinde Mörschwil Seite 94 Die Ankündigung unter Angabe der Verhandlungsgegenstände ist mind. 12 Tage vor der Durchführung bekanntzugeben. (GG Art. 29) Genehmigung der Rechnung 6. Genehmigung der zuständigen Behörde Die Bürgerversammlung muss bis spätestens am 15. April durchgeführt werden. (GG Art. 28) Dem Departement des Innern (Amt für Gemeinden) werden bis Mitte Jahr die geforderten Unterlagen eingereicht. (FHGV Art. 41) Bei Gemeinden mit Parlament wird die Rechnung an einer Parlamentssitzung genehmigt

8 1. Erstellung prov. Budget Die Dienststellen erstellen das provisorische Budget und reichen es dem Finanzverwalter ein. Der Finanzverwalter trägt die Budgets zu einem Gesamtbudget zusammen 2. Konjunkturdaten berücksichtigen Der Finanzverwalter berücksichtigt die Konjunkturdaten wie Teuerung, Wirtschaftsprognosen usw. und passt das Budget entsprechend an Finanzwirtschaftliche Ziele definieren 4. Erster Budgetentwurf zuhanden GR Es gibt diverse finanzwirtschaftliche Ziele die sich eine Gemeinde setzen kann: Wenn alle Daten zusammengetragen sind erstellt die Finanzverwaltung einen ersten Entwurf zuhanden des Gemeinderates. Möglichst tiefe Steuerbelastung Keine Steuererhöhungen Gewisse Kennzahlen erreichen Tragbare Belastung der Investitionen usw Budgetbesprechung 6. Verabschiedung durch Gemeinderat Budgetbesprechung und Begründung von Abweichungen zwischen dem Finanzverwalter und den Verantwortlichen der Dienststellen. Wenn der Gemeinderat mit dem Budget zufrieden ist, legt der den provisorischen Steuerfuss fest und genehmigt das Budget

9 7. Prüfung durch die GPK 8. Einberufung Bürgerversammlung Die GPK prüft das Budget ebenfalls und verfasst einen Bericht zuhanden der Bürgerschaft Die Bürgerversammlung wird gemäss Vorgaben einberufen Was sagen uns Kennzahlen? 9. Genehmigung durch Bürgerschaft Die Bürgerschaft genehmigt an der Bürgerversammlung das Budget und den Steuerfuss Selbstfinanzierungsgrad (1) Selbstfinanzierungsgrad (2) Der Selbstfinanzierungsgrad beschreibt, bis zu welchem Grad neue Investitionen durch selbsterarbeitete Mittel finanziert werden können

10 Selbstfinanzierungsgrad (3) Der Vergleich dieser Kennzahl über mehrere Jahre zeigt auf, ob eine Investition finanziell verkraftet werden kann. Liegt der Selbstfinanzierungsgrad über 100%, werden Schulden abgetragen (Entschuldung). Liegt der Selbstfinanzierungsgrad unter 100%, kommt es zu einer Neuverschuldung, die Schulden nehmen zu. Selbstfinanzierung (1) Der Selbstfinanzierungsanteil sagt aus, zu wie vielen Prozenten der Finanzertrag für neue Investitionen eingesetzt werden kann. Je höher der Selbstfinanzierungsanteil ist, desto besser die Chancen, neue Investitionen zu tätigen Selbstfinanzierung (2) Selbstfinanzierung (3) 0 bis 10% schwacher Selbstfinanzierungsanteil 10 bis 20% mittlerer Selbstfinanzierungsanteil Über 20% guter bis sehr guter Selbstfinanzierungsanteil Zinsbelastungsanteil (1) Zinsbelastungsanteil (2) Der Zinsbelastungsanteil weist auf die Höhe der Verschuldung hin. 0 bis 2% tiefe Verschuldung 2 bis 5% mittlere Verschuldung Über 5% hohe Verschuldung

11 Kapitaldienstanteil (1) Kapitaldienstanteil (2) Ein hoher Kapitaldienstanteil kann Hinweise auf zwei unterschiedliche Ausgangslagen geben: eine hohe Verschuldung und/oder einen hohen Abschreibungsbedarf. Ein Kapitaldienstanteil von bis zu 15% ist tragbar Nettoschuld / Nettovermögen (1) Nettoschuld / Nettovermögen (2) Hier werden Nettoschuld oder Nettovermögen pro Einwohner berechnet. Damit kann die Nettoschuld oder das Nettovermögen pro Einwohner z.b. von verschiedenen Gemeinden verglichen werden. Total Fremdkapital der Bestandesrechnung Total Finanzvermögen aus der Bestandesrechnung Anzahl Einwohner per xx Aufgabe Gemeinde Sonnenschein Betriebliche Leistungsziele im RW Diese Aufgabe soll Ihnen helfen die gehörte Theorie in der Praxis anzuwenden. Zeitvorgabe: 30 Minuten Ein- und ausgehende Rechnungen bearbeiten Ich erledige im Bereich des Rechnungswesens die folgenden Arbeiten und setze die entsprechenden Dokumente und elektronischen Hilfsmittel nach Vorgaben ein: Debitorenrechnungen erstellen und verarbeiten Kreditorenrechnungen verarbeiten Rechnungs- und Buchungsfehler korrigieren Mahnungen bearbeiten Betreibungsabläufe erklären

12 Zu bearbeitende Fragen: Debitorenrechnungen Zu bearbeitende Fragen: Kreditorenrechnungen Welche Debitorenrechnungen werden erstellt z.b. Materialrechnungen für andere Ämter. Welche besonderen Vorgaben müssen dabei beachtet werden? z.b. Unterschiedliche Zahlungsfristen Welchem Einnahmekonto werden diese Debitorenrechnungen gutgeschrieben? Welche Kreditorenrechnungen gehen bei Ihnen im Amt/in Ihrer Ausbildungsabteilung ein?. Worauf achten Sie bei der Bearbeitung dieser Kreditorenrechnungen besonders? VST-Abzug MWST In welcher Form oder mit welcher Software werden die Kreditorenrechnungen verarbeitet? Zu bearbeitende Fragen: Rechnungs- und Buchungsfehler bearbeiten Wie erfolgt bei uns im Amt/in der Ausbildungsabteilung die Kontrolle der Buchhaltung? Wie können Abweichungen/Fehler festgestellt werden? Wie gehe ich vor, wenn ich eine Abweichung feststelle? Wie wird die Abweichung/der Fehler korrigiert? Zu bearbeitende Fragen: Mahnungen Was passiert bei Ihnen im Amt/in der Ausbildungsabteilung mit säumigen Zahlern?. Wie gehen Sie vor, wenn die von Ihnen (Ihrem Amt/Ihrer Ausbildungsabteilung) erstellten Debitorenrechnungen vom Empfänger (Schuldner) nicht bezahlt werden? Welche Vorgaben beachten Sie besonders und weshalb? Ziel erreicht? Struktur HRM? Struktur HRM2? Ich kontiere einen einfachen Geschäftsfall aus meiner Ausbildungsabteilung. und zeige auf, wo er sich in der Rechnung niederschlägt. Wozu dienen Kennzahlen? Ich weiss, worauf beim Verarbeiten von Debitoren und Kreditoren zu achten ist. Was sagen die einzelnen Kennzahlen aus? 71 12