Fakultät 10 BWL Universidad Antonio de Nebrija Madrid SS 2011

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1 Anna-Laura Ziegler Fakultät 10 BWL Universidad Antonio de Nebrija Madrid SS 2011 Bewerbungsprozedere der Partnerhochschule: Im Rahmen des Bewerbungsverfahrens der Hochschule wurde von uns ein spanischer Lebenslauf und ein Motivationsschreiben auf Spanisch verlangt. Nachdem wir alle Unterlagen, die von der Hochschule München benötigt wurden, abgeben hatten, mussten wir noch einige Zusatzdokumente für die Spanische Uni abgeben. Das Formular und die Liste mit den Zusatzdokumenten findet man auf Nachdem ich meinen Platz an der spanischen Uni hatte, bekam ich eine sehr nette Willkommensmail von Ana Keller Pie, der zuständigen Erasmuskoordinatorin. In der Mail bekamen wir Infos bezüglich den Unterkunftsmöglichkeiten in Madrid zugeschickt und eine späteren Nachricht enthielt auch Anfahrtspläne zur Uni. Noch vor unserem ersten Tag an der spanischen Uni wurde uns ein Spanischtest zugeschickt, den wir zu Hause bearbeiten mussten. Anschließend wurde dieser an das International Office der Uni in Madrid zurückgeschickt. Am ersten Tag wurde man dann anhand dieses Tests und einer sehr kurzen mündlichen Prüfung dem jeweiligen Niveau des Spanischkurses zugeteilt. Der Spanischkurs ist für jeden Austauschstudenten verpflichtend, jedoch nicht zu verwechseln mit dem 4- wöchigen Intensivsprachkurs, der freiwillig und vorab des Semesters stattfindet. Kursangebot der Uni in Madrid: Um sich einen groben Überblick über die Kursauswahl zu verschaffen, schaut man am besten auf der Homepage der Uni nach. Am ersten Tag erhält man jedoch nochmal eine Zusammenstellung aller Kurse. Diese kann zum Teil von der im Internet abweichen. Hier sind alle Kurse des Campus Berzosa und des Campus Dehesa aufgelistet, englische Kurse eingeschlossen. In Berzosa wird man jedoch nicht allzu viele englischsprachige Kurse finden, denn der Großteil davon ist in Dehesa. 1

2 Die Anzahl der englischsprachigen Kurse ist allerdings sehr begrenzt. Wichtig ist auch zu wissen, dass die Fahrt von einem Campus zum anderen Campus circa eineinhalb Stunden dauert. Meine Kurswahl: Spanischkurs Niveau B1 (spanisch) International Management (englisch) Psicologia Social (englisch) Economia Espanola y de la Union Europea (spanisch) 2x AW-Fächer Interkulturelle Kommunikation Methodisch-Soziale-Kompetenz 2x BWL Fächer Ich war mit meiner Kurswahl im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Das Niveau in den spanischen Kursen wird allerdings nicht wegen den Erasmusstudenten heruntergesetzt. Meiner Meinung nach muss man mindestens auf einem Sprachniveau von B1 sein, um den spanischen Kursen folgen zu können. Im Allgemeinen war das Unterrichtsniveau jedoch unter dem Deutschen. Die Dozenten haben sich jedoch alle sehr bemüht und besonders viel Wert wurde auf die Gruppenarbeiten in jedem Kurs gelegt, bei denen die Studenten selbstständig Themen erarbeiten sollten und die Ergebnisse anschließend auch vorgestellt wurden. Anreise an die Partnerhochschule: Ich bin ungefähr 10 Tage vor Semesterbeginn von Frankfurt nach Madrid geflogen. Der Hin- und Rückflug lag bei mir bei circa 200 insgesamt. Den Flug am besten 2 Monate vorher buchen, dann sind die Preise noch am günstigsten. Die Flugdauer beträgt von Frankfurt aus gute 2,5 Stunden. Ich bin beide Male mit LAN geflogen, einer chilenischen Fluggesellschaft, mit der ich bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht habe. 2

3 Unterkunft: Für die ersten beiden Tage in Madrid habe ich mir ein Zimmer im Hostel nahe der Metro Gran Via gebucht und von dort nach einem WG-Zimmer gesucht. Hilfreiche Internetadressen bei der Wohnungssuche sind Termine für Besichtigungen habe ich teils schon von Deutschland aus organisiert. Am ersten Tag hatte ich gleich 5 Besichtigungen, diese waren jedoch nicht sehr erfolgreich. Es ist wirklich richtig schwierig eine Wohnung in Madrid zu finden. Ich hatte das Glück, dass ich über Freunde noch ein Zimmer vermittelt bekommen habe, in das ich letztendlich schon nach dem zweiten Tag in Madrid einziehen konnte. Das Zimmer war 5 Minuten zu Fuß von der Metro Moncloa/ Islas Filipinas und Argüelles entfernt. Somit musste ich nur zur Metro Moncloa laufen und von dort konnte ich den Bus zur Uni jeden Tag nehmen. Auch in die Stadt (Sol) waren es zu Fuß und mit der Metro nur 15 Minuten. Der Parc del Oeste war auch keine 5 Minuten entfernt. Ich war mit der Lage der Wohnung sehr zufrieden und konnte auch Supermärkte einfach erreichen. Ich habe für mein Zimmer 400 im Monat zuzüglich 20 Nebenkosten gezahlt. Im ersten Monat kam eine Kaution in Höhe der Monatsmiete hinzu, die ich aber am Ende wieder erhalten habe. Wichtig bei der Wohnungssuche ist die Besichtigung der Zimmer, da in Madrid sehr häufig auch Zimmer ohne Fenster vermietet werden. Bei Zimmern zur Straße kann es unter Umständen sehr laut in der Nacht werden, aber man gewöhnt sich daran. Die Qualität der Wohnungen ist im Allgemeinen viel niedriger als in Deutschland. Preise und Größe stehen meistens in keinem Verhältnis. Ich rate daher allen, die nach Spanien gehen, ihre Wohnung erst vor Ort zu suchen, da die Suche von Deutschland aus sehr schwierig ist und die meisten Vermieter ihre Nachmieter auch persönlich kennenlernen wollen. 3

4 Freizeitgestaltung: In Punkto Freizeitgestaltung hat Madrid einiges zu bieten. Egal ob Theater, Kino, Bars, Diskotheken oder Sportmöglichkeiten Madrid hat alles was das Herz begehrt. In Madrid haben mir besonders gut die Viertel Malasaña, La Latina und Chueca gefallen. Diese sind bekannt für ihre ausgefallenen kleinen Bars und ihrer lockere und alternative Atmosphäre. Aber auch die Gegend um den Plaza Santa Ana mit den vielen netten Restaurants war bei uns sehr beliebt. Die Umgebung von Madrid ist ebenfalls sehr sehenswert mit den kleinen alten Städten wie Toledo, Segovia und Avila. Des Weiteren lohnt sich ein Wochenendausflug in das wunderschöne Städtchen Salamanca. Mit dem Express-Bus von Madrid aus kostet die Fahrt hin und zurück circa 60 Euro. Es fahren aber auch Busse, die billiger sind, dafür aber auch länger brauchen. Mit unserer Psychologieklasse waren wir für ein Wochenende in Granada. Wir sind gemeinsam mit dem Bus dorthin gefahren und hatten im alten Viertel von Granada einige hübsche Ferienwohnungen. Im Vorfeld wurde diese Reise von den Studenten geplant und organisiert. Insgesamt haben wir circa 150 bezahlt. Wir haben dort das alte arabische Viertel besichtigt, waren abends im arabischen Bad und die Besichtigung der Alhambra stand natürlich auch ganz oben auf unserer Liste. Das Wochenende in Granada zählte zu meinen Highlights in Spanien. Ich bin immer noch total fasziniert von diesem kleinen Städtchen und seinem ganz besonderen Flair. Am Ende unseres Semesters waren wir noch ein paar Tage auf Mallorca und in Portugal. Es empfiehlt sich wirklich von Spanien aus viele Ausflüge zu unternehmen, da die Ryan-Air Flüge direkt von Madrid-Barajas abfliegen und richtig günstig sind. Von der Uni aus wurden auch einige Ausflüge, sowie Workshops und Intercambios organisiert. Die Intercambios fanden jeden Donnerstag in einer Bar in La Latina statt. Dort konnte man verschiedene Leute aller Nationalitäten treffen, um sein Spanisch zu verbessern oder auch Englisch und Französisch zu sprechen. Ich war fast jede Woche dort, um andere Leute kennenzulernen und vor allem um mein Spanisch zu verbessern. 4

5 Jede Woche fanden auch Workshops zu unterschiedlichen Themen statt. Ich war zum Beispiel beim Workshop Intercultural Communication. Der Professor kommt gebürtig aus den USA und lebt nun schon seit 20 Jahren hier mit seiner Frau in Spanien. Es war sehr interessant mehr über die verschiedenen Kommunikationsformen und ihren Eigenarten anderer Länder zu erfahren. Außerdem wurden von der Uni auch zahlreiche Ausflüge angeboten. Es gab viele kleine, um die Umgebung von Madrid zu erkunden, aber auch einen großen nach Asturias, bei dem ich mitgefahren bin. Der komplette Ausflug war von der Uni organisiert und kostete mit allem 150. Auf dem Programm standen am ersten Tag eine Bergwanderung von 22km und am zweiten Tag eine 2-stündige Kanu-Tour. Uns stand während dem Wochenende ein Bus zur Verfügung, der uns zu den einzelnen Sachen gebracht hat und Zimmer in einer Pension mit Frühstück und Abendessen. Der Ausflug ist sehr empfehlenswert. Die Gegend ist wunderschön, da es eine reichhaltige Vegetation und viele Flüsse gibt. Man glaubt kaum, dass man sich noch in Spanien befindet. Integration mit einheimischen und ausländischen Studenten: Die Integration mit einheimischen Studenten ist relativ schwierig. Die Uni bietet, wie vorhin schon erwähnt, jede Woche einen Intercambio an, zu dem ausländische und einheimische Studenten herzlich eingeladen werden. Auch durch unsre Reise nach Granada und nach Asturias konnte ich Kontakte zu Einheimischen knüpfen, aber eigentlich überwiegt der Kontakt mit ausländischen Studenten. Diese sind alle in der gleichen Situation und schließen sich sofort zusammen. Die Uni hat sich wirklich bemüht den Kontakt zu Spaniern herzustellen und die Spanier, die ich kannte waren alle sehr nett und hilfsbereit. Die Integration mit ausländischen Studenten war kein Problem. Schon am ersten Tag in der Uni habe ich gleich Kontakt zu anderen geknüpft und mit der Zeit wurden daraus richtig gute Freunde. Wir haben uns meistens jeden Tag in der Uni getroffen, sind abends zusammen ausgegangen und viel miteinander gereist. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht neue Freunde zu finden und sich mit anderen Nationalitäten zu beschäftigen. Auch jetzt habe ich noch regelmäßig Kontakt zu meinen Spanischen Freunden. 5

6 Die Deutschen Freunde habe ich sogar schon besucht. Durch die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten ist es kein Problem auch mit Freunden von der anderen Erdhalbkugel in Kontakt zu bleiben, Allgemeines Fazit und Empfehlungen: Ins Ausland zu gehen war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich habe meine Zeit in Madrid total genossen, habe viele neue Freunde dazugewonnen, habe die spanische Kultur näher kennengelernt und konnte durch das Studium an der Uni meine Qualifikationen erweitern. Ich rate jedem von euch, nutzt die Chance, wenn ihr könnt und geht für ein Semester oder länger ins Ausland zum Studieren. Ihr werdet diese Entscheidung ganz sicher nicht bereuen. Es war eine aufregende Zeit in Madrid, die ich ganz sicher nie wieder vergessen werde. Die Universidad de Nebrija war perfekt für ein Auslandssemester. Der Campus Berzosa ist mit 2000 Studenten ziemlich klein und übersichtlich. Alle Professoren, die ich kennengelernt habe, waren sehr nett und hilfsbereit und auch die Erasmuskoordinatorin, Ana Keller, hatte immer ein offenes Ohr und hat sich bestens um alles gekümmert. 6