"Peer Drive Clean": Verkehrserziehung von und für junge Menschen

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Marcus Ursler
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1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Ing. Reinhold Entholzer und Christoph Lagemann (Leiter des Instituts Suchtprävention, ProMente OÖ) am 28. November 2013 zum Thema 5 Jahre "Peer Drive Clean": Erfolgsbilanz

Instituts Suchtprävention, ProMente OÖ) am 28.

2 LR Ing. Reinhold Entholzer Seite 2 "Peer Drive Clean": Verkehrserziehung von und für junge Menschen Immer wieder kommt es im Zusammenhang mit Autofahren und dem Konsum von Alkohol und/oder Drogen zu tragischen Verkehrsunfällen junger Menschen. Schon im Jahr 2000 wurde in Magdeburg zur Sensibilisierung von jungen Fahrzeuglenker/innen für solche besonderen Gefährdungen ein Peer-Projekt ins Leben gerufen, das die Wissensweitergabe von Jugendlichen an Jugendliche ermöglicht. Eine solche Maßnahme, die "auf Augenhöhe" zwischen den Jugendlichen geschieht, zeigt eine deutlich bessere Wirkung als herkömmliche Projekte. Aufgrund des Erfolges des Pilotprojektes in Deutschland wird nun bereits in neun EU-Ländern auf Peers gesetzt, um angehende Lenker/innen auf die Gefahren von Alkohol und/oder Drogen am Steuer hinzuweisen. Auch in Oberösterreich wird das Projekt seit 2008 in mittlerweile 17 Fahrschulen umgesetzt. Die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Maßnahme wurde in Oberösterreich bereits von rund Jugendlichen absolviert. "Das Peer Drive Clean Projekt wird vom Verkehrs-Ressort des Landes Oberösterreich tatkräftig unterstützt und ist eine wichtige Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit junger Fahrzeuglenker/innen. Mein Dank gilt dem Institut Suchtprävention für die fachliche Begleitung des Projektes, insbesondere aber den jugendlichen Peers und den Fahrschulen, die diese erfolgreiche Maßnahme ermöglichen", so Landesrat Reinhold Entholzer. 1. Besondere Gefährdung junger Fahrzeuglenker/innen Junge Fahrzeuglenker/innen sind im Straßenverkehr besonderen Gefährdungslagen ausgesetzt. Die Gründe dafür sind Unerfahrenheit und damit eine falsche Einschätzung konkreter Verkehrssituationen, Selbstüberschätzung jedoch auch die Inbetriebnahme von PKWs unter Einfluss von Drogen, wie Alkohol und anderer psychoaktiver Substanzen (Stichwort: Discounfälle). Ein Vergleich der Unfallstatistiken aus den Jahren 2010 bis 2012 zeigt, dass die absolute Anzahl von alkoholisierten jungen Fahrzeuglenker/innen, die in einen Unfall verwickelt werden leicht angestiegen ist.

tragischen Verkehrsunfällen junger Menschen.

3 LR Ing. Reinhold Entholzer Seite 3 Alkoholisierte Beteiligte zwischen 15 und 24 Jahren bei Unfällen mit Personenschaden in OÖ Lenker Fußg Abbildung 1: Alkoholisierte Beteiligte zwischen 15 und 24 Jahren Gleichzeitig ist aber auch die absolute Anzahl an Fahrzeuglenker/innen in dieser Alterskohorte angestiegen, sodass die Unfallhäufigkeit in Relation in den letzten Jahren leicht aber kontinuierlich abgenommen hat. 2. Peer Drive Clean Projekt Im Rahmen der Führerscheinausbildung zeigen junge Menschen ein hohes Maß an Einsatz- und Lernbereitschaft mit dem Ziel, den Führerscheinkurs positiv zu absolvieren und die neu gewonnenen Mobilität, die mit der Lenkungsberechtigung eines PKW einhergeht, zu genießen. Das Peer Drive Clean Projekt nützt dieses positive Lernumfeld zur Sensibilisierung junger Menschen im Hinblick auf den Verzicht des Konsums von Alkohol und Drogen, insbesondere dann, wenn ein Fahrzeug in Betrieb genommen werden soll und trägt allgemein zu einem sensiblen und verantwortungsvollen Umgang mit psychoaktiven Substanzen bei. Ein wesentliches Standbein dieses Konzepts sind die Peer-Trainer/innen, die eine Wissensvermittlung "auf Augenhöhe" und damit von Jugendlichen für Jugendliche ermöglichen. Der Vorteil eines solchen Peer-Ansatzes besteht darin, dass die Trainer/innen im Alltag selbst mit den Herausforderungen zur Vermeidung von "Alkohol-Fahrzeuglenkungs-Konflikten" konfrontiert sind und in einer Runde von Gleichaltrigen eine authentische Diskussion ermöglicht wird, die einen hohen Lern- und damit Sensibilisierungseffekt aufweist.

angestiegen, sodass die Unfallhäufigkeit in Relation in den letzten Jahren leicht aber kontinuierlich abgenommen hat. 2.

4 LR Ing. Reinhold Entholzer Seite Ziele von Peer Drive Clean Das Peer Drive Clean Projekt setzt in den Fahrschulen an, die eine natürliche Schwelle zum Eintritt in die motorisierte Verkehrsteilnahme bilden und findet eingebettet in die herkömmliche Führerscheinausbildung im Rahmen von 75-minütigen Einheiten statt. Die Peer-Trainer/innen sind Studierende, die ein Diskussionsumfeld unter Gleichaltrigen gestalten, in dem Probleme im Umgang mit Alkohol und Drogen und mögliche Auswirkungen auf das Fahrverhalten offen und ohne Angst vor Sanktionen besprochen werden können. Das Ziel ist es, dass die angehenden Fahrzeuglenker/innen gemeinsam mit den Peers ihren eigenen Zugang zum Thema "Alkohol am Steuer" kritisch hinterfragen und mit anderen Jugendlichen diskutieren. Dabei zeigt sich, dass vor allem die Erarbeitung konkreter Lösungs- und Vermeidungsstrategien ein wichtiges Instrument ist, wodurch Jugendliche gar nicht erst in den möglichen Konflikt geraten können unter Einfluss von Drogen und oder Alkohol ein Fahrzeug zu lenken. 3. Umsetzung in Oberösterreich In Oberösterreich ist das Institut Suchtprävention als assoziierter Partner des EU- Projektes aktiv. Das Projekt wurde im Jahr 2008 mit Unterstützung von Fahrschulen im Großraum Linz und Vöcklabruck erstmalig durchgeführt. Als Peers werden Studierende der Fachhochschule für Soziales in Linz, der Johannes Kepler Universität Linz sowie der Pädagogischen Hochschule in Linz mit Schwerpunkt Pädagogik/Didaktik/Gesprächsführung ausgebildet. Als "Dankeschön" erhalten die Peers eine Honorar sowie die Möglichkeit, die Tätigkeit als "freie Lehrveranstaltungen" im Rahmen der universitären Ausbildung anrechnen zu lassen. Die Evaluierung des Projektes zeigt den Erfolg der Maßnahme. So geben rund 62 % der Fahrschüler/innen an, das Peer Projekt habe ihnen "absolut" gefallen. "Gar nicht" oder "weniger" gut wurde das Training nur von rund 5 % der Teilnehmer/innen bewertet. Auch im Bezug auf die Wissensvermittlung überzeugt die Evaluierung so haben rund 78 % der Befragten angegeben, dass sie "absolut" oder "etwas" im Zusammenhang mit Alkohol oder Drogen und dem Lenken von Fahrzeugen dazugelernt zu haben und nun ein besseres Wissen haben, um Fahrten unter Drogeneinfluss vermeiden zu können. Bis zum Jahr 2013 haben rund Jugendliche in Oberösterreich in den 17 teilnehmenden Fahrschulen am Peer Drive Clean Projekt teilgenommen. Eine besonders intensive Zusammenarbeit, teilweise schon seit Initiierung des Projektes,

die herkömmliche Führerscheinausbildung im Rahmen von 75-minütigen Einheiten statt.

5 LR Ing. Reinhold Entholzer Seite 5 gibt es mit folgenden Fahrschulen: Hausherr Gmunden, Hausherr Wintersteller Bad Ischl, Lipa Vöcklabruck, ABS Fahrschule Mayr Kirchdorf, Grubhofer Linz, Grubhofer Enns, Grubhofer Asten, City Driver Linz, Donauland, Gottfried Perg, Lindauer Linz, Moritz Linz, My friends Ottensheim, Oliver Linz, Steininger Steyr, Bergmann Linz, Easy Driver Leonding, City Driver Wels. Das Projekt wurde seit Einführung vielfach mit Preisen ausgezeichnet: 2009: 1. Platz beim Gesundheitspreis der Stadt Linz 2010: 1. Platz beim Kommunikationspreis des ÖAPG : Die Europäische Drogenbeobachtungsstelle EMCDDA führt das Projekt in ihrer "Best Practice" Watchliste auf. Im Jahr 2012 und 2013 konnte darüber hinaus die Vernetzung der Peer-Angebote und damit deren Institutionalisierung vorangetrieben werden. So nimmt ein Vertreter des Peer Projektes am "Europan Youth Forum for Road Safety" der Europäischen Kommission als Experte teil. 4. Statements "Die Förderung der Verkehrssicherheit, insbesondere in der Zielgruppe der Fahranfänger/innen im Rahmen eines Peer-Trainings, ist eine wichtige und wirkungsvolle Maßnahme. Ich bedanke mich bei allen Projektbeteiligten für die herausragende Arbeit und kann die Übernahme dieses Angebots allen Fahrschulen in Oberösterreich empfehlen" so Landesrat Reinhold Entholzer abschließend. "Der Vorteil dieses Projektes ist, dass die Peers durch das gleiche Alter und die gleichen Themen leichter eine Gesprächsbasis mit den Fahrschüler/innen finden als Erwachsene," bestätigt auch Christoph Lagemann, Leiter des Instituts Suchtprävention (ProMente OÖ) die Erfolgskriterien des Projektes.

Grubhofer Asten, City Driver Linz, Donauland, Gottfried Perg, Lindauer Linz, Moritz Linz, My friends Ottensheim, Oliver Linz, Steininger Steyr, Bergmann Linz, Easy Driver Leonding, City Driver Wels.

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