1. Projektzielstellung 2
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- Henriette Geier
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1 Thema: Projektmanagement Seite 1 von 5 Inhaltsverzeichnis: 1. Projektzielstellung Klassifizierung von Zielbestimmungen Zielarten Zieldokumentation 5
2 Thema: Projektmanagement Seite 2 von 5 1. Projektzielstellung 1.1. Klassifizierung von Zielbestimmungen Nach den DIN 69901/5 lässt sich der Begriff " Projektziel " wie folgt definieren: Projektziel Nachzuweisendes Ergebnis / Nutzen und / oder vorgegebene Realisierungsbedingung der Gesamtaufgabe eines Projektes unter Berücksichtigung der vorgegebenen Aufgabenstellungen und der Durchführungsrahmen. Bei der Festlegung der Projektziele müssen folgende Zielfunktionen berücksichtigt werden: Organisations-, Orientierungs-, Koordinierungs- und Kontrollfunktion. Die Ziele müssen ferner quantifizierbar (d. h. messbar), überschaubar, erreichbar und konfliktfrei sein (Zieleigenschaften). Man unterscheidet im Allgemeinen Ergebnis- und Vorgehensziele. PROJEKTGESAMTZIELSETZUNG Ergebnisziele Vorgehensziele Finanzziele Funktionsziele Personelle Ziele Sozialziele Termin Budget Betriebskosten Leistung Sozialpolitik Personal invest. Beiträge Sicherheit Ökologie Politik Versucht man, die möglichen Zielvorstellungen, die die Zielfunktionen des Projektes beeinflussen können, zu systematisieren, so bietet sich eine grundsätzliche Unterscheidung in monetäre und nicht monetäre Zielvorstellungen an. Unter monetären Zielvorstellungen versteht man dabei Ziele, die sich in Geldeinheiten messen lassen wie z. Bsp. das Gewinnstreben und das Umsatzstreben. Diese beiden Zielsetzungen lassen sich nicht immer gemeinsam verwirklichen, so z. B. dann nicht, wenn eine Umsatzerhöhung nur über eine Werbemaßnahme möglich ist, deren Kosten die Zunahme der Umsatzerträge noch übersteigt.
3 Thema: Projektmanagement Seite 3 von 5 Weitere monetäre Zielvorstellungen sind beispielsweise die Sicherung der Zahlungsbereitschaft und die Kapitalerhaltung. Die nicht-monetären Zielvorstellungen können sowohl ökonomischer als auch außerökonomischer, wie z. B. soziologischer, ethischer, sozialer oder politischer Art sein. Beispielhaft seien aufgeführt: Streben nach Marktanteilsvergrößerung, Erreichen bestimmter Wachstumsziele, Streben nach Prestige und Macht, Unabhängigkeitsstreben, Sicherung der Arbeitsplätze, Gewinnung politischen Einflusses, Verpflichtung gegenüber der Familientradition, Verminderung von Umweltbelastungen, Versorgung der Bevölkerung mit bestimmten Leistungen Zielarten Die Zielarten lassen sich nach mehreren Kriterien wie folgt systematisieren: der Rangordnung der Ziele, dem angestrebten Ausmaß der Zielerreichung, den Beziehungen zwischen den Zielen und dem zeitlichen Bezug der Ziele. Die Rangordnung der Ziele führt zur Unterscheidung von Ober-, Zwischen und Unterzielen. Oberziel Oberste Zielsetzung eines Projektes, die in der Regel nicht unmittelbar, sondern nur über Zwischenstufen erreichbar ist. Außerdem ist das Oberziel gewöhnlich nicht operational zu formulieren, d. h. es lässt sich nicht in Maßgrößen (Anzahl, Geld, Gewicht) vorgeben. Eine Vorgabe von Maßgrößen ist jedoch dann von entscheidender Bedeutung, wenn eine Aufteilung der Entscheidungsgewalt und eine Delegierung auf untergebene Mitarbeiter erforderlich ist. Zu diesem Zweck müssen aus dem Oberziel bestimmte Teilziele als Unterziele (Subziele) abgeleitet werden, die den einzelnen Abteilungen oder Mitarbeitern vorgegeben werden. Die Ableitung der Unterziele muss sehr sorgfältig erfolgen, damit das Gesamtziel der Unternehmung nicht gefährdet ist. Bei jeder Entscheidungsinstanz bleibt nach der Delegierung von Entscheidungsgewalt ein Rest, der nicht delegierbar ist. Somit erhält die untergeordnete Abteilung nur ein Teilziel
4 Thema: Projektmanagement Seite 4 von 5 (Unterziel) gesetzt und verliert dadurch leicht die Verbindung zum obersten Ziel, möglicherweise dadurch, dass vorgesetzte Stellen ihnen die Einordnung des Unterzieles im Gesamtziel nicht erklären. Hieraus folgt, dass jede Ebene die ihr untergeordneten Abteilungen und die eigenen Ziele überwachen muss. Wichtig ist auch, dass jedes Unterziel operational ist. Nur in diesem Falle ist es möglich, den Erfolg und die Leistung des verantwortlichen Arbeiters oder Angestellten zu messen. Ein operationales Ziel spornt zur Mitarbeit an, ermöglicht eine leistungsgerechte Entlohnung und hilft dem Arbeitenden, seine Tätigkeit selbst zu beurteilen. Neben den Unterzielen können auch Zwischenziele vorgegeben werden. Die Unterziele sind dann Mittel zur Erreichung der Zwischenziele und diese wiederum Mittel zur Realisierung des Oberziels. Systematisiert man die Zielarten nach dem angestrebten Ausmaß der Zielerreichung, so kann zwischen unbegrenzten und begrenzten Zielen unterschieden werden. Im Falle unbegrenzter Ziele wird ein maximaler Zielerreichungsgrad angestrebt (z. B. Gewinnmaximierung, Kostenminimierung), im Falle begrenzter Ziele begnügt man sich mit dem Erreichen eines vorgegebenen Wertes (z. B. Vergrößerung des Marktanteils auf 35%). Bei unbegrenzten Zielsetzungen kann in der Regel nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob unter den möglichen Handlungsalternativen tatsächlich diejenige erfasst wurde, die den maximalen Zielerreichungsgrad gewährleistet; d. h. es treten Informationsprobleme auf, deren Bewältigung - sofern sie überhaupt möglich ist - mit erheblichen Kosten verbunden ist. Folglich begnügt man sich mit dem Erreichen eines bestimmten Anspruchsniveaus. Hat man das Anspruchsniveau realisiert, so kann man es im nächsten Schritt erhöhen, gelingt die Realisation nicht, so wird man sein Anspruchsniveau absenken. Die Berücksichtigung von Zielbeziehungen zwischen den einzelnen Zielsetzungen führt zu einer Unterscheidung von komplementären, konkurrierenden, antinomen und indifferenten Zielen. Liegen komplementäre Ziele vor, so führt die Erhöhung des Zielerreichung 1 auch zu einer Erhöhung des Zielerreichungsgrades 2. Konkurrierende Ziele liegen dann vor, wenn die Erhöhung des Zielerreichungsgrades von Ziel1 zu einer Verminderung des Zielerreichungsgrades von Ziel 2 führt. Ein Beispiel für eine mögliche Zielkonkurrenz ist die Intensivierung des Kundendienstes bei gleichzeitiger Kostenminimierung. Von Zielantinomie spricht man dann, wenn die Realisierung von Ziel 1 die Realisierung von Ziel 2 ausschließt und umgekehrt. Die Zielantinomie kann als Extremfall der Zielkonkurrenz angesehen werden.
5 Thema: Projektmanagement Seite 5 von 5 Zielindifferenz bedeutet, dass die Erfüllung einer Zielsetzung keinen Einfluss auf die Erfüllung einer anderen Zielsetzung hat Zieldokumentation Um die mit dem Projekt verbundenen Ziele zu dokumentieren, bedient man sich folgenden aus der Forschung und Entwicklung entlehnten Dokumentationsformen: Lastenheft Dokument, das die "Wunschvorstellungen" des AG enthält, die sich als mögliche Projektziele anbieten. Pflichtenheft Dokument, das die wahrscheinlichen, realistischen Projektziele unter Berücksichtigung der Bedingungen und Projektanstöße enthält. Machbarkeitsstudie Untersuchung möglicher Projektziele auf Realisierbarkeit anhand der für das Projekt maßgeblichen Bedingungen incl. Bewertung der Zielvarianten und der Zielformulierungen.
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