(1) Windkraft, Schattenkraftwerke und eingesparte Atomkraftwerke. (2) Thema: Atommüll und Seltene Erden. (3) Thema: Windräder und Tourismus

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1 (1) Windkraft, Schattenkraftwerke und eingesparte Atomkraftwerke Windräder liefern dann Strom, wenn der Wind weht so viel ist klar. Wenn kein Wind weht, keine Sonne scheint und wenig Niederschlag zu Niedrigwasser führt, dann muss unser Strom woanders herkommen. Das können andere Windparks sein (denn der Wind weht selten gar nirgends ), andere erneuerbare bzw. konventionelle Kraftwerke oder auch Strom aus Speicherkraftwerke die wir im Zuge der Energiewende verstärkt benötigen. Auch die Entwicklung sogenannter Smart Grids also intelligenter Netztechnologien, wird uns dabei helfen, die natürlichen Schwankungen der erneuerbaren Energieträger mit dem schwankenden Energiebedarf der Kunden in Einklang zu bringen. Eines ist dabei aber klar: Jede mit Windenergie produzierte Kilowattstunde ersetzt gleichermaßen die Produktion von Energie mit fossilen Energiequellen (Gas, Öl, Atom, ). Warum? Weil für Ihre Produktion teure Rohstoffe gekauft werden müssen, der Wind aber gratis weht. Deshalb rechnen sich konventionelle Kraftwerke nur, wenn keine andere günstigere Energie am Markt vorhanden ist. Die Folge: je mehr Windkraft installiert wird, desto seltener laufen konventionelle Kraftwerke und desto unrentabler werden Atomkraftwerke. Somit muss in der Gesamtheit gesehen immer weniger Strom (darunter auch Atomstrom) mit fossilen Energieträgern produziert bzw. vom Ausland zugekauft werden. Natürlich werden nun nicht in Tschechien unmittelbar Atomreaktoren abgeschaltet, weil wir neue Windparks entwickeln. Aber: Auch bei Zwentendorf haben wir gewusst, dass unsere Entscheidung andere Länder nicht von der Nutzung der Kernenergie abhalten wird. Trotzdem war und ist es uns wichtig, ein Zeichen gesetzt zu haben. Das können wir heute in Österreich weiter machen: mit dem sukzessiven und konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien. Und der Umbau des Energiesystems ist im vollen Gange: Der gerade verkündete Stopp der Ausbaupläne für Temelin kam zustande, weil die tschechische Regierung Finanzierungsgarantien für den Bau verweigert hat, ohne die Atomkraftwerke wirtschaftliche nicht zu betreiben sind. Das ist nicht nur, aber auch ein Erfolg des konsequenten Ausbaus erneuerbarer Energie. Deutschland hat den kompletten Atom-Ausstieg beschlossen und gerade in diesen Tagen hat der Verbund die Stilllegung seiner Gas- und Kohlekraftwerke in Mellach und Dürnrohr verkündet. Das sind viele MW an Leistung, die in der Zukunft verstärkt durch erneuerbare Energieträger abgedeckt werden. (2) Thema: Atommüll und Seltene Erden Das Metall Neodym von dem im Flugblatt die Rede ist, wird bei einigen Windkraft-Anlagen in den Generatoren verwendet. Als eine sogenannte seltene Erde muss bei ihrem Abbau in der Tat sehr auf die ökologischen und menschenrechtlichen Bedingungen geachtet werden. Dieses Metall ermöglicht es, die Effizienz der Turbinen zu steigern, ist aber keineswegs Voraussetzung für die Funktionstüchtigkeit von Windturbinen. In den letzten Jahren wurde auf Grund des stark schwankenden Marktpreises auf die Verwendung dieses Metalls verzichtet. Von Atommüll wie im Flugblatt behauptet kann aber in keiner Form die Rede sein. (3) Thema: Windräder und Tourismus Das Gerücht, dass im Burgenland in Sichtweite des Neusiedler See der Windkraftausbau verboten ist, verbreitet sich seit einigen Wochen bei Bürgerinitiativen im Internet. Um festzustellen, dass dies in keiner Weise der Wahrheit entspricht, braucht man nur an den Neusiedler See zu fahren. Zum Beispiel zum berühmten Kirschblütenwanderweg am Westufer, von dem aus mehrere Dutzend Windräder zu sehen sind. Denn: das Burgenland versteckt seine Windräder in keiner Weise. Sie sind auch vom Neusiedler See aus für jeden gut ersichtlich und haben das Burgenland in wenigen Jahren zum ersten Bundesland gemacht, das seine Strombedarf durch Öko-Strom gedeckt hat. Und: der massive Ausbau der Windenergie im Bild der Windpark Weiden am See in Sichtweite des Neusiedler Sees hat in keiner Weise zu Tourismuseinbußen geführt. Ganz im Gegenteil: Die Übernachtungszahlen steigen seit Jahren: zum Beispiel in der Region Neusiedler See von 2011 auf 2012 um 1,2% von auf (

2 (4) Thema: Mindestabstand Mit der Regelung eines generellen Mindestabstandes von 1.200m zu gewidmetem Wohnbauland hat Niederösterreich einer der strengsten Abstandsregelungen der Welt. In vielen anderen Ländern fehlen solche Mindestabstände vollkommen, bzw. sind sie viel weniger weit. Von Windkraftgegner werden häufig höhere Mindestabstände in anderen Ländern behauptet. Bei näherer Recherche zeigt sich aber, dass wie so häufig der Teufel im Detail steckt: So hat die bayrische Staatsregierung tatsächlich eine Regelung beschlossen, die einen Mindestabstand von 10x der Gesamthöhe der Windkraftanlagen vorsieht (das wären 2.000m). Allerdings mit dem Zusatz, dass Ausnahmen bei örtlichem Konsens auf der Grundlage von Entscheidungen der betroffenen Gemeinden möglich sind. Das entspricht praktisch der NÖ-Regelung von 2.000m Mindestabstand zur Nachbargemeinde, die nur im Konsens unterschritten werden darf. Zusätzlich wird bei der Diskussion um Mindestabstände häufig ein Trugschluss gemacht: hier wird kein Sollwert sondern lediglich ein absoluter Mindestwert definiert, der unter allen Umständen einzuhalten ist näher darf kein Windrad stehen. Wie weit entfernt Windräder aber tatsächlich errichtet werden können, wird aber viel mehr von anderen rechtlichen Vorgaben bestimmt. Zum Beispiel von den sehr strengen Schallwertgrenzen, die Windräder einhalten müssen. Sie und viele andere gesetzlichen Regelungen sorgen dafür, dass die meisten Windräder noch weiter von Wohnhäusern entfernt stehen, als die ohnehin strengen 1.200m als Mindestwert vorgeben. Das sieht man auch an den Abständen möglicher Windkraftanlagen in Pernegg: WKA m (zu Staringersdorf) WKA m (Staringersdorf) bzw. 1810m (Kloster Pernegg) WKA m (Pernegg, Kastenhäuser), bzw. 1509m (Kloster Pernegg) WKA m (Pernegg, Kastenhäuser), bzw. 1212m (Kloster Pernegg)

3 Werden Windräder größer und/oder lauter sorgen also die strengen Vorgaben für Schall, Schatten und vielem mehr ohnehin dafür, dass Windräder nur so weit weg errichtet werden, dass sie zu keinerlei Störungen für die Anrainer führen. (5) Windräder und Immobilienpreise Auch dieses Gerücht kursiert hartnäckig. Trotz eines starken weltweiten Ausbaus der Windenergie lassen sich wenig bis keine Studien finden, die einen Zusammenhang zwischen Windkraftausbau und Immobilienpreise feststellen. Wir kennen aber Aussagen von Bürgermeistern in Windgemeinden, die diese Aussagen definitiv zurückweisen. So könnte etwa der Bürgermeister von Markgrafneusiedl einer Gemeinden inmitten der Windparks Markgrafneusiedl, Gänserndorf, Glinzendorf und Obersiebenbrunn laut eigenen Aussagen die Nachfrage nach Baugrund überhaupt nicht decken, so viele Menschen würden gerne in seine Gemeinde ziehen. Auch der Bürgermeister der Windhauptstadt Prellenkirchen kennt keinerlei negative Zusammenhänge zwischen Immobilienpreisen und Windrädern. (6) Schall und Lärm Moderne Windkraftanlagen sind relativ leise. Dank der technologischen Entwicklung laufen vernünftig konstruierte und richtig platzierte Anlagen so ruhig, dass sie in ein paar hundert Meter Entfernung kaum noch hörbar sind und im Normalfall von den natürlichen Umgebungsgeräuschen, z.b.: Blätterrascheln, übertönt werden. Direkt an der Nabe verursacht ein modernes Windrad ein Betriebsgeräusch von bis zu 107 db. Schon in 500 Meter Entfernung ist das Geräusch aber mit ca. 45 db nur mehr so laut zu hören, wie es der Lautstärke eines angeregten Gespräches entspricht. Wenn man nun bedenkt, dass in Niederösterreich ohnehin kein Windrad näher als 1.200m zum nächsten gewidmeten Wohnbauland entfernt gebaut werden darf, ist klar, dass von modernen Windrädern keinerlei Lärmbelästigung ausgeht. Trotzdem wird jeder Windpark im Genehmigungsverfahren streng auf seine Lautstärke hin überprüft. Dies ist vor allem in leisen Umgebungen wichtig, um jeder Belästigung schon in der Planungsphase ausschließen zu können. Windrad (unter Volllast) in 500m Abstand 45 db Angeregtes Gespräch 45 db PKW in 10m Abstand 70 db (7) Thema Infraschall Der Mensch kann nur einen gewissen Frequenzbereich hören, nämlich ungefähr zwischen 20 Hz und 20 khz. Alle höheren Töne liegen im sogenannten Ultraschallbereich damit navigieren beispielsweise Fledermäuse. Alle Töne, die tiefer als 20 Hz sind, werden Infraschall genannt. Es gibt viele natürliche Infraschallquellen, wie Windströmungen, Gewitter oder Meeresbrandungen, aber auch eine Vielzahl technischer Quellen, wie Heizungs- und Klimaanlagen, Kompressoren, Kühlschränke, Verkehrsmittel oder eben auch Windkraftanlagen. Elefanten und Wale nutzen Infraschall zur Kommunikation. Langfristige Untersuchungen haben gezeigt: Für Infraschall unterhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle (diese liegt unter 16 Hz bei ca. 130dB!) konnten keinerlei negative Auswirkungen für den menschlichen Organismus nachgewiesen werden. Der von Windkraftanlagen erzeugte Infraschall erreicht selbst wenige Meter neben dem Windrad bei weitem nicht diese Werte und ist selbst hier völlig harmlos. Im erforderlichen Mindestabstand von 1.200m gilt dies natürlich erst recht. Eine umfassende Studie der australischen Umweltschutzbehörde aus dem Jahr 2013 hat zwei bemerkenswerte Ergebnisse gebracht (Quelle: Infrasound levels near windfarms and in other environments, Environment Protection Authority (EPA), Adelaide (AUS)): In einem Abstand von 1.500m ist zwischen einem laufendem Windpark und einem bewusst abgeschaltetem Windpark kein Unterschied im Infraschall-Pegel messbar! Die Infraschall-Emissionen eines normalen Kühlschranks sind höher als die des benachbarten Windparks!

4 (8) Thema Kosten und Förderungen Die Kosten für die Stromerzeugung werden sehr unterschiedlich berechnet. Für eine Kilowattstunde Windstrom aus einer Neuanlage erhält ein Windkraft-Betreiber in Österreich derzeit etwas mehr als 9 Cent. Um neue umweltfreundliche und schadstofffreie Formen der Energieerzeugung zu fördern, werden für Strom aus erneuerbaren Energien fixe Einspeisetarife gezahlt. Auf Ihrer Stromrechnung finden Sie dafür eine Position Mehraufwand. Im Jahr 2013 betrug der jährliche Beitrag eines durchschnittlichen österreichischen Haushaltes für Windstrom 8,74 - ungefähr soviel wie ein Schnitzel im Wirtshaus. In dieser Förderung ist aber auch schon der vollständige Abbau der Anlage am Ende ihrer Laufzeit inbegriffen (Stichwort Wiederherstellung der grünen Wiese ), sowie die Ausgleichzahlungen für die Stromerzeugung falls der Wind nicht wie vorhergesehen weht. Darüber hinaus gibt es bei der Stromerzeugung aus Windkraft weder Abgase, noch Abfälle, noch Abwässer. Es fallen daher auch keine zusätzlichen Kosten für die Beseitigung des Produktionsmülls an, wie das bei herkömmlichen Kraftwerken der Fall ist. Windenergie ist eines der effizientesten und wirtschaftlichsten Energiequellen der heutigen Zeit. Zusätzlich sichert Windenergie den Verbleib der Wertschöpfung in Österreich bzw. die politisch unabhängige Produktion im Inland. Bei elektrischer Energie aus atomaren und fossilen Energiequellen (Kohle, Gas, Öl) wird leider nur über die Herstellungskosten gesprochen und alle zukünftigen damit verbundenen Kosten, wie Umweltverschmutzung, bzw. das Risiko eines Atomunfalls (siehe Fukushima und Tschernobyl) werden nicht mit einkalkuliert, da diese Kosten aus heutiger Sicht nicht kalkulierbar bzw. einschätzbar sind. Eine Berechnung von Greenpeace hat ergeben, dass Atomstrom mit Abstand die teuerste Energiequelle ist, wenn man solche Kosten nur im Ansatz berücksichtigt. Österreich allein zahlt jährlich kolportierte 40 bis 50 Millionen EUR an Euratom (ca. 14 EUR / Haushalt) die tatsächlichen Zahlungen werden nicht veröffentlicht. Und natürlich finden Sie diese Zahlungen nicht auf ihrer Energierechnung ausgewiesen. (9) Warum hier? und warum so viele? Der Wind weht in ganz Österreich, für die professionelle Nutzung der Windenergie sind jedoch nur Teile von Österreich geeignet, vor allem in Teilen Niederösterreichs (Weinviertel, Teile des Waldviertels, Wiener- und Brucker Becken) und im nördlichen Burgenland gibt es hervorragende Windzonen, die die Produktion von Strom durch Wind ermöglichen. Aus technischer Sicht wäre der Bau von Windkraftanlagen in großen Teilen Österreichs möglich. Da ein modernes Windrad in der Errichtung bis zu 5 Millionen Euro kostet, ist es wirtschaftlich gesehen jedoch nur in Gebieten mit besonders gutem Wind möglich. Alles andere wäre wirtschaftlicher Wahnsinn, den sich kein Windkraftbetreiber leisten könnte. Prinzipiell ist es für den Umbau unseres Energiesystems notwendig erneuerbare Energie dort zu nutzen, wo sie verfügbar ist: Wasserkraft bei Flüssen, Sonnenkraft in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung, Biomasse bei entsprechendem nahem Waldbestand und Windkraft dort, wo besonders viel und besonders konstanter Wind weht. Würde jede Region nur jene Energie produzieren, die sie selbst benötigt (wie von Windkraftgegnern vorgeschlagen), dann würden etwa alle Donaukraftwerke nur in Minigröße errichtet worden sein. Die Nutzung der ausgezeichneten Windverhältnisse in Niederösterreich ist ein wichtiger Puzzlestein beim Umbau unseres Energiesystems in eine nachhaltige, erneuerbare Zukunft. Um diese wichtigen Ziele mit den Bedürfnissen der Menschen, der Natur und Umwelt in Einklang zu bringen hat das Land NÖ in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Abstimmungs-prozess zur Windkraftnutzung durchgeführt. Das Ergebnis: Nur 1,5 % der Gesamtfläche Niederösterreichs werden für die Windkraftnutzung ausgewiesen. Nur in diesen Zonen ist die Errichtung von Windrädern in Zukunft möglich. Bei der Festlegung wurde neben dem Raumordnungsgesetz (verpflichtende Abstände zu Siedlungsgebieten, u.ä.) vor allem auf die Interessen des Naturschutzes, der Ökologie, des Orts- und Landschaftsbildes und des Tourismus Bedacht genommen. Einer dieser wenigen Flächen liegt im Gebiet unserer Gemeinde.

5 Warum Windkraft? (1) Wind macht unabhängig: Wind muss nicht importiert werden, er weht kostenlos vor unserer Haustür. Wir müssen ihn nur ernten. Jedes Windrad macht uns somit unabhängig von ausländischen Öl-, Gas- oder Kohlelieferungen. (2) Wind macht Zukunft: Das Zeitalter der fossilen Energieträger geht zu Ende. Wenn wir kommenden Generationen eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen, können wir nicht weitermachen wie bisher. Windenergie ist die perfekte Alternative: günstige, ökologische Energie ohne Abgase, Abfälle oder Abwässer. (3) Wind macht Lust auf mehr: Windkraft schafft Wertschöpfung in den Regionen und wichtige Einnahmen für die Kommunen. Viele Gemeinden nutzen das für weitere Projekte in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien: vom Heizkesseltausch über thermische Sanierungen bis hin zur PV-Anlage. (4) Wind macht Sinn: Teile des Niederösterreichs sind windspezifisch besonders begünstigt sie werden als Wind-Hot-Spots bezeichnet und zählen zu den besten Standorten Europas. Diese hervorragenden Voraussetzungen wollen wir im Sinne kommender Generation nutzen! (5) Wind macht sauber: Jede mit Windenergie produzierte Kilowattstunde ersetzt gleichermaßen die Produktion von Energie mit fossilen Energiequellen (Gas, Öl, Atom, ). Weil für Ihre Produktion teure Rohstoffe gekauft werden müssen, der Wind aber gratis weht. Je mehr Windkraft installiert wird, desto seltener laufen konventionelle Kraftwerke und desto unrentabler werden Atomkraftwerke. Ein modernes Windrad Erzeugt Strom für über Haushalte Erspart mehr als t Kohle und über t CO2/Jahr Erzeugt keinerlei Treibhausgase oder sonstige Schadstoffe

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