ERASMUS SMS: STUDIERENDENMOBILITÄT (2013/14) ERFAHRUNGSBERICHT
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- Arthur Baumhauer
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1 ERASMUS SMS: STUDIERENDENMOBILITÄT (2013/14) ERFAHRUNGSBERICHT PERSÖNLICHE ANGABEN Nachname* Vorname* Studienfach Physik Angestrebter Studienabschluss an der Universität Ulm Master Der Aufenthalt erfolgte im 2 Fachsemester Auslandsstudienaufenthalt Gastland und Stadt Gasthochschule -adresse* Von 09/13 (MM/JJ) bis 02/14 (MM/JJ) Spanien Barcelona Universitat Autònoma de Barcelona EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG ZUR VERÖFFENTLICHUNG DES BERICHTS ja nein Dieser Bericht darf an interessierte Studierende der Universität Ulm weitergegeben werden Dieser Bericht darf auf der Internetseite des International Office der Universität Ulm veröffentlicht werden * Ich möchte, dass bei der Weitergabe bzw. Veröffentlichung des Berichtes mein Name anonymisiert wird * Ich möchte, dass bei der Weitergabe bzw. Veröffentlichung des Berichtes meine -adresse gelöscht wird ERASMUS STUDIERENDENMOBILITÄT ERFAHRUNGSBERICHT Seite 1 von 5
2 Ganz am Anfang meines Auslandsaufenthalts stand die Idee, ein Auslandssemester zu machen. Ich wollte erleben wie es ist an einer anderen Universität in einem fremden Land zu studieren. Da ich mein Auslandssemester im zweiten Mastersemester (einem Wintersemester) machen wollte, musste ich mich aufgrund der Bewerbungsfristen bereits während des Bachelorstudiums bewerben. Das liegt daran, dass ich mein Studium im Sommersemester begonnen habe. Schon bei der Auswahl der infrage kommenden Hochschulen habe ich mich über mögliche Vorlesungen informiert. Da Barcelona meine erste Priorität war habe ich bereits in Ulm an der Uni zwei Kurse Spanisch belegt und mich auch auf einen EILC (Erasmus Intensive Language Course) für Katalanisch beworben. Als ich meine Zusage für Barcelona erhielt, habe ich mich sehr gefreut. Meine Gasthochschule war die UAB (Universitat Autònoma de Barcelona). Jetzt ging es an die weitere Vorbereitung. Die Bewerbung an der UAB war reine Formsache und schnell online erledigt. Hauptsächlich über die Webseite habe ich mich über Vorlesungsangebote informiert und mir mein Learning Agreement erstellt. Das ist nicht ganz einfach, da die Webseiten zum Teil nur auf Katalanisch oder Spanisch zur Verfügung stehen. Mit etwas Suchen habe ich dann doch passende Kurse zu meinem Master in Physik gefunden. In Barcelona gibt es einen Master of Photonics, an dem mehrere Universitäten beteiligt sind. Da auch die UAB daran mitwirkt, konnte ich Kurse daraus belegen. Die Kurse sind alle auf Englisch. Es ist zu beachten, dass der Master of Photonics nicht in Semester, sondern in 3 Blöcke mit Vorlesungen eingeteilt ist. Von diesen habe ich 2 Vorlesungsblöcke besucht, was ungefähr einem Semester entspricht. Zusammen mit dem dritten und der Masterarbeit für die lokalen Studierenden ergibt sich damit der in Spanien nur einjährige (2 Semester) Masterstudiengang. Es ist jedoch auch zeitlich möglich den dritten Block Vorlesungen zu hören, da dieser vor dem Beginn des Sommersemesters in Ulm endet. Vorlesungen aus dem in Spanien vierjährigen Bachelor habe ich nicht besucht. Ich habe mich auch für ein Mentoren Programm an der UAB beworben. Die UAB liegt nicht in Barcelona selbst sondern in Bellaterra. Dies ist ca. 30 min mit dem Zug von Barcelona entfernt. Hier gibt es einen großen Campus, ein tausende Studenten umfassendes Wohnheim, ein Hotel und ein kleines Dorf mit Einkaufsladen. Ich habe mich noch von Deutschland aus auf einen Platz im Studentenwohnheim beworben und eine Zusage erhalten. Dies war für mich nicht die beste Lösung, wie sich später herausstellen sollte. Im Studentenwohnheim bekam ich kein eigenes Zimmer sondern ein Zimmer mit einem weiteren Studenten. Zwei solcher Zimmer, zusammen mit Bad und einer großen Wohnküche mit Terrasse bildeten eine 4-er Wohngemeinschaft. Ich hatte auch einen Platz in einem EILC erhalten, allerdings nicht in Barcelona, sondern in Lleida. Ende August flog ich dann nach Barcelona. Nach einer Nacht im Hostel fuhr ich mit dem Zug nach Lleida, wo ich einen Platz in einer Herberge reserviert hatte. Hier verbrachte ich nun die nächsten zwei Wochen und lernte Katalanisch. In Katalonien sind Spanisch und Katalanisch offizielle Amtssprachen. Bereits nach wenigen Tagen konnte ich mit einfachen Ausdrücken auf Katalanisch kommunizieren. Dies war sehr hilfreich, da in Lleida nur wenige Leute Englisch sprechen. Außerdem lernte ich beim EILC auch viele nette internationale Studenten kennen. Viele von ihnen verbrachten ihren Auslandsaufenthalt an der Universität von Lleida, sodass ich sie leider nach 2 Wochen schon wieder verlassen musste. Einige wenige aber studierten auch in Barcelona. Nach zwei Wochen ging es also zurück nach Barcelona. Da der 11. September ein Feiertag ist, konnte ich mein Zimmer im Wohnheim nicht sofort beziehen und verbrachte noch eine Nacht im Hostel. Dann fuhr ich endlich nach Bellaterra. Nachdem ich zunächst etwas Schwierigkeiten hatte mich auf dem weitläufigen Campus zurecht zu finden, erreichte ich doch das Wohnheim und konnte mein Zimmer beziehen. Nun musste ich mich noch an der Universität anmelden. Am Welcome Point gab es einige Infos und Unterlagen und dann musste ich noch zu meinem Fachspezifischen (Ciències) Erasmuskoordinator. ERASMUS STUDIERENDENMOBILITÄT ERFAHRUNGSBERICHT Seite 2 von 5
3 Ich nahm auch noch am Mentor Programm teil. Wie sich nun jedoch herausstellte, fanden alle meine Vorlesungen nicht am Campus der UAB, sondern am Campus der UB und UPC in Barcelona statt. Dies sind die anderen beiden Universitäten, die sich am Master of Photonics beteiligen. Ich blieb zunächst noch im Wohnheim wohnen und fuhr mit dem Zug nach Barcelona. Für Studenten und junge Leute gibt es ein vergünstigtes 90-Tage-Ticket, das T-Jove. Für das Wohnheim benötigte ich noch ein spanisches Bankkonto das ich bei der Banco Sabadell in Bellaterra eröffnete. Diese bieten gute Konditionen. Da ich zunächst kein NIE (spanische Indentifikationsnummer für Ausländer) hatte, konnte ich das Konto auch mit meinem deutschen Personalausweis eröffnen. Die Bank hatte sogar deutsche Formulare. Danach erhielt ich von der Polizeistation in Cerdanyola del Vallès meine NIE. Wenn man in Barcelona wohnt, muss man diese dort beantragen, was mit längeren Wartezeiten und vorheriger Anmeldung verbunden ist. Es empfiehlt sich, danach das Bankkonto auf die NIE umzustellen, da ansonsten Gebühren anfallen. Allgemein empfiehlt es sich auch eine spanische Prepaid SIM Karte zu kaufen. Es gibt viele Anbieter. Ich habe mich für digimobil entschieden. Die UAB bietet kostenlose Anfängerkurse in Katalanisch an. Da in Barcelona die Aussprache etwas anders ist als in Lleida besuchte ich nochmals den Anfängersprachkurs. In meiner Wohngemeinschaft wohnten noch 3 Katalanen. Daher sprach ich neben Englisch eigentlich nur Katalanisch. Während meines gesamten Aufenthalts konnte ich mein Spanisch eigentlich nicht verbessern, da ich vorwiegend katalanisch sprach. Wer möchte, kann sich aber auch nur auf Spanisch verständigen. Die meisten Katalanen freuen sich aber sehr, wenn man ihre Sprache spricht. Im Wohnheim kommt man auch sehr schnell mit anderen ERASMUS-Studenten in Kontakt und es gibt viele Freizeitangebote und Ausflüge. Tagsüber ist man mit dem Zug schnell in Barcelona und nachts gibt es immer (auch unter der Woche) einen stündlichen Nachtbus nach Barcelona. Da meine Vorlesungen hauptsächlich in Barcelona stattfanden, begann ich nun dort nach einem Zimmer zu suchen. Eine der meistgenutzten online Plattformen hierfür ist Es gibt viel Auswahl, aber auch viele schlechte und teure Zimmer. Die meisten Zimmer werden ab sofort vermietet, da ich jedoch nicht sofort aus dem Wohnheim ausziehen konnte, benötigte ich eines für in einigen Wochen, was die Auswahl doch stark einschränkte. Die Zimmerpreise liegen je nach Lage und Ausstattung zwischen 200 und 400 Euro. Schließlich fand ich ein Zimmer im Stadtteil Sant Gervasi. Hier wohnte ich allerdings nicht mit Spaniern zusammen. Mit dem Leihfahrrad (Bicing) war es nicht weit zu Uni. Mein Zimmer im Wohnheim konnte ich zum Glück aufgrund von Academic Reasons früher kündigen. Das Freizeitangebot in Barcelona ist sehr groß. Es gibt viele Museen, Tapas Bars, das Stadtfest La Mercè und viele weitere Feste und Sehenswürdigkeiten. So habe ich auch mehrere Fußball- und Handballspiele des FC-Barcelona besucht. Im Sommer kann man auch gut mit dem Zug zum Baden in eines der kleineren Stranddörfchen in der Umgebung fahren. Der Strand in La Barceloneta in Barcelona ist dafür nicht sehr gut geeignet, da er von Touristen Standverkäufern und Taschendieben überlaufen ist. Allgemein sollte man sich vor Trick- und Taschendieben in Acht nehmen. Viele Reiseveranstalter bieten auch mehr oder weniger gut organisierte, günstige Reisen von Barcelona in die Umgebung und nach ganz Spanien an. Viele solche Freizeitevents werden über Facebook organisiert. Dort gibt es auch Listen für Vergünstigungen in Bars und Diskos. Wenn man offen ist und bei einigen ERASMUS Partys oder Sprachtreffen dabei war, lernt man aber auch so schnell viele Leute kennen, mit denen man etwas unternehmen kann. Es gibt natürlich auch viele private WG Partys. Bei den vielen Freizeitmöglichkeiten habe ich aber auch mein Studium nicht vernachlässigt. Mein Studiengang war sehr international. Auch die Dozenten waren nicht alle Spanier. Es gab Übungsblätter zu machen und Präsentationen zu halten. Außerdem hatten wir sowohl schriftliche als auch mündliche ERASMUS STUDIERENDENMOBILITÄT ERFAHRUNGSBERICHT Seite 3 von 5
4 Prüfungen. Insgesamt war ich mit dem Studium zufrieden und konnte mein bereits vorhandenes Wissen sowohl anwenden, als auch erweitern. Meine Kommilitonen waren sehr nett und ich habe mich auch außerhalb des Studiums mit ihnen getroffen. Die Prüfungsergebnisse lassen je nach Fach zum Teil sehr lange auf sich warten. Insgesamt war das Niveau ähnlich wie in Deutschland, vielleicht sogar etwas einfacher. Ich hatte zum Glück keine Sprachschwierigkeiten, da die Vorlesungen auf Englisch waren. Als ich nach den Weihnachtsferien, die ich in Deutschland verbracht habe, nach Barcelona zurückkehrte war mein Zimmer feucht und verschimmelt. Dies war durch einen Wasserschaden in der darüber liegenden Wohnung verursacht. Leider werden solche Schäden in Barcelona nicht immer schnell beseitigt, so dass mein Zimmer nun unbewohnbar war. Zum Glück hatten wir noch ein Gästesofa, auf dem ich übernachten konnte. Da mein Vermieter in einer anderen Wohnung noch ein Zimmer frei hatte, konnte ich bald dahin umziehen. Dort hatte ich auch sehr nette internationale Mitbewohner. Mit einem katalanischen und einem deutschen Kommilitonen war ich dann auch noch in den Pyrenäen beim Skifahren. Ende Februar 2014 war das Auslandssemester dann schon vorbei. Ich konnte gar nicht glauben wie schnell die Zeit vergangen war. Kurz bevor ich nach Deutschland zurückkehrte, machte ich noch einen Ausflug mit einigen meiner Freunde, die ich in Barcelona kennen gelernt hatte. Wir fuhren mit einem Mietwagen nach Valencia und besichtigten die Stadt und aßen Paella Valenciana. Insgesamt hat mir mein Studium in Barcelona sehr gut gefallen. Ich habe viel erlebt und die Zeit sehr genossen. Zu den schönsten Erfahrungen zählte für mich das Erleben der katalanischen Kultur und der ganz eigenen Kultur, die sich unter den vielen ERAMSUS und anderen internationalen Studenten bildet. Ich kann ein Auslandssemester in Barcelona sehr empfehlen. ERASMUS STUDIERENDENMOBILITÄT ERFAHRUNGSBERICHT Seite 4 von 5
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