Bilanzkennzahlen für die Bilanz-Kompaktanalyse Plus (mit GuV)
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- Frank Morgenstern
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1 Bilanzkennzahlen für die Bilanz-Kompaktanalyse Plus (mit GuV) Eigenkapitalquote Eigenkapitalquote = Die Eigenkapitalquote zeigt, wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist. Je höher die Eigenkapitalquote, umso höher ist die finanzielle Stabilität des Unternehmens und die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern einzuschätzen. Lieferantenziel Lieferantenziel = Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Materialaufwand x 365 Das Lieferantenziel zeigt die durchschnittliche Inanspruchnahme von Lieferantenkrediten. Üblicherweise scheint eine Erhöhung des Lieferantenziels, auf eine Verschlechterung der finanziellen Situation hinzudeuten. (Branche beachten Bau, Produktion). Kapitalbindung Kapitalbindung = Kurzfristige (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitute + sonstige Verbindlichkeiten + Steuerverbindlichkeiten) Die Kapitalbindung ist ein Indikator dafür, inwieweit die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch die erzielten gedeckt werden können. Reichen die nicht aus, benötigt das Unternehmen üblicherweise eine Anschlussfinanzierung, um den kurzfristigen Tilgungen nachzukommen. Kapitalumschlag Kapitalumschlag = Seite 1 von 5
2 Der Kapitalumschlag gibt Aufschluss darüber, wie produktiv das Kapital des Unternehmens eingesetzt wird. Je höher der Kapitalumschlag, desto schneller fließt das Kapital wieder in das Unternehmen zurück. Ein geringer Kapitalumschlag ist ein Indikator für ein erhöhtes Ausfallrisiko. Gesamtkapitalrentabilität Gesamtkapitalrentabilität = Jahresüberschuss/- fehlbetrag + Zinsen u. ähnliche Aufwendungen Die Gesamtkapitalrentabilität gibt die Gesamtverzinsung des in einem Unternehmen eingesetzten Gesamtkapitals an. Sie steht für die Fähigkeit und Effizienz eines Unternehmens, mit dem zur Verfügung stehenden Kapital den Verpflichtungen aus Fremdkapitaleinsatz und Verpflichtungen gegenüber Investoren nachzukommen. Je höher die Gesamtkapitalrentabilität, desto besser wirtschaftet ein Unternehmen mit dem eingesetzten Kapital. Umsatzrentabilität Umsatzrentabilität = Betriebsergebnis Zinsen u. ähnliche Aufwendungen Die Umsatzrentabilität stellt den auf den Umsatz bezogenen Gewinnanteil dar. Eine Umsatzrendite von 10 % bedeutet beispielsweise, dass mit jedem umgesetzten Euro ein Gewinn von 10 Cent erwirtschaftet wird. Eine steigende Umsatzrentabilität deutet bei unverändertem Verkaufspreis auf eine zunehmende Produktivität im Unternehmen hin. Je höher die Umsatzrentabilität, desto geringer ist das Ausfallrisiko einzuschätzen. Erfolgsquote für Jahresabschlüsse mit GuV: Jahresüberschuss/-fehlbetrag* + Gewinnvortrag/- Verlustvortrag Bilanzsumme * es handelt sich hier um Jahresüberschuss/-fehlbetrag aus GuV Die Erfolgsquote gibt an, wie erfolgreich ein Unternehmen wirtschaftet. Je höher die Quote, desto effektiver arbeitet das Unternehmen. Eine sehr niedrige oder gar negative Erfolgsquote ist ein Indikator für ein erhöhtes Ausfallrisiko. Seite 2 von 5
3 Bilanzkennzahlen für die Bilanz-Kompaktanalyse (ohne GuV) Verschuldungsgrad Verschuldungsgrad = Summe Fremdkapital Der Verschuldungsgrad stellt ein Risikomaß dar, anhand dessen die Abhängigkeit zur Fremdfinanzierung deutlich wird. Da Zinsen üblicherweise für das Fremdkapital fällig werden, ist das Unternehmen krisenanfälliger. Je höher der Verschuldungsgrad, desto stärker ist die Abhängigkeit von externen Gläubigern. Ein niedriger Verschuldungsgrad ist klassischerweise ein Indikator für ein geringeres Ausfallrisiko. (Leverage-Effekt berücksichtigen!) Eigenkapitalquote Eigenkapitalquote = Die Eigenkapitalquote zeigt, wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist. Je höher die Eigenkapitalquote, umso höher ist die finanzielle Stabilität des Unternehmens und die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern einzuschätzen. Quote flüssiger Mittel Quote flüssiger Mittel = Flüssige Mittel + sonstige Wertpapiere Die Quote der flüssigen Mittel zeigt die sofort verfügbaren und sehr kurzfristig liquidierbaren Mittel an. Je höher die Quote flüssiger Mittel, desto geringer ist das Ausfallrisiko aufgrund von Illiquidität einzuschätzen. Seite 3 von 5
4 Anlageintensität Anlageintensität = Summe Anlagevermögen Die Anlagenintensität stellt einen Indikator für die Flexibilität eines Unternehmens dar. Je geringer die Anlagenintensität, desto höher ist die Flexibilität eines Unternehmens einzuschätzen, schneller an liquide Mittel zu kommen. Das Ausfallrisiko wird bei einer zu starken Anlagenintensität als höher eingeschätzt. Erfolgsquote Bilanzgewinn** Ausschüttungen ** es handelt sich hier um Bilanzgewinn/-verlust aus Bilanz oder je nach dem Informationsgehalt Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag Die Erfolgsquote gibt an, wie erfolgreich ein Unternehmen wirtschaftet. Je höher die Kennzahl, desto effektiver arbeitet das Unternehmen. Eine sehr niedrige oder gar negative Erfolgsquote ist ein Indikator für ein erhöhtes Ausfallrisiko. Liquidität 1. Grades, erweitert Liquidität 1. Grades, erw. = Flüssige Mittel Summe Fremdkapital Die Liquidität 1. Grades ist ein Indikator dafür, ob und inwieweit die (kurzfristigen) Verbindlichkeiten in ihrer Höhe und Fälligkeit mit den Zahlungsmittelbeständen gedeckt sind. Bei der Annahme, dass ein Unternehmen mit einer Liquidität 1. Grades von über 100% allein mit den liquiden Mitteln alle kurzfristigen Verbindlichkeiten tilgen kann, deutet ein Wert von weit unter 100% hingegen auf ein erhöhtes Ausfallrisiko. Seite 4 von 5
5 Bereinigtes Eigenkapital Nennkapital, Kapitalkonto I + Kapitalkonto II - ausstehende Einlagen auf das gezeichnete Kapital + Kapitalrücklage + Gewinnrücklagen / Rücklagen bei Personalgesellschaften - Aufwendungen für Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebes und für die Eigenkapitalbeschaffung - aktivierter Geschäfts- und Firmenwert - selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände - Ausleihen an / Forderungen gegen Gesellschafter - sonstige Korrekturposten im Rahmen der Umgliederung von IAS(IFRS) /US- GAAP-Positionen - Disagio - aktivische latente Steuern + passive latente Steuern + Zuschüsse (inkl. 2/3 Bauskostenzuschüsse) + Aufwandsrückstellungen + ½ Sonderposten mit Rücklagenanteil + Ausgleichskosten zur Konzernbilanz + Verbindlichkeiten gegen Gesellschafter mit EK-Charakter (Rangrücktritt) + Genussrechtskapital + Minderheitsanteile am Eigenkapital + sonstiges Eigenkapital - eigene Anteile - Ausgleichsposten für Eigenmittelforderung + Gewinnvortrag / Verlustvortrag + Jahresüberschuss / -fehlbetrag + Bilanzgewinn / -verlust Bereinigte Bilanzsumme Bereinigtes Eigenkapital + Summe Fremdkapital Seite 5 von 5
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