Employability- Arbeitsmarktfähigkeit statt Arbeitsplatzsicherheit - eine Herausforderung für Mitarbeiter und Unternehmer
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- Elmar Gerstle
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1 Employability- Arbeitsmarktfähigkeit statt Arbeitsplatzsicherheit - eine Herausforderung für Mitarbeiter und Unternehmer Vortrag vom 23. September 1999 des Gewerbevereines Gossau SG 1
2 Trend 1 Der Berufswechsel als Regelfall 2
3 Trend 1: Ursache Rasante Veränderungen der globalen Märkte zwingen die Unternehmen ihre Organisation permanent anzupassen. Daraus entsteht ein kontinuierlicher Veränderungsdruck, der von den MitarbeiterInnen ein hohes persönliches und fachliches Anpassungsvermögen ver-langt. 3
4 Trend 1: Wirkung Zunehmende Bedeutung der Arbeitsmarktfähigkeit zu Lasten der Arbeitsplatzsicherheit führt zu veränderten Werten in der Arbeitswelt. Die Philosophie des Arbeitsplatzes auf Lebzeit gehört der Vergangenheit an. 4
5 Trend 1: Chancen Arbeit wird für MitarbeiterInnen attrakti-ver. Unternehmen investieren in die Ausbildung und Förderung. Es entsteht ein dauernder Qualifikationsprozess. 5
6 Trend 1: Risiken Enorme Investitionen in Aus- und Weiterbildung seitens der Unternehmen; MitarbeiterInnen müssen sich ständig auf Neues und Unbekanntes einstellen. 6
7 Trend 2 Umkämpfter Arbeitsmarkt 7
8 Trend 2: Ursache Die demografische Entwicklung in der Schweiz, die nach wir vor restriktive Ausländerpolitik sowie ein prognosti-ziertes Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren lassen den natio-nalen Arbeitsmarkt trotz fehlender Voll-beschäftigung qualitiativ angespannt 8
9 Trend 2: Wirkung Spezialisten und Kader in wachsenden Märkten werden in den nächsten Jahren zunehmend fehlen. Der Kampf auf dem Arbeitsmarkt um gut qualifizierte ArbeitnehmerInnen wird zunehmen. Randgruppen werden wieder vermehrt in den Arbeitsprozess integriert. 9
10 Trend 2: Chancen Arbeitnehmermarkt bringt Chancen für den Einzelnen. Unternehmen müssen sich als Emplo-yer of Choice um die Menschen bemü-hen. 10
11 Trend 2: Risiken Steigendes Lohnniveau in der Schweiz. Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Ausland leidet. Grosse Investitionen in Beschaffungsmassnahmen nötig. 11
12 Trend 3 Das Normalarbeitsverhältnis wird verdrängt 12
13 Trend 3: Ursache Wachsendes Bedürfnis der Menschen, Arbeit zeitlich, inhaltlich und örtlich indi-vidualisiert nachzufragen. Steigende Tendenz der Unternehmen, ihre menschlichen Ressourcen mög-lichst produktiv einzusetzen. 13
14 Trend 3: Wirkung Zunahme von bisher eher unbekannten Arbeitsformen mit neuen juristischen Ausprägungen. Steigende Zahl von Menschen, die mehrere Arbeitgeber haben werden. 14
15 Trend 3: Chancen Unternehmungen können zunehmend Lohnkosten flexibilisieren. Der Mitarbeiter kann sein Anstellungsri-siko diversifizieren. 15
16 Trend 3: Risiken Flexibilisierung wird durch den Staat zu wenig sozialverträglich abgefedert. Identifikation mit Arbeitgeber geht ver-loren. 16
17 Trend 4 Neue Bildungsmodelle 17
18 Trend 4: Ursache Das sich verändernde berufliche Umfeld in den Unternehmen zwingt das Bildungssystem zu neuen Ansätzen. Die althergebrachte Vorbereitung auf einen Lebensberuf genügt nicht mehr, um die differenzierten Problemstellun-gen in der betrieblichen Welt zu meis-tern. 18
19 Trend 4: Wirkung Lebenslange Bildung und Entwicklung ersetzt die heutigen klassischen Bildungsstätten. Neue Bildungswege und Qualifikationen treten in den Vordergrund. Leistungs- und Lebensbiographien er-setzen die herkömmliche Berufsbiogra-phie. 19
20 Trend 4: Chancen ArbeitnehmerInnen werden in Zukunft besser qualifiziert und vorbereitet sein, die Zukunft zu meistern. 20
21 Trend 4: Risiken Den erhöhten Anforderungen werden immer mehr Menschen nicht gewach-sen sein. Entwicklung einer 2/3-1/3 Gesellschaft führt zur Zweiklassengesellschaft. 21
22 Trend 5 Anpassung der sozialen Sicherheit 22
23 Trend 5: Ursache Die steigende Lebenserwartung, nach wie vor wachsende Ansprüche der Versicherungsnehmer sowie die Absicht, die Staatsquote und die Lohnnebenkos-ten zu senken, lassen sich nicht auf ei-nen Nenner bringen. 23
24 Trend 5: Wirkung Unsere heutigen Sozialversicherungen sind mit den jetzigen Beiträgen nicht mehr finanzierbar. Eine Erhöhung ist politisch nicht durchsetzbar und wirtschaftlich nicht sinnvoll. Als Folge bleibt ein Leistungsabbau so-wie eine grössere Eigenverantwortung der MitarbeiterInnen. 24
25 Trend 5: Chancen Flexibilisierung der Sicherheit und Mitbestimmung des Einzelnen. Ökonomische Finanzierung der notwendigen Mittel. 25
26 Trend 5: Risiken Fehlende Solidarität. Verteilkämpfe nehmen zu. Generationenvertrag in Gefahr. Wachsende Zahl von Minimum-Versicherten. 26
27 27 Fazit
28 Faktor Arbeit Der Faktor Arbeit wird sich in den näch-sten zehn Jahren aufgrund der sich schnell ändernden betriebswirtschaft-lichen Rahmenbedingungen inhaltlich, strukturell und juristisch massiv ändern. 28
29 Gesellschaft Die Gesellschaft ist auf diese rasanten Veränderungen in der Arbeitswelt und die damit einhergehenden Konsequen-zen noch zu wenig vorbereitet und sen-sibilisiert. 29
30 Interessengruppen Die am Faktor Arbeit beteiligten Interessengruppen, namentlich Arbeitnehmer-Innen, Unternehmen, Staat und Sozial-partner, werden in enormem Mass ge-fordert sein, um die anstehenden Ver-änderungen möglichst ausgewogen zu gestalten. 30
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