SOZIALE ARBEIT IM SCHULISCHEN KONTEXT

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1 TAGUNG AM 17. UND 18. JANUAR 2020 IM GIESSHAUS KASSEL SOZIALE ARBEIT IM SCHULISCHEN KONTEXT Zur (Nicht-)Zuständigkeit, (Ohn-)Macht und (De-)Professionalisierung in multiprofessionellen Kooperationen Veranstalter*innen: Benedikt Hopmann (Köln), Daniela Molnar, Eva Marr und Nina Thieme (Kassel), Martina Richter und Meike Wittfeld (Duisburg-Essen) Kontakt: /soziale-arbeit-im-schulischenkontext/startseite.html

2 SOZIALE ARBEIT IM SCHULISCHEN KONTEXT Zur (Nicht-)Zuständigkeit, (Ohn-)Macht und (De-)Professionalisierung in multiprofessionellen Kooperationen Die Geschichte pädagogischer Professionen und ihrer Institutionen lässt sich stets im Kontext gesellschaftlicher Verhältnisse lesen. Neben den seit den 1980er Jahren stattfindenden Transformationsprozessen des deutschen Wohlfahrtsstaats wird die Profession Soziale Arbeit zunehmend durch das aus einer Diversifizierung pädagogischer Felder resultierende Erfordernis multiprofessioneller Kooperationen herausgefordert. Seit gut 15 Jahren kommt dabei dem Verhältnis Sozialer Arbeit zur Institution Schule besondere Aufmerksamkeit zu: Im Zuge des Ausbaus von Ganztagsschulen in Deutschland und in jüngerer Zeit bedingt durch den an die UN-Behindertenrechtskonvention anschließenden Auftrag einer inklusiven (Neu-)Gestaltung des Bildungswesens ist eine Öffnung von Schule zu konstatieren, die auf professioneller Ebene auch dazu geführt hat, dass vor allem Sozialpädagog*innen und Sozialarbeiter*innen vermehrt (die inklusive Ganztags-)Schule als Handlungsfeld einnehmen konnten bzw. für Schule als zuständig erklärt werden. Festzuhalten ist insofern, dass Schule in den letzten anderthalb Dekaden einen immensen Bedeutungszuwachs für Soziale Arbeit erfahren hat, der unter der seit den 1970er Jahren immer wieder aktualisierten und partiell neu akzentuierten Perspektive einer Sozialpädagogisierung von Schule verhandelt wird. Die Notwendigkeit einer solchen Sozialpädagogisierung von Schule wird maßgeblich mit sich verändernden familiären und gesellschaftlichen Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen begründet. Dieser Wandel beeinflusse die Institution Schule insbesondere in ihren sich ebenfalls in der Ausgestaltung wandelnden Funktionen der kulturellen Reproduktion und der Qualifikation, aber auch in denen der Allokation (bzw. Selektion) sowie der Integration und Legitimation, wenn auch Funktionen die Gestalt des Pädagogischen nicht allein (er-)klären können: Während aus schulpädagogischer Perspektive die Notwendigkeit Sozialer Arbeit an Schulen eher damit begründet wird, dass Soziale Arbeit als auf einzelne Schüler*innen bezogene Unterstützungsleistung zur Gewährleistung der Funktionstüchtigkeit von Schule beitragen könne, wird aus sozialpädagogischer Sicht eben vor dem Hintergrund veränderter Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen vor allem die Notwendigkeit einer umfassenden Bildung betont, die nur durch eine zu intensivierende Kooperation von Schule und Sozialer Arbeit ermöglicht werden könne.

3 Durch die im schulischen Kontext immer mehr zum Alltag werdende multiprofessionelle Kooperation, die allgemein als Akt der Zusammenarbeit von mindestens zwei Akteur*innen verschiedener Professionen zu fassen ist, werden Regel- und Förderschullehrkräfte sowie sozialpädagogische Akteur*innen dahingehend herausgefordert, sich wechselseitig bezüglich ihrer (möglichen) Zuständigkeiten, d.h. vor allem hinsichtlich ihrer Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche als auch damit verbundener professioneller (Selbst-)Verständnisse, zu vergewissern. Somit kann multiprofessionelle Kooperation, entgegen einer im Diskurs dominierenden positiven Konturierung berufsgruppenübergreifender Zusammenarbeit als optimierter Handlungspraxis, auch als ein machtvolles, durch Konkurrenz geprägtes Gefüge erfahren bzw. entworfen werden, in dem Zuständigkeiten aushandlungsbedürftig erscheinen und auch irritiert oder abgesprochen werden können. Vor diesem Hintergrund ist es das Anliegen der Tagung, sich mit drei bisher im Diskurs zu multiprofessioneller Kooperation eher nachrangig thematisierten, interdependenten Fragen auseinanderzusetzen: (1) Mit der Frage der (Nicht-)Zuständigkeit, durch die Rollenkonflikte und -gewissheiten in den Blick gerückt werden, (2) mit der Frage der (Ohn-)Macht, die es ermöglicht, Machtasymmetrien und Handlungsmächtigkeiten zu erörtern und (3) mit der Frage der (De-)Professionalisierung, anhand der mögliche Professionalisierungsbedarfe und -risiken fokussiert werden. Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen soll im Rahmen der Tagung sowohl in theoretischsystematisierender als auch in sich empirisch vergewissernder Absicht erfolgen; zu jeder Frage sind insgesamt drei Vorträge vorgesehen, jeweils ein theoretisch-systematisierender Vortrag und zwei stärker empirisch orientierte Vorträge.

4 PROGRAMM FREITAG, 17. JANUAR 2020 Ab 11:00 Uhr 12:00-12:30 Uhr Anmeldung und Mittagsimbiss Begrüßung Grußworte der Prodekanin des FB 01, Mirjam Ebersbach Inhaltliche Einführung durch die Veranstalter*innen 12:30-13:15 Uhr 13:15-13:30 Uhr ZUR FRAGE DER (NICHT-) ZUSTÄNDIGKEIT THEORETISCH-SYSTEMATISIERENDE VERGEWISSERUNGEN Katharina Kunze (Göttingen): Ringen um (Nicht-)Zuständigkeit. Theoretisierende Überlegungen zu einem Kernphänomen pädagogischen Handelns und pädagogischer Kooperation EMPIRISCHE VERGEWISSERUNGEN 13:30-14:15 Uhr j 14:15-15:00 Uhr j 15:00-15:30 Uhr Mirja Silkenbeumer (Frankfurt): Delegationen und die Herstellung und Aushandlung von (Nicht-)Zuständigkeit in Fallbesprechungen schulischer Erziehungshilfe Emanuela Chiapparini (Bern): Unterschätzter Bildungsbeitrag der sozialpädagogischen Fachpersonen. Empirische Vergewisserung der (Nicht-)Zuständigkeiten an Tagesschulen in der Schweiz ZUR FRAGE DER (OHN-) MACHT THEORETISCH-SYSTEMATISIERENDE VERGEWISSERUNGEN 15:30-16:15 Uhr j 16:15-16:30 Uhr Susanne Maurer (Marburg): Strategien der Re-/Souveränisierung? Das Ringen um Handlungsmächtigkeit in Grenzzonen der Kooperation

5 EMPIRISCHE VERGEWISSERUNGEN 16:30-17:15 Uhr 17:15-18:00 Uhr Ab 19:30 Uhr Karsten Speck (Oldenburg): Professionelles Handeln in der Schulsozialarbeit unter Bedingungen von Allmacht und Ohnmacht Jennifer Buchna, Pia Rother (Siegen/Mainz): Gleichberechtigte Partner? Zur Zusammenarbeit von Lehrkräften und weiteren pädagogischen Akteuren in Ganztagsschulen Abendessen (Ristorante Il Convento) SAMSTAG, 18. JANUAR 2020 ZUR FRAGE DER (DE-) PROFESSIONALISIERUNG THEORETISCH-SYSTEMATISIERENDE VERGEWISSERUNGEN 9:00-9:45 Uhr 9:45-10:00 Uhr 10:00-10:45 Uhr r 10:45-11:30 Uhr 11:30-11:45 Uhr Werner Thole (Kassel): Professionalisierung im Zeitalter der Entgrenzung disziplinärer und handlungspraktischer Zuständigkeit EMPIRISCHE VERGEWISSERUNGEN Gunther Graßhoff, Till-Sebastian Idel (Hildesheim/Bremen): Zwischen Imitation und Distanzierung von schulischer Ordnung. Handlungsformen pädagogischer Laien im Ganztag Vicki Täubig (Siegen): (Nicht-)Professionalisierung alltäglicher Kooperation zwischen Hilfen zur Erziehung und Schule ABSCHLUSSKOMMENTARE 11:45-13:15 Uhr Ab 13:15 Uhr Mirjana Zipperle (Tübingen): (Nicht-)Zuständigkeit Christiane Faller (Bielefeld): (Ohn-)Macht Tobias Franzheld (Frankfurt): (De-)Professionalisierung Mittagsimbiss und Ende der Tagung

6 ANMELDUNG UND INFORMATION Bitte melden Sie sich bis zum unter an. Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt. Sofern notwendig, wird eine Warteliste erstellt. Für Verpflegung (konventionell, vegetarisch und vegan) während der Tagung ist gesorgt. Für das Abendessen im Ristorante Il Convento (An der Garnisonkirche 2, Kassel) am 17. Januar 2020 (Selbstzahler*innen) bitten wir um Rückmeldung im Rahmen der Tagungsanmeldung. Zur Ermöglichung der Teilnahme treffen wir gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten mit der Veranstaltung verbundene Vorkehrungen für Sie. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie Unterstützung benötigen Der Veranstaltungsort, das Gießhaus der Universität Kassel, verfügt über einen rollstuhlgerechten Gebäudezugang. Sollten Sie eine Kinderbetreuung wünschen, wenden Sie sich bitte an Die Kinderbetreuung wird durch die Flying Nannies oder studykidscare der Universität Kassel erfolgen. UNTERKÜNFTE Es stehen folgende Kontingente unter Nennung des Kennwortes Soziale Arbeit und Schule bis zum zur Verfügung: Adesso Hotel Astoria 20 Einzelzimmer (77,90 *) Friedrich-Ebert-Straße 135, Kassel Tel.: Golden Tulip 20 Einzelzimmer (89,00 *) Werner-Hilpert-Straße 24, Kassel Tel.: ZUR FRAGE DER (NICHT-) ZUSTÄNDIGKEITEN Arosa Hotel 20 Einzelzimmer (84,00 *) Wilhelmshöher Allee 38-42, Kassel Tel.: Novostar 8 Einzelzimmer (48,00 *) 17 Doppelzimmer zur Einzelnutzung (58,00 *) Holländische Str. 27, Kassel Tel.: kassel@novostar.de *Preise pro Zimmer und Nacht, inkl. Frühstück

7 ANREISE ZUM TAGUNGSORT Gießhaus der Universität Kassel Mönchebergstraße 5, Kassel Anfahrt mit PKW aus nördlicher Richtung: Von der A 7 kommend: Autobahnabfahrt KS-Nord ausfahren. Dresdener Straße geradeaus, an der 3. Kreuzung (BMW-Niederlassung) rechts ab in die Scharnhorststraße, hier rechts halten und weiter geradeaus auf die Ysenburgstraße, dann immer geradeaus (auch über die Straßenbahnschienen (Weserstraße)!) und links abbiegen auf die Mönchebergstraße. Die Parkplätze sind gebührenpflichtig. Anfahrt mit PKW aus südlicher Richtung (über A 7 oder A 44): A 7: Autobahnabfahrt KS-Süd; A 44: Autobahnabfahrt Kreuz Kassel-West auf die A 49 Richtung Zentrum. Abfahrt Kassel Auestadion: bis Frankfurter Straße (B 3, 3. Ampel), rechts auffahren und Straßenverlauf folgen. Die Frankfurter Straße geht etwa auf Höhe des Staatstheaters in den Steinweg über. Überqueren Sie die Kurt-Schumacher-Straße. An dieser Stelle geht die Frankfurter in die Weserstraße über. Fahren Sie an der nächsten Kreuzung links auf die Kurt-Wolters-Straße. Fahren Sie die nächste Möglichkeit (hinter Enterprise rent-a-car) rechts ab. So erreichen Sie die Mönchebergstraße. Anfahrt vom Fernbahnhof Wilhelmshöhe (ÖPNV): Weiterfahrt mit der Straßenbahnlinie 1: Richtung Holländische Straße (Straßenbahn fährt tagsüber im 15- Minuten-Takt) bis zur Haltestelle Holländischer Platz (10 Stationen). Überqueren Sie die Fußgängerampel, um das Universitätsgelände zu erreichen und halten Sie sich rechts, der Kurt-Wolters- Straße folgend. Biegen Sie linker Hand in die Mönchebergstraße ein. Vom Fernbahnhof Wilhelmshöhe aus können Sie alternativ auch die Straßenbahnlinie 3 (Richtung: Ihringshäuser Straße ) oder 7 (Richtung Wolfsanger ) nutzen. Fahren Sie bis zur Haltestelle Katzensprung. Steigen Sie aus und überqueren Sie die Weserstraße in Richtung Kurt-Wolters-Straße. Rechter Hand befindet sich nach etwa 50 Metern Fußweg die Mönchebergstraße. Folgen Sie der Mönchebergstraße bis zur Hausnummer 5.