03 Schulterschluss von Uniklinik RWTH Aachen und Franziskushospital. 07 Drei Fragen an...

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1 Zeitung für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Uniklinik RWTH Aachen Ausgabe 02 / Schulterschluss von Uniklinik RWTH Aachen und Franziskushospital 07 Drei Fragen an... Peter Asché zum Jahresergebnis Report Telenotarzt geht in Aachen auf die Straße

2 02 Vorwort Liebe Mitarbeiterin, ieber Mitarbeiter, die Krankenhauslandschaft ist ständig im Fluss und setzt bei ihren Akteuren vorausschauendes Handeln und Beweglichkeit voraus. Als Uniklinik müssen wir nicht in allen Segmenten des Leistungsgeschehens Zuhause sein, unsere Aufgabe als Innovationsmotor im Gesundheitswesen ist vor allem die Versorgung und das Verständnis komplexer Erkrankungen. Wer genauer hinsieht, erkennt: Fortschritte in der Medizin sind immer ein Ergebnis von Kooperationen zwischen Forschenden, Disziplinen, Kliniken und Abteilungen oder zwischen Krankenhäusern selbst. Medizin von morgen wird folglich interdisziplinär und in regionalen Netzwerken, mit den Uniklinika als Kern, organisiert sein. Aus diesem Grund hat die Uniklinik RWTH Aachen kürzlich die Hälfte der Anteile des Franziskushospitals erworben. Wir überführen damit eine seit Jahren erfolgreich bestehende Kooperation gewissermaßen in den Stand der Ehe. Diese Partnerschaft hat zahlreiche Vorteile und stiftet neue Perspektiven: Sie sichert das Franziskushospital als eigenständigen Standort und entwickelt das dort vorhandene Leistungsspektrum gezielt weiter. Mit einer konservativen Orthopädie und einem Zentrum für Altersmedizin rund um unsere bereits ausgeschriebene Universitätsprofessur für Geriatrie und Altersmedizin entstehen zudem zwei neue Alleinstellungsmerkmale in Aachen. Darüber hinaus ist das Franziskus mit seiner baulichen Struktur und seiner christlichen Prägung optimal für die Spezialdisziplin Geriatrie und Altersmedizin aufgestellt. Während Lehre und Forschung in der Uniklinik verortet sein werden, wird die Patientenversorgung im Franziskushospital selbst stattfinden. Eine passgenaue Kooperation also im Sinne des Patienten, zum beiderseitigen Nutzen der Kooperierenden und auf Augenhöhe. Für den Vorstand Prof. Dr. med. Thomas H. Ittel Inhalt Vorwort...02 Personalien: Dr. med. Katja Krauß...02 Uniklinik aktuell: Schulterschluss Uniklinik und Franziskushospital...03 Über die Schulter geblickt: Transplantationsbeauftragte...04 Pflege aktuell: Spanische Pflegekräfte...05 Aus der Forschung: 3 Tesla-MRT...06 Interview: Drei Fragen an Peter Asché...07 Report: Ein Jahr Zentrales Belegungsmanagement...08 Report: Karneval in der Uniklinik...09 Auszeichnungen...10 Service Gesundheit: Pollenflug Was Allergiker wissen sollten Dies und Das...12 Impressum Herausgeber: Uniklinik RWTH Aachen Verantwortlicher: Dr. Mathias Brandstädter Redaktion: Sandra Grootz, Seval Aydin-Saltik, Michaela Müther, Melina von Rönn, Florian Schaefer Satz und Layout: Birgit Daph Fotos: Uniklinik RWTH Aachen, Anne Orthen, Fotolia Herstellung und Druck: Hausdruckerei Uniklinik RWTH Aachen Anschrift der Redaktion: Redaktion Uniklinik RWTH Aachen, Pauwelsstraße 30, Aachen kommunikation@ukaachen.de Auflage: Uniklinik intern erscheint in einer Auflage von jeweils Stück. Personalien Dr. med. Katja Krauß Dr. med. Katja Krauß leitet seit dem das Brustzentrum und verstärkt als Oberärztin das Team der Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin. Dr. Krauß hat ihr Medizinstudium in Heidelberg und ihre Facharztausbildung an der Frauenklinik der Uniklinik Ulm absolviert. Danach arbeitete sie an der Frauenklinik der Uniklinik Tübingen schwerpunktmäßig im Bereich der Senologie und medikamentösen Tumortherapie. Vor ihrem Umzug nach Aachen vor zwei Jahren war Dr. Krauß zuletzt als Oberärztin am Brustzentrum Niederrhein in Mönchengladbach tätig. Die gebürtige Heidelbergerin legt hohen Wert darauf, dass Patientinnen mit Brustkrebs eine Therapie erhalten, die ihnen gerecht wird und die sie verstehen. Mir macht es Freude zu sehen, dass Brustkrebs-Patientinnen ihren persönlichen Weg finden, mit ihrer Erkrankung zurecht zu kommen, und ich sie dabei unterstützen kann, betont sie. Außerdem sind mir klinische Studien sehr wichtig, da ihre Ergebnisse die Grundlage unserer Therapieempfehlungen sind, so die Senologin weiter. Ihr Ziel für die Uniklinik sei es nun, den Standort für Brustkrebspatientinnen und Frauenärzte/-innen attraktiver zu machen. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern.

3 Uniklinik aktuell 03 Schulterschluss von Uniklinik RWTH Aachen und Franziskushospital Anteilserwerb und nachhaltige Kooperation zwischen Uniklinik und Marienhaus Unternehmensgruppe sichern Standort des Hospitals und eröffnen Entwicklungsperspektiven Die Uniklinik RWTH Aachen hat 49 Prozent der Anteile des Franziskushospitals Aachen erworben. Der Anteilserwerb stellt ein neues Kapitel in der bereits länger bestehenden Kooperation beider Häuser dar. Schon im Jahr 2011 zog die stationäre Dermatologie der Uniklinik in das Franziskushospital. Träger und Geschäftsführung möchten das Angebot des Hospitals nun gemeinsam weiter profilieren und das Haus damit nachhaltig sichern. Der Name und das Selbstverständnis des Hauses bleiben auch künftig erhalten. Stellenkürzungen sind nicht geplant. Das Franziskushospital ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung, pro Jahr werden dort über Patienten vollstationär behandelt. Der Erwerb der Anteile durch die Uniklinik sichert den Standort des Franziskushospitals und bedeutet sowohl wirtschaftlich als auch medizinisch einen Schritt nach vorne für das Haus und seine 139 Betten. Prof. Dr. med. Thomas Ittel, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor, der gemeinsam mit Peter Asché, Kaufmännischer Direktor, neuer Gesellschafter von Seiten der Uniklinik ist, erklärt: Gemeinsam mit der Marienhaus Unternehmensgruppe werden wir das Leistungsspektrum weiterentwickeln und mit dem Angebot der Uniklinik verzahnen. Das Franziskushospital ist und bleibt dennoch ein wichtiger und eigenständiger Pfeiler in der regionalen Versorgungsstruktur, mit eigenem Namen und eigener Identität. Als Geschäftsführer fungieren seitens der Marienhaus Unternehmensgruppe Dr. Günter Merschbächer und seitens der Uniklinik RWTH Aachen Heike Zimmermann, zugleich Stellvertretende Kaufmännische Direktorin der Uniklinik. Zimmermann: Ich freue mich auf die neue Aufgabe und sehe in der Zusammenarbeit mit dem Franziskushospital und der Uniklinik erhebliche Potenziale, denn die Kombination der geistigen Werte und Kompetenzen eines christlichen Krankenhauses mit einer Universitätsklinik bietet gute Ansatzpunkte, gemeinsam innovative und patientenorientierte Konzepte zu entwickeln. Kaufmännischer Direktor des Franziskushospitals bleibt Helmut Häfner. Das Franziskushospital und die Uniklinik RWTH Aachen haben ihre Kooperation auf eine vertragliche Basis gestellt. Von links nach rechts: Peter Asché, Dr. Günter Merschbächer, Dr. Michael Masanneck, Heike Zimmermann, Dr. med. Barbara Sauerzapfe, Prof. Dr. med. Thomas H. Ittel, Helmut Häfner Mitarbeiterversammlung (oben) und Pressegespräch im Franziskushospital

4 04 Über die Schulter geblickt... Organspende im Gespräch halten Seit 2008 ist Dr. med. Melanie Schäfer die Transplantationsbeauftragte der Uniklinik RWTH Aachen. Die Anästhesistin ist vor Ort auf den Intensivstationen, auf denen potentielle Organspender, die die Spendekriterien erfüllen, Transplantationsbeauftragte Dr. med. Melanie Schäfer betreut werden. Uniklinik intern hat ihr über die Schulter geblickt. Voraussetzung für eine Organspende ist immer, dass bei einem Patienten der Hirntod nach den Richtlinien der Bundesärztekammer festgestellt wurde, und dass eine Einwilligung für eine Organspende besteht. Schäfers Aufgabe ist es, das Thema Organspende im Gespräch zu halten und mit Angehörigen, Ärzten und Pflegepersonal zu sprechen, wenn sich die Möglichkeit einer Organspende auftut. Ein einfacher Job ist das freilich nicht, denn meist ist der Grat zwischen pietätvollem Umgang mit den Angehörigen und den richtigen, klaren Worten sowie zwischen der Zustimmung zu ihrer Arbeit und Unverständnis im Moment der Trauer schmal. Doch Melanie Schäfer ist gut geschult, weiß genau wie man sich in diesen unangenehmen Situationen verhalten muss und was zu tun ist, wenn ein Spender gefunden ist. Dann darf keine Zeit verloren gehen. Schnell läuft ein präzise durchgeplantes Prozedere an, das Schäfer koordiniert und bei dem sie eng mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation zusammenarbeitet. Öffentlichkeitsarbeit ist wichtiger Bestandteil der Arbeit Dass ihr Job notwendig ist, zeigen die erschreckenden Zahlen beim Thema Organspende: Die Wartelisten für Nieren-, Herzoder Lebertransplantationen sind lang in Deutschland, die Spendenbereitschaft hingegen gering. Für die Angehörigen, die gerade einen geliebten Menschen verloren haben, stellt die Frage nach dem mutmaßlichen Willen des Toten zur Organentnahme meist eine Zumutung und Überforderung dar. Aber auch auf Seiten der behandelnden Ärzte sind die psychischen und organisatorischen Hürden groß, sagt Schäfer. Zudem muss noch eine Vielzahl medizinischer Voraussetzungen erfüllt sein, damit ein Organ in funktionsfähigem Zustand bei seinem Empfänger, der in der Regel nicht im gleichen Krankenhaus liegt, eintreffen kann. So kommt es, dass auch in der Uniklinik die Anzahl der postmortalen Organspenden deutlich niedriger ist, als sie rein rechnerisch aufgrund der Anzahl hirntoter Patienten sein könnte. Neben ihrer Arbeit auf der Station organisiert Melanie Schäfer auch Maßnahmen wie Fortbildungen und Symposien. An den Seminaren nehmen jedes Jahr viele Mitarbeiter der Uniklinik und aus regionalen Krankenhäusern teil. Auch die Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Aufgaben. Wissen vermitteln, erklären, Fragen beantworten und Misstrauen beseitigen das sind die besten Wege, der Zurückhaltung beim Thema Organspende zu begegnen, sagt sie. Wer weitere Informationen einholen möchte, kann sich bei Dr. med. Melanie Schäfer unter oder unter melden. Zimmer in neuem Glanz Hell und freundlich, modern und komfortabel die Zimmer des Uniklinik-Patientengästehauses haben Hotelqualität. Nun wurde ein Teil der Zimmer weiter verschönert und komplett saniert. Die Zimmer sind vornehmlich für Patienten und Angehörige gedacht aber auch alle anderen Gäste (Gastärzte, Mitarbeitende) können hier übernachten. Angeboten werden drei Einzel- und fünf Doppelappartements, alle mit voll eingerichteter Miniküche, Dusche mit WC, Telefon, Farb-TV und kostenlosem WLAN-Internet-Zugang, zudem drei Einzel-, fünf Doppel- und fünf King-Size-Zimmer mit der gleichen Ausstattung, jedoch ohne Miniküche. Preise und weitere Infos: oder Tel

5 Pflege aktuell 05 Von Sevilla an die Uniklinik Spanische Pflegekräfte starten ihren Dienst in Aachen Carlos Arjona mit seinen Kolleginnen An das Aachener Wetter müssen sich Carlos Arjona und seine Kolleginnen noch gewöhnen, da sind die jungen Spanier aus ihrer Heimat anderes gewöhnt. Ansonsten haben sich die neuen Pflegekräfte der Uniklinik in spe in den vergangenen Wochen bestens eingelebt. Seit Mitte Februar bereiten sich 14 Spanierinnen und Spanier in Aachen auf den Dienstantritt im April vor. Bis jetzt haben sie fleißig Deutsch gelernt und kommen jeden Tag zum Unterricht in die Klinik, bevor es in wenigen Tagen an die eigentliche Arbeit geht. Das sind hochqualifizierte Leute, die darauf brennen, endlich arbeiten zu dürfen, freut sich Michael Winand, stellvertretender Pflegedirektor der Uniklinik. Das theoretische Ausbildungsniveau ist sehr hoch, die meisten haben sich nach dem Uniabschluss in Spanien stetig weiterqualifiziert. Dass es ohne ausländische Pflegekräfte nicht mehr geht, ist für die Pflegedirektion mittlerweile Gewissheit. Der deutsche Markt an examinierten Gesundheits- und Krankenpflegern ist leergefegt. Nach Michael Winand, stellvertretender Pflegedirektor den rumänischen Kollegen sind nun die ersten Spanier systematisch an der Uniklinik eingestellt worden. In diesem Fall haben wir uns selbst auf die Suche gemacht und damit die Kosten für eine Personalvermittlungsagentur gespart, sagt Winand. Der Kontakt kam erstmals durch Kinderherzchirurg Univ.-Prof. Dr. Jaime Vazquez-Jimenez zustande, der gute Beziehungen zur Universität von Sevilla pflegt. In Vorbereitung eines Austauschprogramms, warb die Uniklinik Aachen dann direkt in Sevilla für einen beruflichen Wechsel nach Aachen. Für die Spanier ein attraktives Angebot, denn im eigenen Land sind die Chancen auf einen Job nahezu aussichtlos. Nach Auswahlverfahren und Bewerbungsgesprächen, die die Pflegedirektion gleich in Spanien durchführte, stehen sie nun kurz davor, auf den Stationen ihren Dienst zu beginnen. Die Anzahl derer, die uns deutlich überzeugt haben, war weit höher, als von uns zunächst eingeschätzt. Das lässt uns derzeit über eine Wiederholung nachdenken, berichtet Winand. Da der medizinische Standard und die apparative Ausstattung in Spanien sehr ähnlich zu den Verhältnissen in Deutschland sind, gehen wir davon aus, dass die Integration in die bestehenden Teams auf unseren Pflegestationen gut klappen wird. Spanische Pflegekräfte üben fleißig die deutsche Sprache Unser Ziel sind unbefristete Arbeitsverträge Für beide Seiten scheint das grenzüberschreitende Arbeitskonzept also überwiegend Vorteile zu haben mit kleinen Schönheitsfehlern: Für mich war es nicht leicht, Heimat, die Familie und Freunde zu verlassen, sagt die 24-Jährige Julia Contreras Canas. Aber meinen Traumjob kann ich hier in Deutschland wesentlich besser ausüben. Und: Die Uniklinik ist toll, wir wurden super aufgenommen, bei der Wohnungssuche und den Sprachkursen unterstützt. Wir fühlen uns jetzt schon sehr wohl. Ihre deutschen Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen haben die spanischen Neuankömmlinge auch schon kennengelernt und freuen sich nun auf die Zusammenarbeit. Bis das langwierige und komplizierte Verfahren zur deutschen Anerkennung der Berufsabschlüsse überstanden ist, haben die spanischen Fachkräfte befristete Verträge. Ziel sind dann unbefristete Arbeitsverhältnisse. Für Laura Gonzalez Paez ist der Fall jetzt schon klar: Im besten Fall bleibe ich mein Leben lang in Aachen.

6 06 Aus unserer Forschung Hochwertiges MRT-Gerät ermöglicht Forschung auf höchstem Niveau profitiert ebenfalls von der Anschaffung des neuen Geräts: Nicht nur interessierte Forschungsgruppen können Messzeiten an dem Gerät beantragen; in einem kleinen Umfang wird das Gerät auch der Patientenversorgung dienen. Univ.-Prof. Dr. med. Martin Wiesmann (links) und Univ.-Prof. Dr. med. Ferdinand Binkofski vor dem 3 Tesla-MRT Ende März geht das neue 3 Tesla-MRT der Firma Siemens in der Sektion für Klinische Kognitionswissenschaften und der Klinik für Neuroradiologie in Betrieb. Das drei Millionen Euro teure Gerät wurde von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Forschungsprojekts COGSTROKE finanziert. In einem aufwändigen Verfahren, das im Vorfeld einige Baumaßnahmen erforderte, wurde der Tomograph mit einem Gewicht von zwölf Tonnen in die Etage -2 der Uniklinik manövriert. Univ.- Prof. Dr. med. Ferdinand C. Binkofski, Leiter der Sektion Klinische Kognitionswissenschaften, erklärt in Uniklinik intern, wie das Gerät funktioniert und welche Vorteile es mit sich bringt. Herr Prof. Binkofski, was leistet das 3 Tesla MRT-Gerät? Prof. Binkofski: Der hochwertige Magnetresonanztomograph hat einen stabilen, neuartigen Magneten, der für ein bisher einzigartig homogenes magnetisches Feld der Stärke drei Tesla sorgt. Dieser Wert entspricht in etwa Mal der Stärke des Magnetfelds der Erde. Die besonders starken Gradientenspulen senden Radiofrequenzen aus, die zu unterschiedlichen Messsequenzen geformt werden können. Diese erlauben daraufhin die Messung von unterschiedlichen Gewebeanteilen des untersuchten Körperteils. Vorgesehen sind überwiegend Messungen des Kopfes und des Gehirns, weiterhin können aber auch Bestandteile von Knochen oder den inneren Organen untersucht werden. Die hohe Auflösung des Geräts ermöglicht uns eine präzisere Auswertung des Befunds, das 3 Tesla-MRT arbeitet schnell und hat ein sehr gutes Signal-Rauschverhältnis. Außerdem ist es sparsam: Normalerweise sind diese Geräte teuer im Unterhalt, da sie mit flüssigem Helium zur Kühlung des Magneten laufen. Durch die neuste Innovation wird jedoch weniger Helium verbraucht. Wozu wird das Gerät an der Uniklinik eingesetzt? Prof. Binkofski: Wir verwenden es in erster Linie zu hochklassigen Forschungszwecken in der Sektion für Klinische Kognitionswissenschaften und in vielen Arbeitsgruppen unseres Hauses. Mit dem Gerät können wir sowohl eine genaue anatomische Darstellung des Gehirns erzeugen, als auch dem Gehirn,bei der Arbeit zusehen, zum Beispiel beim Rechnen, Erinnern oder beim Sprechen. Zusätzlich können wir durch die Faserbahnen die Hirnstrukturen verbinden und die Stoffwechselvorgänge und deren Veränderungen bei Erkrankungen darstellen. Die Uniklinik Welche Vorteile bringt das Gerät für den Patienten? Prof. Binkofski: Die Magnetresonanztomographie ist für den menschlichen Körper viel harmloser als beispielsweise eine Röntgenuntersuchung, denn es werden Magnetstrahlen statt belastender Röntgenstrahlen eingesetzt. Durch die große Magnetkraft von drei Tesla birgt die Untersuchung von Patienten mit Schrittmachern oder Metallimplantaten jedoch große Gefahren und ist somit ausgeschlossen. Ansonsten gibt es keinerlei Gefahren für den Patienten. Uniklinik RWTH Aachen koordiniert Forschungsnetz APIC Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit mehr als eine Milliarde Menschen an psychischen und neurologischen Erkrankungen. Die Lebensqualität dieser Patientinnen und Patienten ist erheblich beeinträchtigt. Die Erkrankungen verursachen zudem enorme Kosten im Gesundheitssystem. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert deshalb ab Sommer 2014 ein neues Forschungsnetz zu psychischen Erkrankungen. Zu den neun ausgewählten Verbundprojekten gehört das Forschungsnetz APIC -Antipsychotika-induzierte strukturelle und funktionelle Gehirnveränderungen, das von der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik koordiniert wird. Der neue Forschungsverbund, an dem neben der Uniklinik auch die Universität Köln, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und das Forschungszentrum Jülich beteiligt sind, wird dieser Fragestellung schwerpunktmäßig am Beispiel der Schizophrenie nachgehen.

7 Interview 07 Titelverteidigung am Hangeweiher Peter Asché, Kaufmännischer Direktor, zum Jahresergebnis Fragen an... Das große Laufteam unserer Klinik hat im letzten Jahr kräftig vorgelegt so kräftig, dass unser sportlicher Erz-Gegner, das Luisenhospital, eine Revanche angekündigt hat. Unser Laufteam braucht nun jeden Läufer, um am am Aachener Hangeweiher nicht nur das größte, sondern auch wieder ein sehr schnelles Team an den Start zu bringen. Der Aachener Firmenlauf geht in die dritte Runde und unser Laufteam soll weiter wachsen. Bereits im letzten Jahr konnten durch den Lauf Spendengelder von über 1500 Euro für Schwerkrankes Kind e.v. gesammelt werden. In diesem Jahr hat der Veranstalter offiziell eine Spende von Euro ausgeschrieben, die wieder einem gemeinnützigen Zweck an unserer Klinik zu gute kommen soll. Wir brauchen jeden, der irgendwo ein paar Laufschuhe hat, so Dr. med. Jan Brünsing, Assistenzarzt der Medizinischen Klinik III, der auch dieses Jahr das Laufteam zusammentrommeln will. Es kommt wie immer nicht auf die Zeit an. Außerdem wird es ab Juni wieder einen Trainingstermin geben, um die Fitness zu verbessern. Wer mitlaufen will egal ob über fünf oder zehn Kilometer sollte sich jetzt unter laufteam@ukaachen.de melden. Auch in diesem Jahr ist es möglich, sich wieder als Klinik (Abteilung, Sektion, Betriebsbereich etc.) anzumelden. Die Medizinische Klinik III sucht hier noch einen Herausforderer: Prof. Trautweins Mannschaft war im letzten Jahr mit fast 40 Mitarbeitern am Start. Mannschafts-Meldungen sind bitte ebenfalls an laufteam@ukaachen.de zu richten. Prof. Floege erneut zum Ehrenmitglied ernannt Nach der polnischen, serbischen und portugiesischen hat jetzt auch die slowakische Gesellschaft für Nephrologie Univ.- Prof. Dr. med. Jürgen Floege, Direktor der Medizinischen Klinik II, zum Ehrenmitglied ernannt. Seit 2013 ist Prof. Floege bereits Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Herr Asché, die Wirtschaftszahlen für das Jahr 2013 liegen vor. Wie fällt Ihre Bilanz im Blick auf unser Haus und die anderen Uniklinika aus? Peter Asché: Grundsätzlich gut: Mit einem Überschuss von etwa 250T Euro ist es uns auch in 2013 wieder gelungen, die schwarze Null zu erreichen. Was das bedeutet, erkennt man, wenn man sich die Rahmendaten vergegenwärtigt. Denn: Wir behaupten uns damit in den letzten Jahren beharrlich gegen einen bundesweiten Trend. Bei allen deutschen Universitätsklinika zusammengenommen ist 2013 nach vorläufigen Jahresabschlusszahlen ein Defizit von 161 Millionen Euro entstanden. Das ist ein Rekorddefizit in der deutschen Universitätsmedizin. Für das Jahr 2014 erwarten nur noch 13 Prozent der Uniklinika ein positives Jahresergebnis. Wie erklären Sie sich diese Lage und warum steht die Uniklinik RWTH Aachen vergleichsweise gut da? Peter Asché: Universitätsmedizin wirtschaftlich zu betreiben, ist aus drei Gründen schwieriger geworden: Die Kosten für Personal, Medikamente, Versicherungen und Energie steigen in jedem Jahr deutlich stärker, als die von den Krankenkassen gezahlten Entgelte. Parallel dazu gehen die Investitionszuschüsse der Bundesländer weiter zurück. Außerdem tragen die derzeitigen Leistungsentgelte dem universitären Zusatzaufwand nicht ausreichend Rechnung. Dringend notwendig ist daher ein finanzieller Ausgleich für die besonderen Belastungen der Hochschulmedizin. Das alles zu ändern, liegt aber nur indirekt und mittelbar in unserem Einflussbereich. Wir haben daher solide gehaushaltet und konservativ geplant, um das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts für unseren Standort Aachen in jedem Fall zu erreichen. Das ist eine Leistung, an der jede Klinik, jeder Bereich letztlich ihren bzw. seinen Anteil trägt. Was erwarten Sie für das laufende Jahr? Peter Asché: Es gibt keine Alternative zu Wachstum und Leistungsausweitung, wenn wir die steigenden Tarife und Betriebskosten gegenfinanzieren wollen. Aus diesem Grund nehmen wir in diesem Jahr neue Leistungsangebote und zusätzliche Stationen ans Netz und konkretisieren weitere Optionen. Die regionale Kooperation mit dem Franziskushospital und der Marienhaus- Unternehmensgruppe sowie die Etablierung eines Zentrums für Altersmedizin spielen in dem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Die betriebliche Kostensteuerung bleibt genau wie die weitere Optimierung klinischer und administrativer Prozesse weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung.

8 08 Report Ein Jahr Zentrales Belegungsmanagement Das Team des Zentralen Belegungsmanagements (ZBM) blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück: Vor einem Jahr wurde das ZBM in der Uniklinik RWTH Aachen eingeführt. Seither berät unter der Leitung von Friedhelm Mühlenbruch das ZBM-Team, bestehend aus Thomas Dorka, Sorina Harrisch und Margit Schwarz, die Kliniken bei allen aufkommenden Fragen und Problemen und hilft bei Auslastungslücken oder einem Mehrbedarf an Betten. Das ZBM ist das organisatorische Nachfolgemodell der Fachübergreifenden Klinik für Standard Care. Ziel des Zentralen Belegungsmanagements ist die Belegung der fachklinischen Betten durch die Kliniken selbst. Seit der Etablierung des ZBM planen die Kliniken sowohl die Aufnahme als auch die Entlassung für elektive Patienten selbst. Bei den operativen Kliniken hat sich das Modell ZBM gut durchgesetzt. Ziel ist es nun, die Zusammenarbeit mit den konservativen Abteilungen weiter zu intensivieren. Das ZBM-Team koordiniert in seiner täglichen Arbeit die Belegung von circa 1000 Betten. Gemeinsam mit den beteiligten Kliniken ist es ihnen gelungen, nahezu alle Patienten unterzubringen, zum Teil auch in anderen Kliniken. Zwei neue Stationen als Reaktion auf die Belegungsnotwendigkeit wurden eröffnet und die Zusammenarbeit mit der Notaufnahme funktioniert seit der Einrichtung einer separaten Telefonleitung optimal. Ohne die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der beteiligten Stationen und dem jeweiligen Case-Management, die uns auch in kritischen Fällen bei der Bettenbelegung unterstützt haben, hätte sich das Projekt ZBM nicht so positiv entwickelt. Dafür möchte ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken, betont Friedhelm Mühlenbruch. Interdisziplinäres Zentrum für Lasermedizin Seit Oktober 2013 besteht das interdisziplinäre Zentrum für Lasermedizin an der Uniklinik RWTH Aachen. Um Patienten mit komplexen Erkrankungen und Defekten effizienter und zielorientierter behandeln zu können, kooperieren die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Frank Hölzle und die Klinik für Dermatologie und Allergologie Hautklinik unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Hans F. Merk unter dem Dach des Zentrums für Lasermedizin. Die beiden Initiatoren verstehen sich als Partner der ambulanten Versorgung und decken gemeinsam die Versorgung komplexer Behandlungsfälle ab. Das Laserzentrum bietet eine Lasersprechstunde an, in der sich Patienten von dem interdisziplinären Ärzteteam beraten lassen können. Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr. med. Jens Malte Baron, Dr. med. Dr. med. dent. Timm Steiner, Tel.: oder Die Sprechstunde findet donnerstags von 08:00 bis 11:00 Uhr statt. LIVE 2014: Von Ärzten für Ärzte Zum zweiten Mal luden die Kliniken für Herzchirurgie und Kardiologie am zum LIVE-Event in das Super C. In der ganztägigen Veranstaltung wurden die neusten Entwicklungen aus beiden Fächern in einer Liveübertragung aus den Herzkatheter- und Operationssälen der Uniklinik präsentiert. Mehr als 150 Teilnehmer verfolgten so beispielsweise die Implantation eines Herzunterstützungssystems oder den Einsatz neuartiger Therapieformen bei Herzklappenerkrankungen. Die Ärztinnen und Ärzte hatten dabei die Gelegenheit, Fragen zum Operationsgeschehen zu stellen und in Echtzeit Antworten zu erhalten. Unter der Leitung der Klinikdirektoren Univ.-Prof. Nikolaus Marx und Univ.- Prof. Rüdiger Autschbach wurden die Eingriffe von einer internationalen Expertengruppe kommentiert. In begleitenden Vorträgen sowie der angegliederten Industrieausstellung wurden aktuelle und kommende Innovationen in der Pharmako- und Gerätetherapie vermittelt.

9 Report 09 Der Telenotarzt geht in Aachen auf die Straße Nordrhein-Westfalen geförderten Forschungsprojekts TemRas Telemedizinisches Rettungsassistenzsystem, an dem die Uniklinik RWTH Aachen maßgeblich beteiligt war. D er Rat der Stadt Aachen hat Ende März erstmalig in NRW die Implementierung eines Telenotarzt-Dienstes in den Rettungsdienst der Stadt Aachen beschlossen. Dieser ist Ergebnis des vom Innovationsministerium des Landes Das Projekt begegnet steigenden Einsatzzahlen des Rettungsdienstes und zunehmendem Ärztemangel mit einem innovativen Konzept zur Qualitätssteigerung in der Notfallversorgung und ist beispielgebend für die gesamte Notarztversorgung in NRW. Dank einer Kombination aus Tele- kommunikation und Informatik, der sogenannten Telematik, müssen Notärzte nicht selbst am Unfallort präsent sein stattdessen stehen sie über Mobilfunk in ständigem Kontakt mit den Einsatzkräften vor Ort. Durch einen direkten Zugriff auf Daten wie Vitalparameter, Geräusche der Lunge oder des Herzens und sogar Bildmaterial haben sie die Möglichkeit, eine Diagnose zu stellen und das Rettungsteam mit Blick auf die notwendigen Behandlungsschritte zu beraten. Das Forschungsprojekt TemRas wurde bereits ein Jahr lang auf sechs Rettungswagen in fünf Rettungsdienstbereichen NRWs (Aachen, Köln, Euskirchen, Heinsberg und Düren) getestet. Dabei stand vor allem eine Ausweitung des Systems auf strukturschwache Rettungsdienstbereiche im Fokus. Oche Alaaf! F ettdonnerstag, 11:11 Uhr, Uniklinik RWTH Aachen: Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machten sich auf den Weg zum großen Seminarraum, um die fünfte Jahreszeit zu feiern. Die diesjährige Patenschaft übernahm Univ.-Prof. Dr. med. dent. Hendrik Meyer-Lückel, Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde. Der Reinerlös der Feier, der in diesem Jahr bei 6000 Euro lag, wird für ein Spielgerät auf dem Dachgarten der Kinderklinik verwendet. Die Organisatoren der Feier, Wilfried Niepel (GB IT) und Heinz Leskau (GB Betriebe), freuen sich über die gelungene Veranstaltung: Alles hat gut geklappt. Darum an dieser Stelle auch ein ganz herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer und die Medizinstudentinnen und -studenten, die uns dieses Jahr tatkräftig an der Theke unterstützt haben.

10 10 Auszeichnungen Institut für Humangenetik erhält Gütesiegel der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) Das Institut für Humangenetik ist als zentraler Ansprechpartner für humangenetische Fragestellungen an der Uniklinik RWTH Aachen nach der Norm DIN ISO von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS), der nationalen Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland, akkreditiert worden. Diese internationale Norm legt Anforderungen an die Qualität und Kompetenz in medizinischen Laboratorien fest und ist für die Anwendung durch medizinische Laboratorien bei der Entwicklung von deren Qualitätsmanagementsystemen und der Beurteilung ihrer eigenen Kompetenz bestimmt. Die diagnostischen, aber auch wissenschaftlichen Fragestellungen, die an uns herangetragen werden, erfordern häufig eine individuelle Auseinandersetzung mit den meist sehr seltenen Krankheitsbildern. Die rasant fortschreitende Entwicklung unseres Faches stellt hohe Anforderungen sowohl an die methodische Expertise wie auch an die apparativen Voraussetzungen eines Institutes für Humangenetik, sagt Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Zerres, Direktor des Instituts. Durch die ohnehin bisher schon notwendige Teilnahme an diagnostischen Ringversuchen wissen wir, dass wir hier gut und professionell arbeiten. Aber es war unseren Mitarbeitern und mir ein Anliegen, uns auch nach den strengen Qualitätsstandards der DAkkS testen zu lassen, so Zerres weiter. Dr. Klemens Horst erhält Travel Award Dr. Klemens Horst, Assistenzarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, hat den Travel Award der amerikanischen Shock Society erhalten. Er erhält somit die Möglichkeit, seine Arbeit zu lokalen und systemischen Inflammationsreaktionen beim Polytrauma im Rahmen des vom bis zum stattfindenden Jahreskongresses der Shock Society in Charlotte, North Carolina/USA vorzustellen. Ich freue mich, meine Arbeit mit dem renommierten Kreis von Forschern im Rahmen des Kongresses teilen zu dürfen, so der Aachener Mediziner. Die Shock Society setzt sich für die Verbesserung der Behandlung von Trauma, Schock und Sepsis ein. Young Investigator Award für Dr. Rafael Kramann Dr. Rafael Kramann, ärztlicher Mitarbeiter der Klinik für Nierenund Hochdruckkrankheiten, rheumatologische und immunologische Erkrankungen, hat den diesjährigen Young Investigator Award der European Renal Association erhalten (Stanley Shaldon Award). Mit dem Preis wird seine bisherige wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Nephrologie ausgezeichnet, die laut Komitee internationales Potenzial hat. Ich freue mich, diesen ehrwürdigen Preis zu erhalten, so Rafael Kramann, der noch bis zum Ende des Jahres in der Nephrologie des Brigham and Women s Hospital an der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts/USA, tätig sein wird. Aachener Pneumologe auf W2-Professur berufen Am wurde Univ.-Prof. Dr. med. Michael Dreher auf die W2-Professur für Pneumologie der Uniklinik RWTH Aachen berufen. Prof. Dreher leitet seit Januar 2013 die Sektion für Pneumologie innerhalb der Medizinischen Klinik I. In dieser Funktion behandelt er das gesamte Spektrum an Lungenerkrankungen. Seine Assistenzzeit absolvierte Prof. Dreher in der Abteilung für Pneumologie an der Uniklinik Freiburg. In Freiburg war er zuletzt als Oberarzt tätig und wechselte dann 2013 zur Uniklinik. Prof. Dreher engagiert sich in verschiedenen nationalen und internationalen Fachgesellschaften, unter anderem gehört er zum Vorstand der DIGAB (Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung) und ist Sekretär der Gruppe 2.02 der Europäischen Gesellschaft für Pneumologie (ERS). Die Arbeit in einer Uniklinik bietet dem Pneumologen die einzigartige Möglichkeit, Medizin, Lehre und Forschung zu verbinden: In meiner täglichen Arbeit kann ich meinen Patienten die bestmögliche Behandlung auf dem neuesten Stand der Medizin zukommen lassen, den medizinischen Nachwuchs im Fach Pneumologie ausbilden und meine Forschungen im Bereich der Pneumologie voranbringen, betont der Mediziner. Sein Ziel sei es, die fachübergreifende Kompetenz in der Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen am Standort Aachen weiter zu stärken.

11 Service Gesundheit 11 Frühstart für den Pollenflug? Was Allergiker wissen sollten Milder Winter, kaum Schnee: 2014 droht eine lange Saison für den Pollenflug zu werden zum Ärger der rund sechs Millionen Deutschen, die an Heuschnupfen leiden. Die einschlägigen Symptome sind bekannt: Jucken, Rötungen und Tränen der Augen. Dazu kommen oft Niesanfälle, angeschwollene Schleimhäute, Atemnot und Husten. Tatsächlich gibt es aber auch Symptome, die man nicht gleich einer Pollenallergie zuschreiben würde: Erschöpfung, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Störungen, Schlafstörungen. Was können Heuschnupfengeplagte tun, um vorzubeugen? Wie erkennt man, wann welche Pollen unterwegs sind? In Aachen steht erstmals eine online Pollenmessung mit tagesaktuellen Pollenmesswerten zur Verfügung. Mit dem in der Erprobung befindlichen vollautomatischen Pollenmonitor ist es jetzt möglich, sofort die aktuellen Pollenwerte zu erfassen und online zur Verfügung zu stellen. Möglich wurde dies mit Hilfe einer digitalen Bildanalyse vom Fraunhofer Institut St. Augustin (FIT), das die Pollen direkt analysiert. In Zusammenarbeit mit den Instituten für Arbeits- und Sozialmedizin, für Hygiene und Umweltmedizin, der Klinik für Dermatologie der Uniklinik RWTH Aachen und der Firma Helmut Hund GmbH, Wetzlar, wurden auf dem Gelände des Instituts für Physische Geographie und Klimatologie der RWTH Aachen und an der TU München die weltweit ersten online-pollenmessstationen aufgebaut. Die Pollendaten können von jedermann bequem online unter eingesehen werden. Birkenpollen verursachen die meisten Beschwerden Aktuell ist das Pollenmaximun für Hasel bereits überschritten. Allergologisch interessant ist jetzt die zunehmende Anzahl von Eschenpollen, deren Maximum kurz vor der Birkenpollenzeit liegt. Die meisten Beschwerden haben die Allergiker aber mit Birkenpollen. Dazu müssen sich im Frühjahr die Temperaturen über 15 Grad einpendeln. Die Hauptflugzeit der Birkenpollen ist der April, erklärt Dr. med. Stefani Röseler, HNO-Ärztin in der Klinik für Dermatologie und Allergologie. In der Allergiesprechstunde stellen sich das ganze Jahr über Patienten vor, die häufig nach schweren allergischen Schockreaktionen (Anaphylaxien) durch Pollen oder Nahrungsmittel, Insekten und Arzneimittel sowie Berufsstoffe die Auslöser abklären lassen müssen, um eine erneute lebensbedrohliche Reaktion zu vermeiden. Neben der Meidung ist die spezifische Immuntherapie die einzige bislang bekannte kausale Therapie. Auf die Pollenmessung ist Röseler besonders stolz: Allergisches Asthma ist in Europa inzwischen die häufigste Ursache für die Einlieferung von Kindern in ein Krankenhaus. Die Pollenmessung unterstützt Ärzte und Patienten bei der Diagnosestellung und der Lösung der Frage, um welches Allergen es sich handelt. Nur so können wir die spezifischen Immuntherapien allergenadäquat einstellen. Allergologische Sprechstunde nach Vereinbarung: Tel.: Nierenerkrankungen vorbeugen: Vorsorge ist das A und O Die Zahl der Menschen, die an Nierenerkrankungen sterben, ist in den letzten Jahren erheblich angestiegen: Dem Statistischen Bundeamt zufolge starben im Jahr 2012 insgesamt Personen in NRW an einer Nierenerkrankung. Im Vergleich zum Jahr 2011 sei damit ein Anstieg um 7,3 Prozent zu verzeichnen. Darum ist es wichtig, rechtzeitig vorzubeugen, weiß Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Floege, Direktor der Medizinischen Klinik II. Die Hauptaufgabe der Nieren besteht darin, Flüssigkeit und Giftstoffe aus dem Köper zu entfernen, die mit dem Urin ausgeschieden werden. Sind die Nieren erkrankt und die Funktion damit eingeschränkt, kann im schlimmsten Fall eine Dialyse vonnöten sein. Das Problem: Viele Nierenerkrankungen werden zu spät erkannt. Nierensteine und Nierenbeckenentzündungen sind in der Regel äußert schmerzhaft. Aber alles andere, was zu Nierenversagen führen kann, bemerken die Betroffenen oftmals nicht, weil es keine Schmerzen verursacht, sagt PD Dr. med. Georg Schlieper, Oberarzt der Medizinischen Klinik II. Ein Risikofaktor ist beispielsweise Bluthochdruck: Bei einem Wert ab 140/90 mmhg sollte man einen Arzt aufsuchen und ihn bitten, mithilfe eines Urin- und Bluttests Urineiweiß und Nierenwerte zu bestimmen, so der Mediziner weiter. Auch wenn sich nicht jede Nierenkrankheit vermeiden lässt jeder kann etwas für die Gesundheit seiner Nieren tun: Ausreichend trinken, fettarm essen, Übergewicht abbauen, regelmäßig Ausdauersport treiben und auf das Rauchen verzichten das sind laut Prof. Floege und PD Dr. Schlieper die wichtigsten Vorsorgemaßnahmen.

12 PLAK-BD_MED I_Asthma und COPD_A2.indd :14:44 12 Dies und Das Wir gratulieren der Gewinnerin aus dem letzten Gewinnspiel. Andrea Offergeld, Sekretärin von Univ.- Prof. Dr. rer. nat. Martin Zenke, Direktor des Instituts für Zellbiologie, hat einen Kinogutschein für zwei Personen im Wert von 25 Euro gewonnen. Unser neues Rätsel Warum einfach, wenn s auch kompliziert geht? Können Sie die folgenden Sprichwörter identifizieren und in Normalsprache übersetzen? 1) Mentale Imagination besitzt die Abilität durch Kontinentaldrift kausierte Gesteinsformationen in ihrer lokalen Position zu transferieren. 2) Ein der optischen Wahrnehmung unfähiges, gefiedertes, aber des Fliegens nicht mächtiges Haustier gelangt okkasionell in den Besitz nicht näher definierter Sämereien. 3) Bei einem Lebewesen der Gattung Equus, das man durch eine Schenkung requiriert hat, sollte man nicht visuellen Kontakt mit seiner Nahrungsaufnahmeöffnung nehmen. 4) Der Geruchskoeffizient pekuniärer Mittel ist permanent null. Bitte senden Sie Ihre Antwort an unsere Redaktion kommunikation@ukaachen.de oder per Post an die Stabsstelle Kommunikation. Zu gewinnen gibt es einen Gutschein von der Mayerschen Buchhandlung im Wert von 25 Euro. Teilnehmen dürfen ausschließlich Mitarbeiter/-innen der Uniklinik RWTH Aachen. Einsendeschluss ist der Der Gewinner wird von uns benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Neue Veranstaltungsreihe der Uniklinik RWTH Aachen In diesem Jahr geht die Uniklinik mit der neuen Veranstaltungsreihe Medizin im Dialog für Patienten und Interessierte an den Start. Die Infoabende drehen sich rund ums Thema Gesundheit und setzen sich aus einem Vortrag und einer Frage- und Antwortrunde zwischen Zuschauern und Experten zusammen. Das Besondere: Interessierte haben bereits im Vorfeld die Möglichkeit, ihre Fragen per oder postalisch an uns zu schicken. Moderator der Veranstaltungen ist der aus Hörfunk und Fernsehen (WDR) bekannte freie Journalist Dieter Haack. Ausrichtungsort ist das forum M der Mayerschen Buchhandlung. Der erste Termin findet am Montag, , um 18:00 Uhr statt. Thema der Veranstaltung ist COPD und Asthma mit unserem Experten Univ.-Prof. Dr. med. Asthma und COPD Vortrag und Gespräch am um 18:00 Uhr Sie fragen unser Lungenexperte Univ.-Prof. Dr. med. Michael Dreher antwortet Senden Sie Ihre Frage bis zum an medizin-im-dialog@ukaachen.de oder an: Uniklinik RWTH Aachen Unternehmenskommunikation Stichwort: Medizin im Dialog Pauwelsstraße Aachen Moderiert von Dieter Haack, freier Hörfunk- und Fernsehjournalist (WDR) Ort: forum M der Mayerschen Buchhandlung Buchkremerstraße Aachen Der Eintritt ist frei. Termine & Veranstaltungen Michael Dreher, Leiter der Sektion Pneumologie. Alle interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind herzlich eingeladen, die Veranstaltung zu besuchen und im Vorfeld ihre Fragen an uns zu richten: medizin-im-dialog@ukaachen.de. Medizin im Dialog Kontroversen in der Therapie des Nierenzellkarzinoms 2014 Interdisziplinäres Tumorboard und Vorträge Mittwoch, , 18:00 20:00 Uhr Ort: Tumorboard: 17:00 Uhr, Seminarraum, Institut für Pathologie, Ebene -2, Flur 22, Raum 21 Vorträge: Hörsaal 6, bitte der Beschilderung folgen. Zielgruppe: Ärzte/-innen aus Klinik und Praxis 4. Aachener Symposium: Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter Samstag, , 09:00 bis 15:30 Uhr Ort: Uniklinik RWTH Aachen Anmeldung: schriftlich per , Fax oder Brief bis zum Zertifizierung: Die Veranstaltung wurde von der Ärztekammer Nordrhein für das Fortbildungszertifikat anerkannt und mit sechs Punkten der Kategorie A bewertet.