I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrätin Mag. a Gertraud Jahn am 21. Oktober 2014 zum Thema "Bilanz zum oberösterreichischen Tierschutzportal" Weitere Gesprächsteilnehmer/innen: - Mag. a Miriam Köck (Direktion Soziales und Gesundheit, Land OÖ)

2 LRin Gertraud Jahn Seite 1 Landesrätin Mag. a Gertraud Jahn: "Über das Online-Tierschutzportal werden 1400 Fundtiere vermittelt" Zusätzlich waren Abgabetiere am Portal zu finden "In Oberösterreich wurden im Jahr 2013 rund 1420 Fundtiere über das Tierschutzportal des Landes abgewickelt. Damit alle Bürgerinnen und Bürger Ihre entlaufenen Haustiere möglichst schnell wieder finden, hat das Land Oberösterreich diesen Internetauftritt geschaffen, in dem die größeren Tierheime des Landes Oberösterreich die aufgefundenen Tiere mit Foto und Beschreibung online stellen. Dadurch ist es möglich, sein verlorenes Tier rasch und unbürokratisch wieder zu finden. Aber auch andere Haustiere, die in den oberösterreichischen Tierheimen auf ein neues Zuhause warten, kann man auf dieser Homepage suchen und finden", so Tierschutz-Landesrätin Jahn. Bis zum Jahr 2013 gab es keine zentrale Übersicht über das Tierangebot in den Tierheimstandorten. Mit der Installation des oberösterreichischen Tierschutzportals wurde eine Serviceeinrichtung geschaffen, die hier Abhilfe bringt. Seither steht sie Tierliebhaber/innen rund um die Uhr, unabhängig von Öffnungszeiten zur Verfügung. Tierschutzportal schafft neue Strukturen Die Grundlage für die Entstehung des Online-Portals war die Arbeit an einem Leitbild für die Ausrichtung des Tierschutzes in unserem Bundesland, welches im Mai 2011 der Landesregierung präsentiert wurde. Aufbauend auf das Leitbild wurde ein Strategiepapier für den Tierschutz in OÖ erstellt. Diese neu entstandene Homepage ist ein Teil des strategischen Prozesses und das erste Projekt, das aus dem Strategiepapier umgesetzt wurde. Wer macht mit? Seit Jänner 2013 machen folgende Organisationen ihre Eingaben auf der Homepage: Tierheime Wels, Linz & Steyr, Freistadt, Altmünster, Steinbach am Ziehberg, Lochen und Katzenheim Boomer.

3 LRin Gertraud Jahn Seite 2 Vorteile für die Bürger/innen Alle Tiere auf einen Klick Der größte Nutzen für die Bürger/innen besteht darin, dass entlaufene Tiere rasch und rund um die Uhr gesucht werden können. Man ist unabhängig von den Öffnungszeiten der Tierheime bzw. Amtszeiten der zuständigen Behörden und kann mit ein paar Mausklicks nach seinem abgängigen Haustier suchen. Aber auch bei der Suche nach einem neuen Haustier hat man die Möglichkeit, auf einen Klick alle Tiere in den beteiligten Tierheimen zu sehen und somit eine gute Entscheidungsgrundlage zu haben, ob ein Tier, das den eigenen Wünschen/Vorstellungen entspricht, aktuell zu haben ist. Das erspart Zeit und Aufwand bei der Suche und man kann sich mittels auf direktem Weg an das Tierheim wenden, das in Besitz des konkreten Wunschhaustieres ist. Ein Tierheimtier hat viele Vorteile. Es muss vor der Abgabe gewisse Standards erfüllen: Zum Beispiel muss es von einem Tierarzt/einer Tierärztin versorgt und somit geimpft, grundsätzlich gechipt und gesund sein. Zahlreiche Infos für neue Haustierbesitzer/innen Zusätzlich bietet die Homepage auch Informationen zu tierschutzrelevanten Themen. Somit können sich auch Bürger/innen, die bisher wenig oder keine Erfahrungen mit Haustieren hatten, vorab über das Halten von verschiedensten Tierarten informieren. Dadurch kann man Fehlkäufen vorbeugen und es landen somit auch weniger "unerwünschte" Tiere in den ohnehin schon sehr vollen Tierheimen. Nutzen für die Tierheime / Verwahrer/innen der Tiere Vereinfachte Prozesse Die Tierheime geben die Fundtiere in standardisierter Form übers Internet ein. Das Tier erscheint unmittelbar mit Foto auf dem Tierschutzportal und die zuständige Behörde wird automatisch informiert. Das Tier ist somit "behördlich" kundgemacht. Nutzen für die Abteilung Gesundheit des Landes OÖ Vereinfachte Kontrolle und Datenauswertung Das Land OÖ weiß nun auf Knopfdruck aktuell, wie viele Fundtiere es gibt und wo diese Tiere untergebracht sind. Dies erleichtert auch die Kontrolle bei der Fundtierabrechnung der

4 LRin Gertraud Jahn Seite 3 einzelnen Tierheime. Darüber hinaus steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Vermittlung aus dem Tierheim. Heute ist in vielen Haushalten die Nutzung des Internets Standard. Durch dieses Angebot, über ein zeitgemäßes Medium ein Haustier aussuchen zu können, ist zu erwarten, dass nicht mehr so viele alternative Anbieter, die Tiere oft auch unter fragwürdigen Bedingungen aus dem Ausland holen, reüssieren. Durch die steigende Vermittlungswahrscheinlichkeit werden in den Tierheimen wieder Kapazitäten frei. "Das Tierschutzportal ist somit ein Instrument für aktiv gelebten Tierschutz in Oberösterreich", so Tierschutz-Landesrätin Jahn. Nutzen für die Vollzugsbehörden Vereinfachte Prozesse Durch das neue Tierschutzportal wird das Fundtier nicht nur für die Bürger/innen sofort nach Eingabe der Daten auf der Homepage sichtbar, sondern es erfolgt gleichzeitig die Meldung an die Behörden, wodurch die öffentliche Kundmachung ebenfalls erledigt ist. Wie viele Tiere konnten bisher vermittelt werden? Das Tierschutzportal bietet einen breiten Überblick über die Tiere in den oö. Tierheimen. So kann man z.b. zuerst im Internet mit Foto suchen, an welchem Tier man interessiert ist und in weiterer Folge einfach per Mail mit dem jeweiligen Tierheim Kontakt aufnehmen. Das bietet nicht nur Vorteile für zukünftige Tierbesitzer, sondern ist auch stressfreier für die Tiere. Im Jahr 2013 gab es in Oberösterreich knapp Fundtiere (ohne die Tiere, die an den Besitzer zurück gegangen sind) für die das Land OÖ gemeinsam mit den oberösterreichischen Tierheimen und Tierschutzorganisationen eine Versorgung angeboten hat. Die Entwicklung der Fundtierzahlen im Jahresvergleich: Anzahl von Tierart Hund Katze Sonstige Gesamtergebnis Jahr Jahr Jahr Jahr Gesamtergebnis

5 LRin Gertraud Jahn Seite 4 Im Tierschutzportal wurden 2013 insgesamt 1254 Fundtiere erfasst (nicht in diesen Zahlen enthalten sind jene Tiere, die an den/die Halter/in zurückgingen). Hinzu kommen noch die Tiere der Verwahrer, die nicht ins Tierschutzportal eingeben. Somit gab es 2013 in OÖ insgesamt 1687 Fundtiere (ohne diejenigen, die an den/die Halter/in zurückgingen) wurden somit rund 75% aller Fundtiere im Tierschutzportal erfasst. 168 weitere Tiere (zu den 1254 Fundtieren des Tierschutzportales) wurden im Tierschutzportal erfasst. Durch die Kundmachung am Tierschutzportal konnten diese Tiere aber an ihren Besitzer zurückgehen. Somit gingen rund 11,8 % der Fundtiere des Tierschutzportales zurück den Halter. Die größte Gruppe der rückgeführten Tiere ist die Gruppe der Hunde. Diese gingen zu 51,2 % an den bisherigen Halter zurück. Das Verhältnis der Fund- zu Abgabetieren beläuft sich auf ca. 45,31% Abgabetiere und 54,69% Fundtieren (Quelle: Tierschutzportal). Bemerkt wird, dass dieses Verhältnis bei den einzelnen Vereinen variiert. Aus der Grafik lässt sich ablesen, dass die Anzahl der Fundhunde, die nicht vom Halter abgeholt werden, kontinuierlich sinkt. Dies ist ein Indiz dafür, dass die gesetzlichen Regelungen des Tierschutzgesetzes ( 24 a) zur Chip- und Registrierungspflicht wirken. Hingegen stiegen die Katzenzahlen in den Tierheimen in den letzten Jahren deutlich an. Mehrere Erklärungsversuche kommen hierfür in Betracht. Eine mögliche Erklärung liegt im Streunerkatzenkastrationsprojekt des Landes. Das Projekt begann Ende 2011 und sieht grundsätzlich vor, dass verwilderte Hauskatzen nach erfolgter Kastration wieder am Ort des Auffindens auszuwildern sind. Dies ist leider aber nicht in allen Fällen möglich. Ein weiterer Erklärungsversuch ist die Tatsache, dass bis 2011 eine Mutterkatze mit Jungtieren nur als eine Katze abgerechnet werden durfte. Nachdem uns die Partner/innen glaubhaft vermitteln konnten, dass vor allem die Pflege der Jungtiere überdurchschnittlich aufwendig und kostenintensiv ist, wurde dieses System ab 2012 dahingehend geändert, dass auch Jungtiere als Einzeltier berücksichtigt werden. "Umso wichtiger ist die Kastration von Katzen für einen aktiv gelebten Tierschutz!" so Tierschutz- Landesrätin Jahn. Aktuelle Informationen rund um die Haltung von Katzen finden Sie im neuen Newsletter der Tierschutzombudsfrau von Oberösterreich auf