Einkaufs- und Freizeitcenter ALEXA, Berlin. Fortschritt baut man aus Ideen.

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1 Einkaufs- und Freizeitcenter ALEXA, Berlin Fortschritt baut man aus Ideen.

2 Es ist ein Bau mit den Ausmaßen eines Flugzeugträgers das neue Einkaufs- und Freizeitzentrum ALEXA zwischen Dircksen- und Alexanderstraße, am historischen Alexanderplatz in Berlin-Mitte. 2

3 Ambiente und Design des Interieurs erinnern an die Goldenen Zeiten der 1920er-Jahre und damit an die Blütezeit der alten Berliner Warenhaustradition. Mit einem Investitionsvolumen von mehr als 290 Millionen Euro entstand im Auftrag der Sonae Sierra (Portugal) und Froncière Euris (Frankreich) südlich des Alexanderplatzes eines der größten Shopping- und Freizeitzentren Berlins. Mit der Eröffnung im September 2007 soll der neue urbane Magnet ALEXA im Art-déco-Stil Berlins Mitte neue Impulse geben. Optisches Highlight und zugleich eine bautechnische Herausforderung bildet die von Portugals Stararchitekt José Manuel Quintela entwor fene Fassade aus ziegelrot eingefärbten Sichtbetonfertig teilen. Der warme Farbton der Sichtbetonfassade erinnert da bei an Konstruktionen aus Ziegelsteinen, wie sie auch zum Bau der Viadukte für die an grenzende Berliner Hochbahn verwendet wurden. Mit ihren Plätzen und Straßen ergeben fünf autonom wirkende Gebäudeteile mit insgesamt m² Verkaufsfläche ein aufeinander abgestimmtes Ensemble für Einzelhandel, Gastronomie und Unterhaltung. Verbunden sind die einzelnen Bereiche durch eine großzügige Shopping-Mall. Neben den oberirdischen Geschossen befinden sich auf drei durchgehenden Ebenen im Untergeschoss Tiefgaragen, Anlieferungs- und Servicefunktionen sowie weitere Shoppingflächen mit Supermarkt. Den Auftrag zur Erstellung des Rohbaus inklusive der Tiefgaragen erhielt die Firmengruppe Max Bögl von der ALEXA Shopping Centre GmbH Mitte Oktober Umschließung der Baugrube und Erdaushub lagen in der Verantwortung des Auftraggebers. 3

4 ALEXA ist das erste Shoppingcenter in Deutschland, das während der Bauphase nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO zertifiziert wurde. Die besondere Lage des als Banane bezeichneten Bauareals ergibt sich zum einen aus den umfangreichen Erschließungsund Straßenbauarbeiten rings um den Neubau am Alexanderplatz. Zum anderen grenzt das Baufeld des rund 265 x 110 m großen Centers im westlichen Bereich an den U-Bahn-Tunnel der U8 und im Nordwesten an den Grunertunnel. Die gesamte Erschließung der Baugrube er - folgte als Stahlbetonschlitzwand mit bis zu zwei Rückverankerungslagen. Die Abdichtung der Baugrubensohle wurde im Hochdruckinjektionsverfahren erstellt, die einzelnen Baufelder zusätzlich mit Betondichtwänden abgeschottet. Vorgefundene undichte Schlitzwandfugen, Undichtigkeiten im Bereich der Baugrubensohle sowie Abweichungen in der Geometrie der Schlitzwände stellten große Herausforderungen an das Baustellenteam. Um die Risiken einzugrenzen, mussten teilweise zeitgleich Sohlen- und Wandbetonagen erfolgen. Zusätzliche Wasserhaltungsmaßnahmen und Abdichtungskonzepte seitens des Baugrubenerstellers ergaben zudem zeitliche Verschiebungen von mehreren Wochen. Hohes Engagement und innovative Lösungen in Verbindung mit einem straffen Bauablaufplan gewährleisteten jedoch die ge - plante Fertigstellung des Rohbaus Ende Oktober

5 Komplexe geometrische Formen und hohe Sichtbeton qualität zeichnen die ALEXA-Fassade aus. Um weitere Schnittstellen zu minimieren, wurde unsere Firmengruppe auch mit den Fassadenarbeiten beauftragt. Als hinterlüftete Vorhangfassade mit dreidimensionaler Oberflächenstruktur muss sie höchsten architektonischen Ansprüchen gerecht werden. Wegen der hohen Anforderungen an die Sichtbetonqualität und der komplexen geometrischen Formen wurde die gesamte Fassade aus Fertigteilen konzipiert und an - schließend passgenau als Vorsatzschale am Rohbau montiert. Als besonders herausfordernd erwies sich vor allem das vom Architekten vorgegebene Fugenbild. So mussten in Rücksprache mit Rohbau- und Fassadenplanern teilweise Ergänzungen am Rohbau vorgenommen werden, um die Betonfertigteile an der Fassade zu befestigen, damit das gewünschte Fugenbild erzielt wurde. Zur Ausführung kamen vier unterschiedliche Fassadenstrukturen mit teils wellenförmiger Oberflächenstruktur. Diese wurde nicht als herkömmlicher Werkplan in Papierform übergeben, sondern als CAD-entworfenes 3-D-Datenmodell. Basierend auf der vom Architekten entworfenen CAD-Konstruktion waren die Schalungen als Negativ der späteren Sicht - beton-fassadenbauteile auszuführen. Die im Vorfeld anzufertigende Musterfassade im Maßstab 1 : 1 wurde dabei zum Pilotprojekt im dreidimensionalen, CNC-unterstützten Scha - lungsbau. Die einzigartige Geometrie des Gebäudes und der Fassade machte zudem für ausgewählte Bereiche dreidimensionale Darstellungen durch Styrodur-Modelle im Maßstab 1 : 5 erforderlich. 5

6 Rhythmisch folgen die hochaufragenden Säulen der geschwungenen Mall. Der für die Fertigteilfassade verwendete Beton der Festigkeitsklasse C 45/55 wurde im Zentrallabor der Firmengruppe konzipiert und im Max Bögleigenen Fertigteilwerk verarbeitet. Für die Betonrezeptur kam Portlandzement zum Einsatz, die charakteristische Einfärbung erfolgte mittels rotem Farbgranulat. Um die Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit der Sichtbetonoberfläche zu gewährleisten, wurden die Fertigteile im Fußbereich der Fassade mit einem Graffitischutz versehen. Auf die übrigen Fertigteile aus dem mittleren und oberen Fassadenbereich applizierte man eine Hydrophobierung. 6

7 Im September 2007 eröffnete das 290-Millionen-Euro-Bauwerk von Sonae Sierra und Foncière Euris und lockt seitdem mit einem attraktiven Mix aus Einzelhandel, Gastronomie und Unterhaltung täglich tausende Kunden aus Shoppingcentern am Stadtrand zurück in die City. Wegen der nicht vorhandenen Lagerfläche vor Ort mussten alle Fertigteile just in time an die Baustelle geliefert werden. Um Transportschäden und Verschmutzungen an den Oberflä chen der Betonfertigteile zu vermeiden, wurde ein speziell auf die Anforderungen abgestimmtes Transport- und Verpackungskonzept entwickelt. Die Montage der vorgehängten Fassadenelemente mithilfe von Baukranen erfolg te an genau festgelegten Fixpunkten. Vier firmeneigene Montagekolonnen waren dazu in Spitzenzeiten im Einsatz. Bis zu 50 Betonfertigteile mussten so jeden Tag angeliefert und verbaut werden. Erwähnenswert im Projektablauf ist die besondere Leistung der gesamten Baustellenmannschaft in den Bereichen Rohbau und Montage. Ihr Know-how und Engagement trugen wesentlich dazu bei, dass die hohen Anforderungen an die Genauigkeit im Zuge der Montage der Fassadenelemente erfüllt wurden. Gerade die reibungslose Ausführung der Fassade für das Einkaufsund Freizeitcenter ALEXA zeigt, wie professionell Max Bögl als größter deutscher Fertigteileproduzent die Vorstellung des Architekten von einer Fassade mit dreidimensionaler Oberfläche aus farbigem Sichtbeton in die Praxis umsetzt. 7

8 Technische Daten: Umbauter Raum: ca m³ Bruttogeschossfläche Center: m² Bruttogeschossfläche Parkflächen: m² Bauzeit: 03/05 bis 09/07 Baukosten: ca. 290 Mio. EUR Bauherr: ALEXA Shopping Centre GmbH Architekt: José Manuel Quintela, Portugal Ausführung Rohbau und Fassade: Max Bögl Bauunternehmung Bauunternehmung GmbH & Co. KG Max-Bögl-Straße Sengenthal Postanschrift: Postfach Neumarkt Telefon Telefax info@max-boegl.de dessign.de blue böne /08