Fotografiegeschichte aus Vorarlberg
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- Luisa Hausler
- vor 7 Jahren
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2 Fotografiegeschichte aus Vorarlberg Es ist uns als Rohnerhaus ein großes Anliegen, die Vielfalt und den Gehalt regionaler Kunst zu zeigen und KünstlerInnen aus Vorarlberg auszustellen. Jede Region hat ihre kulturellen Eigenheiten und ihre eigene Geschichte. Die Kunst erlaubt es uns, diese in einem größeren Kontext zu sehen und ihre Vielfalt zu erkennen. So betrachtet die Ausstellung über das Fotoatelier Högler nicht nur die Geschichte einer Bregenzer Familie, sondern bietet zugleich Gelegenheit, sich mit der Entwicklung der Fotografie im Allgemeinen auseinanderzusetzen. Der Kunstmarkt und die Medien prägen einen Kunstbegriff, der sich im Wert des Werks orientiert. Oft wird nur als Kunst begriffen, was einen bestimmten Preis erzielt oder eine bestimmte Botschaft verkündet. Dabei sollte die Kunst doch in erster Linie Freude bereiten und zum Nachdenken anregen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude beim Besuch der Ausstellung. Alwin Rohner
3 HÖGLER - Fotografiegeschichten 20. Oktober April 2011
4 Vom Handwerk zur Kunst Seit seiner Eröffnung im Jahre 1881 galt das Fotostudio Högler in der Bregenzer Inselstraße als eines der bedeutensten Ateliers im Bodenseeraum. Anhand einer großen Auswahl von Originalbildern lässt sich nachvollziehen, welche Rolle die Fotografie im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für die Menschen spielte. Nur zu besonderen Anlässen, wie der Hochzeit oder der Erstkommunion ging mensch ins Fotoatelier, privat fotografierte kaum jemand. Die Fotografien und Alben aus der Zeit dokumentieren die sich wandelnde Funktion der Fotografie und geben gleichzeitig Einblick in das damalige Leben, wodurch sie auch wichtige Zeugnisse der Sozialgeschichte darstellen. Wilhelm Högler ( ) eröffnete als Kammerphotograph seiner K.u.K Hoheit in den Anfangstagen der Fotografie das Photographische Atelier Högler. Er schuf in seinem Bregenzer Studio unzählige Porträts und verstand sich dabei mehr als Handwerker denn als Künstler. Sein Sohn Rudolf ( ) und dessen Frau Maria ( ) führten das Geschäft und die Porträtarbeit fort, bis schließlich der gemeinsame Sohn Rudolf ( ) und desen Frau Claudia (*1920) den Familienbetrieb übernahmen, der bis in die 1980ger Jahre bestand. Mit dem technischen Fortschritt entwickelte sich die Fotografie auch als Kunstform weiter, die portable Kamera erlaubte verstärkt Aufnahmen außerhalb des Studios. Auftragsarbeiten, wie die Dokumentation der Landesausstellung 1887 und der Aufstellung und Eröffnung des Anton Schneider Denkmals 1909 veränderten den Berufsalltag der StudiofotografInnen und der Fokus verschob sich hinaus aus dem Atelier. Rudolf Högler nutzte die sich verändernden technischen Möglichkeiten: Zwar blieben die klassischen Porträts Teil des Geschäfts, seine Leidenschaft aber gehörte der künstlerischen Fotografie. Dieser Leidenschaft folgend bereiste er Griechenland und schuf zwei Fotobücher, die nicht zuletzt durch den Einsatz von Farbfotografie bahnbrechend sein sollten. Während dieser Reisen führte Claudia Högler das Atelier und sorgte so für den Unterhalt der Familie. Dauer der Ausstellung 20. Oktober April 2011
5 Lukas Piskernik, führen in vierter und fünfter Generation die Auseinandersetzung mit der Fotografie fort. Lange wurde Fotografie in erster Linie als Handwerk und reine Dokumentation abgetan, nach und nach aber konnte sich die Fotografie als neue Kunstgattung etablieren. Rudolf Högler fotografierte Menschen, Pflanzen und Landschaften, Themen die auch in seinen Ölgemälden immer wieder vorkommen. Seine Aktfotografien stießen im konservativen und katholisch geprägten Vorarlberg auf Unverständnis. Die verschiedenen künstlerischen Studien und Experimente von Ilga Weishäupl, Franziska Wächtler, Claudia Torresani und deren Sohn Von der Portraitfotografie über diverse Auftragsarbeiten hin zur zeitgenößischen künstlerischen Fotografie gibt die Ausstellung einen Überblick über die Fotografiegeschichte, wobei diese Entwicklung auch in den gesellschaftlichen Kontext gestellt wird. Wir wünschen viel Freude in der Ausstellung und danken herzlich der Familie Högler, die mit zahlreichen Leihgaben und Informationen unschätzbar zur Ausstellung beigetragen hat. Zudem danken wir dem Land Vorarlberg und der Stadt Bregenz für die Forschungsförderung. Wir danken außerdem der Sparkasse Bregenz für das großzügige Sponsoring des Projekts. Rosa Bruderhofer und Maria Sagmeister (Kuratorinnen) Öffnungszeiten der Ausstellung Mi - Sa Uhr Fr Uhr Führungen auf Anfrage
6 A-6923 Lauterach Kirchstrasse 14 T 05574/72923 info@rohnerhaus.at
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