Das Dionysische und seine Gegenspieler in Nietzsches "Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik"
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- Franz Kaufer
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1 Germanistik Frank Mages Das Dionysische und seine Gegenspieler in Nietzsches "Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik" Studienarbeit
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3 Julius-Maximilians-Universität Würzburg Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur- und Ideengeschichte Sommersemester 2008 Seminar: Pan, Satyr, Dionysos Das Dionysische und seine Gegenspieler in Nietzsches Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Eingereicht von: Frank Mages Studiengang: Lehramt Gymnasium: 1. Semester: Germanistik, Sozialkunde, Ethik
4 1. Einleitung Dionysos spielt im Bordell plötzlich Klavier Dionysos Vorbemerkungen Herkunft Auftreten, Erscheinung Wahnsinn, Musik, Wein Der Feuergeborene und der Dionysos-Zagreus Nietzsches Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik Dionysos und Apoll Dionysischer Wille und apollinische Individuation Traum und Rausch Die Kunst Die Tragödie Dionysos und Sokrates Tod der Tragödie und des Dionysos Wiedergeburt der Tragödie Schlussbemerkung Selbstkritik und das spielende Kind Literaturverzeichnis Textausgaben Sekundärliteraturen
5 1. Einleitung Dionysos spielt im Bordell plötzlich Klavier Der Student Nietzsche geht in Köln spazieren. Er ist fremd hier und besichtigt die Stadt. Die fehlende Ortskenntnis führt dazu, dass er sich urplötzlich natürlich nur versehentlich in einem Bordell wieder findet. Nietzsche verhält sich jedoch nicht, wie in einer solchen Situation eigentlich anzunehmen. Weder verlässt er das Gebäude fluchtartig, noch lässt er sich von den Reizen der leicht bekleideten Damen verführen. Stattdessen setzt er sich ans Klavier und spielt ein paar Akkorde. Danach erhebt er sich würdevoll und verlässt das Etablissement. Es ist ungeklärt, ob diese Geschichte, die ein Freund Nietzsches später erzählt, sich wirklich so zugetragen hat oder frei erfunden ist. 1 Ich will sie, um an das eigentliche Thema dieser Arbeiten heranzuführen, als Mythos verstehen und spielerisch versuchen eine Analogie zwischen Nietzsches Erlebnis und dessen Dionysos-Interpretation zu ziehen. Nietzsche ist in Köln ein Fremder. Auch Dionysos ist immer der fremde Gott, der von Außerhalb kommt und wieder dorthin verschwindet - zumindest von einem festen Standpunkt aus gesehen, hier dem Bordell. Spontan und plötzlich erscheint Dionysos. Nietzsche eher ungewollt, dafür aber genauso unvorhergesehen im Freudenhaus. Die Musik, dargestellt durch Nietzsches kleines Konzert, ist die dionysische Kunst. Die schönen Erscheinungen der bildenden Künste braucht Dionysos nicht, die schönen Formen der Weiblichkeit interessieren Nietzsche nicht. Am Ende verschwinden beide und es ist fast so, als wären sie nie da gewesen. Der erste Teil der Arbeit geht der Frage nach wer Dionysos ist. Da nicht alle Aspekte hier berücksichtigt werden können ist er doch dafür eine zu vielgestaltige und vielschichtige Figur der antiken Mythologie werde ich mich darauf beschränken den Gott vorzustellen, den Nietzsche in ihm gesehen hat. Der zweite Teil behandelt dann die Interpretation des Dionysos in Nietzsches Frühwerk Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik als natürlichen Kunsttrieb und Weltprinzip. Sich ausschließlich auf die Rolle des Dionysos bei Nietzsche zu konzentrieren würde allerdings nicht ihrem Verständnis dienen. Apoll und Sokrates, die zwei großen Antagonisten des Dionysos, spielen eine ebenfalls erhebliche Rolle in Nietzsches Tragödienbuch, einerseits für das Kunst- und Weltverständnis Nietzsches, andererseits helfen sie dabei das Wesen des Dionysischen einzugrenzen und zu bestimmen. Sie beantworten die Frage, wer Dionysos nicht ist, was ihm nützt und schadet. In einer Schlussbemerkung will ich kurz die Bedeutung des Dionysischen für die spätere Philosophie Nietzsches an einem Bild aus Nietzsches Also sprach Zarathustra veranschaulichen. 1 Vgl. Ross, Werner: Der wilde Nietzsche oder Die Rückkehr des Dionysos. S
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