Grundlagen der psychologischen Supervision
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- Stanislaus Esser
- vor 8 Jahren
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1 Grundlagen der psychologischen Supervision Dr. Philip Streit Vorstand des Institutes für Kind, Jugend und Familie Klinischer und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut (SF), Supervisor, Lebens- und Sozialberater Curriculum Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie
2 Outline Kommunikation aus systemischer Sicht Definition psychologischer Supervision Abgrenzung zu anderen Begriffen Prinzipien, Formen, Theoretische Zugänge Werkzeuge effektiver psychologischer Supervision Checklist Fall- & Teamsupervision: Vorgehen Gesprächsführung: Ressourcen & Tipps
3 Kommunikation aus systemischer Sicht Kontext Sender interpretieren entschlüsseln wahrnehmen V NV Empfänger wahrnehmen entschlüsseln interpretieren Empfänger V NV Sender Kontext
4 Systemisch-lösungsorientierte Grundlagen Kommunikation ist ein zirkulärer Prozess Der/die Andere ist prinzipiell nicht kontrollierbar Jedes Verhalten ist sinnvoll, es kommt auf den Kontext an Interaktion besteht aus wechselseitigen Hypothesen über den anderen Veränderung fängt bei einem selber an Systeme konstruieren sich und ihre Regeln (Muster) selbst Systeme tendieren zur Homöostase (Fließgleichgewicht) Die Struktur ist wichtiger als der Inhalt In allem steckt eine wertvolle, für Veränderung nutzbare Botschaft Wertschätzung ist der Motor von Veränderung
5 Definition Psychologischer Supervision Psychologische Supervision ist eine Beratungsform. Gegenstand der Beratung ist die berufliche Praxis des/der Supervisantin/en. Ziel der Supervision ist die Verbesserung der beruflichen Praxis, sowohl hinsichtlich der beruflichen Handlungsfähigkeit als auch hinsichtlich der beruflichen Ethik. Als Methode zielt sie auf die Erweiterung der Handlungskompetenzen des/der Supervisanten ab und beleuchtet dabei psychische Ressourcen. Die Fähigkeit eigenständig und vernetzend zu arbeiten soll gestärkt werden. Auch sozialpsychologische Aspekte (Beziehungsaspekte) spielen dabei eine wichtige Rolle.
6 Abgrenzung zu anderen Begriffen Psychologische Behandlung Psychotherapie Psychologische Betreuung Selbsterfahrung Organisationsentwicklung Coaching
7 Prinzipien der Psychologischen Supervision Freiwilligkeit Vertraulichkeit Verschwiegenheit Offenheit Wertschätzung Hierarchiefreier Raum Arbeiten im Hier und Jetzt Verhaltensebene vor Metaebene Eindeutigkeit und Konkretheit Ressourcen statt problemorientiert
8 Formen der Supervision Einzelsupervision Gruppensupervision Fallbezogene Supervision Teambezogene Supervision Institutionsbezogene Supervision Ausbildungssupervision Fortbildungssupervision Lehrsupervision
9 Theoretische Zugänge zur Supervision Balintgruppe Gruppendynamischer Ansatz Themenzentrierter Ansatz Klientenzentrierter Ansatz Psychodramatischer Ansatz
10 Theoretische Zugänge zur Supervision Gestalttherapeutischer Ansatz Transaktionsanalytischer Ansatz Verhaltenstherapeutischer Ansatz Systemischer Ansatz Provokativer Ansatz
11 Werkzeuge effektiver psychologischer Supervision KONTAKT HERSTELLEN Körperhaltung Sprachgeschwindigkeit, Atemrhythmus Sprachmuster Über Alltägliches reden Komplimente machen, etwas Positives sagen Zeit lassen Humor zuerst Platz für den anderen pacing leading
12 Werkzeuge effektiver psychologischer Supervision KONTEXT, AUFTRAG UND KONTRAKT Kontext: soziales und psychologisches Feld in dem Supervision stattfindet Auftrag: Anliegen (Frage) des Supervisanten Kontrakt: Vereinbarung zwischen Supervisant und Supervisor
13 Hilfreiche Fragen zur Abklärung von Kontext, Auftrag und Kontrakt Wie kommen Sie zu mir? Wer hat empfohlen/zugewiesen? Was erwartet sich der Empfehler/Zuweiser? Was erwarten Sie sich? Was ist der Anlass? Wie ist die Situation (beruflich-institutionell, sozialpsychologisch )? Wie sieht das Problem aus Ihrer Sicht aus, wie aus der Sicht des Überweisers? Was erwarten Sie von mir? Was nicht?
14 Hilfreiche Fragen zur Abklärung von Kontext, Auftrag und Kontrakt Was soll ich tun, was soll ich auf keinen Fall machen? Was könnte ich tun, damit Sie nicht mehr kommen? Wie könnten wir scheitern? Was wollen Sie tun, was nicht? Woran merken Sie, dass wir miteinander können? Was wäre für Sie, mich, dem Zuweiser ein guter Kontrakt?
15 Vorgehen bei der Kontrakterstellung Rapport herstellen Up-Position (Sie führen) In-Position (Verständnis) Kontext klären Situationsdefinition Anliegen klären, Zieldefinition Kontrakt erzielen
16 Werkzeuge effektiver psychologischer Supervision ZIELE ERARBEITEN Positive Zielbestimmung Aktive Beteiligung am Ziel Spezifische Zielbestimmung (Kontextbestimmung) Beweis für Erreichen des Zieles Ressourcen für das Ziel Größe des Zieles Ökologiecheck Hindernisse Erster Schritt
17 Werkzeuge effektiver psychologischer Supervision REFRAMINGTECHNIKEN Aktiv zuhören Fragearten die reframen Fragen nach dem Verlauf, der Ausnahme, dem Unterschied Einschätzungs-, Skalierungsfragen Verflüssigungsfragen Zukunftsfragen Kontextfragen Zirkuläre Fragen Wunderfragen Fragen nach dem Hintergrund, Metafragen
18 Checkliste zur Supervisionsvorbereitung Typ der Supervision Ort, Räumlichkeiten Zeit Dauer TeilnehmerInnen TeilnehmerInnen Art der Leitung Thema Angestrebte Ergebnisse Minimalergebnisse (BATNA) Rolle, Funktion Benötigte Ressourcen (extern und intern)
19 Fallsupervision - Vorgehen 1. Rapport 2. Auftrag und Kontext 3. Fallbeschreibung 4. Lösungen sammeln 5. Lösungen ordnen und bewerten 6. Handlungs- und Schrittplan 7. Abschluss / neuer Termin
20 Teamsupervision - Vorgehen 1. Rapport 2. Auftrag und Kontext 3. Darstellung des Themas (Problems) 4. Lösungsrunde 5. Lösungen ordnen und bewerten 6. Handlungs- und Schrittplan 7. Abschluss / neuer Termin
21 Ressourcen Hilfreich für den Supervisor Ressourcevolle eigene Position Gute Selbstkenntnis Humor und Fähigkeit zur Provokation Up-Position Richtige Auswahl eigenen Platzes Wertschätzung Fähigkeit zu Flexibilität und Distanz Pädagogische Fähigkeit
22 Ressourcen Hilfreich für den Supervisor Anschaulichkeit, Konkretheit, Handlungsorientierung Strukturierungsfähigkeit Neugierde, Experimentierfreudigkeit Fähigkeit Kontakt aufzubauen Pausen richtig wählen Langsames Tempo Zusammenfassen und ordnen Konstruktive Kritikfähigkeit
23 Supervision Tipps für die Gesprächsführung Up Position einnehmen In Position signalisieren Kongruente Komplimente Freundlich-aufgeschlossen sein Angemessene Distanz Supervisant aktiv werden lassen Platz für Sorge, Sichtweise, Wünsche Zeit lassen Kurz und einfach sprechen
24 Supervision Tipps für die Gesprächsführung Lieber weniger als mehr vorschlagen Eigene Vorschläge als Angebote Ich-Botschaften verwenden Vergewissern, ob Supervisant verstanden hat Zusammenfassen und ordnen Gemeinsamkeiten betonen Angriffe als Angebot werten Unterschiedliches belassen bzw. Chunk up auf positives Ende achten
25 Fragen 1. Definieren Sie den Begriff Supervision. Arbeiten Sie den Unterschied zu anderen Begriffen heraus. 2. Besprechen Sie zwei theoretische Zugänge und ihre Herangehensweise an Supervision 3. Was ist beim Abschluss eines Supervisionskontraktes besonders zu beachten? 4. Nennen sie ein Beispiel für Fallsupervision aus ihrem beruflichen Umfeld und diskutieren Sie die Vorgangsweise der SupervisorIn. 5. Auf welche Besonderheiten ist bei Teamsupervision zu achten?
26 DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!
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