Anwendungstechnik. Gasinstallation Nach ÖVGW-Richtlinie G1 1. Auflage

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1 Anwendungstechnik Gasinstallation Nach ÖVGW-Richtlinie G1 1. Auflage

2 Grundlagen Installationssysteme Montage Gasarmaturen Werkzeugsysteme Kommentar Wien Energie Gasnetz GmbH

3 Anwendungstechnik Gasinstallation Nach ÖVGW-Richtlinie G1 ID Auflage für Österreich, Mai 2011 Viega GmbH & Co. KG, Attendorn Alle Rechte auch jede Vervielfältigung vorbehalten Herausgeber Viega GmbH & Co. KG Sanitär- und Heizungssysteme Postfach 430 / 440 D Attendorn Landesanschrift Vertriebs- und Seminarcenter Viega GmbH Sanitär- und Heizungssysteme Raiffeisenplatz 1, Top 4a A-4863 Seewalchen am Attersee Telefon +43 (7662) Fax +43 (7662) Technische Beratung Service Center Telefon +43 (7662) Telefax +43 (7662) Der Inhalt dieses Praxishandbuches ist unverbindlich. Änderungen, die neuen Erkenntnissen und dem Fortschritt dienen, behalten wir uns vor.

4 Anwendungstechnik Gasinstallation Nach ÖVGW-Richtlinie G1 1. Auflage Für Planer und Fachhandwerker

5 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Einleitung Neue ÖVGW-Richtlinie G1 November Rohrweitenberechnung nach G Genaue Rohrweitenberechnung für Drücke 5 bar 11 Vereinfachte Rohrweitenberechnung 11 Grundlagen Erdgasanwendung 12 Erdgasversorgung 13 Regelwerke 14 Materialverwendung in Gas-Hausinstallationen 16 Höhere thermische Belastbarkeit HTB 17 Anwendungsbereiche Profipress G / Sanpress Inox G 17 Installationssysteme Systembeschreibungen 18 Profipress G / Profipress G XL 18 Bestimmungsgemäße Verwendung Technische Daten Kennzeichnung der Pressverbinder SC-Contur Anwendungsbeispiele Produktübersicht Profipress-Pressverbinder Sanpress Inox G / Sanpress Inox G XL 24 Bestimmungsgemäße Verwendung Technische Daten Kennzeichnung der Pressverbinder SC-Contur Produktübersicht Sanpress Inox-Pressverbinder Rotgussverbinder 28 Bestimmungsgemäße Verwendung Technische Daten Flüssiggasanwendung 29 Regelwerke Montage und Inbetriebnahme

6 Inhaltsverzeichnis Montage 30 Herstellen der Pressverbindung 30 Biegen von Rohren 34 Gasleitungsverlegung 35 Unterputz-Verlegung Leitungsführung und Befestigung Verlegung in Bodenkonstruktionen Korrosionsschutz 38 Inbetriebnahme Dichtheitsprüfung 39 Betriebsdruck 100 mbar Betriebsdruck > 100 mbar 5 bar Gasarmaturen Armaturen Profipress G und Sanpress Inox G 40 Bestimmungsgemäße Verwendung 40 Thermisch auslösende Absperreinrichtung TAE 41 Produktübersicht 42 Gaszählerkugelhähne Profipress G-Gaskugelhähne Gasgeräteanschlüsse Passive Schutzmaßnahmen 53 Werkzeugsysteme Systembeschreibungen 55 Bestimmungsgemäße Verwendung 55 Pressmaschinen 56 Pressgun 4 E 230 V 56 Pressgun 4 B Lithiumionen-Akku 57 Pressgun Picco Akku 58 Zubehör 59 Kompatibilität mit Fremdprodukten 60 Presswerkzeuge 61 Pressringe mit Gelenk Pressketten / Pressbacken Wartung und Service 63 Wartungshinweise 63 Pflege und Reinigung Wartungsintervalle Viega Pressmaschinen Pressringe / Pressbacken Werkzeug-Service 64 Österreich Deutschland

7 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Anhang Übersicht Gas (-Sicherheits-) gesetze der Bundesländer 65 Burgenland Kärnten Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg Wien Originalabdruck: G11 Anhang A 75 Erläuterungen der Wien Energie Gasnetz GmbH zur ÖVGW-Richtlinie G1 Ausgabe November 2009 Literatur- und Normenverzeichnis 127 Leistungstexte A2 Profipress G 129 G2 Sanpress Inox G 130 8

8 Einleitung Einleitung Neue ÖVGW-Richtlinie G1 November 2009 Parallel zur der Entwicklung von Produkten und Installationsverfahren der einzelnen Hersteller erfolgt die Anpassung bestehender Regelwerke. Die Inhalte werden auf den Stand der Technik gebracht besonders in Bezug auf Sicherheit und nach ausgiebiger Debatte und Prüfung in Kraft gesetzt. Seit November 2009 ist die Neuauflage des»övgw-richtlinie G1«gültig und beeinflusst als Hauptwerk für Gasinstallationen wesentlich die Arbeit von Planern und Anwendern. Viega als Ansprechpartner der Gasversorgungsunternehmen, der ÖVGW und der ausführenden Firmen geht in dieser Anwendungstechnik auf die wichtigsten Neuheiten ein. Die folgenden Kapitel beschreiben Produkte, Werkzeuge und Verfahrensweisen, die geeignet sind konform mit dem neuen Regelwerk, wirtschaftliche Gasinstallationen zu erstellen. Erdgasanwendung im häuslichen Bereich Abb. 1 9

9 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Stand der Technik Metallene Pressverbindersysteme Vorteile metallener Pressverbindersysteme Das Angebot gasbetriebener Geräte für den häuslichen Bereich hat sich in den vergangenen Jahren wesentlich erweitert. Immer häufiger werden neben Heizgeräten und Kochherden auch Strahler, Saunaöfen und Wäschetrockner verwendet. Auf die geänderten Verhaltensweisen der Verbraucher reagiert die seit dem 1. November 2009 geltende ÖVGW-Richtlinie G1 mit Neuregelungen zur Aufstellung von Gasgeräten (Teil 3) und mit Vorgaben zur Verlegung von Gasleitungen (Teil 2). Der Sicherheitsaspekt wird hervorgehoben, indem beispielsweise Gewindeverbindungen nur noch»im unbedingt erforderlichen Umfang«zugelassen sind und der Prüfdruck für die Dichtheitsprüfung auf 150 mbar festgelegt wird. Aufgrund der immer dichter werdenden Gebäudehüllen, dem Wunsch der Kunden alle Gerüche über Absaugeinrichtungen abzuführen und der Verbrennungsluftversorgung von Geräten der Bauart B ist die ÖVGW-Richtlinie G12 (Messverfahren für Verbrennungsluftzuführung messtechnischer Nachweis zur ausreichenden Verbrennungsluftzuführung für Gasfeuerstätten der Bauart B) ein wichtiger Bestandteil der Neuregelungen der G1 im Teil 3. Gasinstallationen werden nach wie vor zu 75 % mit Kupfer- und Edelstahlrohr- Installationssystemen ausgeführt. Die Entscheidung wird dem Handwerker leicht gemacht, weil diese laut PG 314 als unlösbare Rohrverbindungen gelten und deshalb für häusliche Gasinstallationen eingesetzt werden dürfen. Argumente für die Verwendung metallener Pressverbindersysteme QBauteile und Arbeitsweisen für Verlegung, Befestigung, Verbindung und Korrosionsschutz sind bekannt so kann effizient kalkuliert, gearbeitet und bevorratet werden. QAngebote zu Ausschreibungen können exakt kalkuliert werden. QDie Abstimmung mit Nachbargewerken wie Estrich-, Putz-, Elektroarbeiten etc. ist problemlos möglich die Fachfirmen sind mit den Eigenschaften der Installationssysteme vertraut. QÖVGW-geprüftes, vielfältiges Produktsortiment ist verfügbar für Flanschübergänge und -verschraubungen als Übergang auf vorhandene verschraubte oder geschweißte Installationen. Anschlussstücke für Druckregelventile und Flüssiggastanks. vorgefertigte Montageeinheiten für Gaszähler mit Gaskugelhähnen, mit G- und R-Gewinden. QSchnellere Montage im Vergleich zum Schweißen QDie geforderte Personalschulung für Gasinstallationen gilt auch für alle anderen Medien. 10

10 Einleitung Gasinstallationen mit Edelstahl-Wellrohr Die Neufassung der ÖVGW-Richtlinie G1 Teil 1-5 wurde den aktuellen europäischen Normen erheblich angeglichen, ganz im Sinne grenzüberschreitender, sicherer Installationen. Die Position praxisbewährter metallener Pressverbindersysteme wurde gestärkt, andere Rohrmaterialien jedoch nicht ausgeschlossen. Neu aufgenommen wurden Edelstahl-Wellrohre nach ÖVGW-Prüfrichtlinie PG 315, die mit einer speziellen Bördel-Verbindungstechnik in den USA weit verbreitet sind. Inwieweit sich solche Alternativen zu den bewährten, metallenen Rohrleitungssystemen für Gas in der Praxis durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. Nachteile gegenüber Pressverbindersystemen QQEs gibt für Österreich noch keine nach ÖVGW-zertifizierten Systeme. QQBei der Verwendung von Edelstahl-Wellrohren dürfen in Hohlräumen keine Verbinder verwendet werden wirtschaftliche Vorteile bestehen deshalb nur im Neubaubereich. QQVerschraubungen unterputz verlegter Leitungen müssen frei zugänglich sein, z. B. durch Revisionsöffnungen. QQHoher Befestigungsaufwand bei Aufputz-Installationen. Neu Edelstahl-Wellrohre Rohrweitenberechnung nach G 11 Genaue Rohrweitenberechnung für Drücke 5 bar Das Bemessungsverfahren für Gasleitungen mit Betriebsdrücken 5 bar ist genauer geworden. Für Erdgas lt. ÖVGW-Richtlinie G11 gelten nun praxisorientierte, wissenschaftlich ermittelte Widerstandsbeiwerte, mit speziellen Tabellen und Diagrammen auch für die Presstechnik. Ein Gleichzeitigkeitsfaktor wird nicht mehr berücksichtigt. ÖVGW-Richtlinie G11 Vereinfachte Rohrweitenberechnung Im Anhang A der ÖVGW-Richtlinie G11 wird ein vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung der Leitungsquerschnitte beschrieben. Diese Weiterentwicklung der ÖVGW-Richtlinie G1 Teil 5, Ausgabe 1996 gilt für Niederdruck-Gasanlagen mit Erdgas der Gruppe 2H nach ÖVGW-Richtlinie G31 und berücksichtigt auch die Besonderheiten der Pressverbindungstechnik. Die vereinfachte Berechnung kann in ganz Österreich angewendet werden, weil Haushalte ausschließlich mit Gas der Gruppe H beliefert werden. Literaturhinweis: Anhang zur Richtlinie G11 mit einem Beispiel zur vereinfachten Berechnung im Anhang dieses Buches. s. Buch-Anhang Wobbeindex Erdgas Gruppe H Ws = 45,7 MJ / m 3 bis 54,7 MJ / m 3 11

11 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Grundlagen Erdgasanwendung Erdgas wird durch Versorgungsunternehmen rund um die Uhr in ausreichender Menge ins Haus geliefert, ohne aufwändige Beschaffung und Lagerung. Im Umweltschutz kommt Erdgas im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern eine besondere Stellung zu QDer Einsatz erfolgt beim Endverbraucher direkt als Primärenergie, Energieverluste und Schadstoffbelastungen sind gering. QDurch die nahezu vollständige Verbrennung entstehen kaum Verbrennungsrückstände. QDer Anteil schadstoffbildender Bestandteile, wie Schwefel etc., ist gering. Gasbetriebene Haushaltsgeräte Abb. 2 12

12 Grundlagen Erdgasversorgung Den ersten Erdgasfunden 1931 südlich von Wien folgte die Erschließung eines Erdgasfeldes 1952 bei Zwerndorf. Nach Übergabe der Rechte von der Sowjetischen Mineralölverwaltung (SMV) an die Republik Österreich 1955 hat sich eine kontinuierliche Erdölwirtschaft entwickelt. Die neu gegründete Österreichische Mineralölverwaltung (ÖMV) förderte ab den 1970er-Jahren und konnte bis 2007 die aus dem Feld Zwerndorf geförderte Erdgasmenge auf 1,8 Mrd. m 3 steigern, was etwa einem Sechstel des österreichischen Eigenbedarfs entspricht. Einer der wichtigsten Importpartner der Erdgaswirtschaft Österreichs ist die Fa. Gazprom in Russland. Österreichs Erdgaslieferanten 2007 QEigenförderung 17 % QNorwegen 13 % QRussland 52 % QAndere 18 % Import Nationaler Gasmarkt Seit Oktober 2002 können Kunden in Österreich ihr Gasversorgungsunternehmen frei wählen. Die Energie-Control-Kommission und die Energie-Control-GmbH in Wien beobachten Entwicklungen auf dem Gasmarkt und geben Informationen zu Preisen und Konditionen an den Verbraucher weiter. Alle Details zur rechtlichen Verankerung und zu Aufgaben der E-Control im Internet unter» des Gasmarktes 13

13 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Regelwerke Zu beachtende Regelwerke Für die fachgerechte Erstellung von Gasinstallationen sind eine Vielzahl von Normen, Vorschriften und Herstellerinformationen zu beachten. Dies sind vor allem QLandesgesetze, Gas (-Sicherheits-) gesetze QLandes Kleinfeuerungsanlagengesetze QLandesbauordnungen, -bautechnikgesetze und Verordnungen QRichtlinien der ÖVGW, besonders ÖVGW-Richtlinie G1, G2, G6 Energieausweis-Vorlagegesetz Erdgas als Chance für Verbraucher und Handwerker Wichtige, mit dem NB zu klärende Punkte Das Energieausweis-Vorlagegesetz (EAV-G) fordert Energieausweise speziell für Neubauten mit Hinweis auf die Regelungen der Länder. Es werden nahezu nur noch Niedrigenergiehäuser der Gruppe A gebaut mit geringem Heizenergieanteil am Gesamtenergieverbrauch. Die Gesamtkosten (Heizungsanlage + Installation + Energieverbrauch) werden bei konventionellen Gas- und Ölheizungssystemen überproportional durch die Investitionskosten (Heizungsanlage + Installation) bestimmt. Der geringere Energieverbrauch der modernen Gas- und Ölheizungssysteme machen zunehmend Einfachsysteme wie Elektro-Heizungsanlagen mit geringerem Anschaffungs- aber höherem Energiekostenanteil interessant. Der Energieträger Erdgas eröffnet dem Handwerker neue, lukrative Möglichkeiten. Das Interesse der Verbraucher ist groß und der Handel bietet ein breites Angebot gasbetriebener Haushaltsgeräte. Allerdings steigern neue Geräte auch den Informationsbedarf, was neben der Sachkenntnis des Handwerkers auch dessen Bereitschaft erfordert, Zeit für Informationsgespräche bei Interessenten zu investieren. Viele Bauherren, die gerne von Strom zu Gas wechseln würden, scheuen die zunächst hohen Investitionskosten. Bei der Planung von Neubauten und Renovierungen lohnt es sich deshalb mit Kunden rechtzeitig über die Vorteile der Gas-Vollversorgung, Installationsvarianten und über die Anordnung von Gassteckdosen für mobile Gasgeräte ins Gespräch zu kommen. Im Rahmen der Planung von Gasinstallationen besteht auch Abstimmungsbedarf mit dem Versorgungsunternehmen zu folgenden Themen QAnmelde- und Zulassungsverfahren QHausanschluss-Nennweite und -Druckstufe, Lage der HAE QGasdruckregelgeräte QBetriebsdruck QZählergröße und -art, Standort, Anbringung, Montage 14

14 Grundlagen Viega Systemphilosophie Viega formuliert die Anforderungen an eine»innovative Gasinstallation«im häuslichen Bereich wie folgt QTechnisch einwandfreie und wirtschaftliche Installation QKurze Montagezeiten QBrandsichere Gasleitungen auch im unzugänglichen Bereich verlegbar QZusätzliche Sicherheitseinrichtungen sind nicht nötig QRohrverbindungen entsprechen HTB-Anforderungen QPressverbinder müssen mit allen Rohrtypen, die für die Gasinstallation zugelassen sind, verbunden werden können Mit Erdgas vollversorgtes Haus Abb. 3 1 Hauseinführung mit HAE 2 Ein- oder Zweistutzengaszähler mit Gaszähleranschlussplatte 3 Gastherme 4 Gas-Wäschetrockner 5 Gasherd 6 Unterputz-Gassteckdose 7 Gaskessel / Kamin 8 Gas-Außensteckdose mit Gasgrill 15

15 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Materialverwendung in Gas-Hausinstallationen Viega Installationssysteme ermöglichen die Erstellung kompletter Gasinstallationen ohne Gewindeschneiden, Hartlöten und zeitaufwändiges Hanfen von Gewindeverbindungen. Es stehen Systeme für folgende Verbinder- und Rohrkombinationen zur Verfügung QProfipress G / XL Pressverbinder aus Kupfer und Rotguss mit halbharten und harten Kupferrohren QSanpress Inox G / XL Pressverbinder aus Edelstahl mit Edelstahlrohren Werkstoffnummer Für alle praxisüblichen Anwendungen sind hochwertige Bauteile und Armaturen aus Rotguss verfügbar. Das Angebot reicht von Gaszählerkugelhähnen bis zu Design-Gassteckdosen im häuslichen Bereich Abb. 4 1 Profipress G oder Sanpress Inox G-Gasleitung 2 Unter der Trittschalldämmung verlegtes, geschweißtes Stahlrohr 3 Gasleitung, verlegt in vollständig verfüllten oder belüfteten Hohlräumen (ÖVGW TR / G1 Teil 2, ) 16

16 Grundlagen Höhere thermische Belastbarkeit HTB In Gasinstallationen verwendete Pressverbinder und sonstige Bauteile sollten die Prüfkriterien für»höhere thermische Belastbarkeit (HTB)«erfüllen und werden nach PG 491, Abschnitt auf Dichtheit geprüft. Das Kriterium für die HTB orientiert sich mit 640 C an der Zündtemperatur eines Erdgas-Luft- Gemisches bei Erreichen der Explosionsgrenze von 5 bis 15 Volumenprozent. Bleiben im Falle eines Brandes die Installationsbauteile bis 640 C intakt, steht genügend Zeit zur Verfügung die Gaszufuhr abzusperren, bevor ausströmendes Gas zu größeren Schäden führen kann. Die aus o. g. Sachverhalt resultierende Belastbarkeitsanforderung von 650 C über 30 Minuten für Bauteile in Gasinstallationen hat sich bewährt und ist anerkannte Regel der Technik. Anwendungsbereiche Profipress G / Sanpress Inox G Profipress G / XL- und Sanpress Inox G / XL-Pressverbinder können wie in den nachfolgenden Kapiteln beschriebenen Anwendungsfällen eingesetzt werden und folgen den Regelwerken QÖVGW-Richtlinie G1 für Niederdruck 100 mbar QÖVGW-Richtlinie G6 für Mitteldruck > 100 mbar bis 5 bar Für industrielle, gewerbliche und verfahrenstechnische Anlagen sind die entsprechenden technischen Regeln zu beachten und die Verordnungen der ÖVGW-Bestimmungen. 17

17 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Installationssysteme Systembeschreibungen Profipress G / Profipress G XL Bestimmungsgemäße Bestimmungsgemäße Verwendung Verwendung Die Pressverbindersysteme Profipress G und Profipress G XL sind geeignet für Gase nach ÖVGW-Richtlinie G31 und Flüssiggas nach ÖNORM C1301 in der Gasphase für häusliche Anwendungen. Für die Installation gelten die Ausführungsvorschriften der ÖVGW-Richtlinie G1, G2 und G6. Es sind ausschließlich Kupferrohre nach ÖNORM EN 1057 mit Wandstärken entsprechend der ÖVGW-Prüfrichtlinie PG 314, ummantelte Rohre der ÖVGW-Prüfrichtlinie PG 313 zu verwenden. Zulassungen bestehen für QGase nach ÖVGW-Richtlinie G31 QFlüssiggas in der Gasphase 1) für die häusliche Anwendung nach ÖNORM C1301 Druck max. 5 bar Druck max. bei HTB-Anforderung 1 bar Betriebs- und Umgebungstemperatur max C 2) bis +70 ºC Die Nutzung für andere als oben beschriebene Anwendungsbereiche ist mit dem Viega Service Center abzustimmen. 1) Für Flüssiggasinstallationen in Bereichen mit Anforderung der höheren thermischen Belastung (HTB), mit einem Ansprechdruck des SAV im Druckregelventil >1 bar, ist Sanpress Inox G einzusetzen. 2) Norm-Außentemperaturen nach ÖNORM H 7500 beachten. Profipress G Pressverbinder aus Kupfer Sonderverbinder, Übergangsstücke auf Gewinde und Armaturen aus Rotguss oder Messing Abb. 5 18

18 Installationssysteme Technische Daten Kupferrohre nach ÖNORM EN 1057 und ÖVGW PG 313, PG 314 Kupfer / Rotguss Ständige eigene Kontrollen und durch die Prüf- und Inspektionsstelle Versuchsanstalt-TGM Gelbe Kennzeichnung am Pressanschluss Gelbes HNBR-Dichtelement Viega Pressmaschinen (s. Kapitel Werkzeuge) Profipress G 12 bis 54 mm mit Pressbacken Profipress G XL 64,0 mm mit Pressring Rohre Pressverbinder Qualitätskontrolle Kennzeichnung Dichtelement Presswerkzeuge Profipress G / XL G ÖVGW-Zulassungsnummer Mindest-Wandstärken nach ÖVGW-Prüfrichtlinie PG 314 Tab. 1 Ø außen x Wandstärke d a x s [mm] 12 x 1,0 15 x 1,0 18 x 1,0 22 x 1,0 28 x 1,5 35 x 1,5 42 x 1,5 54 x 2,0 64,0 x 2,0 XL Profipress G hart Stangen halbhart Kupferrohre Gemäß ÖNORM EN 1057 und ÖVGW PG 314, Tabelle 2, PG 313 für ummantelte Kupferrohre Profipress G XL Pressverbinder und Flansche der Größen 64,0 mm Abb. 6 19

19 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Kennzeichnung der Pressverbinder Profipress G- und Profipress G XL-Pressverbinder sind gekennzeichnet QGas für Gasleitungen QMOP 5 für Betriebsdruck 5 bar QGT 1 für höhere thermische Belastung (bei 1 bar Betriebsdruck) Q für Zulassung in den Niederlanden SC-Contur Auch das Profipress G-Pressverbindersystem ist mit der SC-Contur ausgestattet, erkennbar am gelben Punkt auf der Pressmuffensicke. Nicht verpresste Verbindungen machen sich bei der Druck- und Dichtheitsprüfung durch Druckabfall am Manometer bemerkbar. Profipress G / XL- Pressverbinder Als Pressverbinder oder mit Gewindeanschluss Der gelbe Punkt als Kennzeichen für die SC-Contur das gelbe Rechteck für das Medium Abb. 7 Mit allen Vorteilen des Systemverbundes QAlle Pressverbinder mit SC-Contur QPressverbinder mit allen üblichen Anschlussvarianten lieferbar QPresswerkzeuge mit Akku- oder Netzbetrieb 20

20 Installationssysteme Anwendungsbeispiele QDie Gasleitung wird direkt mit der HAE und dem Gasdruckregelgerät verbunden. QDie Anzahl der Verbindungs- und Dichtstellen ist minimal. Hauptabsperreinrichtung Abb. 8 QDie Zähleranschlussplatte ermöglicht die einfache Installation des Gaszählers. QDie Anschlusswinkel sind in 90 -Schritten drehbar und verhindern durch ihre Verdrehsicherung das Verwinden der Gasleitung bei der Gaszählermontage. Einstutzengaszähler Abb. 9 QMontageeinheit mit Kugelhahn und vormontierter Verschraubung für Gaszähler. QDas definierte Stichmaß für den Zweistutzengaszähler gewährleistet eine schnelle und spannungsfreie Montage. Zweistutzengaszähler Abb

21 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Gasgeräteanschluss ÖVGW-Zulassungsnummer G2.888 QKonischdichtende Verschraubung mit direktem Profipress G- Pressanschluss für einen Gasgerätekugelhahn mit TAE. QVerschraubung zum Kugelhahn auf Metall abdichtend, mit zusätzlicher Dichtung. Abb. 11 UP-Gassteckdose ÖVGW-Zulassungsnummer G2.855 QUP-Gassteckdosen ermöglichen den Anschluss mobiler Gasgeräte mit einem flexiblen Gassteckschlauch. Abb. 12 Design-UP- Gassteckdose Hinweis DVGW-Zulassung QDesign-UP-Gassteckdose angeschlossen mit flexiblem Gassteckschlauch. QMit integriertem Gasströmungswächter. Abb

22 Installationssysteme Produktübersicht Profipress-Pressverbinder Mit Modellnummern XL XL XL 2626 XL XL 2615 XL XL 2612 XL Tab XL 2618 XL XL Q 23

23 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Sanpress Inox G / Sanpress Inox G XL Bestimmungsgemäße Verwendung Die Pressverbindersysteme Sanpress Inox G und Sanpress Inox G XL sind geeignet für Gase nach ÖVGW-Richtlinie G31 und Flüssiggas in der Gasphase nach ÖNORM C1301. Für die Installation gelten die Ausführungsvorschriften nach ÖVGW-Richtlinie G1, G2 und G6. Es sind ausschließlich Sanpress-Edelstahlrohre nach ÖNORM EN ÖVGW PG 314 und dem DVGW-Arbeitsblatt GW541 zu verwenden Werkstoffnummer Zulassungen bestehen für QGase nach ÖVGW-Richtlinie G31 QFlüssiggas in der Gasphase für häusliche und gewerbliche Anwendungen nach ÖNORM C1301 Betriebs- und Umgebungstemperatur -20 C 1) bis +70 ºC Sanpress Inox G MOP 5 / GT 5 Druck max. 5 bar Druck max. bei HTB-Anforderung 5 bar Sanpress Inox G XL MOP 5 / GT 5 Druck max. 5 bar Druck max. bei HTB-Anforderung 5 bar Die Nutzung für andere als oben beschriebene Anwendungsbereiche ist mit dem Viega Service Center abzustimmen. 1) Norm-Außentemperaturen nach ÖNORM H 7500 beachten. Sanpress Inox G Über 220 Artikel ermöglichen nahezu jede Installationsund Anschlussmöglichkeit Abb

24 Installationssysteme Technische Daten Edelstahlrohre nach ÖNORM EN 10088, ÖVGW-Prüfrichtlinie PG 314 und DVGW-Arbeitsblatt GW 541 Hinweis: Die Verwendung von Sanpress Inox-Rohren (Kennzeichnung axialer grüner Strich) ist für Gasinstallationen nicht zulässig. Alle Größen aus Edelstahl Ständige eigene Kontrollen und durch die Prüf- und Inspektionsstelle, Versuchsanstalt-TGM Rechteck und gelber Punkt auf dem Pressanschluss Gelbes HNBR-Dichtelement Viega Pressmaschinen (s. Kapitel Werkzeuge) Rohre Werkstoffnummer Pressverbinder Qualitätskontrolle Kennzeichnung Dichtelement Presswerkzeuge Sanpress Inox G / XL G ÖVGW-zugelassene Edelstahlrohre d a x s [mm] Volumen pro Meter Rohr [Liter / m] Gewicht pro Meter Rohr [kg / m] 15 x 1,0 0,13 0,35 18 x 1,0 0,20 0,43 22 x 1,2 0,30 0,65 28 x 1,2 0,51 0,84 35 x 1,5 0,80 1,26 42 x 1,5 1,19 1,52 54 x 1,5 2,04 1,97 64,0 x 2,0 2,83 3,04 76,1 x 2,0 4,08 3,70 88,9 x 2,0 5,66 4,34 108,0 x 2,0 8,49 5,30 Tab. 3 Material Pressverbinder Edelstahl Edelstahl ÖVGW- Zulassungsnummer Technische Daten Nach ÖVGW PG 314, Tabelle 1 Sanpress Inox G XL Pressverbinder und Flansche Abb

25 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Kennzeichnung der Pressverbinder Sanpress Inox G / XL-Pressverbinder sind gekennzeichnet mit QGas für Gasleitungen, QMOP 5 für Betriebsdruck 5 bar, QGT / 5 für höhere thermische Belastung (5 bar Betriebsdruck). Sanpress Inox G Markierte Einstecktiefe Zylindrische Rohrführung Doppelte Verpressung Abb. 16 Sanpress Inox G Markierte Einstecktiefe Abb. 17 SC-Contur Auch das Sanpress Inox G-Pressverbindersystem ist mit der SC-Contur ausgestattet, erkennbar am gelben Punkt auf jeder Pressmuffensicke. Nicht verpresste Verbindungen machen sich bei der Druck- und Dichtheitsprüfung durch Druckabfall am Manometer bemerkbar. 26

26 Installationssysteme Produktübersicht Sanpress Inox-Pressverbinder Mit Modellnummern XL 0216 XL XL XL 0226 XL XL 0215 XL XL Tab XL 0218 XL XL 0259 XL Q 27

27 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Rotgussverbinder Bestimmungsgemäße Verwendung Installationen mit Verbindern aus Rotguss und Rohren aus Edelstahl sind geeignet für Gase nach ÖVGW-Richtlinie G31 und Flüssiggas in der Gasphase nach ÖNORM C1301. Rotguss-Pressverbindungen sind ausschließlich für Übergangsstücke auf Gewinde, Einsteckstücke, Flansche, Verschraubungen und Gasarmaturen zu verwenden. Zulassungen bestehen für QGase nach ÖVGW-Richtlinie G31 QFlüssiggas in der Gasphase für häusliche und gewerbliche Anwendungen nach ÖNORM C1301 QRotgussflansche bis 54 mm QÜbergangsstücke auf Gewinde und Einsteckstücke bis 28 mm Betriebs- und Umgebungstemperatur max. -20 C 1) bis +70 ºC Sanpress G MOP 5 / GT 1 mit Druck max. 5 bar, bei HTB-Anforderung 1 bar. Die Nutzung für andere als oben beschriebene Anwendungsbereiche ist mit dem Viega Service Center abzustimmen. 1) Norm-Außentemperaturen nach ÖNORM H 7500 beachten Sanpress G- Verbinder Abb

28 Installationssysteme Technische Daten Edelstahlrohre nach ÖNORM EN ÖVGW-Prüfrichtlinie PG 314 und dem DVGW-Arbeitsblatt GW 541 Rotguss bis 28 mm und Flansche bis 54 mm Ständige eigene Kontrollen und durch die Prüf- und Inspektionsstelle, Versuchsanstalt-TGM Rechteck und gelber Punkt auf der Pressmuffensicke Gelbes HNBR-Dichtelement Viega Pressmaschinen (s. Kapitel Werkzeuge) ÖVGW G2.832 sowie ÖVGW G2.790 für Flansche mm Rohre Pressverbinder Qualitätskontrolle Kennzeichnung Dichtelement Werkzeuge Zulassung Flüssiggasanwendung Regelwerke Flüssiggasanlagen sind genehmigungspflichtig. Vor Installationsbeginn ist die Bezirksverwaltungsbehörde zu informieren. Für alle Einbausituationen gelten ÖVGW-Richtlinien, für Rohrleitungsinstallationen und Geräteaufstellungen vor allem die ÖVGW-Richtlinie G2. Die Landesgesetze unterscheiden Anlagen für den privaten und für den gewerblichen Gebrauch. QPrivatanlagen Es gelten die Landesgesetze in Verbindung mit ÖVGW-Richtlinie G2, für die Errichtung, Änderungen, den Betrieb und die Instandhaltung aller mit Brenngasen der 3. Gasfamilie versorgten Anlagen mit einem maximalen Betriebsdruck von 500 mbar. QGewerbeanlagen Es gilt die Flüssiggasverordnung BGBl. Nr. 446 / 2002 Montage und Inbetriebnahme QPrivatanlagen Arbeiten sind von autorisierten Fachfirmen in Abstimmung mit dem Flüssiggas-Versorgungsunternehmen auszuführen. Vor Inbetriebnahme sind Einzelprüfungen der Bauteile durchzuführen, z. B. Rohrleitung, Kamin, Elektroinstallation, Geräteaufstellung, Druckbehälter etc., und die Ergebnisse in einem Abnahmeprotokoll zu dokumentieren und der Behörde zu übergeben. In der Regel übernimmt diese Aufgabe das Flüssiggas-Versorgungsunternehmen. QGewerbeanlagen Die Abnahme der Gesamtanlage erfolgt über Einzelbescheinigungen der verwendeten Bauteile z. B. Rohrleitungen, Kamin, Elektroinstallation, Geräteaufstellung, Druckbehälter, etc. Die Abnahme der Anlage ist zu dokumentieren abschließend ist vom Betreiber die komplette Dokumentation der Behörde zu übergeben. Weitere Informationen erteilt der»österreichische Verband für Flüssiggas«. ÖVFG 29

29 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Montage Herstellen der Pressverbindung Edelstahl- und Kupferrohre Ø 12 bis 54 mm Edelstahl- und Kupferrohre werden mit Viega Pressverbindern einfach und sicher verbunden. Benötigtes Werkzeug QRohrschneider oder feinzahnige Stahlsäge QEntgrater und Farbstift zum Anzeichnen der Einstecktiefe QGeeignete Pressmaschine mit passender Pressbacke Die abgebildeten Arbeitsschritte mit Edelstahlrohren sind bei Kupferrohren identisch Abb. 19 Abb. 20 Rohr fachgerecht ablängen. Rohr innen und außen entgraten. Abb. 21 Abb. 22 Korrekten Sitz des Dichtelementes prüfen. Pressverbinder bis zum Anschlag auf das Rohr schieben. Nur Rohrschneider oder feinzahnige Stahl säge benutzen. Trennen mit Winkelschleifer glüht das Material aus und erhöht so die Korrosionsgefahr. Keine Öle und Fette verwenden! 30

30 Installationssysteme Abb. 23 Abb. 24 Einstecktiefe markieren. Pressbacke auf die Pressmaschine stecken. Haltebolzen bis zum Einrasten einschieben. Abb. 25 Abb. 26 Pressbacke öffnen und rechtwinklig auf den Verbinder setzen, dabei die Einstecktiefe kontrollieren. Pressvorgang starten. Nach abgeschlossenem Pressvorgang Pressbacke öffnen. Platzbedarf an Bauteilen Tab. 5 Rohr-ø d a [mm] Mindestabstand a [mm] Abstand zwischen den Verpressungen Verkanten wird vermieden, die Dichtheit ist gewährleistet. 31

31 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Sanpress Inox XL und Profipress XL 64,0 bis 108,0 mm Edelstahl- und Kupferrohre werden mit Viega Pressverbindern einfach und sicher verbunden. Benötigtes Werkzeug QRohrschneider oder feinzahnige Stahlsäge QEntgrater und Farbstift zum Anzeichnen QGeeignete Pressmaschine QPressring in passender Größe und Gelenkzugbacke Vorbereitung Gelenkzugbacke auf die Viega Pressmaschine stecken und Haltebolzen bis zum Einrasten einschieben. Arbeitsschritte Abb. 27 Abb. 28 Rohr fachgerecht ablängen. Beim Einspannen aufpassen! Rohrenden müssen absolut rund sein. Abb. 29 Abb. 30 Rohr außen und innen entgraten. Einstecktiefe markieren. ø 64,0 mm 43 mm ø 76,1 mm 50 mm ø 88,9 mm 50 mm ø 108,0 mm 65 mm 32

32 Installationssysteme Abb. 31 Korrekten Sitz von Dichtelement und Schneidring prüfen. Abb. 32 Pressverbinder bis zur markierten Einstecktiefe auf das Rohr schieben. Abb. 33 Pressring auf den Verbinder setzen und die korrekte Position prüfen. Abb. 34 Gelenkzugbacke öffnen und in die Aufnahmen des Pressrings einklinken. Abb. 35 Pressmaschine ansetzen und Pressvorgang ausführen. Abb. 36 Kontrolllasche entfernen. Die Verbindung ist nun als verpresst gekennzeichnet. 33

33 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Abstand zwischen den Verpressungen Verkanten wird vermieden, die Dichtheit ist gewährleistet. Platzbedarf an Bauteilen Rohr-ø d a [mm] 64,0 76,1 88,9 Mindestabstand a [mm] ,0 Tab. 6 Biegen von Rohren Sanpress-Edelstahlrohre und Kupferrohre müssen mit geeigneten Maschinen gebogen werden. Die Biegeradien von zugelassenen Produkten anderer Hersteller sind den Produktinformationen zu entnehmen. Für Sanpress-Edelstahlrohre und Viega Kupferrohre gilt: R 3,5 x d. Allgemein gilt QDie Biegeschenkel müssen gerade und mindestens 50 mm lang sein, um die Pressanschlüsse korrekt aufstecken zu können. QBiegespannungen zwischen Bogen und Pressverbinder vermeiden. QVor der Verwendung von Biegesprays die Verträglichkeit mit dem Rohrwerkstoff prüfen. QEdelstahlrohre nur kalt biegen. Wärmebehandlung kann zu Korrosion führen und ist nicht zulässig. QBei Kupferrohren die Herstellerinformationen beachten. 34

34 Installationssysteme Gasleitungsverlegung Für die Verlegung von Gasleitungsrohren gelten die folgenden Montageregeln. QZulässige Verlegungsarten sind (s. Abb. 37) 1 Freiliegend auf Abstand 2 Unter Putz ohne Hohlraum 3 Im Schacht / Kanal QGasleitungen mit Betriebsdrücken > 100 mbar dürfen nicht unter Putz verlegt werden. QGasleitungen sind so anzuordnen, dass Feuchtigkeit sowie Tropf- und Kondenswasser anderer Leitungen und Bauteile nicht auf sie einwirken können. QGasleitungen dürfen nicht im Estrich verlegt werden. QAbsperreinrichtungen und lösbare Verbindungen müssen leicht zugänglich sein. Unterputz-Verlegung Für UP-Installationen gelten folgende Montageregeln. UP-Rohrleitungen Qmüssen spannungsfrei verlegt werden. Qdürfen keine lösbaren Verbindungen / Verschraubungen enthalten. Qaus Kupfer, mit ummanteltem Rohr nach Prüfrichtlinie PG 314, dürfen nicht mit nitrit- oder ammoniumhaltigen Stoffen in Berührung kommen. Qaus Edelstahl dürfen nicht mit chloridhaltigen Stoffen in Berührung kommen. Montagebeispiele 1 Freiliegend auf Abstand 2 Unter Putz ohne Hohlraum 3 In belüfteten Kanälen Leitungsführung Nach ÖVGW-Richtlinie G Abb

35 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Gasleitung in Leichtbauwänden, Rohrkanälen, Schächten und Hohlräumen Abb. 38 Hinweis Ansammlungen von Gas müssen verhindert werden, z. B. durch Verfüllung mit nichtbrennbarem Material oder Belüftung nach ÖVGW TR / G1 Teil 2,

36 Installationssysteme Leitungsführung und Befestigung Gasleitungen sind nach anerkannten Regeln der Technik zu verlegen. Allgemein gilt QGasleitungen spannungsfrei verlegen. QAbstand zu anderen Leitungen so wählen, dass Beschädigungen bei Montagearbeiten vermieden werden. QVorhandene Leitungen nicht berühren oder als Befestigung verwenden. QAn Gasleitungen keine anderen Bauteile befestigen. QBefestigungsabstände der gewählten Verlegungsart beachten. Siehe dazu ÖVGW- Richtlinie G1 Pkt.11 Profipress G- und Sanpress Inox G- Pressverbindungen Verpressung mit Längskraftschlüssigkeit Abb. 39 Profipress G / XL- und Sanpress Inox G / XL-Pressverbindungen gelten als unlösbare, zug- und schubfeste Rohrverbindungen. Bei der horizontalen Verlegung sind die Befestigungsabstände der Tabelle zu berücksichtigen. Befestigungsabstände Ø außen x Wandstärke Befestigungsabstand d a x s [mm] [m] Profipress G Sanpress Inox G 12 x 1,0 1,25 15 x 1,0 15 x 1,0 1,25 18 x 1,0 18 x 1,0 1,50 22 x 1,0 22 x 1,2 2,00 28 x 1,5 28 x 1,2 2,25 35 x 1,5 35 x 1,5 2,75 42 x 1,5 42 x 1,5 3,00 54 x 2,0 54 x 1,5 3,50 64,0 x 2,0 XL 64,0 x 2,0 4,00 76,1 x 2,0 4,25 XL 88,9 x 2,0 4,75 108,0 x 2,0 5,00 Tab. 7 Standard Standard Richtwerte für horizontal verlegte, metallene Rohrleitungen Nach TRGI 2008, Pkt , Tabelle 8 37

37 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Verlegung in Bodenkonstruktionen Gasleitungen dürfen nur unter bestimmten Bedingungen in Bodenkonstruktionen verlegt werden. Allgemein gilt QQEs dürfen nur Stahlrohre mit Schweißverbindungen verwendet werden. QQDie Verlegung im Estrich ist nicht zulässig. QQDie Verlegung muss in Aussparungen in der Rohdecke oder innerhalb der Ausgleichschicht unterhalb der Trittschalldämmung erfolgen. QQDie Austrittstelle aus dem Boden ist bei Aufputz-Installationen gegen Feuchtigkeit abzudichten. QQDie Leitung ist gegen Korrosion zu schützen es gelten die Anforderungen für erdverlegte Rohrleitungen. Gasleitungen in Bodenkonstruktionen 1 Bodenbelag 2 Estrich 3 Trittschalldämmung 4 Ausgleichschicht 5 Rohdecke Abb. 40 Korrosionsschutz Hinweis Unterhalb von Estrich verlegte Gasleitungen sind gegen Korrosion zu schützen ÖVGW-Richtlinie G1 Pkt für erdverlegte Leitungen Freiverlegte Gasleitungen in Räumen benötigen im Allgemeinen keinen Korrosionsschutz. Ausnahmen gelten für die Verlegung QQzusammen mit aggressiven Baustoffen: Kupfer rohre vor nitrit- oder ammoniumhaltigen Bau stoffen schützen, Edelstahlrohre vor chloridhaltigen Baustoffen. QQin Räumen mit chemisch aggressiver Atmosphäre: Korrosionsschutz im Einzelfall technisch klären. QQin Aussparungen der Rohdecke oder in der Ausgleichschicht: Schutz wie erdverlegte Außenleitungen und nach ÖVGW-Richtline G1 Pkt für erdverlegte Leitungen. QQunterputz: Verwendung ummantelter Kupferrohre mit passivem Korrosionsschutz der Verbindungsstellen unter Beachtung der Herstellerinformationen und ÖVGW-Richtlinie G1 Pkt QQvon Edelstahlrohr-Installationssystemen: Schutz der Verbindungen nach Herstellerinformationen und nach ÖVGW-Richtlinie G1 Pkt

38 Installationssysteme Inbetriebnahme Dichtheitsprüfung Gasleitungen sind bevor sie verputzt, verdeckt oder ihre Verbindungen umhüllt oder beschichtet werden nach ÖVGW-Richtlinie G1 Pkt. 13 zu prüfen. Das Ergebnis der Vor- und Dichtheitsprüfung ist zu dokumentieren. Betriebsdruck 100 mbar Vorprüfung Festigkeitsprüfung Nach einer optischen Beurteilung wird die Rohrleitungsinstallation mit 1 bar Luft oder Inertgas befüllt und die Verbindungen mit nicht korrosiven schaumbildenden Mitteln auf Dichtheit geprüft. Die Vorprüfung entfällt bei Installationen mit geschraubten Leitungen. Dichtheitsprüfung Die Dauer des Temperaturausgleichs und die Prüfdauer sind der ÖVGW- Richtlinie G1 Pkt zu entnehmen. Geprüft werden Leitungsanlage und Armaturen unter folgenden Bedingungen QPrüfmedium Luft oder Inertgas QPrüfdruck 150 mbar QPrüfgenauigkeit 0,1 mbar Temperaturausgleich beachten! QPrüf dauer 10 min ohne Absinken des Prüfdrucks Dichtheitsprüfung unter Betriebsdruck sind nach ÖVGW-Richtlinie G1 Teil 2 Pkt durchzuführen. Prüfkriterien Gemäß ÖVGW-Richtlinie G1 Pkt Betriebsdruck > 100 mbar 5 bar Es gilt die ÖVGW-Richtlinie G6. 39

39 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Gasarmaturen Armaturen Profipress G und Sanpress Inox G Abb. 41 Viega Gasarmaturen sind ÖVGW-zugelassen Bestimmungsgemäße Verwendung Alle Viega Gasarmaturen sind ÖVGW-zugelassen und geeignet für Gase nach ÖVGW-Richtlinie G31 und Flüssiggas in der Gasphase und sind mit dem ÖVGW-Prüfzeichen gekennzeichnet. Absperrarmaturen, einschließlich ihrer Bedienungs- und Hilfselemente, entsprechen QÖVGW PG 337, PG 437 bzw. PG 493, Abschnitt 6.4. und Qden anerkannten Regeln der Technik. Absperrventile sind nach ÖVGW-Prüfrichtlinie PG 337 mit integriertem 90 -Anschlag ausgestattet, der auch bei demontiertem Griff wirksam ist. Bei der Montage sind die ÖVGW-Richtlinie G1 und die den Produkten beigefügten Herstellerinformationen zu beachten. Die Nutzung von Viega Gasarmaturen für andere als die beschriebenen Anwendungen ist mit dem Viega Service Center abzustimmen. 40

40 Gasarmaturen Thermisch auslösende Absperreinrichtung TAE TAE oder ähnliche Sicherheitseinrichtungen können als zusätzliche Sicherung vor Bauteilen angeordnet werden, die nicht höher thermisch belastbar sind. Dazu gehören QGasgeräte QGasdruckregelgeräte QGasdruckregelventile QGasfilter Absperrung des Gasflusses im Falle eines Brandes Den Anforderungen entsprechend sperrt die TAE den Gasfluss im Bauteil, wenn die Temperatur 96 C überschreitet. Eine Beschleunigung des Brandes durch austretendes Gas wird so unterbunden. Viega bietet ein umfassendes Produkt sortiment mit TAE, die in Kugelhähne, Gassteckdosen und Schaltventile integriert sind. Alle Produkte sind geprüft, zugelassen und gekennzeichnet nach ÖVGW- Prüfrichtlinie PG 337, DIN 3586 und sind im Lieferprogramm mit dem Buchstaben»T«hinter der Modellnummer gekennzeichnet. In Armaturen integrierte TAE Als Schraubventil DN 20 bis DN 50 Als Flanschventil DN 32 bis DN 150 Abb. 42 Abb. 43 Nach dem Auslösen ist das Ventil nicht mehr gebrauchsfähig und muss ausgetauscht werden. Folgende Geräte benötigen keine zusätzliche TAE QGasgeräte, die bereits entsprechend ausgerüstet sind und QBauteile, die höher thermisch belastbar sind z. B. Wohnungsgaszähler mit Kennzeichnung»t«. Ausnahmen 41

41 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Produktübersicht Allgemeine Hinweise Dieses Kapitel bietet einen schnellen Überblick über die gebräuchlichsten Produkte des Lieferprogramms. Alle Viega Produkte sind in den Katalogen / Preislisten abgebildet, die gedruckt oder im Internet verfügbar sind. Die Produktbeschreibungen beschränken sich bewusst auf grundsätzliche Eigenschaften, um die Übersichtlichkeit zu wahren. Detailinformationen sind im Internet erhältlich oder durch Anfrage im Viega Service Center. Modellnummern Artikelnummern Ausstattung mit Gasströmungswächter oder TAE Gleichartige Produkte werden unter einer Modellnummer zusammengefasst. Ausstattungsvarianten haben eigene Artikelnummern und kennzeichnen damit bei Bestellungen oder Anfragen eindeutig ein Produkt. Für die Kennzeichnung von Gasarmaturen werden entsprechend der Ausstattung folgende Kennbuchstaben verwendet QModell G 2102 alle Gasarmaturen QModell G 2102 S mit GS QModell G 2102 T mit TAE QModell G 2101 A mit integriertem Anschlag QModell G 2113 TA mit integr. Anschlag und TAE für Österreich Kugelhahn Art.-Nr Abb

42 Gasarmaturen Gasarmaturen / Zubehör ÖVGW- Reg.-Nummer Modell Produktname Rp DN Artikelnummer G G2101 A Gaskugelhahn G A Gaskugelhahn beidseitig mit Pressanschluss G G2101 TA Gaskugelhahn mit TAE 1/2 3/ /4 1 1/2 2 Ø mm Rp 1/2 3/ /4 1 1/ DN DN Gaszähler- G G2113 TA kugeleckhahn mit TAE Ø mm DN Gaskugelhahn G A beidseitig mit Pressanschluss Ø mm Rp 15 1/ / Gaskugelhahn 22 3 / G A Pressanschluss / Gewindeanschluss / / Ø mm G 15 7 / G G Verschraubung /8 1 1 /8 1 3 / / G G G2919 Verschraubung / G G G2920 Verschraubung / Tab. 8 Q 43

43 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich ÖVGW- Reg.-Nummer Modell Produktname R Rp Artikelnummer G G2110A Gaszählerkugeleckhahn 3/ /4 1 1/2 2 3/ /4 1 1/ G G2110.1A Gaszähler- kugeleckhahn 3/ G G2122 TA Gaszählerkugelhahn G Rp G G2107.1T Gasgerätekugelhahn mit TAE 1/2 1/2 3/4 3/4 1 1 blank verchromt blank verchromt blank verchromt Rp Ø mm G Gasgerätekugelhahn mit TAE 1/2 x 15 1/2 x 18 3 /4 x 22 1 x R Rp G G2109T Gasgerätekugelhahn mit TAE 1/2 3 / G G2020 T UP-Gassteckdose mit TAE Ø mm 15 mit Schloss ohne Schloss G G2016 T Gassteckdose mit TAE 1/2 verchromt G G2019T Gassteckdose mit TAE 1/2 Griff grau, verchromt G G2019LT Gassteckdose mit TAE, für Laborbrenner 1/2 Griff gelb, verchromt Tab. 9 Q 44

44 Gasarmaturen Modell Produktname Rp Ø mm Artikelnummer G2325 Gaszähleranschlussplatte G Gaszähleranschlussplatte 3/ /4 1 1/ G2324 Gaszähleranschlussplatte G Gaszähleranschlussplatte Grundplatte L x B 310 x Winkel 3/ ÖVGW- Reg.-Nummer Rp Länge [mm] 1/2 1/2 1/ G G2023 Gassteckschlauch 1/ / /2 1/2 1/ G G2025 Gassteckschlauch 1/2 1/ Tab. 10 Q 45

45 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Modell Produktname G Artikelnummer 2630 Montagehilfe G G Verschraubung G G2930 Gaszähleranschlussverschraubung Gaszähleranschlussverschraubung Höhenausgleichsstück 50 mm DN 25 / G2326 Gaszähleranschlussstück 1 1/ G2328 Gaszähleranschlussstück 1 1/ G2940 Prüf- und Verschlussschraube 1/ Tab. 11 Q 46

46 Gasarmaturen Gaszählerkugelhähne Viega Kugelhähne für Gaszähler zeichnen sich durch ihre Zuverlässigkeit und eine kompakte Bauweise aus. Die Montage mit Profipress G- oder Sanpress Inox G erfolgt mit Pressverbindern, für die Einbindung in konventionelle Installationen sind Übergangsstücken auf Gewinde lieferbar. Einstutzengaszähler-Kugelhähne Pressverbinder mit SC-Contur Montageeinheiten für Einzelmontage Abb. 45 Eck- und Durchgangsform Zweistutzengaszähler-Kugelhähne Pressverbinder mit SC-Contur Eck- und Durchgangsform Montageeinheiten für Einzelmontage Abb

47 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Einfache Reihenmontage mit vorgefertigten, justierbaren Montageeinheiten. Mit Pressverbindern ist die direkte Anbindung an Profipress G- oder Sanpress Inox G-Installationen möglich. Einstutzengaszähler-Kugelhahn DN 25 lieferbar auch mit TAE Anwendung DN 40 nur ohne TAE Abb. 47 Reihenmontage Mit Montageeinheit Gaszähler - kugelhahn Abb. 48 Abb

48 Gasarmaturen Profipress G-Gaskugelhähne Viega Profipress G-Gaskugelhähne nach ÖNORM EN 331 mit Pressanschlüssen eignen sich besonders für Installationen mit den Viega Rohrleitungssystemen Profipress G und Sanpress Inox G 1). Der Übergang auf konventionelle Rohrleitungen ist möglich mit Übergangsstücken auf Gewinde. Alle ÖVGW-geprüften Armaturen sind mit einem 90 -Öffnungsanschlag ausgestattet, unabhängig davon, ob der Betätigungshebel montiert ist oder nicht. Ausnahme: Geräteabsperrventile 1) ab 28 mm gilt MOP 5 /GT 1 Profipress G-Gaskugelhähne Nach PG 337 Mit Pressanschluss und SC-Contur Höher thermisch belastbar (GT / 1) Größen 15 bis 54 mm Abb. 50 Größen Rp 1/2 bis Rp 2 Gaskugelhahn Mit Gewindeanschluss Heizkesselanbindung Abb. 51 Abb

49 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Gasgeräteanschlüsse Für den Anschluss stationärer und mobiler Gasgeräte stehen eine Vielzahl von Armaturen zur Verfügung. Für Heizkessel oder Thermen bieten sich als feste Anschlüsse Gasgerätekugelhähne in Winkel- oder Durchgangsform an. Für mobile Gasherde, Heizstrahler oder Trockner eignen sich Gassteckschläuche und Gassteckdosen. Gasgeräte sind entweder mit Gewindeanschlüssen mit konischen Außengewinden oder mit Steckverbindungen ausgestattet. Für beide Anschlussvarianten sind Gasschläuche lieferbar. Geräteanschlüsse und Schlauchausführungen Abb

50 Gasarmaturen Profipress G-Unterputz-Gassteckdose Profipress G-UP-Gassteckdosen ermöglichen den Anschluss mobiler Gasgeräte, wie Trockner, Grills oder Heizstrahler über flexible Schlauchanschlüsse. Blenden und Verschlussklappen sind in zahlreichen Design-Varianten erhältlich. Die UP-Gassteckdose ist manipulationssicher und einfach in der Bedienung. Nur wenn der Gasstecker komplett eingerastet ist, wird der Gasfluss freigegeben. Die Montage ist in Trockenbaukonstruktionen und im Mauerwerk möglich, mit 15 mm Pressanschluss für Profipress G oder Sanpress Inox G oder mit Gewindeanschluss R 1/ Profipress G-UP- Gassteckdose Modell G 2020T nach ÖVGW-Prüfrichtlinie PG Abb Gassteckdose mit Ø 15 mm-pressanschluss 2 Unterputz-Anschlussdose 3 Montageblech 4 Blende 5 Verschlussklappe 6 Abdeckplatte Technische Daten QHöher thermisch belastbar QThermisch auslösende Absperreinrichtung QNormstecker für den Anschluss mobiler Gasgeräte mit Gassteckschlauch QEingang Pressanschluss Ø 15 mm Ausgang Steckdose DIN QBetriebsdruck 0,1 bar QSchloss für Verschlussklappe optional 51

51 Anwendungstechnik Gasinstallation Österreich Herstellen der Steckverbindung Verwendung Modell G2020T Langsames Drehen des Handstückes verhindert das Auslösen des Gasströmungswächters 1 2 Abb. 55 Der Anschluss mobiler Gasgeräte an Gassteckdosen sollte ausschließlich durch Erwachsene erfolgen Kinder sind fernzuhalten. Vor dem Anschließen eines Gasgerätes sicherstellen, dass der Gassteckschlauch auf der Geräteseite fest angeschlossen ist und die Absperreinrichtungen des Gasgerätes geschlossen sind. 1 Schutzkappe entfernen und Einsteckende des Gassteckschlauches in die Gassteckdose stecken. 2 Handstück langsam 90 gegen den Uhrzeigersinn drehen die Verbindung ist gesichert und der Gasfluss freigegeben. Design-Gassteckdose / -Gasstecker UP-Gassteckdosen sind auch als Design-Varianten lieferbar mit gleicher technischer Ausstattung und Zulassung. Design- Gassteckdose Design- Gasstecker Abb. 56 Abb

52 Gasarmaturen Passive Schutzmaßnahmen Regelwerke in Deutschland In Deutschland sind die Schutzziele für häusliche Gasinstallationen in TRGI 2008, Punkt 5.3.9»Schutz gegen Eingriffe Unbefugter«formuliert. Hiernach sind Eingriffe Unbefugter zu erschweren bzw. die Folgen solcher Eingriffe soweit wie möglich zu minimieren. Hierzu sind aktive und passive Sicherheitsmaßnahmen notwendig, wobei den aktiven Vorrang einzuräumen ist. Unterschieden werden aktive Sicherheitsmaßnahmen (s. Gasströmungswächter) mit Bauteilen, die die Gaszufuhr bei zu hohem Volumenstrom unterbrechen und passive, die mechanische Manipulationen erschweren. Produkte für die Anwendung in Deutschland Passive Sicherheitsmaßnahmen werden erreicht durch QAnordnung der Gasanlage in nicht allgemein zugänglichen Räumen, QVermeidung von Rohrleitungsenden und Entnahmestellen und QVerwendung von Bauteilen, die nur mit Spezialwerkzeugen montiert werden können. Für die Montage passiver Sicherheitsmaßnahmen werden Sonderbauteile gemäß DVGW-VP 634 benötigt, z. B. QSicherheitsstopfen und Sicherheitskappen, QKapselungen, QSpezialschrauben für Flansche, QGewindeklebstoffe etc. Auch wenn aktiven Sicherheitsmaßnahmen der Vorrang einzuräumen ist, dürfen die passiven vom Installateur nicht vernachlässigt werden. Das Sicherheitskonzept des DVGW kann planmäßig herbeigeführte Gasexplosionen nicht verhindern. Aktive Einrichtungen reduzieren immerhin die Folgen von Manipulationen passive helfen deren Ausführung zu verzögern. Zur Umsetzung der Forderungen liefert Viega eine Fülle von Sicherheitsbauteilen, die nur mit Spezialwerkzeugen installiert und demontiert werden können (s. Preisliste Gr. C1). Bei der Verwendung passiver Sicherheitsmaßnahmen ist darauf zu achten, dass Qdie Sicherheits systeme DVGW-geprüft und zugelassen sind, QSicherheitsstopfen und Sicherheitskappen das DVGW-Prüfzeichen und das Herstellerzeichen tragen, QSpezialwerkzeuge nummeriert und registriert sind, Qder Verbleib der Spezialwerkzeuge dokumentiert wird und QSpezialwerkzeuge nur über den Sanitär- und Heizungsgroßhandel von Versorgungsunternehmen und Vertrags-Installationsunternehmen erhältlich sind. Priorität haben aktive Maßnahmen Hinweise zur Verwendung 53