Europäische Studie zur Auswirkung der Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Personalarbeit in Organisationen

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1 Europäische Studie zur Auswirkung der Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Personalarbeit in Organisationen Zusammenfassung der Ergebnisse Herbst 2009

2 Hintergrund der Studie Die Studie wurde von tpm und unseren Partnern im europäischen Netzwerk ACE (Assessment Circle Europe/ von Juli bis September 2009 durchgeführt. Diese Präsentation fasst die wichtigsten Ergebnisse in deutscher Sprache zusammen. Die ausführliche Europäische Studie International Barometer of HR response to Economic downturn (Report Autumn 2009) in Englisch kann von der tpm Website herunter geladen werden. 2

3 Vorbemerkungen und aktuelle Lage in Deutschland (November 2009) Trotz der dramatischsten Krise seit Gründung der Bundesrepublik scheint Deutschlands Konsumverhalten ungebrochen. In vielen Antworten der ACE-Befragung sind die Deutschen wesentlich pessimistischer als z.b. die Engländer, die sich selbstbewusst und optimistisch präsentieren, insbesondere was die Rolle der Personalarbeit betrifft. Die betroffenen deutschen Unternehmen (vorwiegend Maschinenbau, Automobilhersteller und Zulieferer) entschieden sich im November 2008 für die sozialverträgliche Personalpolitik der Kurzarbeit. So hat die Metall- und Elektroindustrie nur ca. 5% Personal abgebaut, obwohl die Produktion um mehr als 25% geschrumpft ist. Wegen der Krise mussten ca. 1,4 Millionen Beschäftigte kurzarbeiten, vor allem in Bayern und Baden Württemberg. Die Kurzarbeit sichert (laut DGB) Stellen. Dies kostet die Unternehmen 5 Milliarden, die Arbeitnehmer 3 Milliarden Lohnverzicht, die Bundesagentur für Arbeit 6 Milliarden. (Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) Wenn die Krise weiter anhält (wie manche Experten vermuten), werden Stellen abgebaut, was die wirtschaftliche Situation eskalieren wird. Falls nicht, kann Kurzarbeit wieder reduziert werden (wie teilweise bei Daimler und BASF bereits geschehen), was aber noch kein Signal für Aufschwung bedeutet, auch wenn Fondssparer (erstmals wieder seit 4 Jahren) die Aktienkurse beflügeln. 3

4 Ziele der Studie Ermitteln, wie der Personalbereich auf die Krise reagiert Herausfinden, welche Strategien und Konzepte der Personalarbeit sich auch in der Krise bewähren Vergleiche innerhalb Europas aufzeigen Personalbereich bei der Planung für die Zeit nach der Krise unterstützen. 4

5 Befragungs- Methode Vertrauliche und anonyme Befragung Verschiedene online-versionen in Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch, Portugiesisch,... Antworten konnten auch vorsichtig gegeben werden ( stimme teilweise zu ) Kommentare konnten in Textfeldern frei formuliert werden Telefon-Interview 5

6 Wer hat geantwortet? Große Unternehmen Mittelständische Unternehmen Öffentlicher Dienst Zum großen Teil Personalleiter und Personalentwickler insgesamt 560 Unternehmen und Organisationen verteilt über alle Branchen 6

7 Anzahl der Beschäftigten in den befragten Unternehmen 7

8 Aussagen der Unternehmen zur Krise von der Krise stark betroffen 80% Besserung tritt Ende 2010 ein 68% Fluktuation wurde geringer 37% Arbeitsmotivation schlechter 44% Teamgeist wurde schlechter 25% Fehlzeiten unverändert 73% Es ist nach wie vor schwierig, Schlüsselpositionen zu besetzen 52% 8

9 Gibt es neue und effektive Geschäfts- Prozesse gegen die Krise? Zuversicht Im Großen und Ganzen werden keine besonderen Strategien genannt. In Deutschland kommt mehrfach der Hinweis, dass effektive Strategien unabhängig von der Krise sowieso verfolgt werden. 54% sehen ihre Strategien eher positiv Am optimistischsten ist England mit 62% 9

10 Reaktionen der Unternehmen auf die Finanzkrise Kosteneinsparungen 80% Restrukturierung und Umorganisation 59% Konzentration auf das Kerngeschäft 64% Erschließung neuer Märkte und Produkte 56% 10

11 Rolle und Bedeutung der Personalarbeit (bei diesen Antworten sind die Engländer wesentlich positiver) Die Personalarbeit ist in die Unternehmensstrategie und Planung eingebunden 60% Der Verantwortungsbereich der Personalarbeit wird verstärkt 75% Die Personalarbeit übernimmt eine proaktive, zukunftsgerichtete Rolle 55% Die Personalarbeit hat effektive Strategien zur Bewältigung der Krise entwickelt 38% Die Personalarbeit muss sich verändern von der Umsetzung der Strategien zur Strategie-Entwicklung 59% 11

12 Welche Veränderungsmaßnahmen sind wichtig? Unternehmenskommunikation verbessern 47% Leistungsstand und Potenzial der Mitarbeiter verbessern 53% Training und Weiterqualifikation der Mitarbeiter 52% Führungskompetenz steigern 49% 12

13 Was in der Krise weniger interessiert oder keine Unterstützung findet... Gleichstellung / Diversity -Themen Corporate Social Responsibility- Maßnahmen ausbauen Inhouse Recruitment Entwicklung der Führungsnachwuchskräfte verbessern Flexiblere Arbeitsformen einführen Mitarbeiterbindung erhöhen 13

14 Die Schlussfolgerung aus der europäischen Studie Die Bedeutung der Personalarbeit hat zugenommen Die Personalarbeit wurde in die strategischen Überlegungen des Unternehmens eingebunden Die Personalarbeit muss nun ihre Position konsolidieren und als interner Berater aktiv gestalten 14

15 Prioritäten für die Mitarbeiter- Entwicklung: (Empfehlungen aus der Studie) Maßnahmen für leistungsschwache Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen entwickeln Kommunikation und Engagement der Beschäftigten erhöhen Leistungsstand und Potenzial der Mitarbeiter eindeutiger diagnostizieren Führungsverantwortung stärken und Führungskultur weiterentwickeln Coaching- Qualitäten der Führungskräfte verbessern 15

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